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Donnerstag, 14. September 2017

Marlina the Murderer in Four Acts

Indonesien 2017
Regie: Mouly Surya
Darsteller: Egy Fedly, Dea Panendra, Yoga Pratama, Marsha Timothy

Marlina lebt allein in einer einsamen Gegend auf der Insel Sumba, d. h., auch wenn sie Witwe ist, ist ihr Mann immer noch bei ihr – zusammengekauert hockt er als Mumie in ihrem Wohnzimmer. Verstorbene werden zum Teil für Jahre im eigenen Haus aufbewahrt. Marapu, die Ahnengeister schützen die Lebenden vor bösen Geistern. Vor bösen Räubern bietet so eine Mumie allerdings keinen Schutz, wie Marlina eines Tages mit Entsetzen feststellen muss. Mit selbstverständlicher Gelassenheit dringt der Gangsterboss Markus in ihr Haus ein und kündigt seine sechs Kumpane an, die sie ausrauben und vergewaltigen werden. Zuvor soll sie jedoch noch für alle kochen. So schnell gibt Martina jedoch nicht auf.
Indonesische Filme bekommt man nicht allzu oft zu sehen, einen feministischen Rachewestern gab es wohl noch nie. Die Filmmusik erinnert stark an Ennio Morricone – die karge Steppenlandschaft, die in endlosen Landschaftsaufnahmen gezeigt wird, gibt dem Film viel Weite und gleichfalls etwas Verlorenheit. Auch wenn es ab und zu mal gewalttätig und blutig zugeht, strahlt dieser Film vor allem sehr viel Ruhe aus. Die oft auch exotische Anmutung tut ihr übriges, um von diesem ungewöhnlichen Film angetan zu sein. Ein Satay-Western, der es in sich und was gegen Machos hat.

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Land of the Little People (מדינת הגמדים)

Israel, Palästina 2016
Regie: Yaniv Berman
Darsteller: Nadav David, Ofer Hayun, Amit Hechter, Nimrod Hochenberg, Ido Kestler, Mishel Pruzansky, Lior Rochman, Maor Schweitzer

Israel, ein Land, in dem militärische Auseinandersetzungen zum Alltag gehören. Die Väter kämpfen an der Front, die Mütter verfolgen die Nachrichten über die Kämpfe daheim, die älteren Kinder tragen ihre Kämpfe auf der Straße aus und die jüngeren suchen Zuflucht auf einer ehemaligen Militärbasis. Dort wuchert die Natur ungestört, aber selbst hier sind die Spiele der Kinder nicht ungestört. Ihre Spiele mit Pfeil und Bogen dienen nur einem Zweck: Opfergaben für ein unheimliches Wesen in den Untiefen der verfallenen Gebäude zu erlegen. Eines Tages kommen neue Herausforderungen auf die Kinder zu. Zwei Deserteure haben sich in ihrem Territorium versteckt. Kampflos überlassen die Kinder diesen nicht ihr Gebiet. Sehr eindrücklich zeigt dieser Film, der mehr Drama als Thriller ist (aber auch Märchenhaftes mit Horror vermischt), wie eine kriegsgeprägte Gesellschaft Auswirkungen auf alle und alles hat.

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Bad Match

Singapur / USA, 2017
Regie: David Chirchirillo
Darsteller: Jack Cutmore-Scott, Noureen DeWulf, Trent Haaga, Brandon Scott, Lili Simmons, Chase Williamson

Der selbstsichere Playboy Harris führt ein entspanntes Junggesellendasein. Lässiger Job, gute Kumpels, unterhaltsame Ballerspiele und jede Menge unbeschwerte One-Night-Stands, die mit Dating-Apps mühelos zu organisieren sind. Als er die besitzergreifende Riley trifft, ändert sich einiges in seinem Leben oder genauer gesagt, gerät sein Leben zusehends vollkommen außer Kontrolle. Die beiden Hauptdarsteller machen ihre Sache recht gut. Spannend und mitunter auch recht amüsant anzusehen ist das alles auch. Mehr allerdings auch nicht, denn etwas anderes als durchschnittliche Unterhaltung wird hier nicht geboten. Und vielleicht noch die Warnung, was dabei herauskommen kann, wenn man Tinder & Co. nutzt.

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Hounds of Love

Australien, 2016
Regie: Ben Young
Darsteller: Emma Booth, Ashleigh Cummings, Stephen Curry, Harrison Gilbertson, Damian de Montemas, Susie Porter

Erneut ein Film, der auf wahren Begebenheiten beruht (David und Catherine Birnie). Das Serienkiller-Paar Evelyn und John White bieten jungen Mädchen eine Mitfahrgelegenheit an, die mit dem Tod und dem Verscharren im Wald endet. Dazwischen liegt ein endlos wirkendes Martyrium im Haus der beiden. Auch für ihr neustes Opfer, der cleveren Vicki, scheint es keinen Ausweg zu geben…
Bei Filmen mit ähnlich gelagerten Inhalt liegt der Schwerpunkt meist nur in dumpfer Darstellung der Brutalität. Auf eine klischeehafte Darstellung verzichtet dieser Film vollkommen. Vor allem die Charaktere sind alles andere als eindimensional. Nicht nur menschliche, auch zwischenmenschliche Abgründe werden differenziert ergründet. Die Inszenierung wirkt oft unterkühlt, lässt sich in ihrer Intensität kaum überbieten. Die bedrohliche Spannung wird auf subtile Weise erzeugt und kettet einen, gleichfalls den Opfern) unentrinnbar an diesen Film. Neben den starken Darstellern überzeugt auch die Musik (Soundtrack u. a. mit Joy Division und der ähnlich wie in Snowtown packende Score von Dan Luscombe). Insgesamt definitiv kein Popcornkino, sondern eine durch und durch gelungene Mischung zwischen Thriller und Psychodrama mit Anspruch und Tiefgang, die einen nicht so schnell wieder loslässt. Verstörend stark!

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