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Falscher Film

Kurzfilme können sehr interessant sein. Durch die zeitlich bedingte Komprimierung erhalten sie eine Dichte, die sie oft schwerlich erreichen würden, wenn man sie in einer Langfassung verfilmen würde. Im Grunde weiß man das. Aber manchmal wünscht man sich doch, dass der Film etwas länger gehen würde. Gerade wenn man begonnen hat, sich an die Stimmung des Films zu gewöhnen und die Darsteller vertrauter wurden, kommt auch schon das Ende des Films. Mitunter kommt das Ende dann noch überraschender, weil man gar nicht so genau wusste, dass es sich um einen Kurzfilm handelt. Ahnte es vielleicht, dachte aber nicht weiter darüber nach, da man damit beschäftigt war, sich den Film anzusehen, ihn zu erleben.
Ja, so etwas kann passieren.
Chinaski - 2006.09.08, 23:06

Tragisch...wirklich tragisch...

C. Araxe - 2006.09.08, 23:10

Ach, man sollte einfach mehr darauf achten, was für einen Film man sich ansieht.
Chinaski - 2006.09.08, 23:15

Ne man sollte einfach den Film anschauen den man anschauen möchte und danach oder -von mir aus- mittendrin sagen: "Scheiss Film, schade um die Zeit die ich mir genommen habe..." oder "hey, das war wirklich interessant, gut dass ich mir den Film angeschaut habe". Es geht immernoch nur um einen Film. Wir reden hier nicht über Atomspaltung.
C. Araxe - 2006.09.08, 23:24

Ich sage ja nicht, dass es sich um schlechte Filme handelt. Man kann die schon in recht guter Erinnerung behalten. Nur hat man sich eben etwas falsche Vorstellungen gemacht, obwohl man sich eigentlich gar keine Vorstellungen gemacht hat oder nicht machen wollte bzw. einfach gar nicht darüber nachdenken wollte, dass es sich nur um einen Kurzfilm handeln könnte. Und wer sagt, dass es nicht um Kernspaltung geht? Schließlich kann man überall Zusammenhänge sehen.
Chinaski - 2006.09.08, 23:52

Ich habs nicht so mit der Erschaffung von Grauzonen
C. Araxe - 2006.09.09, 00:17

Ja, ja. Schon mitbekommen. *g*
Aber ich hoffe, es irritiert Sie nicht allzu sehr, dass es in diesem Beitrag gar nicht um Kurzfilme geht.
Grauzonen müssen übrigens nicht automatisch eine Vermischung der Grenzen sein. Man muss auch da nur wieder genau hinschauen. Um das Ganze mal in Rasterungen von Schwarz zu verdeutlichen: 50% Schwarz als Druckton liegt genau in der Mitte von voller Druckschwärze. 49% (man könnte jetzt auch noch x Stellen hinterm Komma angeben, aber ganz so genau muss es jetzt ja nun auch nicht sein) bedeutet schon eine Zuwendung zu lichteren Seiten und 51% eine Tendenz zur Dunkelheit. Und dann gibt es ja auch noch Grautöne, die eine gewisse Farbigkeit aufweisen, kaltes Grau, warmes Grau etc. Also Grau ist nicht gleich Grau und sehr wohl ebenfalls eine Festlegung, nur muss man da genauer hinschauen. Dass Grauzonen etwas sind, bei denen es keine Eindeutigkeiten gibt, ist jedenfalls für mich nur eine Frage des ungenauen Hinsehens, keine Zone, bei der es um die Aufweichung des Standpunktes geht, denn der lässt sich auch dort sehr genau herauskristallisieren.
Waldschratt - 2006.09.08, 23:14

Manches im Leben kommt einem wie so ein (zu kurzer) Kurzfilm vor...

... nur die Minuten im Wartezimmer und auf dem Zahnarztstuhl nicht! Aber dieser Nachsatz soll nicht den Gehalt des ersten Teiles verschleiern...

C. Araxe - 2006.09.08, 23:18

Wartezimmer und Zahnarztstuhl finde ich ja sehr harmlos, wenn es um Zeiten geht, die man lieber schneller vergehen lassen möchte. Nicht dass ich es angenehm empfinden würde, zum Zahnarzt zu gehen, aber damit kann ich inzwischen doch recht gelassen umgehen.
theswiss - 2006.09.09, 00:38

Bei Büchern finde ich das manchmal noch ärger, wenn man weiss dass man erst in der Hälfte ist und noch viel passieren muss, dass der Held eh noch weiterleben muss.
Da war ich angenehm überrascht beim Reclam 'Fräulein Else'. Die Geschichte hört wirklich in der Mitte des Büchleins auf, dahinter kommen dann noch Anhänge und Zusatzinfos.

C. Araxe - 2006.09.09, 01:05

Nur muss man meist ganz ohne Anhänge und Zusatzinfos auskommen. Man kann sich da noch einiges zusammen
reimen, hin- und hergrübeln, über mögliche Fortsetzungen in ganz anderen Zusammenhängen spekulieren. Damit kann man sich ziemlich lange beschäftigen. Ich schaffe das doch sehr oft und greife nicht gleich zum nächsten Buch. Oder wenn doch, dann nur um mich etwas von den rotierenden Gedankengängen, die mich noch allzu sehr beschäftigen abzulenken und dann ist es eben nur "leichte" Kost, die mir für eine kurze Zeit eine Pause gönnt. Nun ja, um so mehr ist man dann eben doch etwas perplex, wenn sich das nächste Buch, der nächste Film, die man versucht hat vollkommen offen zu sich zu nehmen, aber dann doch mit einer gewissen Ernsthaftigkeit, als kurzweilige Beschäftigung entpuppt. Die gewisse Ernsthaftigkeit war dann doch eher nur gewünscht (trotz aller Unvoreingenommenheit und lässigem Herangehens) als wirklich vorhanden oder dass man dem real eine Chance hätte einräumen können.
bambi71 - 2006.09.09, 00:56

"Ach, man sollte einfach mehr darauf achten, was für einen Film man sich ansieht."

Kannste lange drauf achten, nutzt nichts weiter und machts nicht besser. Bist doch eh schon n Overprotector, oder?

"Nur hat man sich eben etwas falsche Vorstellungen gemacht, obwohl man sich eigentlich gar keine Vorstellungen gemacht hat oder nicht machen wollte bzw. einfach gar nicht darüber nachdenken wollte, dass es sich nur um einen Kurzfilm handeln könnte."

Ha ha, ja eben. Schön, dass und wie du`s schreibst.

C. Araxe - 2006.09.09, 01:16

Schön, wenn man wieder mal auf die Fresse fliegt und den Dreck küsst. Das nennt man dann bodenständig. Lange nicht mehr gehabt und lange nicht mehr versucht, aber nun weiß ich wieder, dass ich kein fliegendes Dingsbums bin und das dort unten ja meine Heimat ist. Aber ich werde wieder meine nicht vorhandenen Flügel putzen und weiter flattern, auch wenn ich gar nicht fliegen kann.
Trotziges: pah!
bambi71 - 2006.09.09, 01:34

Wer sich öffnet und riskiert, der wird verletzlich, so ist das und anders gehts nicht. Es gibt so viele Verletzlichkeiten, mit jedem Jahr mehr, man kommt schwer nur drüber hinaus, und wenn, dauerts nicht lange und die Rechnung passiert teurer als gewünscht. Aber nicht vergessen dabei, all das ist noch das Spiel des Lebens. Ich bin heute so bescheiden wie es mir vor zehn Jahren peinlich gewesen wäre, aber auch das ist keine Sache des Willens nur.

"kein fliegendes Dingsbums bin "

Doch, manchmal bestimmt.
C. Araxe - 2006.09.09, 01:59

Ach, ja. Ich kenn das ja zur Genüge. Da ist die Stelle mit dem Lindenblatt. Sieh nur, wo mein Panzer brüchig ist, damit du auch ja weißt, wo du hineinstechen kannst. Und zeigt man diese Stelle nicht, dann zweifelt man an seiner eigenen Ernsthaftigkeit, an der man ja doch hin und wieder festhalten möchte, kaum sind die letzten Verletzungen halbwegs vernarbt. Ja, schau nur, mein Hals so rein und weiß, ist das nicht der ideale Ort für deine Zähne? Auf dass mein Blut fließen wird? So f*ck - ich kenn das Spiel und bin es immer noch nicht müde, auch wenn ich mir meine Auszeiten gönne und mir nur selbst genüge, was durchaus auch ausreichend sein kann. Und ja, doch, fliegen kann ich dann doch auch irgendwo sehr gut, nicht nur auf die Fresse, aber irgendwie sind die luftigen Höhen dann doch nicht mein Ort. Unter Wasser fliegen oder tief im Erdreich, ja, das sind eher die Orte, wo ich fliegen kann.
sokrates2005 - 2006.09.09, 21:22

Seien sie froh ...

dass ihr Kurzfilm nicht auch noch mit Winzip komprimiert war ...