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Minimal-Bacchanal

Der Ruhe bedürftig, flossen die Tage langsam dahin. Träge wie der kleine Bachlauf, an dessen Ufer ich weilte. Am Rand des Teiches, den Schildkröten gleich, die dort regungslos verharrten, saß ich mir selbst genügend da. Schaute wie der Graureiher einfach nur aufs Wasser. Man braucht nicht viel zum Glücklichsein. Das vergisst man nur immer wieder. Die Schönheit der ersten Blüten der wildwachsenden Orchideenarten erweckt dann aber doch Sehnsucht nach etwas mehr Leben, nach etwas mehr Lebendigkeit.

Knabenkraut (Orchis) – wegen der Ähnlichkeit der zwei Knollen mit den Hoden stammt der botanische Name vom griechischen Wort όρχις orchis (Hoden). Der griechische Philosoph Theophrastos von Eresos war der erste Naturforscher, der etwa 300 Jahre vor Chr. die Knabenkräuter wissenschaftlich erwähnte. Wegen der doppelten Wurzelknollen und der Ähnlichkeit mit den männlichen Genitalien benannte er sie „Orchis”. […] In der klassischen griechischen Mythologie wurde Orchis, der Sohn eines Satyrs und einer Nymphe, von Bacchanten getötet. Durch die Gebete seines Vaters wurde er in eine Pflanze verwandelt, die nun seinen Namen trägt.
(Wiki)


Und mir fällt die angefangene Flasche Wein ein, die seit Wochen herumsteht und nur noch den Durst des Spülbeckens löschen wird. Die Zeiten des exzessiven Weingenusses und anderer Ausschweifungen scheinen vorbei zu sein. Lange her. Aber heute Abend, ja da könnte man eigentlich doch mal wieder wenigstens einen neuen Wein öffnen und trinken. Bacchus, du sollst leben!
schlepp - 2008.05.15, 22:59

Genau deswegen wird die Orchidee auch gerne mal als Symbol für Menschen meiner Art gebraucht. Eine wunderschöne Pflanze ... die leider manchmal zu oft in Joghurtbechern im Baumarkt feilgeboten wird.

Das mit den angefangenen Weinflaschen scheint ein gängiges Thema zu sein ... irgendwann sind sie selbst zum Kochen nicht mehr zu gebrauchen und landen im Ausguß, isso.

C. Araxe - 2008.05.15, 23:09

Ach, ja. Der schöne Wein. Aber man muss ja schließlich auch Opfergaben bringen. Ich weiß nicht, ob das O.K. ist, wenn der nicht mehr genießbar ist, aber immerhin, ja, ich habe Wein als Opfergabe dargebracht. Bacchus, so nimm denn.
NeonWilderness - 2008.05.16, 02:14

Ich find' Leute total suspekt, die angefangene Dinge nicht zu Ende bringen, z.B. Weinflaschen!
C. Araxe - 2008.05.16, 20:05

Ach, ich finde mich ja selbst suspekt und bin immer noch darüber verwundert, wie es dazu kommen konnte.
NeonWilderness - 2008.05.17, 03:03

Ja bitte, erklären Sie sich. Ich würde Ihren Disrespekt vor gutem Wein, der nicht vor brutaler Verschwendung an einen genußlosen Ausguß zurückschreckt, gerne besser verstehen. Bevor ich Anzeige erstatte. ;)
C. Araxe - 2008.05.17, 18:55

Ich kann es mir selbst nicht erklären, plädiere aber auf Unzurechnungsfähigkeit, da es sich bestimmt um alkoholbedingte Demenz handelt, die durch langjährige Verwendung und nicht Verschwendung entstanden ist.
NeonWilderness - 2008.05.18, 04:36

Der Leitsatz "Verwendung statt Verschwendung" hat Sie gerettet. Außerdem mag ich Leute mit Hang zur Unzurechnungsfähigkeit. ;)
C. Araxe - 2008.05.19, 10:06

Je länger ich darüber nachsinne, um so sympathischer ist mir dann aber doch wieder die Verschwendung. Erst dachte ich ja, dass „bis zur bitteren Neige” oder einfach nur das Nutzen aller Möglichkeiten, bis es kein Weiterkommen mehr gibt, mir mehr entsprechen würde. Aber das impliziert ebenso ein pedantisches Denken, dass nur ja keine Reste übrig bleiben dürfen oder eben gar weggeworfen werden. Verschwendung ist hingegen etwas, das Einschränkungen jeglicher Art genau entgegengesetzt steht.
NeonWilderness - 2008.05.19, 16:06

Oh, wenn Sie darüber nachdenken, sich an mich zu verschwenden, würde ich sagen, ja, Sie sind gedanklich auf guten Wege. *g
C. Araxe - 2008.05.19, 20:40

Es ist Verschwendung, sich mit Ihnen einzulassen?
*g*
NeonWilderness - 2008.05.19, 21:29

Genau! Eben weil es etwas ist, das Einschränkungen jeglicher Art genau entgegengesetzt steht. ;)
C. Araxe - 2008.05.19, 21:35

Sie machen alles mit?
*ggg*
NeonWilderness - 2008.05.19, 21:36

Das sowieso. Aber waren Sie es nicht, die sich verschwenden wollten? *s
C. Araxe - 2008.05.19, 21:39

Wie jetzt? Sie wollten doch nicht mal mehr Flaschendrehen mit mir zusammen.

Was man anderen zumutet, muss man sich fairerweise auch selbst zumuten.
NeonWilderness - 2008.05.19, 22:02

Ja kein Wunder! Zunge abbeißen ist doch Verschwendung, Zunge dranlassen dagegen wahre Verwendung!
C. Araxe - 2008.05.19, 22:19

Ich kann mir schon denken, was Sie sich denken, aber eine abgebissene Zunge hat dennoch mehr Möglichkeiten, die allerdings nicht durch Sie selbst bestimmt sein müssen.
NeonWilderness - 2008.05.20, 01:27

Es sind solche Momente wie dieser, in denen ich zu begreifen beginne, dass Männer für Sie nur mehr oder weniger unfreiwillige Spender von Körperteilen sind, die hernach in mit Alkohol gefüllten Regalglasgefäßen ausgestellt werden. Ich fühle mich da gerade sehr verkürzt wahrgenommen.
C. Araxe - 2008.05.20, 09:45

Ach, ich bin doch auch ein Spielkind. Das verstaubt doch nicht alles nur in den Regalen. Nun sein’Se mal kein Spielverderber!
NeonWilderness - 2008.05.20, 11:21

Sie haben auch noch eine staubfreie Asservatenkammer im Keller? Meine schlimmsten Befürchtungen werden damit wahr. *g
C. Araxe - 2008.05.20, 11:35

Nein, nein. Da haben Sie mich missverstanden. Es ist nur einfach so, dass etwas, das oft in Benutzung ist, keinen Staub ansetzen kann.
NeonWilderness - 2008.05.20, 13:43

Ja, ja. Ich bin sicher, Ihre Messer, Sägen, Hackebeile UND Gebisse sind alle blitzblank. Wenn man von den Blutspuren absieht.
C. Araxe - 2008.05.20, 14:01

Hirnmasse macht übrigens auch ziemlich viele Spritzer.
NeonWilderness - 2008.05.20, 14:21

Da müssen Sie sich bei mir keine Sorgen machen. Keine Masse, keine Spritzer. *harharhar*
C. Araxe - 2008.05.21, 09:27

Das ist aber nicht meine Schuld! Nur, um das mal klarzustellen.
zwilobit - 2008.05.16, 21:39

"Man braucht nicht viel zum Glücklichsein. Das vergisst man nur immer wieder."

Sie haben verdammt recht. Darauf ein Weinchen.

C. Araxe - 2008.05.17, 18:56

Hach, ja. Noch ein paar Gehirnzellen abtöten und man vergisst noch mehr.
theswiss - 2008.05.19, 12:36

Frei nach der Strauss'schen Fledermaus: "Glücklich ist, wer verfrisst, was nicht zu versaufen ist .. "
C. Araxe - 2008.05.19, 14:50

Sie meinen, man soll warten, bis die Reste vollkommen eingetrocknet sind, so dass man sie essen kann?