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Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?

Oder besser gesagt, warum nicht einfach die Gegenwart so nehmen, mit ihr leben, so wie sie ist? Denn so schlecht ist sie eigentlich nicht. Neben einem Beruf, den ich nach wie vor gern mache und das in einem Umfeld, in dem dies sogar sehr geschätzt wird, geht es mir ansonsten eigentlich auch recht gut. Ich will damit nicht sagen, dass das Berufliche bei mir an erster Stelle steht, aber es nimmt doch einen wichtigen Part im Leben ein – immerhin verbringt man doch einige Zeit seines Lebens damit, auch wenn ich mir gleichfalls ein Leben ohne dessen vorstellen könnte, wenn das finanziell anders realisierbar wäre. Gesundheitlich kann ich mich auch nicht beklagen, obwohl ich da wohl doch mal zumindest in einem Fall etwas machen müsste, aber ohne für mich erkennbare Beschwerden schiebe ich das so vor mich hin. Allgemein fühle ich mich jedenfalls fitter als lange Zeit zuvor und tue auch was dafür. Das kleine Monster gedeiht prächtig und ich mache mir da überhaupt keine Sorgen, was seinen zukünftigen Lebensweg betrifft. Bei ein paar Freunden sieht das anders aus, aber das liegt nicht in meiner Hand. Da kann ich allenfalls nur unterstützend zur Seite stehen. Was Aktivitäten in der Freizeit betrifft, schöpfe ich aus dem Vollen. Es gibt genug von dem, was ich machen will und kann. Das, was alles wieder so kompliziert macht und das „Eigentlich” evoziert ist die Beziehungsebene. Da ist man in Nullkommanix in etwas hinein getaumelt, ehe man mit den Wimpern zucken konnte. Und schon entwickeln sich feste Strukturen, als wäre es nie anders gewesen. Dass das alles viel zu schnell ist, ist mir mehr als bewusst. Selbst wenn meine Gefühle nicht hinterher hinken würden, hätte bzw. habe ich meine Zweifel, ob das wirklich passt. Auch wenn schon zwei Bekannte meinten, dass es sehr gut passen würde. Optisch mag das vielleicht zutreffen und der Musikgeschmack passt auch. Ja, und auch noch einiges mehr. Andererseits vermisse ich vieles, über das ich mich gern in einer Beziehung austauschen möchte (Musik ist eben bei mir nur ein Part meiner Interessen). Dahingegen gibt es jedoch eine Offenheit, ein Entgegenkommen, sich anderem, bisher Unbekanntem zuzuwenden. Das ist gewiss sehr positiv einzuschätzen, aber die Diskrepanz ist doch sehr groß. Sehr groß ist indes auch all das, was mir allgemein entgegengebracht wird. Tja, ich weiß nicht….
bonanzaMARGOT - 2017.04.26, 06:49

wenn du jetzt schon zweifelst...

C. Araxe - 2017.04.26, 10:13

Ob mit oder ohne rosaroter Brille finde ich es persönlich selbstverständlich, dass man gerade anfangs Zweifel hat.
bonanzaMARGOT - 2017.04.27, 06:19

weiß nicht.
schwieriges thema. eine frage von verliebtheit, ego, sehnsucht, distanz und nähe.
oder: was sieht man im anderen? ist eine gemeinsame zukunft denkbar (oder ein horror)?

ich wünschte mir auch mehr gemeinsamkeiten mit meiner partnerin... seufz. aber angeblich beleben unterschiede...
C. Araxe - 2017.04.28, 20:03

Was würden Sie sich denn mehr als Gemeinsamkeiten wünschen? Man meint ja meistens oder zumindest oft, dass in einer Beziehung mehr oder weniger alles passen muss. Klar, dass das nicht sein muss. Aber ich denke, dass man dann da doch Prioritäten setzt, was einem an Gemeinsamkeiten wirklich wichtig ist. Und dies kann man ebenso in Frage stellen, wenn man auf andere Voraussetzungen trifft. Und man sich einfach fragt, was wirklich wichtig für einen selbst ist.
bonanzaMARGOT - 2017.04.29, 07:00

etwas mehr interesse für philosophische gedankengänge..., faszination am weltall und den naturwissenschaften, ökologischeres denken, weniger eitelkeit, weniger materialismus...
aber ich will und kann das gar nicht von ihr fordern, sondern muss da bei mir selbst anfangen. als alter knurrhahn bin ich nicht gerade für ein längeres zusammenleben geschaffen.
sie beweist sehr viel geduld mit mir. sie ist sehr tolerant und meckert nicht ständig rum. sie teilt die reiselust mit mir, und ihre lebhaftigkeit reißt mich (manchmal) mit. sie ist eine schöne frau, nett anzuschauen... ich sollte zufrieden sein.
zuckerwattewolkenmond - 2017.04.26, 14:03

Man könnte

anfängliche Zweifel auch als DIE Chance betrachten, etwaige Konfliktpunkte mit sich selbst und/oder dem anderen sofort zu klären, so daß es eigentlich nur besser werden kann - im Gegensatz zur rosaroten Brille, bei der ja die Enttäuschung dann manchmal als zu groß empfunden wird und die persönliche Befindlichkeit es nicht mehr zuläßt, aufeinander einzuggehen.

C. Araxe - 2017.04.26, 15:22

Hm ... als richtige Konfliktpunkte würde ich das nicht einordnen. Ich mache mir da eher Ganken, ob mir die Gemeinsamkeiten ausreichend sind.
zuckerwattewolkenmond - 2017.04.26, 16:35

Das

ist dann aber auch ein innerer Konflikt, den man dann halt mit sich selbst ausmachen muß. Und es ist immer noch besser, wenn man sich gleich darüber klar wird, was man braucht und wo die Bedürfnisse liegen, als erst sehr viel später. Und in der Regel ist es ja so, daß sich Gemeinsamkeiten in einer Beziehung auch noch entwickeln können. Wäre die Überlegung, ob man gewillt ist, sich mit diesem Menschen zu entwickeln oder nicht.
C. Araxe - 2017.04.28, 19:50

Ein Konflikt ist es für mich insofern nicht, dass ich ja eigentlich keine Entscheidung treffen muss. Außer wenn ich selbst meinen würde, unbedingt eine treffen zu müssen. Ebenso kann ich da so rangehen, dass ich einfach alles auf mich zukommen lasse und schaue wie sich das entwickelt, so lange nicht das Gefühl überwiegt, dass es gar nicht passt. Es sind Zweifel und keine Verzweiflung. Und die sind auch nicht einfach sofort zu klären, da ich von mir selbst weiß, dass ich erst einmal Zeit brauche, um mich auf eine neue Situation einzustellen, zumindest im Zwischenmenschlichen (ansonsten bin ich doch mehr flexibel).