Eine Hochzeit und ein Todesfall
Oder vielleicht auch zwei Todesfälle. Ich sterbe ja immer noch den langsamen Hitzetod.
Das Wochenende verbrachte ich bei einer bei mir nicht in hoher Gunst stehenden Festlichkeit bzw. auf Bahngleisen Aber da mochte ich doch nicht absagen, wenn mich eine Freundin, die ich seit Kindertagen kenne, zu ihrer Hochzeit einlädt. Und auch wenn ich bisher nie verstanden habe (kurz glaubte ich es mal), warum Leute heiraten, habe ich mich doch sehr für sie gefreut, dass sie nun darin ihr Glück gefunden hat. Die Trauung gab's im Doppelpack mit einer Taufe und zwar kirchlich. Was ich noch weniger verstanden habe, aber nun gut. Jedenfalls stand ich am Samstag vor einer kleinen Dorfkirche in Süddeutschland. Sie haben mich dann sogar reingelassen. Zuvor entdeckte ich aber vor der Kirchenpforte einen Leichnam. Ein Friedhof war in der Nähe, aber da sollte er nicht beerdigt werden. Fast niemand nahm Notiz von dem Toten, aber ich erblickte ihn sofort und als allererstes dachte ich daran, dass ich meine Digi-Knipse nicht mitdabeihatte. Es gab allerdings nette Menschen dort (die ich zuvor nicht kannte), die für meine Lage vollstes Verständnis hatten und sollte alles klappen, dann wird ein Foto nachgereicht. Ich zuckte dann aber etwas zusammen als die Hilfeleistung mit den Worten: "Dann kannst du das veröffentlichen und etwas dazu schreiben." kommentiert wurde. Vorsichtig hakte ich nach: "Du kennst Weblogs?" "Ja, klar." Jeder Blogger zumindest in Deutschland weiß, dass das nicht so klar ist. Und noch mehr erstaunte mich, dass sofort gruselkabinetttypische Sujets erkannt wurden. Kann man mir also schon an der Nasenspitze ansehen, dass ich die Betreiberin des Gruselkabinetts bin? Paranoia machte sich breit ... Ganz so war es aber doch nicht, stellte ich erleichtert fest und wandte mich dem Leichnam zu. Ein Kuss hätte ihn vielleicht erlösen können, als er noch lebte. Aber wer glaubt schon noch an Märchen und so hatte sich niemand gefunden, der den nun erstarrten Frosch geküsst hätte.
Edit:
Das Warten hat sich gelohnt, nun gibt's die Froschbilder zu sehen und ich zitiere mal knallhart aus der begleitenden Mail:
"Und schon mußte ich entdecken, daß Deine Fangemeinde aus lauter Singles bestehen muß, da sie wohl alle den Frosch ihres Lebens kennenlernen wollen."
Das Wochenende verbrachte ich bei einer bei mir nicht in hoher Gunst stehenden Festlichkeit bzw. auf Bahngleisen Aber da mochte ich doch nicht absagen, wenn mich eine Freundin, die ich seit Kindertagen kenne, zu ihrer Hochzeit einlädt. Und auch wenn ich bisher nie verstanden habe (kurz glaubte ich es mal), warum Leute heiraten, habe ich mich doch sehr für sie gefreut, dass sie nun darin ihr Glück gefunden hat. Die Trauung gab's im Doppelpack mit einer Taufe und zwar kirchlich. Was ich noch weniger verstanden habe, aber nun gut. Jedenfalls stand ich am Samstag vor einer kleinen Dorfkirche in Süddeutschland. Sie haben mich dann sogar reingelassen. Zuvor entdeckte ich aber vor der Kirchenpforte einen Leichnam. Ein Friedhof war in der Nähe, aber da sollte er nicht beerdigt werden. Fast niemand nahm Notiz von dem Toten, aber ich erblickte ihn sofort und als allererstes dachte ich daran, dass ich meine Digi-Knipse nicht mitdabeihatte. Es gab allerdings nette Menschen dort (die ich zuvor nicht kannte), die für meine Lage vollstes Verständnis hatten und sollte alles klappen, dann wird ein Foto nachgereicht. Ich zuckte dann aber etwas zusammen als die Hilfeleistung mit den Worten: "Dann kannst du das veröffentlichen und etwas dazu schreiben." kommentiert wurde. Vorsichtig hakte ich nach: "Du kennst Weblogs?" "Ja, klar." Jeder Blogger zumindest in Deutschland weiß, dass das nicht so klar ist. Und noch mehr erstaunte mich, dass sofort gruselkabinetttypische Sujets erkannt wurden. Kann man mir also schon an der Nasenspitze ansehen, dass ich die Betreiberin des Gruselkabinetts bin? Paranoia machte sich breit ... Ganz so war es aber doch nicht, stellte ich erleichtert fest und wandte mich dem Leichnam zu. Ein Kuss hätte ihn vielleicht erlösen können, als er noch lebte. Aber wer glaubt schon noch an Märchen und so hatte sich niemand gefunden, der den nun erstarrten Frosch geküsst hätte.
Edit:
Das Warten hat sich gelohnt, nun gibt's die Froschbilder zu sehen und ich zitiere mal knallhart aus der begleitenden Mail:
"Und schon mußte ich entdecken, daß Deine Fangemeinde aus lauter Singles bestehen muß, da sie wohl alle den Frosch ihres Lebens kennenlernen wollen."
C. Araxe - 2006.07.30, 20:27
(Genau so hab ich ihn mir vorgestellt.)
:)
(Sieht aus, als hätt er in der Hitze vergebens auf ein Fräulein gewartet.)