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Sonntag, 22. März 2015

Marshland

Spanien, 2014
Regie: Alberto Rodríguez
Darsteller: Raúl Arévalo, Nerea Barros, Jesús Carroza, Jesús Castro, Javier Gutierrez, Jesús Ortiz, Salva Reina, Manolo Solo, Antonio de la Torre

Gleich mit dem ersten Bild wird man in den Bann dieses Films gezogen. Gehirnwindungen gleich verästelt sich der Flusslauf und man kann nur fasziniert von diesen Luftaufnahmen sein. Die Schönheit der Landschaft steht allerdings nicht im Mittelpunkt diese Neo-Noir-Cop-Thrillers. Zwei Ermittler aus Madrid sollen sich in tiefster Provinz bewähren und das Verschwinden zweier Mädchen aufklären. Subtil wird das dahinter stehende Verbrechen mit den Schatten der Franco-Diktatur verflochten. Es ist 1980 und der Tod des Diktators noch nicht allzu lang her. Eine erdrückende Düsternis breitet sich aus, die so rein gar nichts mit sonniger Leichtigkeit zu tun hat. Gerade weil dies relativ ruhig inszeniert ist, gewinnt es an noch mehr Kraft. Sehr großartig ist ebenfalls die schauspielerische Leistung. Zu Recht hat dieser Film 10 Goyas (für 17 nominiert) abgeräumt. Mehr als unverständlich, dass es keinen allgemeinen Kinostart gibt.


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German Angst

Deutschland, 2015
Regie: Jörg Buttgereit, Michal Kosakowski, Andreas Marschall
Darsteller: Daniel Faust, Lola Gave, Désirée Giorgetti, Matthan Harris, Axel Holst, Kristina Kostiv, Rüdiger Kuhlbrodt, Denis Lyons, Andreas Pape, Martina Schöne-Radunski, Annika Strauss, Milton Welsh

Drei deutsche Geschichten über Liebe, Sex und Tod in Berlin.

Die erste Episode „Final Girl" ist von Kultregisseur Buttgereit. Es geht um Meerschweinchen- und Kindesmissbrauch. Meerschweinchen erdulden alles, ohne sich zu wehren. Bei Kindern kann es dagegen zur Gegenwehr kommen, die bei Buttgereit in blutigen Racheakten mündet. Ganz O.K., aber allein mit vielen Closeups macht man aus einem mageren Plot auch nicht mehr – für einen Kurzfilm reicht das nur knapp.

Die zweite Episode „Make a Wish” geht dagegen beim besten Willen nicht. Nicht nur die Schauspieler sind eine Zumutung. Auch wenn in diesem Genre immer wieder beteuert wird, dass dies nichts mit Gewaltverherrlichung zu tun hat, so geht es letztendlich nur um stumpfe Gewalt. Aber wenn es gegen Nazis geht, dann ist das ja in Ordnung. Frei nach Hass: „Ich steh nicht auf Blut, ich hasse Gewalt, doch noch mehr hass ich Nazis, deshalb ball ich meine Faust. Lasst die Glatzen - lasst die Glatzen platzen.”

Richtig gut ist dagegen die dritte Episode „Alraune" gelungen. Auch hier fließt Blut, aber inmitten einer faszinierenden Atmosphäre, dicht verwoben mit sehr schön anzusehenden Bildern aus sexuellen Träumen und Albträumen. Eine sehr gut gelungene Hommage an den Giallo. Die beiden Langfilme von diesem Regisseur („Maske” und „Tears of Kali”) stehen nun jedenfalls auf meiner Liste mit Filmen, die ich gedenke irgendwann einmal zu sehen.

Alles zusammen also sehr unterschiedlich und nicht durchweg degenerierter Trash.


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