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Zwischen Wahn und Wirklichkeit

„Wenn man Tag und Nacht und sieben Tage in der Woche hinter dem Blog herackert, da weiß man nach sieben Jahren nicht mehr, was Wahn und was Wirklichkeit ist.“

So oder so ähnlich äußerte sich mal Joschka Fischer zur heutigen Thematik. Insgeheim befürchte ich allerdings, dass ich dies von Anfang an nicht unterscheiden konnte. Immerhin scheint das die Mehrheit der Leser nicht zu stören. Oder handelt es sich dabei nur wieder um eine weitere Halluzination meinerseits? Na, egal – vorsorglich bedanke ich mich bei der treuen Leserschaft, auch wenn ich mir die nur einbilden sollte.
NeonWilderness - 2011.12.09, 12:38

Ich würde sagen, Sie sind wirklich ein bisschen wahnsinnig! ;) Halluzinieren Sie bitte auch weiterhin, Frau Araxe!


C. Araxe - 2011.12.09, 17:12

Vielen Dank, vor allem für das „bisschen”.
honigsaum - 2011.12.09, 12:56

Glückwunsch zu dem siebenjährigen Balanceakt!

C. Araxe - 2011.12.09, 17:14

Sie meinen, es besteht Absturzgefahr?
honigsaum - 2011.12.09, 17:36

Weniger, als ich mir vielleicht wünschen würde!
C. Araxe - 2011.12.09, 17:38

Huch, wie darf ich das denn verstehen? Mehr Abgründiges?
honigsaum - 2011.12.10, 12:56

Mehr Risiko! Bisschen Wahn schadet nicht.
C. Araxe - 2011.12.12, 09:45

An welchen Bereich, welche Richtung dachten Sie denn beim Risiko? Oder war das mehr allgemein gemeint?
honigsaum - 2011.12.12, 10:56

Ich meinte eigentlich, dass sich die "Unterhaltungen" in den Kommentaren immer in ganz bestimmten Bahnen bewegen, die nicht verlassen werden. Aber das sind ja auch ganz individuelle Vorlieben/ Grenzen, die Sie selbst setzen, und wahrscheinlich mit Grund.
C. Araxe - 2011.12.12, 12:42

Bei den Kommentaren gibt es eigentlich* keinerlei Einschränkungen. Sie können gern dazu beitragen, dass es dabei abwechslungsreicher zugeht. :·)

*Mal von dem 117+Tick abgesehen.
Orinoko - 2011.12.09, 16:19

Ui schon Sieben?!
Herzlichen Glückwunsch aber auch, damals war ich ja noch ganz jung *träumt.

C. Araxe - 2011.12.09, 17:20

Ich habe gerade mal nachgeschaut. Wenn ich das richtig eruiert habe, dann sind Sie ja „erst” seit knapp fünf Jahren hier heimisch. *g*
Aber definieren Sie doch bitte mal, was Sie unter „ganz jung” verstehen? ;·P
Orinoko - 2011.12.09, 23:29

Ach öchm, da war ich wohl noch im Sog des Wahns...
streichen wir einfach das "ganz".
Mahakala - 2011.12.10, 18:54

Da ham Sie das Monsterklein ja bald eingeholt. ;-)
Glückwunsch!

C. Araxe - 2011.12.12, 09:47

Könn'Se ja mal ausrechnen: Wenn das Blog vor 4 Tagen halb so alt wie das kleine Monster war und in 4380 Tagen Dreiviertel von dem Alter des kleinen Monsters hat - wann hat es dann das kleine Monster überholt? *g*
sonrisa - 2011.12.11, 16:05

Bist jetzt wohl in dem Alter angekommen, wo sich Bedürfnis Bahn bricht vor "Publikum" aufs (Blog)leben zurückzuschauen und so etwas ähnliches wie warme Semmeln (was hier eigentlich stehen müsste, habe ich mal deiner Zensurbedürfnisse wegen vorabzensiert) entgegenzunehmen. Mit Fischer haste dir natürlich einen passenden Laudator geleistet.

C. Araxe - 2011.12.12, 09:50

Da bin ich ja beruhigt, dass das nur am Alter liegt. Etwas Gedanken hatte ich mir schon gemacht, dass ich ausgerechnet auf den Fischer gekommen bin. Den Wahnheitsgehalt finde ich aber dennoch zitierfähig.
sonrisa - 2011.12.16, 20:48

Ich bin nie über das Alter beruhigt. Das stell ich mir so vor, als würde man seinem eigenen Arsch begegnen und sich mit der Cellulite befreunden. Da lauf ich doch lieber weiter.
C. Araxe - 2011.12.16, 22:33

Zugegebenermaßen finde ich alles Altersgemäße recht suspekt, da das immer irgendwie dann doch nicht zusammenpasst. Aber Davonlaufen hilft auch nicht weiter.
joss - 2011.12.17, 19:05

Davonlaufen ist immer gut, wenn man kann. Als Frau mit Kind kann man da nicht mehr mitreden, weil man keine Wahl hat. Davonlaufen ist doch nichts anderes als sich freimachen. Und wie wir aus dem Western oder der Hexenkunde lernen, ist das Leben im und auf Grenzland das einzig freie. Innerhalb der Grenzen wirst du dumm und fett, außerhalb kann man auf Dauer nicht leben, nur sterben. Bist du als Kind nie weggelaufen? Was hättest du geantwortet, wenn du dir als olle Araxe der jungen feschen gesagt hättest, dass das keine Lösung ist? War es keine, nur weil du wieder zurück bist?
C. Araxe - 2011.12.17, 21:07

Davonlaufen war noch nie mein Ding (neue Wege gehen, weil es sonst kein Weiterkommen gibt, ist ein anderes Thema). Ich bin da eher für gnadenloses Gemetzel. Aber auch wenn das manchmal zu einem Stellungskrieg führen kann, heißt das noch lange nicht, dass das Stillstand bedeutet. Um mich zu befreien (so weit man – und nicht nur mich betreffend – das überhaupt kann) ziehe ich jedenfalls den Kampf der Flucht vor, mag das auch um ein Vielfaches anstrengender und mitunter auch aussichtslos sein.
JamesBallard - 2011.12.18, 18:55

In the long run we are all dead

Nachdem einen die Normalität einmal eingesaugt hat, können, wie ich gelernt habe, eigentlich nur zwei Dinge passieren: Entweder man wird von dem Mahlstrom vollständig verschluckt und wird, wie von joss treffend gesagt, dumm und fett und wie ich fürchte dabei irgendwie doch zufrieden.

Oder man folgt der Argumentation von Camus: Wenn doch alles sinnlos ist, warum leben? Um die Revolte gegen das Absurde zu zelebrieren. Und aus keinem anderen Grund.

Also Grenzland, locke mich.

(und ja, ich bin neu hier :) )
C. Araxe - 2011.12.19, 09:53

Dennoch würde ich das nie als Flucht, als ein Davonlaufen verstehen. Dazu fällt mir auch noch ein, was ich da mal geschrieben habe.

(Willkommen im VL-Gruselkabinett!)
joss - 2011.12.19, 22:42

Natürlich nicht, weil der Versuch, etwas zu verstehen, was man aufgrund seiner sozialen Präsupposition nicht verstehen kann, notwendigerweise in der Beliebigkeit endet. Darin sich dann aber in Margot Käßmann zu verwandeln, ist diesem Kabinett durchaus würdig.
C. Araxe - 2011.12.20, 14:20

Übersteigerter Fluchtreflex äußert sich ja eher irrational. Schön, dass wir wieder beim Thema sind.
JamesBallard - 2011.12.22, 14:14

Joss, irgendwie lässt mich der Kommentar nicht los, der Versuch etwas zu verstehen, was man aufgrund seiner sozialen Präsupposition nicht verstehen könne, ende zwangsläufig in Beliebigkeit.

Schiebe es dem Umstand zu, dass das Wort "zwangsläufig" in Deinem Satz vorkommt, aber eines Logikers Spieltrieb muss bei einem solchen Satz erwachen, insbesondere wenn es sich um einen solchen Logiker handelt, der zu dem Wort "zwangsläufig" eine recht ambivalente Beziehung hat.

Also ein paar Gedanken dazu: Ich vermute, dass Du Prädisposition meintest, da es sich bei Präsupposition um eine implizite Voraussetzung einer Aussage handelt, was ich in diesem Zusammenhang nicht interpretieren könnte. Meine Ausführungen beziehen sich daher auf die Disposition.

Kaum bestritten werden kann, dass es Prädisposition das Verständnis von Aussagen erschweren oder unmöglich machen kann. Worum es da geht bei der Diskussion - keine Ahnung. :)

Endete das jedoch zwangsläufig in Beliebigkeit, wären alle abgeleiteten Aussagen gleichwertig, was sie aber dann nicht sind, wenn eine Aussage der anderen vorgezogen wird. Selbst wenn sich jemand aufgrund von Unverständnis permanent irren würde, ist das m.E. noch lange nicht beliebig, und sagst Du Araxe nicht damit, sie würde sich irren? Bezüglich dieses Flucht-Ja-Nein-Dingens?

Den Käßmann-Bezug habe ich auch nicht ganz verstanden, aber die ist mir auch nur deshalb ein Begriff, weil sie es mal betrunken nach einer Partyfahrt auf die Titelseite der Bildzeitung geschafft hat (wer schafft das schon!) und auch in der Titanic eine gute Figur abgab (" Die nach Rotwein riechende Käßmann beteuerte allerdings, den ganzen Abend mit ihrem Freund Jesus nur aus einem Krug mit Wasser getrunken zu haben.")
NeonWilderness - 2011.12.22, 15:03

Auweia! Das haben'Se aber auch nicht wirklich verdient, liebe Frau Araxe. Ich wünsche Ihnen und dem kleinen Monster deswegen rein prädispositiv schon mal ein paar wunderschöne Weihnachtstage und viele schrecklich-tolle Geschenke ins Gruselkabinett!
C. Araxe - 2011.12.22, 17:44

Ach, ich hatte ja kurz überlegt, ob ich „Margot Käßmann” als 117+tauglich deklarieren sollte, aber dann habe ich doch Nachsicht walten lassen. Es ist nun mal so, dass die Axt im Tiere des Waldes eher selten niedliche Rehkitze sind. Wenn ich sie mal ab und zu mit einem surrealistischen Winkelement sehe, dann ist gut. Ansonsten gibt’s hier kein Winterprogramm mit Wildtierfütterung.

@Herr Ballard
Trotzdem vielen Dank für Ihre Mühe.

@Herr Neon
Noch ist ja nicht Weihnachten – die schrecklichen Grüße retour gibt es daher noch nicht. Betonung auf „noch”.

Vive l'Acéphale!
joss - 2011.12.29, 11:34

"Endete das jedoch zwangsläufig in Beliebigkeit, wären alle abgeleiteten Aussagen gleichwertig, was sie aber dann nicht sind, wenn eine Aussage der anderen vorgezogen wird. Selbst wenn sich jemand aufgrund von Unverständnis permanent irren würde, ist das m.E. noch lange nicht beliebig, und sagst Du Araxe nicht damit, sie würde sich irren? Bezüglich dieses Flucht-Ja-Nein-Dingens?"

Ich bin es nun wirklich nicht gewohnt, dass hier wer genau hinliest und so schreibe ich dann auch. Von daher können sie immer nur recht behalten, auch logisch. Gemeint war etwas wie der Art, dass der Reflexivität hier so blümerante Grenzen gezogen wurden, dass die Vernutzung des Arax'schen Begriffes von Flucht einer sehr blogspezifischen Form puderquastener Ironie gleicht. Darum kommt sie dann im Unterschied zu ihren illustren Assoziationen bei Frau Käßmann auch auf 117+.
C. Araxe - 2011.12.29, 13:34

Wo würde das auch hinführen, wenn man immer alles ernst nehmen würde? Vor allem in digitalen Welten. (Und nein, damit leugne ich nicht den Zusammenhang mit dem Realen, setze dieses mit jenem aber auch nicht gleich.)
JamesBallard - 2011.12.29, 16:50

In letzter Minute...

... habe ich in Ihrem (wenn man sich hier schon so förmlich anspricht, wähle ich wenigstens auch die veraltete Schreibweise, nur für das Gefühl der guten alten Zeit) Post noch etwas entdeckt, was eine Chance hat, zu den interessantesten Wortentdeckungen 2011 gewählt zu werden: Das Wort blümerant. Ich kenne sonst kein Wort, von dem man nicht weiß, was es heißt, das man zur Beschreibung von Grenzen der Reflexivität verwenden kann (von der ich auch nicht ich weiß, was das heißt - Reflektivität?) und Vernutzung mit puderquasten ironisch zu assoziieren helfen vermag. Mjam, lecker Wort.
joss - 2011.12.30, 09:23

Was dann wohl auch meint, dass ihre Logik bei der hegelschen nicht angekommen. Reflexivität soll hier behaupten, dass man auf einen anderen Standpunkt hin den eigenen mitbedenken könnte, wenn man sich beispielsweise seiner sozialen Prädispositionen vergewissern möchte, um einen Begriff wie Flucht nicht aus dem Blickwinkel der Seifenopern heraus auf etwas zu reduzieren, was er nicht verdient. Hölderlinsche Exzentrik beispielsweise könnte eine Option sein oder die Benjamin- bzw. Aragonsche Passagenflucht. Gerade für solche, die ständig mit Begriffen a la "Wahn" und "Wagnis" versus parmaschinkenrölchene Wirklichkeiten kokettieren. Überhaupt bin ich kein Freund gewöhnlicher Blogdümmlichkeit und -schleimigkeit. Wenn man schon Buchstaben bemüht, darf es sich um Überwindung, raus aus der Soße, handeln. Dass das zu viel verlangt ist, weiß ich selbst. Aber so ist das eben, wenn man aus der Wildnis zurück in die "gemütlichen" Zivilisiertheiten gelangt, da spuckt man schon mal aus. Ob das dann aber wem vor den Füßen landet ist nun wirklich egal, das weiß C. Araxe auch ziemlich genau so. Und wenn sie das auch noch vergessen hat, bestätigt das wiederum nur meine flüchtigen Behauptungen.
C. Araxe - 2011.12.30, 14:40

„Aber so ist das eben, wenn man aus der Wildnis zurück in die "gemütlichen" Zivilisiertheiten gelangt, da spuckt man schon mal aus. Ob das dann aber wem vor den Füßen landet ist nun wirklich egal, das weiß C. Araxe auch ziemlich genau so.”
Wenn da nicht noch der nachfolgende Satz wäre, würde ich jetzt sofort nach dem Stasi-Beauftragten (ja, die Stasi gibt es immer noch, wie ich ja gerade erst mitbekommen habe) rufen, denn zu sehr liegt der Verdacht nahe, dass ein gestriges Gespräch bespitzelt wurde. So kann ich mir die Suche nach IM Bambi aber wohl sparen.
joss - 2012.01.03, 22:19

Nach wilden Tieren suchen lohnt immer, von denen kann der Mensch viel lernen: Jagen, Flüchten, Leisetreten, Äsen, Schweigen, Sterben.
Zia - 2011.12.21, 12:09

Sehr geehrte Frau Araxe,

Auch von mir ein (leicht verspätetes) "HOCHSELLSELEBEN!"
Mit 7 Jahren dürften sie unter den Bloggern schon zu den Dinosauriern zählen (voll retro ey :-D) wie ich auch, wobei es bei mir erst gut 6,5 Jahre sind.

...aber nennen wir uns doch einfach Klassiker. ;-)
viele Grüße und Prost auf die nächsten 7 Jahre
Zia

C. Araxe - 2011.12.21, 18:59

Monsterdank! Und auf weiterhin munteres Senioren-Bloggen!