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Samstag, 20. September 2014

Ausgeblutet

Ach ja ... das war’s jetzt wieder mit dem Fantasy Filmfest.

R100

Japan, 2013
Regie: Hitoshi Matsumoto
Darsteller: Mao Daichi, Hairi Katagiri, Nao Ômori, Lindsay Kay Hayward, Eriko Satô, Shinobu Terajima, Ai Tominaga, Naomi Watanabe, You

Nach „Symbol” konnte man sich schon vorab vorstellen, dass man es hierbei wiederum mit einem total verrückten Film zu tun hat wie er wohl nur aus Japan kommen kann. Ganz so klamaukig wie „Symbol” beginnt R100 zwar nicht – es wird bald aber nicht minder absurd. Es ist ein Glück, dass ich diesen Film sehen durfte – hat er doch eine Altersfreigabe ab 100 Jahren. Mit mir zusammen wurde er nicht nur von den anderen Zuschauern im Kino gesehen, sondern auch von Zuschauern im Film, die sich abmühten, ihn zu interpretieren. Ein Mann führt ein unscheinbares Leben als Angestellter in einem Möbelhaus und als Vater eines kleinen Sohnes. Das ändert sich Schlag auf Schlag [sic], als er einen Vertrag bei einem BDSM-Club eingeht, wodurch er unkündbar für ein Jahr öffentliche Besuch von Dominas erhält. Das, was zunächst wie die vollkommene Erfüllung seiner Wünsche aussieht, schlägt bald gehörig über die Stränge. Für Freunde absolut aberwitzigen Humors voll überbordend kreativer Einfälle strengstens empfohlen!


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Honeymoon

USA, 2014
Regie: Leigh Janiak
Darsteller: Hanna Brown, Ben Huber, Henry Lawrence, Rose Leslie, Harry Treadaway

Ein Pärchen verbringt seine Flitterwochen in einer Waldhütte in Kanada. Ruhig und harmonisch geht es los, glücklich verbringen die beiden die erste Zeit. Das ändert sich schrittweise, nachdem die junge Braut schlafwandelte. Zusehends verändert sie sich und die Beziehung des Paares zueinander. Oder bildet sich dies der Ehemann alles nur ein? Umschreiben könnte man diesen Film als Mystery-Horror – für mich allerdings alles andere als ansprechend. Spannend oder atmosphärisch inszeniert fand ich das jedenfalls nicht, zu plump wurde die Handlung abgewickelt. Den beiden Hauptdarstellern konnte ich ebenfalls nichts abgewinnen, zu eindimensional waren die Figuren gezeichnet. Um dies also gleichfalls als Beziehungsfilm bezeichnen zu können, fehlte für mich psychologische Substanz. Tja, da habe ich dieses Jahr nun doch mal wieder für mich persönlich eine Gurke erwischt.


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The Strange Color of Your Body's Tears

Belgien / Frankreich / Luxemburg, 2013
Regie: Hélène Cattet, Bruno Forzani
Darsteller: Sylvia Camarda, Anna D'Annunzio, Sam Louwyck, Klaus Tange, Jean-Michel Vovk

Wie schon vorab geschrieben, war bei diesem Film die Vorfreude am größten. Ein paar Tage vorm Fantasy Filmfest habe ich mir zur Einstimmung auch noch mal „Amer” und fast alle Kurzfilme angesehen, welche viel direkter dem Giallo gewidmet sind als „Amer”. Ohne vorherige Erklärung wäre ich nun von „The Strange Color of Your Body's Tears” ziemlich überrascht gewesen, denn die filmische Entwicklung geht hier wieder zurück zu den Kurzfilmen. In der Ankündigung war jedoch zu erfahren, dass dies theoretisch der erste Langspielfilm von Hélène Cattet und Bruno Forzani ist, aber erst nach „Amer” realisiert wurde. So wundert es dann nicht, dass hierbei ebenso wie in den Kurzfilmen genretypische Elemente des Giallo wie z. B. schwarze Lederhandschuhe und Messerklingen wieder exzessiver eingesetzt werden. Die Handlung kann man hierbei erneut vernachlässigen: ein Mann kehrt von einer Geschäftsreise zurück, daheim ist seine Frau verschwunden und er gerät bei seinen Nachforschungen immer mehr in das Labyrinth der Geheimnisse des Hauses und seiner Bewohner sowie seiner eigenen Phantasien. Schnell verliert sich die Eindeutigkeit von dem, was man Realität nennen könnte. Wenn man sich bei „Unter the Skin” noch herausgefordert fühlt, den Film intellektuell zu erfassen, über Deutungsmöglichkeiten nachzudenken, so ist dieser Film nur rein sinnlich erfahrbar. Künstlerische Bilderwelten und die intensive Klangkulisse überfluten einen geradezu. Für viele Zuschauer war das zu viel oder sie waren soundso überfordert und verließen scharenweise das Kino. Der Rest ließ sich hypnotisieren und spendete diesem Werk transgessiver Ästhetik am Ende Applaus.


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