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Freitag, 22. September 2017

Geronnenes Blut

Bei so viel frischem Blut auf dem diesjährigen Fantasy Filmfest kam ich mit meinen Beiträgen gar nicht so schnell hinterher, so dass sich da und dort schon etwas Schorf gebildet hat. Es ist immerhin die Rede von 26 Filmen plus 1 Kurzfilmblock in Spielfilmlänge. Aber nun ist nicht nur dieser gute Jahrgang zu Ende, sondern auch die Nachbetrachtung.

I Remember You (Ég Man Þig)

Island, 2017
Regie: Óskar Thór Axelsson
Darsteller: Sara Dögg Ásgeirsdóttir, Ágústa Eva Erlendsdóttir, Anna Gunndís Guðmundsdóttir, Jóhannes Haukur Jóhannesson, Þorvaldur Davíð Kristjánsson

Alles beginnt mit dem Selbstmord einer älteren Frau. Sie erhängt sich in einer Kirche in den abgelegenen Westfjorden von Island und ein Psychiater folgt ihren Spuren. Drei Städter nehmen sich vor, ein abgelegenes Haus zu restaurieren. Mysteriöse Dinge geschahen und geschehen. Mehrere Handlungsstränge werden hierbei nach und nach miteinander verknüpft. Ruhig und dennoch voller bedrohlicher Spannung ist dieser isländische Geisterfilm inszeniert, der Krimi und subtilen Horror in sich vereint. Die düstere Atmosphäre lastet ebenso wie das graue Novemberwetter über dem ganzen Film. Unheimlich schön anzusehen, wenn auch nicht besonders innovativ, aber die allgemeine Stimmung (typisch skandinavisch) ist schon ein Genuss, wenn man so etwas mag.

Trailer

Get Shorty

Die Kurzfilme waren dieses Jahr für meinen Geschmack recht gemischt. Bei einigen machte der Plot nur eine halbwegs interessante Idee aus, bei anderen wurde darüber hinaus weitaus mehr geboten. In Amen ist der 11-jährige Adam Gottes Bote – der Tag ist nahe, wenn Gottes Ankunft auf Erden auf ungewöhnliche Weise erfolgt.
In Fucking Bunnies kommt Raimo mit allen seinen Nachbarn im Plattenbau sehr gut zurecht, sein grenzenlos scheinende Toleranz wird allerdings auf eine harte Probe gestellt, als eine Satanisten-Sekte einzieht (großartig!). Wie Zombies von ihrem stupiden Dasein erlöst werden können, erfährt man in We Together. Sehr düster-rätselhaft ist der in den Schweizer Alpen spielende Kurzfilm Ruah – das Unheimliche türmt sich den Bergketten gleich. Mehr oder eher weniger lustigen Horror gibt es in Tickle Monster – gruselig sieht anders aus. Greener Grass ist wunderbar absurd und erinnert in seiner humorvollen, surrealen Seltsamkeit an die Filme von Quentin Dupieu. Nicht gerade appetitanregend, bzw. überhaupt nicht magenfreundlich ist Mouse, dafür aber durchaus unterhaltsam. Manche Menschen haben es nicht einfach im Leben, aber versuchen das Beste daraus zu Machen, so wie Stacey in Stacey and the Alien. In Spooked versucht ein Dämon eine typisch amerikanische Familie in Angst und Schrecken zu versetzen – gespickt mit x Verweisen auf das Genrekino hat das Böse hier nichts zu lachen, der Zuschauer jedoch um so mehr.

Verlinkt sind jeweils (soweit vorhanden) Teaser, Trailer, Ausschnitte oder der komplette Film.