Alien
Es ist eine neuere Version von  AlienInsideTwoday  verfügbar!  Aktualisieren  Jetzt nicht!
© 2018-2023 NeonWilderness

Ein Puzzle mit unendlich vielen Teilen

Oft ist es schwer, alle Aspekte einer Persönlichkeit einer einzigen Person zuzuordnen. Noch schwieriger ist es, die ganze Vielfältigkeit überhaupt zu erfassen. Wer kennt jemanden schon wirklich? Wer kennt sich selbst bis in den letzten Winkel?
All das, was meist verborgen bleibt ...

"Ich ist ein anderer."
(Arthur Rimbaud)
hobo - 2006.11.30, 18:59

Ich bin Anders. Heiße aber nicht Thomas.

C. Araxe - 2006.11.30, 19:04

Und ich nicht Nora.
So viel steht immerhin fest.
pollon - 2006.11.30, 19:22

So etwas in der Art geht mir heute auch durch den Kopf (Kohärenz? ;-) ).
Und die Vielfältigkeit, die man zu erfassen bemüht ist, ist eben nicht nur schön. Aber manchmal schafft man es in der Unverständnis der Andersartigkeit des Gegenübers auch einen Teil des eigenen Ichs zu entdecken.

Vielleicht ist das Ich wirklich nur ein Konstrukt, zusammengebaut aus Projektionen, die man auf den anderen richtet:
"Das Ich ist eine Täuschung, ein Schwarm von Enmpfindungen, Gedanken und Begierden." - sagt zumindest hier einer über Rimbauds Worte.

C. Araxe - 2006.11.30, 19:34

Ja, nicht nur schön ist das Erkennen, auch in Bezug beim Wiedererkennen seiner selbst in anderen.

Man kommt aber nicht darum herum, sich Gedanken ums Ich zu machen (jaja, wenn man sich denn Gedanken macht), wenn man nicht vollkommen isoliert ist. Und selbst dann würde ich behaupten, dass man vor Selbstreflexionen nicht gefeit ist. Um so mehr allerdings, wenn man es nicht ist.

Ah, Octavio Paz!
Mein Hang zum Surrealismus hat gewiss seine Gründe.
Eines meiner Lieblingszitate von Octavio Paz betrifft den Umgang mit dem Tod: "Der Mexikaner sucht, streichelt, foppt, feiert den Tod, schläft mit ihm. Vielleicht quält ihn ebenso die Angst vor ihm wie die anderen, aber er versteckt sich nicht vor ihm noch verheimlicht er ihn, sondern sieht ihm mit Geduld, Verachtung oder Ironie frei ins Gesicht."
pollon - 2006.11.30, 19:50

Ich muss mal wieder zugeben, dass ich auf Octavio Paz durchs googeln gekommen bin ;-)

Nein, man kommt nie drum herum. Und selbst die, die sich nicht Gedanken machen, tun es doch, denke ich. Nur zeigen sie es anders oder in einer anderen Sprache oder auch einfach nur auf einer ganz anderen Ebene, die ein anderer gar nicht wahrnimmt.

"dass man vor Selbstreflexionen nicht gefeit ist. Um so mehr allerdings, wenn man es nicht ist." Das verstehe ich gerade nicht. Zeimal nicht gefeit?
C. Araxe - 2006.11.30, 19:53

Tippfaulheit ergibt sinnlose Zusammenhänge. *g*
Man ist vor Selbstreflexionen noch weniger gefeit, wenn man nicht isoliert ist.
pollon - 2006.11.30, 19:59

Natürlich, sonst gäbe es kein Erkennen und Wiedererkennen.
C. Araxe - 2006.11.30, 20:07

Ich habe da dann doch aber oft meine Zweifel - auch bei mir selbst -, inwieweit dies möglich ist. Wie weiter unten zu sehen, gibt es da den bewussten Unwillen, dies in aller Konsequenz zu tun, aber auch unbewusst steuert man da sicher allzu oft dagegen.
pollon - 2006.11.30, 20:15

Eh ja, ich behaupte auch nicht von mir, mich ständig konsequent selbst zu reflektieren. Allerdings neige ich stark dazu, wenn es um Emotionen geht. Und ich wäre manchmal froh, wenn ich dann einfach nicht zu denken bräuchte.
C. Araxe - 2006.11.30, 20:30

Harhar. Das Nichtdenken ... So ein paar Tricks habe ich zwar inzwischen drauf, aber - ein weites Feld.
caliente_in_berlin - 2006.12.02, 12:32

Ich wäre über die Offenbarung einiger Tricks sehr dankbar.
C. Araxe - 2006.12.02, 13:09

Ablenkung. Je intensiver, desto besser. Sonst nützt es soundso nichts. Mit Glück hat man sich mit den Ablenkungen nicht nur eine Denkpause verschafft, sondern auch einen anderen Blickwinkel oder eine gar vollkommen andere Sichtweise.
caliente_in_berlin - 2006.12.02, 13:17

Ich denke manchmal Ablenkung = Davonlaufen.
C. Araxe - 2006.12.02, 13:21

Muss es nicht zwangsläufig sein. Wenn Sie bzw. Ihre Gedanken sich nur noch im Kreis drehen, ist es sicher auch einfach notwendig, wenn Abstand genommen wird.

Die Rede ist ja nicht davon, dass eine Ablenkung die andere jagt. Das wäre ein Davonlaufen.
caliente_in_berlin - 2006.12.03, 13:31

Meine Gedanken drehen sich gerade so sehr im Kreis, dass ich keine Ablenkung wahrnehme. Die letzten zwei Wochen liefen "ablenkerisch"...doch nun bin ich an dem Punkt, an dem ich mich -bis zum bitteren Ende- mit mir und meinem Gehirninhalt auseinandersetzen muss. Sonst stockt meine Magisterarbeit. Und alles andere sowieso.
C. Araxe - 2006.12.03, 13:39

Viel Erfolg dabei!
Die Sünderin - 2006.11.30, 19:32

Vermutlich ist es ganz gut, dass man sich selbst gar nicht so gut kennt. Vielleicht gäbs da ein paar Dinge, die man gar nicht wissen will.

C. Araxe - 2006.11.30, 19:37

Angenehm ist es sicher nicht in allen Bereichen, aber da bin ich durch und durch Skorpion (hin oder her, dass ich nicht allzu viel Wert auf Astrologie lege): Ich muss das wissen, ich will das wissen.
Die Sünderin - 2006.11.30, 19:42

Hm. Da bin ich anders. Ich bin manchmal ganz froh, die Augen zumachen zu können, denn ich muss nicht alles wissen.
Aber ich habe eben auch nicht Ihren Hang zum Klugscheissen ;-)
C. Araxe - 2006.11.30, 19:48

Naja, ich mag ja auch nicht alle Klugscheißer. Zum einen, wenn sie arrogant sind, zum anderen, wenn da dann doch Null Wissen dahinter steht. (Ich hoffe mal, das trifft beides nicht auf mich zu.)
Die Sünderin - 2006.11.30, 19:54

Sie erwarten doch jetzt nicht im Ernst, dass ich Sie diesbezüglich beruhigen werde.
Sagen wir mal: teils-teils!
C. Araxe - 2006.11.30, 19:56

"Ich weiß, dass ich nichts weiß"
(Sokrates)

Stellt Sie das zufrieden?
Obwohl ja obiges Zitat auch nicht ganz korrekt ist.
*klugscheiß*
Die Sünderin - 2006.11.30, 19:58

Genau das meine ich!
C. Araxe - 2006.11.30, 20:13

Aber Sie wissen schon wie das von Sokrates gemeint war?
(Oder ganz korrekt: wie man meint, dass es gemeint war?)
Die Sünderin - 2006.11.30, 20:25

12. Klasse Philosophie-Unterricht, Frau Oberlehrerin!
C. Araxe - 2006.11.30, 20:29

Wissen Sie, ich bin ja ein ungebildeter Mensch, was Schulbildung betrifft.
gulogulo - 2006.11.30, 20:30

ihr im osten hattet ja nichts.
Die Sünderin - 2006.11.30, 20:40

*lol*

Aber jetzt mal im Ernst: Ich frage mich ganz häufig, wer ich eigentlich bin.
C. Araxe - 2006.11.30, 20:51

@Herr Gulo
Naja, wenn ich so sehe, wie der Unterricht vom kleinen Monster nun in der zweiten Klasse aussieht ...
In der ersten fand ich das ja noch cool, von wegen lässig angehen und so. Selbst da waren ja schon einige überfordert. Ein Teil allerdings auch unterfordert. Zumindest in einigen Bereichen. O.K. - ich war zu meiner Zeit einfach mehr Drill gewohnt, der mir damals sicher auch nicht immer zugesagt hat, aber im Nachhinein finde ich das doch ganz gut, dass mehr gefordert wurde. Aber ich bin ja soundso nicht der Meinung, dass "die Schule" die Hoheit über Wissensvermittlung hat und versuche so viel wie möglich (also all das, was auch auf Interesse stößt und gern aufgenommen wird) zu vermitteln und greife da auch gern mal in den Unterricht rein. Was sogar oft mehr als mir lieb ist sogar zur Kenntnis genommen wird.
Ja, aber es war doch anders zu DDR-Zeiten, was weiterführende Bildung betraf.
C. Araxe - 2006.11.30, 20:53

@Frau Sünderin
Richtiger Ansatz, machen Sie weiter so. ;·)
Die Sünderin - 2006.11.30, 21:00

Über den Ansatz komme ich nicht hinaus.
Ich habe keine Ahnung, glaube ich (?)
C. Araxe - 2006.11.30, 21:05

Müssen Sie ja auch nicht. Ist ja auch vollkommen O.K., wenn Sie keine Antworten wollen. Wissen ist soundso oft Ballast, glauben Sie mir.
gulogulo - 2006.11.30, 21:06

hm?!
C. Araxe - 2006.11.30, 21:10

Hm, was?
gulogulo - 2006.12.01, 06:59

naja, trotz meines umfangreichen halbwissens, das ich in der schule und außerhalb erworben habe, ist mir dennoch keine gescheite antwort auf ihre ausführungen zum bildungswesen eingefallen.
gulogulo - 2006.11.30, 20:18

ich bin ich.
daheim bin ich ich.
im büro bin ich ich.
unter freunden bin ich ich.
bei verschiedenen personen bin ich ich.

und doch würden z.b. die büroleute beim anblick meinens freundeichs sagen, das bin nicht ich.

C. Araxe - 2006.11.30, 20:22

Sehn'Se (letzter Satz) - und da behaupten Sie einfach "ich bin ich".
gulogulo - 2006.11.30, 20:24

ich bin ichs.
sillerbetrachter - 2006.11.30, 20:21

das macht den reiz des lebens aus, finde ich. bis zum letzten tag immer neue teile zum ganzen zusammenzufügen. toll..

C. Araxe - 2006.11.30, 20:27

Wenn's so einfach wäre ... Manchmal will sich kein Ganzes ergeben. Alles zersplittert in tausend und mehr Einzelteile.
sillerbetrachter - 2006.12.01, 09:45

nun, auch bruchstücke haben ihre berechtigung, denke ich.
Mephistopheles - 2006.12.01, 08:52

Ich bin Legion...

NibblesChris - 2006.12.01, 09:03

Ich finde es schade, wenn liebe Menschen sagen, sie seien langweilig und in zehn Lebensjahren hätte sich bei ihnen nichts geändert, sie seien immer noch wie vor zehn Jahren.
Denn wenn ich daneben sitze und zu dieser Person sagen kann "Ich verstehe dich nicht" dann...


....*Gehirn abgeschaltet*

Sorry, das Pphilosophieren funktioniert heute Morgen noch weniger als sonst.

honigsaum - 2006.12.01, 14:27

Multiple Personality Disorder


theswiss - 2006.12.01, 18:02

für sie gefunden .. http://www.todgesagt.com/blog/

C. Araxe - 2006.12.01, 18:21

Oh, vielen Dank! Die Seite werde ich mir erst einmal genauer ansehen.