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Sonntag, 23. April 2017

Berlin Syndrome

Australien, 2017
Regie: Cate Shortland
Darsteller: Emma Bading, Matthias Habich, Teresa Palmer, Max Riemelt

Clare, eine australische Backpackerin ist gerade erst in Berlin angekommen – klar, dass der Film am Kotti beginnt. Einer der gefährlichsten Plätze der Stadt, andererseits gleichfalls einer der beliebtesten. Diese Ambivalenz zwischen Gefahr und Zuneigung wird in diesem Film noch öfters eine Rolle spielen. Die junge Touristin erkundet mit ihrer Kamera Kreuzberg als auch Friedrichshain und lernt an ihrem zweiten Tag Andi kennen, einen nett wirkenden Mathelehrer. Beide finden sich sympathisch und schnell zueinander. Andi wohnt zurückgezogen in einem verfallenen Hinterhaus, das nicht so einladend wirkt, die Wohnung hingegen weitaus mehr. Noch. Denn bald wird Clare keine andere Wahl haben, als in dieser Wohnung zu bleiben. Nett wird Andi immer noch sein, z. B. Blumen mitbringen und Essen kochen. Aber auch eine vollkommen andere Seite an/in ihm wird sich zeigen. Gekonnt hält der Film die Balance zwischen Drama und Thriller. Die Charaktere werden in all ihrer Vielschichtigkeit gezeigt und von den sehr guten Darstellern authentisch rübergebracht. Ein intensiver Film, den man nicht so schnell vergisst. Und vielleicht gibt es in Berlin demnächst ein paar Touristinnen weniger.

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Eat Local

Großbritannien, 2016
Regie: Jason Flemyng
Darsteller: Freema Agyeman, Charlie Cox, Mackenzie Crook, Annette Crosbie, Dexter Fletcher, Ruth Jones, Nick Mora, Eve Myles, Vincent Regan

Aus dem Vampir-Genre noch neue Ideen zu saugen, die nicht blutleer sind, ist nicht ganz so einfach, vor allem wenn es sich um humoristische Varianten handelt. Bei dieser Komödie kann man allerdings nicht von Ideenlosigkeit sprechen, da hier doch einiges an Frischblut hinzukommt. Eine Gruppe von Blutsaugern verschanzt sich hierbei auf einem einsamen Bauernhof. Ein Mitglied musste leider wegen Fehlverhalten durch Pfählung per kurzerhand abgebrochenen Stuhlbein austreten. Neuer Ersatz trifft allerdings schon auf dem nächsten Kleinstadtbahnhof ein – Sebastian ahnt allerdings noch nichts von seinem Glück oder Unglück. Ebenso wenig ahnt die Vampirgruppe, dass in den Wäldern ringsum ein militärischer Großeinsatz gegen sie im Gange ist. Wenn man sich nur regional ernährt, ist das manchmal doch nicht so das Gesündeste (gleichfalls für die Nachbarn)... Recht unterhaltsam kommt das alles zwar schon daher, aber um so gut wie beispielsweise What We Do in the Shadows zu sein, ist diese Komödie doch etwas zu blutarm. Es hätte ruhig noch etwas mehr englischer Humor sein dürfen und auch einigen Darstellern hätte es gut getan, wenn die Charaktere nicht ganz so blass daher kommen. Und damit meine ich nicht nur den einen oder anderen Vampir. Nicht als Hauptgang, aber als blutigen Snack, kann man hierbei jedoch gern zubeißen.

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Sweet, Sweet Lonely Girl

USA, 2016
Regie: A.D. Calvo
Darsteller: Frances Eve, Kristin Johansen, Susan Kellermann, Mike S. Ryan, Quinn Shephard, Hada Vanessa, Lainie Ventura, Erin Wilhelmi

Irgendwann Anfang der 80er: Adele ist eine einsame Teenagerin, die der Welt oft unter dem Kopfhörer ihres Walkmans entflieht. Als sie in das schon schaurig anmutende viktorianische Haus ihrer Tante zieht, um sich um diese zu kümmern, hat sie zunächst überhaupt keinen richtigen Kontakt mehr zu anderen Menschen, denn die Tante bleibt stets hinter der verschlossenen Tür ihres Zimmers und kommuniziert größtenteils über Zettel, auf denen Anweisungen oder Einkaufslisten stehen. Schlagartig ändert sich Adeles Leben, als sie Beth kennenlernt. Ein Mädchen, dass so ganz anders ist als Adele. Strahlt Adele in ihrer Schüchternheit und Naivität vor allem Unschuld aus, so tritt Beth stets souverän auf und weiß ganz genau, was sie will und tut es auch. Trotz der unheimlichen Stimmung im Haus der Tante, blüht Adele durch diese ungleiche Freundschaft sichtbar auf. Dass dabei nach und nach bald zunehmend Grenzen überschritten werden lässt sich trotz der Leichtigkeit, die diese Freundschaft umgibt, bald ahnen. Auch wenn der Horror in diesem Film von Anfang an latent spürbar ist, ist es doch eher ein Unbehagen, dass man erst einmal nicht so ganz zu orten weiß. Hier stehen jedoch weder Splattereffekte, noch eine bis ins kleinste Detail geklärte Geschichte im Vordergrund. Neben den überzeugenden Hauptdarstellerinnen ist es vor allem die sehr gelungene Atmosphäre, die diesen Film empfehlenswert machen.

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