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Tod im Osten

Heute öffnet das Plastinarium in Guben seine Pforten. Dort kann man Gunther von Hagens über die Schulter schauen und erhält einen Einblick in die Herstellung von speziellen anatomischen Dauerpräparaten, den Plastinaten.
Zweimal habe ich mir bisher die Körperwelten angesehen. Das erste Mal konkurrierten die Lebenden mit den Toten. Beim über fünfstündigen Anstehen ist das Warten schon ein Erlebnis für sich und in der Ausstellung ging es auch sehr lebendig zu. Beim zweiten Mal hatte ich dagegen mehr Muße, mich dem Ausgestellten in aller Ruhe zu widmen.
Ich glaube, niemand, der dies gesehen hat, würde von Leichenfledderei und einem unwürdigen Umgang mit Toten reden. Zwar mögen zunächst voyeuristische Neigungen und Lust am Gruseln im Vordergrund stehen, aber bald wandeln sich diese in ehrfurchtsvolles Staunen über die Vollkommenheit und Schönheit im Innern. Manch einer, von denen, die jetzt nur noch ein paar Scheiben sind, mag zu Lebzeiten nie so viel Aufmerksamkeit erhalten haben.
NibblesChris - 2006.11.17, 13:50

Ich habe gestern einen Bericht darüber gesehen, in dem die Frau eines Metzgers meinte (spaßeshalber), er solle sich dort bewerben. Und er hat den Job bekommen, gnihihihihi.

Mir persönlich ist es schnurz, was mit meinem Körper passiert, nein ist es nicht, ich will auf den Geierhügel. Aber ästhetisch finde ich die Plastinate überhaupt nicht. Für mich ist der Anblick eines plastinierten toten Pferdes genauso schrecklich wie der eines frischen toten Pferdes. Das kann ich einfach nicht abschütteln.

C. Araxe - 2006.11.17, 13:58

Haben Sie die mal real gesehen?
Und was ist mit den Scheibenplastinaten?
NibblesChris - 2006.11.17, 14:23

Ich habe die real nicht gesehen, nur in Funk, Fensehen, Printmedien und in Köln von draussen auf den Postern. Weil ich das nicht sehen möchte, ich habe da so ziemlich Probleme mit meiner Phantasie. Tote Menschen rangieren bei mir auf einer Ebene wie totes Geziefer. Bah, Bah, Bah, Bah!
C. Araxe - 2006.11.17, 14:29

Es ist aber wirklich so, dass Fotos etc. nicht vermitteln können, wie die Plastinate real wirken. Phantasie ist nebenbei bemerkt soundso immer mächtiger als die Wirklichkeit. Es ist also schlimmer, wenn Sie sich das nicht ansehen.
NibblesChris - 2006.11.17, 14:40

Das mag sein. Ich wünschte, ich würde beim Gruseln auch einen wohligen Schauer empfinden können, aber bei mir gibt es nur zwei Alternativen: entweder ich grusele mich gar nicht oder ich ekele mich so sehr, dass sich mir der Magen umdreht. Ich bin leider nicht so abgebrüht wie ich gerne sein möchte *seufz*
C. Araxe - 2006.11.17, 14:48

Ich denke, das hat nichts mit Abgebrühtheit zu tun. Dann wäre ja Gleichgültigkeit vorhanden und nicht aufmerksames Interesse. Viele Ängste (oder eben auch Ekel) sind durch die Angst vor Fremden bestimmt. Nur durch Kennenlernen kann man dies überwinden. So man denn will. Die Plastinate sind auch gerade deswegen faszinierend, weil man etwas über sich selbst erfährt, was man ansonsten eher selten zu Gesicht bekommt.
NibblesChris - 2006.11.17, 14:59

Augen in Scheiben. Sorry, ich muss dann immer an meinen Vater denken, der behauptet auch schon mal Augen gegessen zu haben (er behauptet auch die Narbe an seinem Fuß stamme von einem Hai).

Aber ich gebe Ihnen, was die Erfahrung angeht uneingeschränkt Recht und werde vielleicht mal meinen inneren Schweinehund überwinden können.
C. Araxe - 2006.11.17, 15:11

Also, Ihr Vater kommt mir irgendwie bekannt vor. ;·)
NibblesChris - 2006.11.17, 15:14

Ich habe ihn heute Morgen erschlagen müssen. Aber das ist eine andere Geschichte...
C. Araxe - 2006.11.17, 16:00

Oh ... Ich nehme an, dass es unumgänglich war.
Eugene Faust - 2006.11.17, 13:51

Da bin ich ganz Ihrer Meinung, Frau Araxe!

Wo sich bei mir allerdings etwas sträubt, ist die - m.E. - Tatsache, dass der Mensch bei Gunther von Hagens als Werkstoff für künstlerischen Ausdruck dient.

C. Araxe - 2006.11.17, 14:06

Von Hagens sträubt sich ja immer als Künstler gesehen zu werden, obwohl er natürlich selbst dafür sorgt, in dieser Richtung wahrgenommen zu werden.
Mit dem "Werkstoff" habe ich kein Problem. Im Tibet gibt es zum Beispiel rituelle Schalen aus reich verzierten Menschenschädelplatten. Im europäischen Raum existieren viele Beinhäuser, in den die Knochen kunstvoll gestapelt sind. Und es lassen sich noch weitaus mehr Beispiele finden, bei denen menschliche Überreste gestalterisch genutzt wurden. Eher habe ich mit der Kommerzialisierung des Ganzen ein Problem. (Was mich allerdings nicht hindert, ein Mousepad von der Körperwelten zu nutzen. *g*)
Eugene Faust - 2006.11.17, 14:33

Das Motiv eines Individuums und Motive für einen vielleicht ungewöhnlichen aber doch jeweils in der Region oder Zeit tradierten Umgang mit Verstorbenen sind für mich eben zweierlei. Sie sehen schon: Ich kann den Mann auf den Tod nicht ausstehen. Nichts desto trotz haben mich die Körperwelten sehr fasziniert.
C. Araxe - 2006.11.17, 14:54

Stimmt, das kann man nicht wirklich vergleichen. Und auch nicht, wenn man es mit anderen medizinischen Präparaten vergleicht, die ja teilweise auch öffentlich ausgestellt werden. Von Hagens ist sicher kein Sympathieträger, seine Person sollte letztendlich auch nicht im Vordergrund stehen, obwohl sie selbstredend sehr eng damit verbunden ist.
nessy - 2006.11.17, 14:49

Wissen Sie was, Frau Araxe: Herr Hagens ist mir egal. Ich hab mir die Körperwelten vor Jahren einmal angesehen. Zum Glück an einem Tag, an dem ich nur eine halbe Stunde lang anstehen musste. Es war interessant und kein bisschen gruselig. An die Vorstellung, dort Leichen zu sehen, kann man sich gut gewöhnen, auch wenn ich manch eine Inszenierung nicht würdig und angemessen finde. Soll er mit seinem Plastinarium glücklich werden. Eine Bereicherung für die Medzineraus- und weiterbildung ist es allemal.

C. Araxe - 2006.11.17, 14:56

Eben. Die Ausstellung sollte im Vordergrund stehen.
nachtschwester - 2006.11.17, 15:01

Das Problem ist weniger die Dar- und Ausstellung der Präparate, als der Kommerz. Beim Verkauf von Leichenscheiben im Souvenirshop des Plastinariums ist bei mir die Toleranzgrenze gesprengt.

C. Araxe - 2006.11.17, 15:09

Woher haben Sie denn diese Info? Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Nicht nur vom ethischen Standpunkt her, sondern auch schon allein nur rein rechtlich.
nachtschwester - 2006.11.17, 22:53

Gestern abend im Fernsehen gesehen. Zum Verkauf stehen Menschenscheiben und für sensiblere Besucher Vogelscheiben. Ist auch hier zu lesen.
C. Araxe - 2006.11.18, 14:39

In dem verlinkten Artikel kann ich keinen Hinweis darauf finden, dass ein Verkauf von Scheiben im Souvenirshop stattfindet.
Eugene Faust - 2006.11.18, 15:48

ich auch nicht
Tubias - 2006.11.17, 17:56


Es gibt nicht viel im Leben, wofür ich fünf Stunden anstehen würde. Dieses alles mit diesen Körperwelten finde ich schrecklich und für mich verzichtbar. Einen großen Anteil daran hat auch das Kommerzielle und Spektakelhafte.

Anders geht es mir mit alten Gebeinen. Die Katakomben von Paris fand ich würdevoll.

Auch die Riesenaufregung über die Leichenfledderei durch deutsche Soldaten in Afghanistan kann ich nicht nachvollziehen. Solche Konsequenzen hätte vielmehr dieser Abenteuerer unter den Pathologen verdient.

Dem letzten Satz in Ihrem Beitrag stimme ich zu. Traurig, so was.


C. Araxe - 2006.11.17, 18:17

Wie schon weiter oben geschrieben stört mich ebenfalls der kommerzielle Aspekt und eben auch wie Gunther von Hagens sich selbst als auch die Ausstellung in Szene setzt. Die Art und Weise der Ausstellung an sich ist gewiss gewöhnungsbedürftig. Allein aus dem Grund, weil diese neu sind. Allem Neuen steht man erst einmal eher ablehnend gegenüber, Althergebrachtes wird dagegen akzeptiert und seltener hinterfragt, auch wenn es natürlich auch gegenläufige Tendenzen gibt.

Ihre Gegenüberstellung Hagens vs. Afghanistan-"Skandal" kam schon in einem anderen Blog zur Sprache (in einer TV-Sendung war es ebenfalls Thema), dort habe ich auch eine Pressemitteilung zum Afghanistan-"Skandal" von Gunther von Hagens veröffentlicht, die ich schon recht interessant finde:

Heidelberg 31.102006 - Der angebliche Bundeswehrskandal um die “Totenschändungen” in Afghanistan hat sich als inszenierter Medienskandal entpuppt, bei dem aus dem ungeschickten Umgang mit Skeletten versucht wird, allgemeine Entrüstung zu destillieren. Ein Medienskandal, weil das Problem in der Veröffentlichung der Bilder liegt, nicht aber im Posieren mit Gebeinen. Die Aufnahmen wurden privat, jedenfalls nicht für den Boulevard gemacht, und die Soldaten konnten auch nicht damit rechnen, dass die Aufnahmen eines Tages die Titelseiten der Zeitungen füllen würden. Der Soldat fotografierte zur Erinnerung. Erinnerung ist immer auch Selbstbesinnung. Aufarbeitung beim Gedankenaustausch mit Freunden. Früher geschah dies mediengeschützt vor Fotoalben zu Hause, heute mit Bekannten und Freunden im Internet. Diese bieten die Fotos jetzt auf dem Pressemarkt feil, ohne Einverständnis der Betroffenen. Das Private, Heimliche wird öffentlich und das damit verbundene Unrecht wird gar nicht mehr wahrgenommen.

Es geht weder um Totenschändung noch um Leichenschändung. Denn Schändung heißt Entehrung. Entehrung setzt aber eine Toten-Gedenkstätte, die Absicht zur Entehrung und das entehrende Empfinden bei Betroffenen voraus. Doch die Knochen entstammten keiner Grabstätte, sie waren anonym, und die Soldaten taten nichts anderes, als was Medizinstudenten trotz moralisierendem Zeigefinger der Dozenten regelmäßig tun: Das Verlebendigen von Skeletten, wie z.B. der Schal um den knöchernen Hals, die Zigarette zwischen den Zahnreihen, passiert regelmäßig, wo immer Skelette existieren, ob nun in der Universität, in der Ausstellung Körperwelten oder aber wie jetzt in einer afghanischen Lehmgrube. Das Posieren vermindert die Kluft zwischen den Toten und den Lebenden und lässt so die eigene Sterblichkeit erträglicher erscheinen. Das Foto verstärkt die Erleichterung. Die Soldaten begegnen ihrer existentiellen Angst, wenn sie mit dem Schädel auf der Schulter ihren eigenen Schrecken in den des anderen verwandeln. Schädelposieren als kollektiv erlebte Stressabfuhr.

Der Umgang mit der eigenen Sterblichkeit ist sehr persönlich, familienspezifisch und kulturspezifisch. Deshalb hat der Gesetzgeber hier auf Toleranz gesetzt und den „beschimpfenden Unfug“, und die „Herabwürdigung“ des Toten zur Voraussetzung strafrechtlicher Verfolgung gemacht. Schädelposieren ist auch keine “Leichenschändung”. Weder ist der Schädel ein Leichenteil noch das Skelett eine Leiche. Darauf weist selbst das Handbuch des Bestattungsrechts hin. Diese Art sprachlicher Unschärfe behindert die Kommunikation ethischer Werte. Sonst wird bald auch das Tragen natürlicher Zweithaare, die oft von Toten stammen, zur Leichenschändung. Selbst aus Sicht der möglicherweise persönlich Betroffenen dieses Unfugs, vermutlich Angehörigen russischer Soldaten, relativiert sich dieser Unfug angesichts etablierten Umgangs mit Leichen in vergleichbaren Extremsituationen. So schieben Bulldozer der UN afrikanische Leichen in Massengräber. Solches Tun wird stets mit Hinweisen auf Seuchengefahr entschuldigt, der man bei entsprechendem finanziellem Aufwand aber auch mit Desinfektionsmitteln begegnen könnte.

Der Fall ist weder “abscheulich”, wie Bundeskanzlerin Merkel formuliert, noch zur harten Bestrafung geeignet, um ein Exempel zu statuieren, das eine heilsame Wirkung habe, wie Ex-Verteidigungsminister Struck fordert. Derartige ethische Dampfwolken ideologische Überhöhung sind mir noch gut aus der DDR-Zeit gegenwärtig, als der Einzelbauer gleich zum Staatsfeind wurde, nur weil er eben mal sein Ablieferungssoll nicht erfüllte. Suspendierung vom Dienst, statt Angebot psychologischer Betreuung. Eine gute Figur machen bei diesem aufgeblasenen Pseudoskandal wenigstens die Fachleute, die sich mit der gebotenen Abgewogenheit äußern. So der Psychotherapeut Peter Boppel, der nicht mangelndes Wertebewusstsein der Soldaten, sondern die psychischen Belastungen des Einsatzes zur Hauptursache dieser moralischen Ausrutscher der Soldaten macht, oder der Strafrechtler Merkel, der in diesen Aktionen lediglich eine „grobe Geschmacklosigkeit, die in der Regel kein kriminelles Unrecht darstelle“ sieht. Als Arzt würde ich mir statt Suspendierung vom Dienst und der geforderten scharfen Bestrafung ehe die Solidarität der Truppe im Sinne aufklärende und beratender Fürsorge wünschen.Ein Blick in die Diskussionsforen des Internets zeigt, dass der mündige Bürger die mediale Aufregung als überzogen, wenn nicht sogar als lächerlich empfindet. Auf mich wirken die veröffentlichten Bilder eher friedensstiftend, weil mahnend. Selbst die Pistole an der Schädelschläfe kann als pazifistisches Warnsignal interpretiert werden. Die posierenden Soldaten sind Produkt einer modernen Gesellschaft. die den realen Tod versteckt hat. Dafür sorgen rigide Friedhofsgesetze wie die moderne Medizin, die das Sterben ins Krankenhaus verlagerte und universitäre Präpariersäle verschlossen hält. Wenn in einer Gesellschaft der Umgang mit dem Tod nicht mehr geübt wird, sollte es nicht verwundern, wenn Soldaten dämlich auf Skelettfunde reagieren.

Zur Entspannung der Affäre lade ich hiermit alle Bundeswehrsoldaten bis Ende des Jahres zum kostenlosen Besuch in das PLASTINARIUM in Guben ein, das am 17. November eröffnet wird. Dort kann sich jeder Besucher in Erinnerung an die eigene Sterblichkeit mit einem Skelett fotografieren lassen.
schneck06 - 2006.11.17, 18:30

da finde ich ihn, den von hagen, dann gar nicht so daneben.
Eugene Faust - 2006.11.17, 18:46

Also ok, ich schenke dem Herrn von Hagens jetzt den zweiten Blick. Eine wirklich gelungene, nachvollziehbare und stimmige Presseerklärung - Chapeau!
C. Araxe - 2006.11.17, 19:12

Zweite Blicke bzw. näheres Hinsehen finde ich eigentlich immer empfehlenswert. (Ja, gut - ich übertreibe da oft.)
Eugene Faust - 2006.11.17, 21:21

Ich habe da bisher nur bei unzuverlässigen Lügnern übertrieben. Ich finde es auch grundsätzlich empfehlenswert.
gulogulo - 2006.11.17, 23:32

i find des anfoch nur grauslig.
der typ gehört doch ***.

C. Araxe - 2006.11.18, 14:41

... ja, er will sich selbst auch in Scheiben schneiden lassen.
pollon - 2006.11.18, 02:45

Schon wegen dem absolut sehenswert ;-)

C. Araxe - 2006.11.18, 14:41

Huch, da habe ich wohl etwas verpasst ...
graefin - 2006.11.18, 19:21

Ich habe die Körperwelten selbst nie gesehen war dem Ganzen aber nicht abgeneigt. Es ist zum einen wirklich interessant, ganze Körper (von Mensch und Tier) zum einen so plastisch und zum anderen so "durchschaubar" betrachten zu können, und zum anderen daran denken zu müssen, dass es sich um einstmals lebendige Wesen gehandelt hat.

Mich stört an der ganzen Sache nur der "Plastinator" als Mensch. Den finde ich hochgradig unsympathisch, also nach allem was ich über ihn schon in Interviews und Poträts gesehen habe.

C. Araxe - 2006.11.18, 21:10

Man muss dazu sagen, dass der erste Eindruck bei den Plastinaten erst einmal der ist, dass man etwas künstliches vor sich hat. Aber wenn man genauer hinsieht, verschwindet diese Wirkung wieder.
sillerbetrachter - 2006.11.18, 19:55

mir liegt es fern, diese dinge zu bewerten. wohl kann ich sagen, dass es nicht mein ausflugsziel wäre. bedauerlich finde ich den letzten satz, denn der wird wohl z.T. zutreffen. daher schaue ich auch lieber nach den lebenden.

C. Araxe - 2006.11.18, 20:35

In die Lebenden kann man nur so schlecht reinschauen.
sillerbetrachter - 2006.11.18, 20:56

och, mit entsprechenden geräten ist der mensch doch schon lebendig fast gläsern.
C. Araxe - 2006.11.18, 21:01

So gut dann aber doch nicht und jeder hat ja auch nicht Gelegenheit dazu.
theswiss - 2006.11.18, 20:48

Ich habe die Dinger am Freitag in 'Casino Royale' gesehen und dachte mir, dass das eine billige Kopie der Körperwelten sei. Ich finde es akzeptabel, echte menschliche Körper zu bearbeiten, um das Wunder dieser faszinierenden Maschine darzustellen. Wenn's dann aber nur noch Show ist, dann habe ich meine Mühe damit. Aber wem's gefällt ..

C. Araxe - 2006.11.18, 21:05

Ja, das meinte ich weiter oben mit dem in Szene setzen. Den Hauptteil der Ausstellungen betrifft das allerdings nicht.
creature - 2006.11.18, 21:17

körperwelten

war vor ein paar jahren in wien, ich war 3x dort und stimme dem zu..*ehrfurchtsvolles Staunen über die Vollkommenheit und Schönheit im Innern*
alles was ich gesehen hab war wie MEIN körper im inneren aussieht und ich kann nur sagen, respekt vor der natur die dies geschaffen!

Bolle Lehmann - 2006.11.19, 00:05

Diese Austellungen hab ich im Original auch noch nicht gesehen. Wenn ich sie mir aber eines Tages anschauen sollte, dann nicht weil ich die menschliche Anatomie studieren möchte. Sondern ich will sehen ob sich das ganze Gewese darum wirklich lohnt.
Ich denke es ist so interessant wie ein spektakulärer Autounfall, nach dem sich auch jeder umdreht.

C. Araxe - 2006.11.19, 13:18

Selbst ansehen, sage ich nur.
Iggy - 2006.11.19, 09:25

ich würde sie mir nicht in die vitrine stellen,

aber beeindruckend ist es schon. wobei die nicht aufgeklärten gerüchte um die dubiose herkunft einiger toten bei mir immer wieder hochkommen.
da müssen ja massenhaft körper verarbeitet worden sein, wenn ich lese, dass menschenscheiben zum verkauf stehen. na ja! ich glaube bei katzenscheiben ist meine toleranzschwelle erreicht...

C. Araxe - 2006.11.19, 13:30

Bei der Herkunft sollte man Gunther von Hagens gewiss immer sehr genau auf die Finger schauen. Sicher nicht kriminell, aber doch moralisch bedenklich war diese in der Vergangenheit. Inzwischen scheint es da aber eine Sensibilisierung gegeben zu haben, wobei man immer noch den Standort einer Firma von ihm in China an sich kritisch sehen kann.