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Sonntag, 23. August 2015

Tale of Tales

Frankreich / Großbritannien / Italien, 2015
Regie: Matteo Garrone
Darsteller: Vincent Cassel, Massimo Ceccherini, Salma Hayek, Shirley Henderson, Toby Jone,s John C. Reilly, Alba Rohrwacher

Unkundige stellen sich unter dem Fantasy Filmfest ja meist vor, dass das irgendetwas mit Fantasy zu tun hat und es bei den Filmen nur so von Fabelwesen wie Elfen und dergleichen wimmelt. Wenn man erzählt, dass es dort meist ziemlich blutig zugeht, sind sie ganz erstaunt. Ebenso erstaunt ist man als FFFler, wenn hier ein Märchenfilm läuft. Naja, nicht ganz, denn eigentlich tummeln sich recht oft Filme im Programm, die zumindest von Märchen inspiriert sind (z. B. das unvergleichliche Blancanieves). Andererseits beinhalten viele Märchen recht heftige Grausamkeiten. „Tale of Tales” (offizieller deutscher Kinostart am 27. August als „Märchen der Märchen”) bedient sich bei drei abwechselnd erzählten Märchen aus der italienischen Märchensammlung „Pentameron”. Drei Herrscher werden Opfer ihrer Obsessionen: der Kinderwunsch einer Königin fordert Blutzoll, die Hingabe eines Königs zu einem Floh ruiniert das Leben seiner Tochter und ein anderer König wiederum richtet durch seine Erotomanie Unheil an. Die mitunter recht morbiden Geschichten kommen ohne zuckersüßen Kitsch aus und bestechen durch eine opulente Optik. Etwas zu kurz kommt allerdings die emotionale Annäherung an die Darsteller, als auch die Verknüpfung der einzelnen Märchen. Sehr schön anzusehen ist es aber auf jeden Fall und dies auch unbedingt auf großer Leinwand!


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Der Bunker

Deutschland, 2015
Regie: Nikias Chryssos
Darsteller: Pit Bukowski, Daniel Fripan, Oona von Maydell, David Scheller

Klaus ist 8 Jahre alt und braucht dringend Nachhilfeunterricht. Das hört sich jetzt noch halbwegs normal an, aber wenn man weiß, dass Klaus mit seinen Eltern in einem Bunker lebt, Pullover mit Bommeln tragen muss, sein Poesiealbum keinen einzigen Eintrag hat, der Vater sich zum Vortragen öder Witze als Clown schminkt und die Mutter an überirdische Stimmen glaubt, die aus einer Beinwunde zu ihr sprechen, dann, ja dann dürfte einem klar sein, dass hier vieles nicht so normal ist. Das Groteske wird durch einen erwachsenen Darsteller des Sohnes noch verstärkt. Gut meinend könnte man sagen, dass sich in diesem Film Helge Schneider mit David Lynch vereint, was aber in beiderlei Richtung maßlos übertrieben wäre. Der Klamauk ist dann doch nicht absurd genug und das Mysteriöse wirkt ganz und gar nicht bedrohlich. Als entlarvend und somit subversiv kann man das alles auch nicht bezeichnen, dazu wird zu sehr nur darauf Wert gelegt, sich möglichst absurd zu präsentieren, was mitunter auch schon etwas sehr verkrampft wirkt. Dennoch wurde mit dieser skurrilen Dramödie eine sehr eigene Welt geschaffen, die gerade wegen ihrer liebevoll zusammengewürfelten Ausstattung durchaus sehenswert ist.


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