Der Tod muss ein Wiener sein
Aus dem letalen Œuvre vom Meister des Makaberen:
Das jüngste Gericht
Um eine würdige Auswahl für seine verstorbene Frau zu treffen, weilte Monsieur César Schmauchfinger in den Schauräumen eines großen Bestattungsunternehmens. Von der enormen Vielfalt des Angebots bald erschöpft, ließ er sich in einen offen stehenden Sarg fallen, wo er - vom Personal unbemerkt - einschlief.
Als er nachts erwachte und sah, worin er lag, dachte er, er wäre tot. "Bin ich froh!", frohlockte er. "Hat wenigstens die Sucherei ein Ende!" Und zufrieden schlief er wieder ein.
Morgens geweckt von einer Putzfrau, die ihn schnarchen hörte, wähnte er sich vor dem Jüngsten Gericht, stand sogleich auf und salutierte artig. Als er ihren Kübel mit Wasser bemerkte, meinte er, eine "heilige Waschung" stehe ihm bevor, und entkleidete sich ohne Umschweife völlig. Da alarmierte die Putzfrau die Polizei, und diese steckte ihn wegen "Vergehens gegen die Sittlichkeit" in eine Zelle.
"Ich hätte nie gedacht, dass man sogar als Toter derlei Alpträume haben kann!", seufzte er dort.
Noch mehr?
1, 2, 3, 4
schmeichelt den Augen
die Hände in Bandagen
Der Tod ist ein Dandy
Der Tod ist ein Dandy
Der Tod ist ein Dandy auf einem Pferd"
Und wer sagt, dass er nicht auch Wiener sein kann?
Kein halber Mensch!