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Die Gedanken sind frei ...

Ein Lied, das Trost verspricht. Aber nur so lange man nicht anfängt darüber nachzudenken. Wann sind die Gedanken schon wirklich frei? Viel zu selten sind sie selbstbestimmt. Niemand ist so autistisch als dass er nicht doch Gedankenanstöße von außen annimmt. Das mag oft eine Bereicherung sein, aber vielmals richten sich die Gedanken auf etwas, mit dem man sich eigentlich gar nicht beschäftigen will. Nicht anders sieht es bei den Gedanken aus, die aus dem tiefsten Innern kommen. Dem kleinen Käfig, zu dem man den Schlüssel nicht mehr finden kann, können sie nicht entkommen und so ziehen sie ihre ruhelosen Kreise in engen Bahnen. Die Freiheit der Gedanken muss man sich dann doch meist hart erkämpfen ...

NibblesChris - 2007.02.16, 19:26

Dankeschön für diese Worte. Genau so ist es, ein hartes Brot mich nicht beeinflussen zu lassen.

C. Araxe - 2007.02.16, 19:37

Ach, ich bin ja oft ein Kandidat für’s Asperger-Syndrom und möchte zumindest die Außenwelt ausschließen. Dann träume ich davon, dass ich irgendwo in der Wildnis eine Hütte habe, obwohl ich dann doch ein typischer Großstadtmensch bin - aber vielleicht auch genau deswegen, und nichts mehr um mich herum ist. Außer unbelastete Natur und ich selbst. Zugegebenermaßen weniger belastet, was auch genau der Haken an dieser Vorstellung ist.
Iggy - 2007.02.16, 20:05

sseit ich "1984" gelesen habe,

denke ich (frei?), dass auch die gedanken nicht frei sind.

C. Araxe - 2007.02.16, 20:08

Zumindest ist es ein Ansatz, dies zu ändern, wenn man erkannt hat, wo man überall gefangen ist.

Und Überwachung von Gedanken ist auch noch ein ganz anderes Thema. Die Außenwelt war bei mir mehr allgemein gemeint. Im virtuellen Raum hat das ja noch ganz andere Dimensionen.
Iggy - 2007.02.16, 20:45

denken nicht weil andere es mir aufzwingen

sondern denken was ich will falls ich weiß was ich will.
ohne komma...
C. Araxe - 2007.02.16, 21:19

Ach, selbst wenn Sie wissen, was Sie wollen, quetschen sich so unendlich viele Gedanken dazwischen.

Geht mir jedenfalls so.
Iggy - 2007.02.16, 22:01

tja bin ich philosoph oder was?

ich hab schließlich noch andere sachen zu tun... ;-))
Paulaline - 2007.02.16, 22:06

geht mir (leider) auch so.
ich denke zu viel. denke ich zumindest oft.
C. Araxe - 2007.02.16, 22:12

@Frau Iggy
Ich beneide Sie.
Was das zu tun betrifft, mag ich mich nciht ausschließen. Oh, ja. Es gäbe durchaus viel zu tun. Habe ich schon mal erwähnt, dass ich so überhaupt nicht zum Hausfrauentum neige?
Jaja, das Vehikel, dass man bei äußerer Reinheit zu innerer Reinheit gelangt, ist mir bekannt. Ebenso, dass man so etwas als Meditationsübung auffassen kann. Das funktioniert sogar manchmal. Aber letztendlich ist das nur eine Form von Verdrängung der eigentlichen Arbeit (an sich selbst), die allerdings durchaus praktisch sein kann.
Orinoko - 2007.02.16, 22:15

Das ICH ist wohl kein so homogenes, kontinuierliches Wesen. Gedanken und Gefühle werden häufig wiederholt, obwohl als Störung empfunden und durch ständige Wiederholung sogar noch verstärkt. Woher stammen die, wenn nicht vom ICH, von einem anderen ICH? Da scheinen also jede Menge davon vorhanden zu sein und offenbar mit ganz unterschiedlichen Inhalten. Wie will man sich davon frei machen?
C. Araxe - 2007.02.16, 22:16

@Frau Paulaline
Man muss sich immer wieder bewusst werden, wann es nur sinnloses Grübeln ist (eben diese Kreisbewegung im Käfig) oder dann doch ein Nachdenken, um weiter zu kommen. Wohin auch immer.
Paulaline - 2007.02.16, 22:21

ja, wenn das dann erst einmal bewusst ist. aber das dauert ja auch gern mal ein wenig.
C. Araxe - 2007.02.16, 22:22

@Herr Orinoko
So ganz klassisch freudmäßig betrachtet. Das ES. Das ÜBERICH. Ich bin viele. Und doch will ich nur ich sein.
(Also das Überich scheidet schon mal aus. Gilt es also „nur” das Ich und das Es in Einklang zu bringen. Was bei mir allerdings eins bedeutet.)
C. Araxe - 2007.02.16, 22:27

@Frau Paulaline
Selbst wenn Sie sich dessen bewusst sind, dann können Sie nicht so einfach diese Zirkusvorstellung verlassen. So ist das jedenfalls bei mir. Ich weiß genau, was für eine abstruse Gedankenakrobatik da bei mir abläuft, aber dennoch verlasse ich die nicht vorzeitig.
Iggy - 2007.02.16, 22:29

gewagte these!

äußere reinheit führt zur inneren reinheit? da bin ich dann aber lichtjahre von entfernt. ;-))
Orinoko - 2007.02.16, 22:35

Ach dieses vereinfachte Stufenmodell, ich kenne mich leider nicht allzu gut damit aus. Dieses freud´sche ich jedenfalls mit dem Triebhaften in Einklang zu bringen, wird allzuleicht auf einen Mr. Hyde hinauslaufen. Da müssten Sie schon wie ein Wachhund auf Ihre Gedanken und Impulse achten.
Sie (wir) sind doch in jeder neuen Situation ein "neues ich". Kontinuität ist weitenteils gegeben durch eingefahrene Gedankengänge und angewöhnte Stimmungslagen.
Immerhin, wenn Sie diese Gewohnheiten durchbrechen können, wären Sie wohl wirklich "frei". Sie könnten dann zu allem denken und fühlen was sie möchten. Selbstbestimmt.
C. Araxe - 2007.02.16, 22:40

@Frau Iggy
Ich bin jetzt zu faul, um Beweismaterial heranzuschaffen. Aber kennen Sie das nicht, dass doch eine gewisse Form von Befriedigung eintritt, wenn man beispielsweise den Heizungsableser ohne Gefahrenausrüstung wieder mal etwas aufgeräumt und saubergemacht wird?
Orinoko - 2007.02.16, 22:46

Dabei kommt es weniger auf den Akt des Putzens an, als auf die Sammlung und Konzentration auf die Tätigkeit. Dann können Sie zur "inneren Reinigung" aber auch tanzen oder ein Instrument spielen :-)
C. Araxe - 2007.02.16, 22:49

@Herr Orinoko
Eben darauf möchte ich nicht achten. Mr. Hyde sitzt im selben Boot, den möchte ich nicht bewachen. Der soll zwar nicht ausnahmslos das Steuerrad übernehmen, aber doch gleichfalls stimmberechtigt sein. Also, Mr. Hyde schätze ich schon sehr, auch wenn er manchmal das Ruder direkt auf die Klippen lenkt. Und der weiß sehr gut, was Freiheit ist. Aber dem ist es auch egal, wenn man Schiffbruch erleidet.
Paulaline - 2007.02.16, 22:51

@frau araxe

Das geht eigendlich bei mir. Es dauert nur, bis ich dahinterkomme, dass ich schon wieder (sinnlos) rumgrüble. Nachts ist es schwieriger.
Orinoko - 2007.02.16, 22:52

Ja, da haben Sie wohl recht mit dem Schiffbruch.
Denken Sie es findet sich ein Weg für Gleichberechtigung am Ruder oder muss ICH letzlich Erster Mann (ungeschlechtlich) an Bord bleiben?
C. Araxe - 2007.02.16, 22:52

@Herr Orinoko @vorvorherigen Kommentar
Nur geputzt muss ja doch mal werden. Schlampigkeit hin oder her.
Paulaline - 2007.02.16, 22:55

*g*
Orinoko - 2007.02.16, 22:56

Ach Mist, ich bin ertappt :-(
C. Araxe - 2007.02.16, 22:58

@Herr Orinoko @ wieder mal vorheriger Kommentar
Das ist eine Frage, wie masochistisch Sie eingestellt sind. Oder wie sehr Sie es schätzen, Ihre Grenzen kennen zu lernen. Auf die Fresse fallen ist keine Schande. Manch einer mag dann aber doch lieber jedes Riff weitläufig umfahren.
Orinoko - 2007.02.16, 23:04

Entscheidungen über Entscheidungen, es ist ein Kreuz :-)

Mich wandelt die Lust an, mich eingehender mit dem Buch "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" zu befassen.
Iggy - 2007.02.16, 23:18

wenn meditation angesagt ist:

...ist alles meditation! alle stupiden tätigkeiten sind meditation. büroarbeit ist meditation. putzen ist meditation, aber es gibt den gedanken doch eher böse nahrung, weil es so stupide ist...
C. Araxe - 2007.02.16, 23:20

@Herr Orinoko
Oh, lange her, als ich das gelesen habe. Womöglich würde es mir jetzt gar nicht mehr gefallen. Sie sind tatsächlich um das Lesen dieses Buches herumgekommen?
So ein Bisschen ist das ja der Houellebecq der 80er.
C. Araxe - 2007.02.16, 23:27

@Frau Iggy
Nö, stupide Tätigen lassen entweder das Denken vollkommen einstellen (genau der Sinn von Meditation und oft sehr wünschenswert, gerade bei sinnlosen Grübeleien) oder man hat die Möglichkeit die Gedanken frei zu entfalten, weil sie ja zumindest nicht weiter an die Tätigkeit gebunden sind.
Orinoko - 2007.02.16, 23:29

@ Frau Iggy: Meditation ist Sammlung, Stille dadurch, daß man die Gedanken nicht weiterverfolgt sondern einfach nur wahrnimmt. Dieses "einfach nur" impliziert, daß tägliche Übung dazu erforderlich ist :)

@Frau Araxe: Sie würden sich fürchterlich gruseln, wenn Sie ahnten, um was ich alles herumgekommen bin und um mein Outing zu komplettieren, den Houellebecq musste ich sogar gerade wikipedieren. Immerhin scheint mir seine Auseinandersetzung mit H.P. Lovecraft sehr interessant, vielleicht fällt er mir mal in die Hände.
Sie können daran sehen, daß mir die phantastische bzw. Fantasy-Literatur mehr am Herzen liegt.
C. Araxe - 2007.02.16, 23:42

Ich muss ja zugeben, dass ich bisher kein einziges Buch von Houellebecq gelesen habe. Eigentlich bilde ich mir ja lieber mein Urteil selbst, aber was ich bisher so mitbekommen habe (was nicht wenig ist) reizt es mich doch weniger, etwas von ihm zu lesen, auch wenn ich es sehr wahrscheinlich doch einmal zur eigenen Urteilsbildung tue. Was ich bisher so mitbekommen habe, führte zum absolut desillusionierten Romantiker. Was nicht gleichbedeutend mit den Schwarz-Romantikern ist, für die ich wiederum einen Platz in meinem Herzen habe.
gulogulo - 2007.02.17, 01:54

uff ... ganz schön schwere kost um diese zeit.
FrauHausH - 2007.02.17, 00:24

Fast

ein bisschen zum Weinen....wahr? Unwahr? Sieh in meinen Kopf und Du hast Deine Antwort. Irgendwann kann man das bestimmt....ihhhhhgiiiiittttt......

C. Araxe - 2007.02.17, 00:28

Ich vertraue immer noch darauf, dass eine Bewusstwerdung der Umstände auch einen Schritt zur Änderung dieser beinhalten.
FrauHausH - 2007.02.17, 00:34

Um

ehrlich zu sein, ich glaube eher daran, dass die Klimakatastrophe das für uns erledigt.... es lebe die Evolution des Einzellers......aber vielleicht/hoffentlich haben Sie Recht!!!!
C. Araxe - 2007.02.17, 00:42

Letzte Woche habe ich gerade einen interessanten Bericht gelesen: Nach Venedig wird auch in Hamburg ein Freilichtmuseum eröffnet. Mit U-Booten können Sie die Reste dieser Stadt besichtigen.
Im Jahre 2XXX.
FrauHausH - 2007.02.17, 00:53

Das

scheint mir nicht unwahrscheinlich. Schnell U-Boot Führerschein machen!
C. Araxe - 2007.02.17, 00:55

Ich sehe das ja etwas entspannter.
So im vierten Stock wohnend.
FrauHausH - 2007.02.17, 01:02

Und

ich schlafe schon jetzt bei Hochwasser mit Schnorchel. Man weiß ja nie.... Ich sach ja: Fernsehturm! Auf den Fernsehturm ziehen! Aber was mache ich mit dem Tigertier?
C. Araxe - 2007.02.17, 01:05

Der Fernsehturm ist geschlossen. Müssten Sie doch eigentlich wissen.
FrauHausH - 2007.02.17, 01:15

Geschlossen?

Besetzt? Wech?
Nö...wusste ich nicht...bisher. Dann kaufe ich den Ballon, den vor den Deichtorhallen...Sie wissen schon. Da kann frau dann auch im Zweifelsfalle die Leinen kappen...
C. Araxe - 2007.02.17, 01:23

Da wird doch schon seit Ewigkeiten an den neuen Messehallen gebaut (zum Leidwesen des kleinen Monsters).

Soso, eine Luftpiratin.
FrauHausH - 2007.02.17, 01:33

Dass

da gebaut, habe ich schon gesehen. Aber deshalb gleich geschlossen? Wasn das? Armes Monster. Aber auch Baulärm geht irgendwann vorüber.....
C. Araxe - 2007.02.17, 12:57

Nee, nee - den Baulärm bekommt das kleine Monster nicht mit. In nächster Nähe wohnen wir nämlich nicht. Aber dass der Fernsehturm geschlossen ist, sorgt für viel Leid. Es mag alle Arten von Türmen sehr.
gulogulo - 2007.02.17, 01:58

bei mir hat sich letztens - warum auch immer, es ist einfach so passiert, aber ich werde garantiert nicht über das warum achdenken anfangen, sonst geht es unter umständen wieder los - eine sache, die mich jetzt seit über einem jahr täglich gedanklich beschäftigt bis gequält hat, aus meinem kopf verabschiedet. auf einmal war sie weg, dafür ist jetzt so eine leere da. ein seltsames gefühl - wenn man darüber nachdenkt.

C. Araxe - 2007.02.17, 13:12

Das ist wirklich seltsam mit der Leere. Ich kenne das nur so, dass dann etwas neues den Raum einnimmt.
Side Affects - 2007.02.17, 14:42

Man muß sich selbst die Freiheit der Gedanken erkämpfen,aber man tut auch hart dran, sie den andern zuzugestehen. Und wenn man den andern die freien Gedanken zugesteht,ist man dann selber weiterhin ganz frei? (Solange man mit den andern keine Berührungspunkte hat, ja,aber wenn man sich berührt, wie stellt sich dann die Situation dar?)

C. Araxe - 2007.02.17, 22:55

Ein sensibles Thema, wenn die Gedanken vollkommen entgegengesetzt sind. Auf Dauer werden da sicher die Berührungspunkte abnehmen, wenn dabei kein Entgegenkommen möglich ist, denn fortwährende konträre Standpunkte lassen sich nur schwerlich miteinander verbinden. Vor allem, wenn es um Grundsätzliches geht.

Mit dem Entgegenkommen meine ich kein Verbiegen der eigenen Überzeugungen, sondern dass durch die Konfrontation mit anderem die eigene Meinung reflektiert und überdacht wird, was durchaus eine Änderung der Gedanken nach sich ziehen kann.

Aber vielen fällt es ja schon schwer genug, die Gedanken anderer zu tolerieren (was ja nicht zwangsläufig akzeptieren bedeutet), mit denen es keine Berührungspunkte gibt.