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Kein Frühlingsspaziergang

Es hat schon etwas absurdes an sich, wenn alle Abzweigungen immer wieder zum gleichen Ort führen. Ein Ort, zu dem man gar nicht will. Man meint, keinen Schritt weiter gekommen zu sein und stellt erst viel später fest, wie weit man wirklich voran gekommen ist, dass das sogar ein sehr weiter Weg war. Erlebt hat man das auch schon mal in anderen Situationen. Das Ziel da draußen entzieht sich indess trotzdem zunehmend. All die zuvor zugenommene Wärme und das erwachte Licht lösen sich auf in eine verhangene Niemandszeit.



Und weiter ...
C. Araxe - 2009.04.06, 09:46

Hier draußen geht die Zeit anders oder ist einfach stehen geblieben. Das laute Leben der Städte ist vollkommen unbekannt. Selbst die Vögel sind lauter in der Stadt als hier. Eine totengleiche Ruhe ringsum.



Man schickt dem Grau Boten, bei denen man mehr als unsicher ist, ob sie je ankommen werden. Wie so vieles macht man es dennoch.



Vom Wasser abgewandt, ist auch nur wachsamen Blickes Leben zu entdecken. Der Tod hingegen ist auch dort überall.



In den Wäldern ist das Laub der Vergangenheit präsenter als das erste zarte Grün des Neuen. Entwurzelte trifft man hier ebenfalls.



Weiter und weiter vorwagend verlieren sich die Wege in unendliche Abzweigungen, so dass es gleichgültig wird, ob man sie benutzt oder nicht. Es kann nur immer tiefer hinein gehen. Mag man auch lieber eigene Wege finden, so sind die Zeichen – das Tote wächst über sich selbst hinaus – anderer dennoch beachtenswert. Erst recht, wenn man wieder heraus finden möchte.














graefin - 2009.04.09, 23:01

wunderschön!
Monsterkeks - 2009.04.07, 10:11

ich finde die Fotos sooooooo schön!

C. Araxe - 2009.04.07, 10:35

Deswegen geht’s extra bei den Kommentaren weiter. :·)
wortmeer - 2009.04.08, 09:26

Mir gefallen besonders die ersten beiden Fotos - sehr stimmungsvoll, melacholisch schön!
Deine Zeilen dazu sind sehr nachdenklich, machen mich nachdenklich, lassen mich an das Leben denken, an Fragen, Aufgaben, die einem immer wieder gestellt werden, die einen immer wieder einholen, wenn man ihnen nicht in die Augen sieht, aus dem Weg gehen kann man ihnen nicht...
Liebe Grüße vom wortmeer

NeonWilderness - 2009.04.08, 11:21

Ich wollte immer mal so schräge Vögel kennenlernen, die im Wald jeden zweiten Baum umarmen und sich, wenn sie vom vielen Umarmen ganz erschöpft sind, schon mal einen Baum aussuchen, unter dem sie später begraben werden wollen. *s

C. Araxe - 2009.04.08, 13:59

Den Keller des Gruselkabinetts wollten Sie auch kennenlernen, oder?
NeonWilderness - 2009.04.08, 14:59

Oh, Sie haben auch schon mit einem Baum Freundschaft geschlossen? Und haben seine Aura als warmen Schauer zwischen den Schulterblättern gespürt, während Sie ihn mit Armen und Beinen umklammerten?

Ja, wer außer ich könnte besser verstehen, wie Sie fühlen! Auch für mich ist ein Baum ein total lebendiger Organismus mit ganz eigener Kraft und Energie, bewohnt von zahlreichen Wesen, von Pflanzen und Tieren, von Elfen, Feen, Dryaden und vielen anderen Wesenheiten, die mir heute Abend nach einer Flasche Wein sicher wieder einfallen.

Kommen Sie doch mal in meine Praxis, damit wir uns mal so richtig kuschelig unterhalten und gegenseitig unsere Kirlian-Aura-Fotografien bestaunen können!

Oh, gerade spricht mein kleiner Rosmarin-Strauch zu mir. Ich muss los...
C. Araxe - 2009.04.08, 15:24

Das muss ich mir zum Beispiel noch überlegen, ob ich mit der Esche neben dem Gruselkabinett befreundet sein will. Die ist nämlich sehr aufdringlich. Bei Sturm zwängt sie ihre Zweige immer ins Zimmer. Mag ja sein, dass sie Angst hat, aber dann taugt sie erst recht nicht als Energieträger.

Ihren Rosmarin-Strauch haben Sie sicher zum Fressen gern und der schreit nur um Hilfe.
NeonWilderness - 2009.04.08, 15:42

Ist die aufdringliche Esche evtl. noch als Begräbnisstätte zu haben? Mein Nachbar geht mir nämlich ab und zu mächtig auf den Geist und würde sich über einen Platz zu Ihren Füßen bestimmt freuen.

Mein Rosmarin-Strauch hat gerade das Zeitliche gesegnet. Ich war für einen Moment emotional überwältigt und bin ihn mit Anlauf angesprungen, um ihn zu umarmen und ihm für die regelmäßige Geschmacksverfeinerung meiner Steaks zu danken. Wenn ich doch bloß nicht immer so impulsiv wäre...
C. Araxe - 2009.04.08, 17:39

Na hörn’Se mal! Ihren Sondermüll können Sie woanders entsorgen!

Sie vergehen sich an Pflanzen? Dass das noch mal so weit bei Ihnen gehen würde, hätte ich nicht gedacht. Da der Rosmarin auch eine vielfache Todessymbolik hat und er jetzt ja zudem tot ist, dürften Sie nun ja außerdem auch noch nekrophil sein, oder?
Pegasus200 - 2009.04.08, 23:03

Eschen sind von Natur aus aufdringlich, ja agressiv, relativ gesehen natürlich. Es gibt Pflanzen, die sind zimperlich oder bescheiden, sie brauchen Glück beim wachsen, und vor allem keine Esche als Nachbar, denn die überwuchern alles. Ich kann Ihnen gerne die ganze Geschichte erzählen, aber das sprengt den Rahmen hier. Gruß! Stefan
C. Araxe - 2009.04.09, 09:38

So als Weltenbaum müssen Eschen ja auch eine gewisse Robustheit haben. Und auch wenn ich diese Esche etwas aufdringlich finde, mag ich sie trotzdem und schütze sie vor bösen Kettensägen, mit denen man soundso bessere Sachen anfangen kann. Für Ihre Geschichte ergibt sich vielleicht ja auch bald mal eine Gelegenheit.