Hagazussa: A Heathenʼs Curse (Der Hexenfluch)
Regie: Lukas Feigelfeld
Darsteller: Haymon Maria Buttinger, Aleksandra Cwen, Claudia Martini, Celina Peter, Tanja Petrovsky
Eine einsame Gegend in den Alpen. Dort wächst noch abgeschiedener Albrun allein mit ihrer Mutter auf, ihren kärglichen Lebensunterhalt mit ein paar Ziegen bestreitend, fernab der Dorfgemeinschaft. Von lichten Berghöhen ist hier weniger zu sehen, sondern viel mehr von tiefster Dunkelheit oder sich ausbreitenden Nebelschwaden. Und dies nicht nur im landschaftlichen Sinne, denn wir befinden uns im tiefsten Mittelalter. Aberglaube, religiöser Wahn und die Furcht vor allem Fremden sind tief verwurzelt (nun ja, so viel ändern sich die Zeiten manchmal nicht). Für die Dorfbewohner scheint es offensichtlich, dass es sich bei den beiden Einsiedlerinnen nur um Hexen handeln kann. Nach dem frühen Tod der Mutter ist Albrun vollkommen auf sich allein gestellt und den Anfeindungen ihrer Mitmenschen immer mehr ausgesetzt. In ihrer Einsamkeit mischen sich immer mehr Realität und Wahn.
Bei vielem an diesem langsam, sehr langsam inszenierten Arthouse-Horrorfilm muss man unweigerlich an „The VVitch” denken, aber nur weil es hierbei auch auf außergewöhnliche Weise um Hexen geht und beispielsweise schwarze Ziegen auftauchen, sind beide nicht wirklich miteinander vergleichbar und wenn, würde ich „Hagazussa” sogar noch höher einstufen. Oder anders ausgedrückt hatte ich diesbezüglich recht hohe Erwartungen und diese wurden sogar übertroffen. Die Handlung spielt hierbei eine untergeordnete Rolle, Dialoge gibt es kaum, vielmehr spricht der Film auf der Gefühlsebene an und schafft es erfolgreich eine Stimmung zu transportieren, bei der man all das spürt, was sich nicht oder nur schwerlich in Worte fassen lässt. Es sind vor allem die grandiosen Landschaftsaufnahmen und der bedrohliche Soundtrack („Cello-Doom” von MMMD), die einen hypnotischen Sog entstehen lassen, der einen immer tiefer in diesen Film hineinzieht. Die Langsamkeit, in der dies geschieht wie auch die allgemein minimalistische Umsetzung, ist sicher nicht jedermanns Geschmack, aber wenn man so etwas mag, kann man nicht anders und ist diesem abgrundtief verfallen! Wahnsinn!!!
Offizieller Kinostart ist der 17. Mai, wobei leider nur wenige Kinos den Film zeigen werden.
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