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Das Leiden einer Mutter

Fürsorglich zieht man ein Kind (oder mehrere) auf. Versucht das Beste auf dem Lebensweg mitzugeben, was viele Freiheiten als auch klare Ansagen beinhaltet. Und vor allem viele Anregungen zu geben, um zu zeigen, wie vielfältig das Leben und dessen Möglichkeiten sind. Nachvollziehbarerweise geht man von sich selbst aus. Wählt beispielsweise als erstes Kinoerlebnis einen Dokumentarfilm über Max Ernst, besucht Ausstellungen etc. Das wird zunächst auch begeistert aufgenommen, aber dann trennen sich zunehmend die gemeinsamen Wege. Kunst und Kultur (also nur ein Aspekt) spielen keine Rolle mehr, stattdessen aus meiner Sicht weitaus profanere Interessen. Nun ja, ich finde das Thema „Nahverkehr” eher nicht so spannend. Sicher würde ich mir eigentlich wünschen, dass das kleine Monster meine Interessen in irgendeiner Form mehr teilen würde und ich ihm all mein Wissen und vor allem meine Freude daran weitergeben könnte. Aber das kleine Monster ist zwar mein Sohn, aber nicht ich, sondern eine eigenständige Persönlichkeit. Gut und sehr schön ist allerdings, dass es gleichfalls sehr intensiv seinen Interessen folgt. Dies ist bestimmt auch nicht selbstverständlich. Und ich schätze das sehr. Manchmal würde ich mir aber doch mehr kongruierende Interessen wünschen. Andererseits müsste ich mir dann zukunftsmäßig weitaus mehr Gedanken machen. Diese ganze Ausrichtung in spießigere Gefilde (ein Lehramtstudium ist auch noch eine Option) hat also auch seine Vorteile. Letztendlich macht das kleine Monster ganz folgerichtig seine eigene Revolte in gegenteiliger Richtung. Genau genommen bin ich aber einfach nur glücklich, wenn es das kleine Monster auch ist.
C. Araxe - 2018.01.23, 23:56

Nur noch mal so zum Verständnis (ist ja oft nicht so einfach) – das „Leiden” im Beitragstitel ist nicht 1:1 gemeint.

NeonWilderness - 2018.01.24, 13:44

Schon die Erwartung kongruenter Interessen zwischen Kind und Eltern ist sportlich und überhöht, zudem, nennen wir es einfach mal "größere Schnittmengen", nicht nur durch Annäherung des kleinen Monsters an Ihre Wunschinteressenfelder, sondern umgekehrt auch durch Ihre Annäherung an seine Interessen zu realisieren wären. Das scheint Ihnen aber wohl zu "spießig" zu sein. Bis auf das relativierende "Genau genommen" ist Ihr letzter Satz der beste. Es ist eben nicht das Ziel, die gleichen Interessen zu haben, die gleiche Kleidung zu tragen, die gleiche Musik zu hören und als Eltern der/die beste Freund/in des Kindes sein zu wollen — Liebe, Stringenz, Verlässlichkeit und Dinge möglich machen erzielen am Ende mehr "Street Cred" als die gleiche Basecap zu tragen.
C. Araxe - 2018.01.24, 14:37

Wenn ich mir manchmal mehr Übereinstimmung wünschen würde ist das sicher nicht mit einer Erwartungshaltung gleichzusetzen.
NeonWilderness - 2018.01.24, 15:07

Hm, zumindest scheint die Deckungslücke zu dieser immerhin so groß zu sein, dass sie Ihnen einen halbseitigen Post wert war.
C. Araxe - 2018.01.24, 15:18

O.K. - ich werde noch 10 Seiten bei dem St.-Michael-Front-Beitrag hinzuschreiben. *ggg*
la-mamma - 2018.01.24, 21:56

ich hab mich früher eigentlich auch sehr peripher für molekulare biotechnologie interessiert. aber die k1-vorträge dazu mag ich irgendwie;-)
bei k2 isses noch offen ...

ps: gsd hab ICH das mit dem lehramtsstudium erledigt, ich bereu es auch gar nicht, man kann dann immer noch was ganz anderes machen;-)

C. Araxe - 2018.01.25, 19:28

Das irgendwie Mögen dürfte allerdings auch eng mit dem Verwandtschaftsgrad zu tun haben. ;·)
Sicher ist all das, was man im Leben so macht, nicht umsonst bzw. lässt sich aus den größten Desastern noch etwas Positives mitnehmen. *g*