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Freitag, 12. September 2014

Faults

USA, 2014
Regie: Riley Stearns
Darsteller: Chris Ellis, Beth Grant, Jon Gries, Leonard Earl Howze, Leland Orser, Lance Reddick, Mary Elizabeth Winstead


Gleich mit der Anfangszene wird klar, dass die besten Zeiten des Sektenexperten Ansel Roth vorbei sind: verbissen kämpft er in einem Restaurant um sein Essen, dass er nicht bezahlen kann. Und weiter geht es auf tragischkomische Weise mit einem Einblick in sein Karrieretief. Das alles beinhaltet viel absurde Situationskomik. Man könnte also meinen, dass es sich um eine Komödie oder zumindest eine Tragikkomödie handelt. Teilweise mag dies auch zutreffen, aber als der Sektenexperte notgedrungen den Auftrag von den Eltern einer erwachsenen Tochter übernimmt, diese aus den Fängen einer Sekte zu befreien und zu „deprogrammieren”, nimmt der Film ganz andere Züge an. Die Dialoge zwischen ihm und der in ein Hotelzimmer entführten Tochter widmen sich auf ernsthafte Weise Themen wie Manipulation, Gedankenkontrolle, Vetrauen oder den freien Willen. Ab und zu sind allerdings wiederum skurrile Szenen eingestreut und mitunter, wenn auch sehr selten gibt es auch Gewaltszenen. Das hört sich jetzt ziemlich zusammengewürfelt an, aber der Film bildet mühelos ein homogenes Ganzes, das sich schwer beschreiben lässt und auf jeden Fall sehr einzigartig ist. Gleich mit dem ersten Fresh Blood habe ich also einen sehr sehenswerten Film erwischt.

(Leider nicht mal ein Trailer.)

Cannibal

Frankreich / Rumänien / Russland / Spanien, 2013
Regie: Manuel Martín Cuenca
Darsteller: Olimpia Melinte, María Alfonsa Rosso, Antonio de la Torre 


Ein zurückhaltender und sich gesittet gebender Maßschneider, der ein feines, kleines Geschäft unterhält, liebt es nicht nur Stoffe zu zerteilen, sondern auch zartes Fleisch von Frauen, um dies gebraten zu verspeisen. Ebenso wie das Fleisch offensichtlich nicht scharf angebraten und nur einen kleinen Löffel Würze erhält, verhält sich dieser Film. Ja, ich mag es, wenn etwas filmisch nicht reißerisch umgesetzt wird. Und ja, ich habe auch nichts dagegen, wenn das sehr ruhig angegangen wird. Aber dies war mir doch etwas zu ruhig. Oder lag dies doch etwas mehr daran, dass dieser Film quasi erst nach Mitternacht gezeigt wurde? Spannung wurde bei mir zu dieser Zeit jedenfalls nicht erzeugt – wobei ich sehr oft Filme schätze, bei denen die Spannung gerade aus der ruhigen Inszenierung entsteht und Faszination durch die Nähe zu dem Hauptdarsteller. Der aber hierbei ebenfalls für Distanz beim Zuschauer sorgte. Schön anzusehen waren dagegen spanische Orte im Dauerregen oder tief verschneite, schroffe Landschaften in Spanien. Aber bei dieser sehr, sehr langsamen Umsetzung war ich froh darüber, dass mein Sitznachbar ab und zu mit seiner Kaffeetasse rumklimperte, so dass ich nicht einschlief. Es mag wie gesagt sein, dass der Zeitpunkt des Ansehens zu dieser Einschätzung führte, aber die Intension, vielleicht noch mal unter anderen Vorraussetzungen zu einer anderen Wertung zu kommen, ist doch sehr gering.


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