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Montag, 29. Dezember 2008

Zwischen den Jahren

Zeit, um zumindest etwas zur Ruhe zu kommen. Zeit, um sich selbst zumindest etwas wieder zu finden. Keine Jahresbilanz – die hat noch Zeit, sondern unabhängig von der Zeit dieses einen Jahres um um sich und in sich zu blicken. Und wenn man dann den Kopf hebt und die Augen weit öffnet oder, besser noch, fest schließt, um besser zu sehen, dann kann man genau sehen, dass man sich teilweise kaum Millimeter von der Stelle bewegt hat, aber andererseits fremde Galaxien durchschritten hat. Seltsam ist das. Dieser lähmende Stillstand einerseits, den man oft genug hasst, der aber eben doch sehr vertraut ist. Und dann all das, bei dem man sich weiter bewegt hat, aber auch weiter entfernt hat. Weiter weg von dem, was einmal war. Das, was man selbst einmal war und nun ein Fremder ist, dem man begegnet, wenn man zurück schaut. Trotzdem weiß man – all das bin ich und es ist auch immer noch irgendwo in mir. Das Kind, das Huckleberry Finn sein wollte oder die Weltmeere mit einer Fünfmastbark erobern und so rein gar nichts für Puppen übrig hatte. Der Teeny, der sich nicht so recht zwischen Punk und Gothic entscheiden konnte und dann außerdem noch ab und zu ein ein offenes Ohr für Pop hatte, der auch noch in revolutionäre Zeiten schlitterte und mal eben so entdeckte, dass Wissen cool ist. Der Twen, der versuchte, sich in den gegebenen Umständen zu behaupten, ohne sich selbst zu verraten und sich entsprechend den abgelegensten Subkulturen zuwandte, um dann zu erkennen, dass man das Wunder des Lebens überhaupt in sich tragen kann. Die jetzige Dekade war dann die spießigste überhaupt, auch wenn sie anfangs mehr als turbulent zuging. Im Laufe der Jahre erkennt man dann doch immer mehr, was man will oder was man nicht will. Die Umsetzung von Erkenntnissen ist ja meist ein unterschätzter Punkt. Und ja, ich würde aus heutiger Sicht einiges anders machen. Aber eigentlich nur Sachen, die ich nicht gemacht habe. Drum gilt mehr denn je, einfach das zu machen, was man für richtig hält. Es kann natürlich nicht schaden, zu schauen, was man früher einmal wollte . Auch das hat seine Berechtigung. Und so werde ich wohl auf dem nächsten Hafengeburtstag eine Fünfmastbark kapern.