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Montag, 11. September 2017

Figaros Wölfe

Regie Drehbuch Dominik Galizia Produzent Dominik Galizia Darsteller
Deutschland, 2016
Regie: Dominik Galizia
Darsteller: Aciel Martinez Pol, Franz Rogowski, Tom Semmler, Saralisa Volm, Dieter Weichbrodt

Über den Dächern von Berlin. Genauer gesagt über den Dächern am Kotti. (Für geografisch nicht so fitte: das ist in Berlin. Kleiner Insider.) Aber eigentlich spielt das keine Rolle. „Im 80. Stockwerk, in dem Haus, das es nicht gibt, in der Stadt, die es nicht gibt, wird ein Mädchen steh’n.” Oder liegen und sich von Sonnenstrahlen ernähren. So verbringt Colette zumindest ihre Tage auf dem Dach. Ab und zu drängt sich ihr ein Kleinganoven-Trio auf sehr unangenehme Weise auf, ab und zu taucht ein etwas schüchterner junger Mann auf und sucht ihre Unterhaltung. Aber eigentlich spielt das auch keine Rolle, denn der Grundplot ist recht simpel gehalten. Bemüht nicht simpel zu sein, sind die Dia- und Monologe. Diese sind nicht nur oft etwas di­let­tan­tisch vorgetragen, sondern versuchen philosophischen Anspruch zu erheben, was ihnen in den seltensten Fällen gelingt. Zumindest ist das mein Eindruck, dass sie oft Bedeutung haben sollen und nicht von vornherein reiner Nonsens sind. Das ist sehr schade, denn optisch kann dieser Debütfilm sehr viel bieten. In Schwarzweiß zu drehen, um das Besondere hervorzuheben, ist zwar auch nicht (mehr) so originell, aber die Kameraführung ist schon sehr überzeugend und macht diesen etwas unausgereiften Debütfilm durchaus sehenswert. Neben den Dialogen sollte in Zukunft auch noch mal über ein ausgereifteres Frauenbild nachgedacht werden. Vom Ansatz her ist „Figaros Wölfe” aber schon recht interessant.

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Sicilian Ghost Story

Frankreich / Italien / Schweiz, 2017
Regie: Fabio Grassadonia, Antonio Piazza
Darsteller: Vincenzo Amato, Lorenzo Curcio, Andrea Falzone, Gaetano Fernandez, Federico Finocchiaro, Julia Jedlikowska, Filippo Luna, Corinne Musallari, Baldassarre Tre Re, Rosario Terranova, Sabine Timoteo

Luna ist 13 und hat gerade den schönsten Moment ihres Lebens erlebt: ihr erster Kuss. Kurz danach verschwindet ihr Schwarm Guiseppe. Doch niemanden scheint das zu interessieren und keiner mag darüber reden. Wir befinden uns in Sizilien und über gewisse Angelegenheiten schweigt man lieber. So auch in diesem Fall, der auf einer realen Entführung durch die Mafia beruht (Giuseppe Di Matteo). Die Grausamkeit der realen Ereignisse werden jedoch mit märchenhaft-mythologischen Welten verwoben. Der Schwerpunkt liegt hier bei Luna, deren Liebe und Entschlossenheit so groß ist, dass sie die Realität überschreitet. Im Gegensatz zum von der Grundthematik her (Mischung zwischen grimmiger Realität und tröstender Phantasie aus kindlicher Sicht) ähnlich gelagertem „Pans Labyrinth” geschieht dies hierbei jedoch äußerst subtiler. Die Szenen, die der Realität oft ganz unauffällig entgleiten, könnten neben der symbolischen Bedeutung auch eher als reine Phantasien, als übermächtige (Wunsch-)Träume gedeutet werden und nicht als etwas Übernatürliches. Neben der leidenschaftlich gespielten Hauptdarstellerin sind es vor allem auch die poetischen Bilderwelten, die diese sehr gelungene Mischung aus Mafia-Thriller, Teenieromanze und düster-magischen Traumwelten zu etwas ganz Besonderem macht.

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Radius

Kanada, 2017
Regie: Caroline Labrèche, Steeve Léonard
Darsteller: Nazariy Demkowicz, Brett Donahue, Alicia Johnston, Diego Klattenhoff, Bradley Sawatzky, Charlotte Sullivan, Bj Verot

Ein Mann hatte einen schweren Unfall auf einer Landstraße. Als er wieder zu sich kommt und Hilfe sucht, stellt er nicht nur fest, dass er sein Gedächtnis verloren hat, sondern dass alles in seinem Umkreis stirbt. Menschen sacken zusammen, Vögel fallen vom Himmel – sie alle haben milchig-trübe Augen. Zunächst geht er von einem Virus aus, bis er zu seinem Entsetzen feststellt, dass er selbst die Ursache ist. Einzig eine Frau, die ebenfalls ihr Gedächtnis verloren hat, überlebt seine Nähe. Zusammen versuchen sie die Ursache für die unheimliche Wirkung herauszufinden. Nach und nach klärt sich auf, wo die Verknüpfungspunkte zwischen den beiden in der Vergangenheit liegen. Auch die tödliche Wirkung wird erklärt, wobei allerdings überdeutlich wird, wie überflüssig und aufgesetzt alle Mystery-Elemente sind. Diese gehen nur anfangs eine Symbiose mit der Handlung ein bzw. unterstützen die Spannung. Der Fokus liegt nachfolgend dann weniger auf dem Übernatürlichen, sondern mehr dem Zwischenmenschlichen. Eine Umsetzung rein als psychologischer Thriller wäre passender gewesen. Neben den Fragen im Vordergrund, wirft der Film noch jede Menge andere auf, die ethischer und/oder philosophischer Natur sind. So bietet dieser Film weitaus mehr als nur Spannung.

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