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Freitag, 19. Mai 2017

Die lieben Kollegen, Teil 50

Der Azubi, der derzeit bei uns durchgangsweise ist, ist allgemeinhin etwas ungeduldig. Nun hat er sich allerdings so richtig in etwas verbissen, das kaum lösbar ist und es sind dennoch keinerlei Anzeichen erkennbar, dass sich das so schnell ändern könnte. Ich hatte ihm nämlich gestern ein paar Bilder hier vom Blog gezeigt. Nun wollte er heute gern die Adresse wissen. Die rücke ich aber nicht heraus und so sucht und sucht und sucht er... Ich schätze, Montag lässt er sich mit Burn-out krankschreiben.

Donnerstag, 11. Mai 2017

Klugscheißer vs. Dumpfbacke

Sicher sind beide allgemein nicht besonders angesehen, aber mich würde mal interessieren, was sozusagen als kleineres Übel angesehen wird. Zur besseren Einordnung erst einmal meine Definitionen beider Termini. Ein Klugscheißer ist für mich jemand, der zumindest in einigen Bereichen Ahnung hat, von dem, was er spricht (jemand, der meint, alles zu wissen ist meiner Meinung nach nur dumm). Jedoch kann er sein Wissen meist nicht für sich behalten, sondern teilt dieses auch gern mit. Wobei – so wie ich es empfinde – dies nicht ein Ausdruck von Arroganz sein muss. Also nicht nur ein Mitteilen von Wissen, sondern auch ein Teilen. Wenn auch dieses mitunter sehr penetrant sein kann. Unter Dumpfbacke verstehe ich jemanden, der sich gar nicht darum bemüht, Wissen zu erlangen. Also das, was man derzeit so postfaktisch nennt. Allgemein macht man sich hierbei keine Gedanken, setzt sich mit nichts auseinander und hinterfragt nichts, aber hat eine Meinung zu allem. Oder gar keine, weil man alles andere als irrelevant einstuft. Tja, was ist nun sympathischer? (Über die Definitionen kann man gern noch mal diskutieren.)

Mittwoch, 10. Mai 2017

So nah und doch so fern

Dieser Kommentar von Frau Zuckerwattewolkenmond erinnerte mich nicht nur an dieses Gedicht, sondern auch allgemein an die erlebte Zeit, als es die DDR noch gab. Das ist inzwischen so weit weg, dass es mir wie ein vorheriges Leben vorkommt. Zu verschieden ist die Zeit, dieses Land, wo ich jetzt lebe. Andererseits erinnere ich mich an vieles, als wäre es erst gestern gewesen. Das sind Details, Bruchstücke – das große Ganze entzieht sich immer mehr. Inzwischen kommt mir der Begriff „DDR” schon recht seltsam vor. Als wäre das nur etwas, das nur als historische Bezeichnung von Bedeutung wäre. Andererseits fremdel ich auch immer noch mit dem Begriff „Deutschland”. Meine Hamburger Lieblingsband Telomer kündigt sich ja immer so an, dass sie aus der BRD kommen. Aber auch diese Bezeichnung ist inzwischen aus der Zeit gefallen. Mich als Deutsche (und noch mehr als Norddeutsche) zu benennen fällt mir hingegen weniger schwer. Als Wossi ist es zumindest bei mir doch nicht so einfach, sich wirklich zugehörig zu fühlen, auch wenn das im Alltäglichen keine Rolle mehr spielt.

Dienstag, 9. Mai 2017

Die Fragilität des zwischenmenschlichen Seins

Sicher muss man schon ziemlich rosarot drauf sein, um an für immer und ewig zu glauben. Die wenigsten Beziehungen schaffen es heutzutage auch wohl kaum, dass sie auf längere Zeit bestehen und glücklich zu nennen sind. Wobei glücklich noch nicht mal das richtige Wort ist – vielleicht ist so etwas wie erfüllend besser. Also voll von was auch immer im positiven Sinne im Gegensatz zu leer. Einer Leere, die nur durch Gewohnheit zusammen gehalten wird. Manchmal passt auch einfach nichts zusammen, was eigentlich zusammen gehört, aus was für Gründen auch immer. Bei kurzfristigen Beziehungen ist so etwas schnell geklärt. Passt oder passt nicht. Man hat nicht viel weiter riskiert und Entscheidungen von wem auch immer sind kein Thema. Bei längeren Beziehungen sieht das dann wieder ganz anders aus. Und hierbei spielt gerade mal nicht persönliches Erleben eine Rolle, auch wenn diese präsent sein mag. Vor Augen habe ich jemanden, der ziemlich viel riskiert hat, zu allem bereit war und nun gescheitert ist. Wozu das alles, könnte man sich fragen. Kann man sich selbst nicht genug sein? Ja, kann man. Andererseits hat man Zweisamkeit als etwas kennengelernt, dass so viel mehr ist. Für Momente, für einige Zeit, für sehr lange Zeit – aber für die Ewigkeit? Pessimistisch eingestellt lässt man die Finger davon, pragmatisch nimmt man eben, was man hat, idealistisch riskiert man immer wieder alles aufs Neue.

Samstag, 6. Mai 2017

Unvergessen, ganz sicher



Mit Forget hat Xiu Xiu wieder mal ein Album herausgebracht, dass etwas eingängiger ist, sprich man hat die meisten Songs sofort im Ohr. Eingängig ist hierbei nicht allgemein, sondern schon ziemlich spezifisch gemeint, denn die Musik von Xiu Xiu ist eher alles andere als eingängig. Eine neue Platte bedeutet natürlich auch, dass man sie wieder einmal live erleben kann. Diesmal standen nur Jamie Stewart und Shayna Dunkelman auf der Bühne, was allerdings keinerlei Einfluss auf die Intensität des Auftrittes hatte. Jamie gab (wie immer) alles bzw. noch darüber hinaus und hinterlässt wiederum beindruckende Eindrücke. Bei den Zugaben hätte es zwar gern mehr sein dürfen, aber so ist das eben – nichts währt ewig. Leider betrifft dies eben auch die guten Sachen. Glücklicherweise aber ebenfalls die nicht so guten.

Mittwoch, 3. Mai 2017

Kurz und schmerzlos

Sehr gut, dass man sich da so schnell einig war. Mögen die Gründe jeweils auch vollkommen verschiedene sein. Ich bin jedenfalls sehr froh, dass das so unkompliziert verlaufen ist. Und atme erleichtert auf.

Dienstag, 2. Mai 2017

Ansa Woar

Voodoo Jürgens trug hierorts erstmals seine pechschwarzen Gschichtn über Sandler, Strizzis und andere Haderlumpen im breitesten Weana Dialekt vor. Musikalisch wurde dies durch Gitarre, Geige, Kontrabass, Keyboard, Mundharmonika, Schlagzeug und Quetschn unterstützt. Das zahlreich erschiene Publikum war wild zusammengewürfelt – neben Hipstern gab es auch einige ältere Semester, denen man eher zutrauen würde, dass sie den Namensvetter Udo sehen wollen. Ist eh wuascht, ob der nun schon längst gestorben ist, denn der beliebteste Song des Ex-Friedhofsgärnters heißt schließlich „Heite grob ma Tote ausˮ. Spätestens als dieser in der Langversion gespielt wurde, kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr. Voi leiwaund!

Mittwoch, 26. April 2017

Früher war alles besser

Von diesem Spruch halte ich eigentlich nichts, da ich generell nichts von Pauschalisierungen halte, aber auf einiges trifft es manchmal doch zu, dass es in vergangenen Zeiten besser war. Explizit nämlich auf die schwedische Band A Projection. Mir wurde versprochen, dass die live richtig gut sind. Das was ich zuvor auf Tonträgern gehört habe, klang auch ausgesprochen mögig. Kurz umschrieben sollte man sich vorstellen, dass sich Joy Division in Schweden reinkarniert hat. Leider sind die guten Live-Auftritte inzwischen Vergangenheit – d. h. vornehmlich, was den Gesang betrifft, denn der anscheinend eine ziemlich gute Bühnenpräsenz zeigende Sänger hat die Band vor kurzem verlassen. Der neue Sänger schafft es bedauerlicherweise nicht, einen gleichwertigen Ersatz zu schaffen. Er schafft es nicht mal, ansprechende Unterhosen zu tragen. Sehr schade, denn auf das Konzert hatte ich mich sehr gefreut.

Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?

Oder besser gesagt, warum nicht einfach die Gegenwart so nehmen, mit ihr leben, so wie sie ist? Denn so schlecht ist sie eigentlich nicht. Neben einem Beruf, den ich nach wie vor gern mache und das in einem Umfeld, in dem dies sogar sehr geschätzt wird, geht es mir ansonsten eigentlich auch recht gut. Ich will damit nicht sagen, dass das Berufliche bei mir an erster Stelle steht, aber es nimmt doch einen wichtigen Part im Leben ein – immerhin verbringt man doch einige Zeit seines Lebens damit, auch wenn ich mir gleichfalls ein Leben ohne dessen vorstellen könnte, wenn das finanziell anders realisierbar wäre. Gesundheitlich kann ich mich auch nicht beklagen, obwohl ich da wohl doch mal zumindest in einem Fall etwas machen müsste, aber ohne für mich erkennbare Beschwerden schiebe ich das so vor mich hin. Allgemein fühle ich mich jedenfalls fitter als lange Zeit zuvor und tue auch was dafür. Das kleine Monster gedeiht prächtig und ich mache mir da überhaupt keine Sorgen, was seinen zukünftigen Lebensweg betrifft. Bei ein paar Freunden sieht das anders aus, aber das liegt nicht in meiner Hand. Da kann ich allenfalls nur unterstützend zur Seite stehen. Was Aktivitäten in der Freizeit betrifft, schöpfe ich aus dem Vollen. Es gibt genug von dem, was ich machen will und kann. Das, was alles wieder so kompliziert macht und das „Eigentlich” evoziert ist die Beziehungsebene. Da ist man in Nullkommanix in etwas hinein getaumelt, ehe man mit den Wimpern zucken konnte. Und schon entwickeln sich feste Strukturen, als wäre es nie anders gewesen. Dass das alles viel zu schnell ist, ist mir mehr als bewusst. Selbst wenn meine Gefühle nicht hinterher hinken würden, hätte bzw. habe ich meine Zweifel, ob das wirklich passt. Auch wenn schon zwei Bekannte meinten, dass es sehr gut passen würde. Optisch mag das vielleicht zutreffen und der Musikgeschmack passt auch. Ja, und auch noch einiges mehr. Andererseits vermisse ich vieles, über das ich mich gern in einer Beziehung austauschen möchte (Musik ist eben bei mir nur ein Part meiner Interessen). Dahingegen gibt es jedoch eine Offenheit, ein Entgegenkommen, sich anderem, bisher Unbekanntem zuzuwenden. Das ist gewiss sehr positiv einzuschätzen, aber die Diskrepanz ist doch sehr groß. Sehr groß ist indes auch all das, was mir allgemein entgegengebracht wird. Tja, ich weiß nicht….

Montag, 24. April 2017

The Bar (El bar)

Spanien, 2017
Regie: Álex de la Iglesia
Darsteller: Alejandro Awada, Mario Casas, Joaquín Climent, Carmen Machi, Jaime Ordóñez, Terele Pávez, Secun De La Rosa, Blanca Suárez

In einer Bar mitten in Madrid treffen die verschiedensten Menschen aufeinander und werden durch besondere Umstände gezwungen, an diesem Ort zu bleiben, denn wer hinausgeht wird sofort erschossen. Die Gründe hierfür sind unklar und wilde Spekulationen breiten sich ebenso wie gegenseitiges Misstrauen aus. (Es ist nicht unbedingt ein Vorteil, wenn man einen Hipsterbart trägt…) Der Überlebenskampf innerhalb der Gruppe spitzt sich immer mehr zu, vor allem aber auch die messerscharfen Dialoge, die schon wie in My Big Night (Mi gran noche) schneller als Maschinengewehrsalven abgefeuert werden. Die Handlung ist hierbei übersichtlicher als im Vorgängerfilm – äußerst rasant und voll pechschwarzen Humor ist diese groteske Komödie allerdings ebenfalls inszeniert. Eine gute Atemtechnik ist auf jeden Fall von Vorteil, denn zum Atemholen kommt man eigentlich nicht – weder die Tempo- noch Humordichte lassen dies zu.

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Sonntag, 23. April 2017

Berlin Syndrome

Australien, 2017
Regie: Cate Shortland
Darsteller: Emma Bading, Matthias Habich, Teresa Palmer, Max Riemelt

Clare, eine australische Backpackerin ist gerade erst in Berlin angekommen – klar, dass der Film am Kotti beginnt. Einer der gefährlichsten Plätze der Stadt, andererseits gleichfalls einer der beliebtesten. Diese Ambivalenz zwischen Gefahr und Zuneigung wird in diesem Film noch öfters eine Rolle spielen. Die junge Touristin erkundet mit ihrer Kamera Kreuzberg als auch Friedrichshain und lernt an ihrem zweiten Tag Andi kennen, einen nett wirkenden Mathelehrer. Beide finden sich sympathisch und schnell zueinander. Andi wohnt zurückgezogen in einem verfallenen Hinterhaus, das nicht so einladend wirkt, die Wohnung hingegen weitaus mehr. Noch. Denn bald wird Clare keine andere Wahl haben, als in dieser Wohnung zu bleiben. Nett wird Andi immer noch sein, z. B. Blumen mitbringen und Essen kochen. Aber auch eine vollkommen andere Seite an/in ihm wird sich zeigen. Gekonnt hält der Film die Balance zwischen Drama und Thriller. Die Charaktere werden in all ihrer Vielschichtigkeit gezeigt und von den sehr guten Darstellern authentisch rübergebracht. Ein intensiver Film, den man nicht so schnell vergisst. Und vielleicht gibt es in Berlin demnächst ein paar Touristinnen weniger.

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Eat Local

Großbritannien, 2016
Regie: Jason Flemyng
Darsteller: Freema Agyeman, Charlie Cox, Mackenzie Crook, Annette Crosbie, Dexter Fletcher, Ruth Jones, Nick Mora, Eve Myles, Vincent Regan

Aus dem Vampir-Genre noch neue Ideen zu saugen, die nicht blutleer sind, ist nicht ganz so einfach, vor allem wenn es sich um humoristische Varianten handelt. Bei dieser Komödie kann man allerdings nicht von Ideenlosigkeit sprechen, da hier doch einiges an Frischblut hinzukommt. Eine Gruppe von Blutsaugern verschanzt sich hierbei auf einem einsamen Bauernhof. Ein Mitglied musste leider wegen Fehlverhalten durch Pfählung per kurzerhand abgebrochenen Stuhlbein austreten. Neuer Ersatz trifft allerdings schon auf dem nächsten Kleinstadtbahnhof ein – Sebastian ahnt allerdings noch nichts von seinem Glück oder Unglück. Ebenso wenig ahnt die Vampirgruppe, dass in den Wäldern ringsum ein militärischer Großeinsatz gegen sie im Gange ist. Wenn man sich nur regional ernährt, ist das manchmal doch nicht so das Gesündeste (gleichfalls für die Nachbarn)... Recht unterhaltsam kommt das alles zwar schon daher, aber um so gut wie beispielsweise What We Do in the Shadows zu sein, ist diese Komödie doch etwas zu blutarm. Es hätte ruhig noch etwas mehr englischer Humor sein dürfen und auch einigen Darstellern hätte es gut getan, wenn die Charaktere nicht ganz so blass daher kommen. Und damit meine ich nicht nur den einen oder anderen Vampir. Nicht als Hauptgang, aber als blutigen Snack, kann man hierbei jedoch gern zubeißen.

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Sweet, Sweet Lonely Girl

USA, 2016
Regie: A.D. Calvo
Darsteller: Frances Eve, Kristin Johansen, Susan Kellermann, Mike S. Ryan, Quinn Shephard, Hada Vanessa, Lainie Ventura, Erin Wilhelmi

Irgendwann Anfang der 80er: Adele ist eine einsame Teenagerin, die der Welt oft unter dem Kopfhörer ihres Walkmans entflieht. Als sie in das schon schaurig anmutende viktorianische Haus ihrer Tante zieht, um sich um diese zu kümmern, hat sie zunächst überhaupt keinen richtigen Kontakt mehr zu anderen Menschen, denn die Tante bleibt stets hinter der verschlossenen Tür ihres Zimmers und kommuniziert größtenteils über Zettel, auf denen Anweisungen oder Einkaufslisten stehen. Schlagartig ändert sich Adeles Leben, als sie Beth kennenlernt. Ein Mädchen, dass so ganz anders ist als Adele. Strahlt Adele in ihrer Schüchternheit und Naivität vor allem Unschuld aus, so tritt Beth stets souverän auf und weiß ganz genau, was sie will und tut es auch. Trotz der unheimlichen Stimmung im Haus der Tante, blüht Adele durch diese ungleiche Freundschaft sichtbar auf. Dass dabei nach und nach bald zunehmend Grenzen überschritten werden lässt sich trotz der Leichtigkeit, die diese Freundschaft umgibt, bald ahnen. Auch wenn der Horror in diesem Film von Anfang an latent spürbar ist, ist es doch eher ein Unbehagen, dass man erst einmal nicht so ganz zu orten weiß. Hier stehen jedoch weder Splattereffekte, noch eine bis ins kleinste Detail geklärte Geschichte im Vordergrund. Neben den überzeugenden Hauptdarstellerinnen ist es vor allem die sehr gelungene Atmosphäre, die diesen Film empfehlenswert machen.

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Samstag, 22. April 2017

Beschädigte Freude



Den Veranstaltungsort habe ich lange nicht aufgesucht – seit Ewigkeiten gab es dort kein mich interessierendes Konzert mehr – und so hätte ich beinahe The Jesus and Mary Chain verpasst. Die Band ohne die die ganze Shoegaze-Szene unddenkbar wäre. Das Debütalbum Psychocandy zählt immer noch zu den besten Alben aller Zeiten. Und so war es nicht verwunderlich, dass das Konzert ausverkauft war. Da ich den Termin erst relativ spät mitbekommen habe, war es auch nicht verwunderlich, dass ich keine Karte mehr bekommen habe. Wunderbar war hingegen, dass es quasi im letzten Moment doch noch geklappt hat. Gespannt wurde der Beginn des Auftritts erwartet – die Vorband konnte einem die Wartezeit allerdings nicht verkürzen. Die Freude hielt sich dann allerdings ziemlich in Grenzen. Die Songs vom neuen Album kamen ziemlich fad daher. Insgesamt wirkte der Auftritt ziemlich uninspiriert. Das änderte sich erst zum Ende hin, als der Nebel immer dichter wurde und alte Klassiker gespielt wurden. So hätte gern das ganze Konzert sein können.

Donnerstag, 20. April 2017

Auf Reisen

War es doch gerade erst eben, dass ich mich an einem Kopf(oderwasauchimmer)bahnhof wähnte und es hieß, dass alle aussteigen müssen. Auf dem verlassenen Bahnsteig wurden keinerlei zukünftige Abfahrtszeiten angezeigt. Kein Zug nirgends nirgendwohin. So allein auf dem Bahnsteig stehend dachte ich, dass es ganz gut wäre, erst einmal auf einer der Bänke Platz zu nehmen, auch wenn es da eher nicht so gemütlich ist. Aber man hätte sich da in Ruhe Gedanken machen können, wohin man demnächst eigentlich reisen will, falls dann doch mal wieder ein Zug fährt. Oder gar mehrere. Mit der Ruhe und auch mit den Gedanken bin ich allerdings nicht weit gekommen. Dafür ist der Zug, in dem ich plötzlich sitze, inzwischen ziemlich weit gekommen. So richtig komme ich damit allerdings immer noch nicht mit. Die Fahrt gestaltet sich zwar recht angenehm, aber dieses muskulöse Hohlorgan ist von dieser Situation doch etwas überfordert. Nun ja, da bin ich wieder bei schon öfters zitierten Zeilen von einem Song von Sandow, den Göttern meiner Jugend: „Wohin soll denn die Reise geh’n? Ich weiß es nicht und ich will’s nicht wissen.”