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Sonntag, 17. September 2006

Tief in den Wäldern

Dort kann man sich leicht verirren. Dabei muss es sich gar nicht um einen großen Wald handeln. Es reicht aus, dass man die Freiheit dort draußen bis zur letzten Sekunde auskosten will und die zunehmende Dämmerung ignoriert und weiterläuft. Bis man sich dann in tiefster Dunkelheit befindet. Die Augen finden sich zwar recht gut im Dunkeln zurecht und auch das Murmeln eines kleinen Flusslaufes leiteten einen voran. Aber die Dunkelheit entpuppt sich doch als machtvoller. Als man den sumpfigen Untergrund unter den Füßen spürt, weiß man, dass man sich nicht mehr auf dem richtigen Weg befindet. Ebenfalls nicht, wenn man die Feuchte des Grases spürt. Verwundert stellt man diese plötzlich auftauchende Feuchtigkeit fest. War es doch ein warmer, sonnenbeschienener Tag und bis zum Morgentau ist es noch weit. Es hilft nur noch eines, sich in der Baumschwärze vorsichtig vorantasten. Schritt für Schritt den Weg suchen und einfach immer weitergehen. Auch wenn man keine Ahnung hat, wo man sich eigentlich befindet, so hat man doch trotzdem keinerlei Angst. Die milde Nachtluft umfängt einen schützend. Ab und zu klopft einem ein Zweig auf die Schulter. Vorwärts, nur vorwärts. Hin und wieder streicht man ein paar Spinnweben aus dem Gesicht. Irgendwo muss man ankommen, wenn man nicht stehen bleibt. Ganz gleichgültig, ob man sich dabei die Füße blutig läuft. Man lauscht auf die nächtlichen Geräusche des Waldes, bis man dann endlich von Ferne Autos fahren hört. Eine Straße. Eine Straße, bei der es egal ist, wo sie hinführt. Man ist zunächst doch nur schlicht erleichtert, dass man aus dem Wald hinausgefunden hat. Und von dieser Straße lässt sich dann auch mit etwas Mühe der Heimweg finden. Daheim angekommen, nimmt man sich vor, bei nächster Gelegenheit mehr auf die Wege zu achten und vor allem nicht planlos in die Nacht zu laufen, oder dann zumindest etwas für Erleuchtung zu sorgen. Man ahnt allerdings, dass einem das jederzeit wieder passieren kann.