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Tief in den Wäldern

Dort kann man sich leicht verirren. Dabei muss es sich gar nicht um einen großen Wald handeln. Es reicht aus, dass man die Freiheit dort draußen bis zur letzten Sekunde auskosten will und die zunehmende Dämmerung ignoriert und weiterläuft. Bis man sich dann in tiefster Dunkelheit befindet. Die Augen finden sich zwar recht gut im Dunkeln zurecht und auch das Murmeln eines kleinen Flusslaufes leiteten einen voran. Aber die Dunkelheit entpuppt sich doch als machtvoller. Als man den sumpfigen Untergrund unter den Füßen spürt, weiß man, dass man sich nicht mehr auf dem richtigen Weg befindet. Ebenfalls nicht, wenn man die Feuchte des Grases spürt. Verwundert stellt man diese plötzlich auftauchende Feuchtigkeit fest. War es doch ein warmer, sonnenbeschienener Tag und bis zum Morgentau ist es noch weit. Es hilft nur noch eines, sich in der Baumschwärze vorsichtig vorantasten. Schritt für Schritt den Weg suchen und einfach immer weitergehen. Auch wenn man keine Ahnung hat, wo man sich eigentlich befindet, so hat man doch trotzdem keinerlei Angst. Die milde Nachtluft umfängt einen schützend. Ab und zu klopft einem ein Zweig auf die Schulter. Vorwärts, nur vorwärts. Hin und wieder streicht man ein paar Spinnweben aus dem Gesicht. Irgendwo muss man ankommen, wenn man nicht stehen bleibt. Ganz gleichgültig, ob man sich dabei die Füße blutig läuft. Man lauscht auf die nächtlichen Geräusche des Waldes, bis man dann endlich von Ferne Autos fahren hört. Eine Straße. Eine Straße, bei der es egal ist, wo sie hinführt. Man ist zunächst doch nur schlicht erleichtert, dass man aus dem Wald hinausgefunden hat. Und von dieser Straße lässt sich dann auch mit etwas Mühe der Heimweg finden. Daheim angekommen, nimmt man sich vor, bei nächster Gelegenheit mehr auf die Wege zu achten und vor allem nicht planlos in die Nacht zu laufen, oder dann zumindest etwas für Erleuchtung zu sorgen. Man ahnt allerdings, dass einem das jederzeit wieder passieren kann.
theswiss - 2006.09.17, 17:12

das eine mal, als mir sowas passiert ist, bin ich dann mit dem blick zum himmel weitergedackelt. der himmel war bedeckt, keine sterne, kein mond. aber über dem weg war die schwärze rund um mich nicht ganz so schwarz.

C. Araxe - 2006.09.17, 20:14

Den Himmel sieht man nur nicht, wenn über einem ein undurchdringliches Blätterdickicht ist.
theswiss - 2006.09.17, 20:39

jaaa .. aber wenn man auf dem Weg ist, diesen aber nicht sieht,weil alles rundherum schwarz ist, dann sieht man oben über dem unsichtbaren Weg den Weg, weil auf dem Weg ja keine Bäume wachsen.
C. Araxe - 2006.09.17, 20:47

Wenn's nur ein schmaler Weg ist, kann man das aber nicht mehr unterscheiden. Dann ist das Blätterdach darüber genauso dicht. Aber ich gebe zu, darauf habe ich nicht wirklich geachtet, dazu musste ich zu sehr darauf achten, dass ich nicht gegen einen Baum laufe oder ins Wasser falle, was beinahe auch passiert wäre, als ich eine kleine Brücke überqueren musste.
sillerbetrachter - 2006.09.17, 18:49

im dunklen verliert man die orientierung wirklich schnell. holla die waldfee! da hamse aber glück gehabt.

C. Araxe - 2006.09.17, 20:15

Nur eine Frage eine Zeit. Irgendwann hätte ich herausgefunden. Und meine Füße tragen mich bekanntlich endlos.
gulogulo - 2006.09.17, 21:49

sei froh.
ich wäre zu faul zum endlos gehen und würde mich bald hinsetzen und warten, bis es wieder hell wird.
und erleuchtung führt ein raucher bakanntlich immer mit sich. ;-)
C. Araxe - 2006.09.18, 10:11

Nö, nach knapp 30 km hätte ich auch noch weiterlaufen können und 'n Feuerzeug nutzt überhaupt nix.
graefin - 2006.09.17, 19:34

Aber wenn man ehrlich ist, möchte man doch in den Wald, sich dort verirren, nicht mehr herausfinden. Nervenkitzel pur. Man ist ja in der Stadt. Irgendwie wird man schon wieder herausfinden.

C. Araxe - 2006.09.17, 20:16

Wieso in der Stadt? Das war schon etwas weiter außerhalb.
graefin - 2006.09.18, 09:35

Okay.
Aber trotzdem ist die Zivilisation nie weit entfernt (ich bleibe dabei). Ich spiele meine Angst ja nur runter :)
C. Araxe - 2006.09.18, 10:12

Ja, wie schon geschrieben, ist es nur eine Frage der Zeit.
honigsaum - 2006.09.18, 10:34

Wir haben am Ende, aus kindischer Lust,
„Verstecken“ gespielt in Wäldern und Gründen,
und haben uns so zu verstecken gewusst,
dass wir uns nimmermehr wiederfinden.

C. Araxe - 2006.09.18, 11:37

Im Wald, im Wald! da konnt ich führen
Ein freies Leben mit Geistern und Tieren;
Feen und Hochwild von stolzem Geweih,
Sie nahten sich mir ganz ohne Scheu.
honigsaum - 2006.09.18, 20:21

Rhythmisch gesehen, ist meines schöner, inhaltlich jedoch ist Ihres VIEL schöner!