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Hiermit komme ich einer Bitte von Frau Titania Carthaga nach und möchte die Aufmerksamkeit auf die Lage in Ostafrika lenken. Sicher sollte man nichts unversucht lassen, aber ich stehe diesem Aufruf doch recht skeptisch gegenüber. Zum einen ist der Einfluss der Blogosphäre nicht so groß wie man es vielleicht (und gerade in solchen Fällen) gerne hätte, zum anderen wird das Horn von Afrika kontinuierlich von massiven Dürreperioden heimgesucht, so dass eine einmalige Hilfsaktion auf Dauer die Lage nicht verbessern wird. Dennoch halte ich es für wichtig, dass überhaupt etwas getan wird.
twoblog - 2006.04.20, 20:20

Was soll denn getan werden?

C. Araxe - 2006.04.20, 20:22

Es geht um die Verbreitung dieser Informationen, da bisher in der Öffentlichkeit (vor allem in D) kaum darüber berichtet wurde.
twoblog - 2006.04.20, 20:23

Also nur Kettenbrief? Nicht spenden?
C. Araxe - 2006.04.20, 20:29

Spenden sind natürlich gefragt. Das ist ja der Sinn der Sache, dass mehr Spenden zustande kommen.
Titania Carthaga - 2006.04.20, 22:47

Herr 2blog, wie Sie meinem Beitrag in den dortigen Kommentaren entnehmen können, sind auch Spendenkonten eingerichtet. Aber die nützen wenig, wenn niemand davon weiß. In erster Linie geht es darum, vor allem in DE Öffentlichkeit zu generieren. Um dann, wie Araxe bereits schrieb, mehr Hilfe von Menschen iSv Spenden etc. zu bekommen. Wir erinnern uns an den Tsunami 2004 - die größte Spendenaktion seit langem. warum geht das nicht auch wenigstens annähernd für Afrika?
twoblog - 2006.04.21, 12:28

Frau Carthaga, das Perverse ist wohl, dass der asiatische Raum, der vom Tsunami nass gemacht wurde, ein sog. Urlaubsparadies der Kapitalismus-Society ist. Die Länder in Afrika, in denen die Menschen elend verrecken, sind keine solchen Urlaubsländer. (Vielleicht Südafrika). Hier liegt der Grund für das Desinteresse. Und irgendwie ist das eine Katastrophe von unendlich traurigem Ausmass. In der Schweiz hat man übrigens für die Tsunami-Opfer extrem gut gespendet und ich weiss nicht einmal, wie sich die Schweiz zur Zeit bei Ihrem Thema verhält. - Ich selbst spende übrigens seit über vielen Jahren mal hier und mal dort, aber vor allem auch der Blindenführhundschule in Basel-Allschwil. Vielleicht auch, weil ich Labradore so lieb habe, aber vor allem, weil ich viele Berichte gelesen habe von Blinden, deren Leben sich sehr verbessert hat, seit sie einen Führhund haben. Und, ich sollte noch meine Spende für die Erdbebenopfer in Kaschmir einzahlen. Und nun haben Sie mich mit ihren Worten angestupft. Um Afrika muss ich mich erst einmal kümmern im Sinne von genau recherchieren, wohin man gut einzahlt. Danke ;-).
Titania Carthaga - 2006.04.21, 13:43

Frau Araxe, das ist mir alles klar. Dennoch kann man nicht tatenlos zusehen. Wie dkeeper schon in meinem Blog so treffend kommentierte: ...Und eine Hungerkatastrophe ist eben medial nicht so spektakulär wie zwei Flugzeuge, die in New York ins WTC fliegen oder eine Flutwelle. Bei 3000 Toten in New York erzittert die ganze Welt, bei 300.000 Toten in Asien werden Milliarden gespendet, bei 3.000.000 Toten in Afrika - es sind doch nur Neger.

Und bevor jetzt jemand schreit: NEGER sagt man nicht: Richtig, Neger sagen wir nich mehr, aber wieviele von denen krepieren, ist uns scheissegal!


Wenn Sie sich informieren wollen, können Sie z.B. bei der Initiative von Karlheinz Böhm nachlesen.
C. Araxe - 2006.04.21, 15:05

Meine Worte.
("Dennoch halte ich es für wichtig, dass überhaupt etwas getan wird.")

Menschen für Menschen halte ich übrigens für eine der wenigen vertrauenswürdigen Projekte (für die ich auch schon gespendet habe).
theswiss - 2006.04.20, 20:28

Ich habe gemischte Gefühle bei dieser Thematik. Auf der einen Seite die Leute, die schlicht verhungern. Auf der anderen die Militärregierung, die nichts besseres zu tun hat als wegen 400 km2 Fast-Wüste seit Jahren Krieg zu führen. Und solange das Volk ja durch Hilfelieferungen (so sie denn bei den Bedürftigen ankommen) ernährt wird, kann man munter weitermachen mit der Kriegerei.

C. Araxe - 2006.04.20, 20:31

Es ist ja generell die Frage wie geholfen wird. Nahrung und Medikamente etc. werden sicher benötigt, nur ändert das nichts für die Zukunft.
Titania Carthaga - 2006.04.20, 22:49

Frau Araxe, die Spendenflut des Tsunami hat auch ncihts daran geändert, dass in der Region nunmal Tsunamis auftreten. Aber es hat dazu geführt, dass über ein Frühwarnsystem für Tsunamis nachgedacht und daran gearbeitet wird. Warum soll es also nichts nützen, sich in diesem Falle von Ostafrika stark zu machen?
C. Araxe - 2006.04.21, 07:16

Nein, so war das nicht gemeint, sondern dass Hilfe von der Hand in den Mund sozusagen keine wirkliche Hilfe ist, also konstruktive Aktionen wichtiger wären. Klar gibt es die schon, aber eben noch zu wenig.

Auch wenn die Hilfeaufrufe sicher gerechtfertigt sind, ist es etwas einseitig, wenn man "nur" die Hungerkatasthrophen beachtet. Die Ursachen sind wie gesagt wichtig (es liegt ja nicht ausschließlich an klimatischen Verhältnissen) und es gibt auch noch andere Perspektiven. Ich weiß nicht, ob Sie von dieser Spendenaktion gehört haben, bei der Menschen aus dem armen Kenia Menschen in Deutschland helfen.
anaximander - 2006.04.22, 15:56

Titania hat sicher Recht mit ihrer Argumentation, aber auch Frau Araxe, wenn sie sagt dass Hilfe von der Hand in den Mund keine wirkliche Hilfe ist. "Hilfe zur Selbsthilfe" ist halt nicht so einfach zu bewerkstlligen wie das Spenden von Geld. Wenn an die Menschen in Deutschland appelliert werden soll, dann wohl am ehesten zugunsten der Böhmschen Stiftung "Menschen für Menschen", dort nämlich kann etwas wachsen und zwar so, dass die Menschen sich selber _und_ anderen helfen könne. Es ist nicht so, dass das Leben ohne Vorräte ein MUSS in dieser Welt ist, aber zuerste müssen die Menschen lernen, Vorräte zu schaffen und zu lagern. Ich möchte an dieser Stelle auch noch auf einen bescheidenen Beitrag aufmerksam machen - und hoffe, dass sich viele Blogger dazu entschliessen können, Titanias Aufruf zu verlinken...
C. Araxe - 2006.04.22, 20:19

Nun gut, ich glaube zwar nicht so an die Effektivität dieses Aufrufs, aber man soll ja die Hoffnung nicht aufgeben.