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Sonntag, 18. Juni 2017

Böser Handel

Als ich auf dem Flohmarkt ein Buch erstehen und über den Preis verhandeln wollte, lehnte die Verkäuferin dies mit dem Hinweis ab, dass die Erlöse des Standes für einen guten Zweck wären. Ansonsten hätte sie sich aber schon aufs Handeln eingelassen. Nachgefragt, ob sie damit einen bösen Zweck meine, habe ich dann doch nicht ... *g*

Freitag, 16. Juni 2017

Die lieben Kollegen, Teil 51

Angedacht war das schon länger, aber nun gibt es eine konkrete Planung. Im August ist es soweit – der Kollege aus China, der dort als Grafiker tätig ist, kommt zu uns zu einem Praktikum. Zuvor musste er erst einmal etwas mehr Englisch lernen, da seine Sprachkenntnisse etwas dürftig waren (in China ist es in der Schule meist üblich, dass man Englisch nur in schriftlicher Form lernt, wenn überhaupt). Und meine chinesischen Sprachkenntnisse gehen doch eher gegen Null, auch wenn ich bei chinesischen Übersetzungen dann doch schon einige „Fehler” entdeckt habe (machen die doch einfach aus der deutschen Mutterfirma eine Tochtergesellschaft …). Der gestalterische Bereich dieses chinesischen Kollegen betrifft eigentlich nur Nebenprojekte, alles andere wird hier gemacht – inklusive Umsetzung auf Chinesisch. Diese Nebenprojekte habe ich allerdings auch schon öfters in der Mache gehabt, um diese zu optimieren bzw. dazu Verbesserungsvorschläge zu machen. Dabei taten sich aus grafischer Sicht Abgründe auf, die in meinen Augen unbeschreiblich sind. Man muss da wohl bei Null anfangen und erst einmal erklären, dass das Corporate Design nicht irgendetwas ist, das in Ablage P oder so gehört. Oder dass man nicht einfach aus dem Internet irgendwelche Bilder verwenden kann – mal ganz abgesehen davon, wenn diese nicht mal Druckqualität haben. Das wird also richtig spannend werden, was diese Zeit betrifft. Noch spannender finde ich allerdings wie dieser Kollege jenseits des Beruflichen so tickt. Mir wurde von anderen chinesischen Kollegen erzählt, dass er etwas crazy sei – so wie ich. Hm. Und meine Chefin meinte, dass der genauso rumläuft wie ich. Selbst die Frisur wäre ziemlich ähnlich – irgendetwas Verschwurbeltes mit schwarzen Haaren (ich kenne allerdings auch Fotos mit orangenen Haaren). In den zwei Wochen, in denen er hier sein wird, wird sich die Betreuung auch wieder nicht nur auf dieArbeitszeit beschränken, sondern auch auf die Abende und Wochenenden. (Dies werde ich jedoch nicht für die ganze Zeit übernehmen.) Somit könnte man sich bestimmt auch jenseits der üblichen Unternehmungen etwas überlegen. Bei meinem neuen Kollegen hier, kam auch gleich Begeisterung auf, weil man dann eher etwas machen könnte, was den eigenen Interessen näher liegt. Ganz so deckungsgleich sind diese zwar nicht, aber es gibt genug Überschneidungen. Immerhin habe ich diesen Kollegen sozusagen geheadhunted, was zwar maßgeblich an seiner Kompetenz liegt, aber letztendlich habe ich ihn auf subkulturellen Pfaden kennengelernt und vor ein paar Tagen traten wir im Partnerlook auf, was ich gleich als Arbeitskleidung für unsere Abteilung deklariert habe und meine Chefin darauf hingewiesen habe, dass sie nicht entsprechend gekleidet ist (die andere Kollegin ist gerade im Urlaub – zählt also nicht). Ich musste die Begeisterung meines Kollegen allerdings auch wieder etwas dämpfen, als ich ihm mitteilte, dass für solche Aktionen der Kiez Tabu ist. Andererseits ist es dort auch zunehmend weniger attraktiv (Hasenschaukel, Cobra Bar, King Calavera… so vieles gibt es nicht mehr). Nun ja, und allgemein muss man unabhängig davon aufpassen. Ein, zwei Bier ist bei Chinesen schon grenzwertig (echt krass). Aber ich bin mir sicher, dass das alles irgendwie doch alles zusammenzubringen ist. Culture Clash, Sprachschwierigkeiten u.s.w. Ich werde auf jeden Fall berichten.

Sonntag, 11. Juni 2017

Abschied vom Urlaubsmodus

Sonntagabend und der erste Arbeitstag rückt in aufdringliche Nähe. Oder allgemein der Alltag überhaupt. Trotz des mitunter gar nicht schönen Wetters hier, war mir Neapel immer noch näher als das hiesige Sein. Viel dazu beigetragen haben die ganzen leckeren Sachen, die ich importiert habe. Und so gab es denn hier beispielsweise eine Pizza friarielli e salsiccia. Das hilft dann aber doch nicht weiter, wenn ich jetzt schon weiß, dass das morgen ein anstrengender Tag wird. Alle unmittelbaren Kollegen werden nicht da sein (sei es nun wegen Urlaub oder Dienstreise). Die Anzahl der E-Mails werde ich wohl gar nicht alle lesen können, da ich gleich einen Termin außer Haus habe. Und nach Arbeitsschluss habe ich einen Termin beim Kieferorthopäden. Das Dolce Vita ist dann doch vorbei. Nichtsdestotrotz weiß ich, dass ich mich auch dann wieder gut fühlen werde. Aber das ist eben wieder vollkommen anders.

Samstag, 10. Juni 2017

Charmantes Chaos

Trotz Streik kamen wir fast pünktlich in Neapel an – bei überaus klarer Sicht während des ganzen Fluges. Ganz so klar ging es beim Aufsuchen des Quartiers mitten im historischen Zentrum durch gesperrte Straßen zwar nicht mehr zu, aber letztendlich trafen wir dann doch in unserem Nest mit schöner Dachterrasse ein. Unsere sehr freundliche und hilfsbereite Vermieterin sprach nur italienisch und redete immer so lange auf mich ein, bis ich sie verstanden habe, auch wenn ich eigentlich so gut wie gar nicht die italienische Sprache verstehe. (Halt ein paar Brocken. Nur bei allem, was Essen betrifft, sieht es etwas besser aus.)

Durch die optimale Lage unserer Unterkunft waren wir mitten drin in Neapel, im dunklen engen Gassengewirr, durch das sich auch in den engsten Gassen noch der Verkehr schlängelt, die obligatorische Wäsche kreuz und quer darüber flattert und sich in jeder Nische ein Heiligenschrein befindet. Bassi, die Erdgeschosswohnungen, die nur durch eine einfache Tür vom Straßenverkehr abgetrennt sind, prägen die Altstadtviertel. Meist stehen die Türen offen und man schaut direkt in die Küche, ins Wohn- oder Schlafzimmer, was manchmal alles ein und dasselbe ist. Gleich um die nächste Ecke befinden sich dann wiederum Prachtbauten, Kirchen oder Palazzi, die im starken Kontrast zur Armut stehen. Gleich ein paar Schritte weiter befindet sich auch die prunkvolle Kathedrale von Neapel, in der zweimal jährlich das Blutwunder stattfindet.

Glaube und Aberglaube liegen in Neapel dicht beieinander – an den Souvenirständen sieht man nicht nur haufenweise die Cornicelli gegen den bösen Blick, sondern sehr oft auch Miniaturschädel, denn der Schädelkult L’anima pezzentella ist hier trotz Verbot immer noch sehr lebendig. Schädel werden sozusagen adoptiert und gepflegt und erhalten Geschenke –im Ausgleich helfen einem dann auch die Toten weiter. In der Krypta der Kirche Santa Maria delle Anime del Purgatorio ad Arco und vor allem im unterirdischen Friedhof Cimitero delle Fontanelle kann man sich davon überzeugen. Neben Münzen finden sich beispielsweise auch Fahrscheine oder Lippenstifte.

Allgemein ist der Untergrund von Neapel sehr interessant. Nicht nur, weil man dort noch besser als in den Gassen der Hitze entkommen kann, sondern weil es neben Schädeln noch sehr viel mehr zu entdecken gibt. Neapel existiert unterirdisch quasi noch einmal. Dort unten befinden sich ein endlose Gängesysteme mit Katakomben, schmalen, sehr schmalen oder sehr niedrigen Gängen. Hinterlassenschaften aus griechischer und römischer Zeit, aber auch Zeugnisse aus der Zeit des 2. Weltkrieges, als ganz Neapel im Untergrund Zuflucht suchte. Wir nahmen an einigen sehr spannenden Führungen teil. Neben dem historischen Untergrund ist auch der neuzeitliche sehenswert, denn ein großer Teil der U-Bahn-Stationen der Linie 1 sind künstlerisch und architektonisch herausragend gestaltet.

Oberirdisch hat Neapel allerdings ebenfalls sehr viel Sehenswertes zu bieten. Sehr beieindruckend fand ich beispielsweise die Marmorskulpturen in der Cappella Sansevero, deren Feinheit in der Bearbeitung unglaublich ist, zudem gibt es dort auch noch zwei sehr interessante anatomische Modelle zu sehen. Fotos konnte man dort (wie auch an einigen anderen Orten) leider nicht machen. Lohnenswert ist ebenfalls das Hermann-Witsch-Museum – da geht es dann auch gleich wieder blutiger zu. Einen sehr entspannten Aufenthalt bietet der Kreuzgang Chiostro delle Maioliche. Neben dem Verkehrschaos ist Neapel nämlich auch sehr laut. Und das nicht nur tagsüber, denn die Neapolitaner lieben Feuerwerk. Das wusste ich zwar durch die Lektüre von Elena Ferrante schon vorher, aber nicht, dass das heißt, dass es jede Nacht mindestens zwei, drei Feuerwerke gibt. Da würde man gar nicht mitbekommen, wenn der Vesuv ausbrechen würde.

Außer in den engen Gassen kann man den Vesuv fast überall sehen. Am schönsten ist der Blick darauf von einem höher gelegenen Standort (z. B. Posillipo), von wo aus man zudem die ganze Stadt und Bucht überblicken kann. So allgegenwärtig wie er ist vergisst man die Gefährlichkeit dieses Vulkans. Im Historischen Nationalmuseum wird die Zeit seines bekanntesten Ausbruchs sehr lebendig. Beispielsweise feinste Glasarbeiten sind von Pompeji erhalten geblieben als auch eine Menge obszöner Graffiti. Das damalige Leben wird einem auch heutzutage dadurch sehr lebendig. Direkt vor Ort begreift man es noch viel besser. Wir haben uns fast einen ganzen Tag Zeit genommen, um Pompeji zu erkunden. Es ist faszinierend wie gut beispielsweise noch einige Wandmalereien erhalten sind. Dem Verursacher des Untergangs von Pompeji musste trotz Höhenangst auch noch unbedingt ein Besuch abgestattet werden. Das war schon eine ziemliche Herausforderung für mich und im Nachhinein kommt es mir ganz unwirklich vor, dass ich da oben am Kraterrand gestanden habe.

Weitere Ausflüge führten uns jeweils für einen Tag nach Ischia und Procida. Der Hauptort von Ischia wirkte durch seine sehr stark touristische Ausgerichtetheit nicht sehr sympathisch auf mich. Am Marontistarnd (von dem ich ja nun so viel durch Elena Ferrante gelesen hatte) verbrachten wir dann einen entspannten Strandtag, d. h. ich war eigentlich mehr im Wasser zu finden. Procida entsprach gegenüber Ischia schon viel mehr meinem Geschmack. Von der Ursprünglichkeit dieser kleinen Fischerinsel ist doch noch viel mehr erhalten geblieben. Das Wetter blieb uns am Tag des Besuchen leider nicht erhalten, so dass das gleichfalls geplante faule Strandleben durch mehr Wanderungen ersetzt wurde.

Neben den beschriebenen Besichtigungen, ist natürlich ein Hauptgrund, um nach Neapel zu fahren, das Essen. Nachvollziehbarerweise schmeckt die Pizza nirgendwo besser. Die verschiedenen Pastavariationen sind ebenfalls nicht zu vernachlässigen. Und ganz wichtig ist auch alles, was aus dem Meer kommt. Es ist einfach eine unbeschreibliche Freude, auf einem Markt in Neapel einkaufen zu gehen. Neben dem beeindruckenden Angebot aus dem Meer, sollte man aber auch die Augen offen halten für die Gaben der Erde, die gleichfalls sehr vielfältig sind. Unvergesslich sind die Aromen der Tomatensorten, aber auch eher unscheinbares wie Friarielli sollte man sich nicht entgehen lassen. Vor der Rückreise machte ich dementsprechend noch einmal einen Großeinkauf.

Auch wenn wir doch nicht gerade wenig Zeit hatten, verging die Zeit viel zu schnell. Durch das Gassengewirr hätte ich noch ewig schlendern können. Hier und dort eine Pizza essen. Dann und wann einen Markt aufsuchen. Mir überlegen, ob ich nicht einen Schädel adoptieren sollte. Und ab und zu einen Tag mit Baden im glasklaren Mittelmehr einplanen. Das Chaotische finde ich eigentlich überhaupt nicht störend – ganz im Gegenteil – erst dadurch spürt man erst, wie das Leben hier pulsiert. Der Lärm ist jedoch schon gewöhnungsbedürftig. Das Müllproblem scheint in Neapel der Vergangenheit anzugehören – inzwischen ist alles immer sehr sauber. Mit anderen Worten spricht fast nichts dagegen, noch einmal nach Neapel zu reisen.



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Freitag, 9. Juni 2017

Wer die Wahl hat, hat die Qual ...

Noch im Urlaub, aber Kunst geht vor – heute wurden die Nachwuchskünstler für die add art im Herbst ausgewählt. Diesmal standen 61 zur Auswahl. In zwei großen Räumen als auch im Flur der HAW in der Armgartstraße gab es diesmal richtig viel zu sehen.



Einiges war leider aufgrund der Firmenräumlichkeiten von vornherein nicht geeignet wie großformatige Werke als auch Objektkunst. Gerade was letzteres betrifft haben mir die Sachen von Simone Kesting außerordentlich gut gefallen – aus ungewöhnlichen Materialkombinationen (beispielsweise eisengrundierte und anschließend oxidierte Zahnstocher) wurden außergewöhnliche Gebilde kreiert. Wir waren diesmal zu sechst da und sind uns trotz der großen Auswahl und verschiedener Meinungen dann doch sehr gut einig geworden. Ich habe das der Einfachheit halber per Punktevergabe strukturiert, um erst einmal einen Überblick zu bekommen. Letztendlich wurde aber nicht nach der höchsten Punktzahl entschieden, sondern nach dem, was insgesamt am besten passt. Und so wurde Celia Espona Pernas ausgewählt, die Gedichte von Alejandra Pizarnik illustriert hat und Fotos von Marie Hoffmann. Beides geht in eine sehr surreale Richtung, die mich ja sehr anspricht (nicht nur im bildnerischen Bereich, sondern auch im Literarischen, weswegen ich gleichfalls neugierig auf die Gedichte von Alejandra Pizarnik geworden bin). Ich freue mich jedenfalls schon sehr darauf, wenn die beiden bei uns ihre Werke ausstellen.

Dienstag, 6. Juni 2017

Unbekanntes Vorkommnis

Zumindest hatte ich hier ganz vergessen, dass es so etwas gibt. Dass da nicht nur eine strahlende Sonne scheint, an deren sengende Hitze ich mich erstaunlich schnell gewöhnt habe (O.K., mit einigen Tricks, aber dazu später mehr). Sondern dass es auch so etwas wie Wolken und dieses nasse Zeug, das von oben kommt – genau Regen heißt das – gibt. Nun ja, für heimatliche Verhältnisse konnte man das, was da für einen halben Tag von oben kam, nicht mal Regen nennen. Eine Kollegin meinte erst vor kurzem, dass Nieselregen ja eher flüssige Sonnenstrahlen wären. Etwas mehr als Nieselregen war das zwar schon, aber auch nicht viel mehr. Zu anderen Jahreszeiten fällt das auch hier stärker aus und ich würde wohl gleichfalls wie daheim immer einen Regenschirm bei mir tragen. So war es nur eine kurzzeitige Erinnerung daran, dass die Sonne nie immer scheinen kann.

Mittwoch, 31. Mai 2017

Zu schön, um zu bloggen

Theoretisch könnte ich auch schon während des Urlaubs darüber berichten. Allein an den ersten Tagen haben wir so viel (schönes) erlebt. Praktisch geht jedoch das Dolce Vita vor. Nachdem man sich zwei Abende hat bekochen lassen, übernehme ich nun erstmals die Zubereitung voller Freude – die hiesigen Märkte bieten so viel Köstlichkeiten, die man in solch einer Frische und Qualität in der Heimat nicht bekommt. Da sind die dortigen italienischen Großmärkte doch nur ein tröstlicher Ersatz. Fangfrisches aus dem Meer gibt es halt nur hier vor Ort und die Tomaten (ganz gleich, welche Sorte) sind so lecker, dass man sich eigentlich nur davon ernähren könnte. Das Essen ist allerdings nur ein Punkt (wenn auch ein sehr wichtiger), der dazu beiträgt, dass man sich einfach nur im Genussmodus befindet. Oder anders ausgedrückt, das Leben hier lässt einfach nur zu, dass man mit all seinen Sinnen lebt.

Donnerstag, 25. Mai 2017

Läuft nicht

Bzw. fliegt nicht oder vielmehr es wird schwierig: am Sonntag sind Streiks der Fluglosten in Italien angekündigt. Zusätzlich ist für diesen Tag ein Streik der Piloten und Flugbegleiter der Fluggesellschaft Alitalia geplant. Tja, das ist unser Abflugtag nach Neapel ...

Dienstag, 23. Mai 2017

Läuft

Endlich, endlich gibt es ein festgelegtes Datum. Schon seit über zwei Jahren will ich weniger (30 Stunden in der Woche) arbeiten, aber wir hatten da ja ziemlich daneben gegriffen, was neue Mitarbeiter anging. Das Grauen, was dies betrifft, habe ich immer noch sehr präsent, zumal immer noch Projekte auftauchen, wo ich daran wieder erinnert werde. Heute hatte ich nun mein alljährliches Mitarbeitergespräch mit meiner Chefin. Und sie meinte, dass ich wesentlich entspannter wäre. Kein Wunder, wenn man dann doch mal fähige Kollegen an Bord hat. Oder zumindest einen, bei dem Motivation und Kompetenz endlich mal richtig stimmig sind. Insgesamt hat sich unser Bereich personell ziemlich vergrößert, was auch unbedingt notwendig war. Das mag jetzt paradox klingen, dass ich diametral nun weniger arbeiten will, aber ich hätte mich schon klonen müssen, um all das allein zu bewältigen. Um so besser finde ich nun, dass endlich mein Wunsch, was die Arbeitszeit betrifft, realisiert wird und man die anfällige Arbeit auf mehr Leute verteilt. Da ich jetzt ja demnächst auch noch für einen eigenen Azubi als Ausbilderin zuständig bin, erhöht sich die Verantwortung dennoch. Per se habe ich in dem gesamten Bereich schon längst alle Verantwortung an der Backe. Nun wird das alles noch mal offiziell. Also so etwas in leitender Funktion. Ich schätze, dass ich dann auf jeden Fall gehaltsmäßig auf das komme, was ich jetzt habe. Also abstrakt gesehen, weniger arbeiten für gleiches Gehalt (Oder mehr? Mal sehen.) Am wichtigsten ist mir allerdings, dass ich nun weniger arbeite. Und das nicht, weil ich diese Arbeit nicht mag. Ich mag sie sogar sehr gern. Aber ich mag noch so viel anderes.

Sonntag, 21. Mai 2017

Ein Tag

Nur ein Tag morgen vor 8 Jahren. Ich wünschte mir nicht, dass es ihn nicht gegeben hätte. Auch wenn ich dies momentan vielleicht doch mehr prä­fe­rie­re. Aber ich würde mir auch immer noch wünschen, dass ich diesen Tag nicht mit etwas Vergangenem verknüpfe, sondern mit Zukünftigem, wenn auch alles dagegen spricht. Das sind Illusionen, ich weiß. Irgendwann kapiere ich das auch mal.

Freitag, 19. Mai 2017

Die lieben Kollegen, Teil 50

Der Azubi, der derzeit bei uns durchgangsweise ist, ist allgemeinhin etwas ungeduldig. Nun hat er sich allerdings so richtig in etwas verbissen, das kaum lösbar ist und es sind dennoch keinerlei Anzeichen erkennbar, dass sich das so schnell ändern könnte. Ich hatte ihm nämlich gestern ein paar Bilder hier vom Blog gezeigt. Nun wollte er heute gern die Adresse wissen. Die rücke ich aber nicht heraus und so sucht und sucht und sucht er... Ich schätze, Montag lässt er sich mit Burn-out krankschreiben.

Donnerstag, 11. Mai 2017

Klugscheißer vs. Dumpfbacke

Sicher sind beide allgemein nicht besonders angesehen, aber mich würde mal interessieren, was sozusagen als kleineres Übel angesehen wird. Zur besseren Einordnung erst einmal meine Definitionen beider Termini. Ein Klugscheißer ist für mich jemand, der zumindest in einigen Bereichen Ahnung hat, von dem, was er spricht (jemand, der meint, alles zu wissen ist meiner Meinung nach nur dumm). Jedoch kann er sein Wissen meist nicht für sich behalten, sondern teilt dieses auch gern mit. Wobei – so wie ich es empfinde – dies nicht ein Ausdruck von Arroganz sein muss. Also nicht nur ein Mitteilen von Wissen, sondern auch ein Teilen. Wenn auch dieses mitunter sehr penetrant sein kann. Unter Dumpfbacke verstehe ich jemanden, der sich gar nicht darum bemüht, Wissen zu erlangen. Also das, was man derzeit so postfaktisch nennt. Allgemein macht man sich hierbei keine Gedanken, setzt sich mit nichts auseinander und hinterfragt nichts, aber hat eine Meinung zu allem. Oder gar keine, weil man alles andere als irrelevant einstuft. Tja, was ist nun sympathischer? (Über die Definitionen kann man gern noch mal diskutieren.)