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Frauen und Technik

... oder Dämlichkeit kennt keine Grenzen.

Eigentlich komme ich mit handwerklichen / technischen Sachen ganz gut klar. Steckdosen oder Lichtschalter einbauen - alles kein Problem. Gebrauchsanweisungen lese ich meist gar nicht oder nur flüchtig. Das kann allerdings auch ein Fehler sein.

Als ich diesen Herd in den Weiten des Internet erblickte, war für mich sofort klar: diesen oder keinen. Aus Italien? Na, und. Geht doch inzwischen alles in Zeiten der Europäisierung.
Wenn der Herd bzw. Backofen nicht geht, geht allerdings gar nichts mehr. Deutsche Service-Nummer: "Diese Rufnummer ist nicht vergeben". Nachdem ich die Hälfte der hiesigen Elektriker angerufen hatte ("Aus Italien? Nö, machen wir nicht."), hatte doch einer Mitleid, legte nicht sofort auf und erklärte sich bereit, sich das mal anzusehen. Nach einigem erfolglosen Hin und Her, überlegte ich schon, mir ein technisches italienisches Wörterbuch zu kaufen. Der Elektriker hatte auch schon keine Hoffnung mehr, als durch Zufall der "Schaden" behoben wurde: Der Kurzzeitwecker war nicht zur Ausgangsposition zurückgestellt worden. *grrr*

derbaron - 2005.08.31, 10:57

Schade. Durch den Titel haben Sie mir meinen Kommentar vorweggenommen.

C. Araxe - 2005.08.31, 10:59

Und wer zeichnet sich nun durch Einfallslosigkeit aus?
derbaron - 2005.08.31, 11:01

Ich natürlich! Aber dazu stehe ich, schließlich lautet mein Lebensmotto "Mut zur halben Sache".
C. Araxe - 2005.08.31, 11:04

Sie meinen also doch, dass wir uns die Einfallslosigkeit teilen sollten?
derbaron - 2005.08.31, 20:17

Nein! Auf keinen Fall! Einfallslosigkeit ist mein Fachgebiet!
C. Araxe - 2005.08.31, 20:41

Huch, und ich dachte immer, Ihr Fachgebiet wäre das Lügen. Bei der Beherrschung eines Fachgebietet erwartet man ja ein gewisses Maß an Professionalität und so frage ich mich, wie weit man beim Lügen ohne Phantasie kommt.
derbaron - 2005.08.31, 20:50

Richtig lügen kann nur, wer einfallslos ist. Denn phantasievolle Menschen kommen gar nicht erst in die Lage, lügen zu müssen.
C. Araxe - 2005.08.31, 20:52

O.K. - ich glaube Ihnen jetzt, dass Sie einfallslos sind. *g*
derbaron - 2005.08.31, 21:14

Apropos: Ist das nicht ein Paradoxon? Wenn ich sage ich lüge - lüge ich dann oder spreche ich die Wahrheit?
C. Araxe - 2005.08.31, 21:16

Wiener sind Wiener.
Kreter sind Kreter.
So!
derbaron - 2005.08.31, 22:11

Wie soll ich das verstehen? Bedenken Sie meine Einfallslosigkeit!
C. Araxe - 2005.09.01, 09:09

Nun, wenn Sie sich wenigstens z.B. Sokrates nennen würden, dann könnte ich Ihnen eine gewisse Nähe zu Epimenides zugestehen. Und dessen Aussage ist ja auch als nicht echtes Paradoxon widerlegt worden.
sokrates2005 - 2005.09.01, 10:22

Die Falsifizierung ...

eines Paradoxons kann ebenfalls ganz schön paradox werden. Das sollte man bedenken (ebenso wie die unterschiedlichen Betonungen von Paradoxon und paradox, was im Grunde genommen auch schon ziemlich paradox wäre, würde man nicht genau das von einem Paradoxon erwarten).
C. Araxe - 2005.09.01, 11:37

Zunächst gehört dazu wirklich großes Können, zumindest, wenn es nicht entdeckt werden soll. Die Frage stellt sich, inwieweit man eine Lüge als Fälschung bezeichnen kann. Und ob gefälschte Lügen die Wahrheit ergeben.
sokrates2005 - 2005.09.01, 14:41

Damit ...

sehr geehrte Frau C.Araxe wären wir wieder bei Herrn Epimenides ...
C. Araxe - 2005.09.01, 14:49

Ja, ich weiß, dass das Leben aus Wiederholungen besteht, es aber doch nie das selbe ist und Ihnen Herr Epimenides wohl sehr nahe steht, aber ich weite mal die Kreisbewegung aus und führe zu Herrn Kujau, den ich eigentlich meinte.
sokrates2005 - 2005.09.01, 22:00

Macht ja gar nicht ...

so viel Unterschied ob oller Grieche oder oller Deutscher.
Tot sind se alle beide ...
C. Araxe - 2005.09.02, 08:58

Ach, Verbindungen gibt es überall: ich kenne jemanden aus Pfullendorf und mein Kater ist aus Griechenland.

Wenn man noch länger darüber nachdenkt, könnte man bestimmt ein eigenes Blog dazu machen.
sravana - 2005.08.31, 11:12

wie

so Kleinigkeiten manchmal uns das Leben schwer machen.

C. Araxe - 2005.08.31, 11:23

Ja, als wenn man sonst nichts zu tun hätte ...
Die Sünderin - 2005.08.31, 11:59

Sehr glorreich, Frau Araxe!!
Und? Hat der Techniker Ihnen dafür wenigstens Ihr letzte Hemd abgeknüpft?

C. Araxe - 2005.08.31, 13:15

Ganz umsonst war's nicht, aber dafür, was man sonst so bei Handwerkern für Preise gewohnt ist, war es sogar sehr human. Also, ich muss jetzt nicht nackig rumlaufen. Obwohl, warm genug ist es ja schon wieder.
Tubias - 2005.09.01, 10:01


(1) Erstmal C. Araxe und derbaron: Einer der brillantesten Dialoge, die ich je in Blogs gelesen habe.
(2) 1988 erlebte ich Alice Schwarzer im Auditorium Maximum der Universität Freiburg. Die Lautsprecheranlage ging nicht. Ein verschüchterter Hausmeister erschien. Na ja, die Augen von 1500 feministischen Kämpferinnen auf ihn gerichtet. Nach einiger Zeit bekam er es hin. Frau Schwarzer, die übrigens meinen aufrichtigen Respekt hat, sagte zur Mikrophonprobe: „Männer und Technik”. Seitdem einer meiner Lieblingssprüche. Gut, ich bin auch kein typischer Mann. Nö. Mir wurde davon abgeraten, Gas- und Wasserinstallateur zu werden. „Laß es. du bist kein Handwerker.” Also habe ich noch einen schlechtbezahten Frauenberuf gelernt. In dem ich jetzt arbeitslos bin.
(3) Anlaß zu nationalistischen Vorurteilen? Z. B. FIAT hat sich ja inzwischen sehr gemausert. Aber widerliche kleine Tücken gibt es immer. Weltweit. Ich habe etwa 10 Tage gebraucht um herauszubekommen, daß ich nur surfen kann, wenn kein USB-Stecker steckt...
(4) Ansonsten ein hübsches Teil. So eine plötzliche Verliebtheit kann ich nachvollziehen.
(5) Was lernen wir daraus? An allem mal ein bißchen herumspielen, und irgendwann bekommt man es heraus. Ratten in einem Versuchs-Labyrinth machen es nicht anders.
(6) Nehmen Sie das jetzt zurück mit der Dämlichkeit?


C. Araxe - 2005.09.01, 11:48

(6) Wieso?
Auch im Nachhinein wird es nicht besser.
Tubias - 2005.09.01, 15:42


Na weil es mir in meiner Herrlichkeit genauso gegangen wäre.

C. Araxe - 2005.09.01, 16:19

Falls Sie meinen, Sie können die Dämlichkeit von einem bestimmten Geschlecht ableiten, so irren Sie sich. Ich zitiere mal:

"Da steckt das alte und heute fast nur noch im Dialekt gebrauchte Wort 'damisch', für 'schwindlig im Kopf' drin.
Das Wort ist verwandt mit dem englischen 'dumb', das dort zwar 'stumm' bedeutet, aber auch die Bedeutung 'doof, blöd, einfältig' haben kann.

Das veraltete 'tumb' und damit auch 'dumm', die ürsprünglich auch 'stumm' dann auch 'unerfahren, töricht' bedeuteten, gehören auch hierher.
Über 'töricht' kommt man zu dem Dialektwort 'dörisch/därisch', das nun wieder 'taub' bedeutet.

Auch ein Verb 'dämeln' = 'nicht ganz helle sein, taumelig sein, taumeln' gab es mal. Taumelig sein sagt man ja auch für schwindlig sein und da ist es auch nicht recht im Kopf. Und der 'Dämlack' gehört auch hier her."
Tubias - 2005.09.01, 21:19


Ich versuchte ja bereits zu vermitteln, daß sowas geschlechts-unabhängig ist. Wenn nicht sogar die Damen überlegen sind; was ich befürchte.

C. Araxe - 2005.09.02, 08:53

So so, erst bieten Sie Gleichberechtigung an, dann dürfen Damen sich aber doch in ihrer Dämlichkeit überlegen fühlen.

(Ja, ja - mir ist schon klar, dass Sie das wieder anders gemeint haben)
Zorra - 2005.09.01, 10:20

So ein schöner Ofen im Gruselkabinett, darin wird sicher gruseliges gebacken.

Tubias - 2005.09.01, 10:26


WARNUNG! Am Ende landete keines der beiden Geschwisterkinder im Ofen, sondern die kannibalstische Bäckerin!

C. Araxe - 2005.09.01, 11:32

Kinder und größeres passen nicht rein. Aber so etwas locker.
Tubias - 2005.09.01, 15:44


Umpf. Da frage ich mich doch, warum das Gruselkabinett das von mir derzeit meistgelesene Blog ist.

sokrates2005 - 2005.09.01, 22:03

Bezüglich ihres Links, Frau C.Araxe ...

wirklich entspannt wirken diese Beine nicht (mehr).
C. Araxe - 2005.09.02, 08:55

Wenn Sie so auf einem Teller liegen würden, kurz davor verspeist zu werden, dann haben Sie sicher auch etwas verkrampfte Beine, nicht?