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Freitag, 28. August 2015

The World of Kanako

Japan, 2014
Regie: Tetsuya Nakashima
Darsteller: Ai Hashimoto, Nana Komatsu, Jun Kunimura, Asuka Kurosawa, Miki Nakatani, Fumi Nikaidô, Joe Odagiri, Satoshi Tsumabuki, Kôji Yakusho

Ex-Polizist Akikazu Fujishima macht sich auf die Suche nach seiner verschwundenen Tochter Kanako, zu der er schon lange keinen Kontakt hatte. In wildem Schnittwechsel springt die Handlung zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her (gefühlt manchmal sekündlich), dennoch empfand ich dies nicht als störend oder irritierend. Unsympathischer als Akikazu kann man wohl kaum eine Hauptfigur zeichnen, allgemein findet sich in diesem gnadenlosen Film niemand, der wirkliche Sympathien hervorruft. Auch nicht für Kanako, wie man bald schon ahnt. Abgründe tun sich rasch folgend nacheinander auf, deren Bodenlosigkeit nur schwer erfassbar ist. Die Gewalt, die in fast jeder Szene hervorbricht, schockiert nicht nur durch ihre äußerste Brutalität, sondern vor allem durch ihre zynische Amoralität. Eigentlich ist so etwas über zwei Stunden wohl kaum zu ertragen (für Zartbesaitete reichen sicher fünf Minuten), aber dem Sog der sehr geschickten Inszenierung kann man sich nur schwerlich entziehen. War schon der Vorgängerfilm des Regisseures Geständnisse (Confessions) ein Blick ins schwarze Herz des Bösen, dann ist dies nicht nur ein Blick, sondern ein paralysiertes Verweilen im Bösen. Noch viel, viel böser und noch viel, viel faszinierender.


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Observance

Australien, 2015
Regie: Joseph Sims-Dennett
Darsteller: Brendan Cowell, Lindsay Farris, Benedict Hardie, John Jarratt, Stephanie King, Tom O'Sullivan

Privatdetektiv Parker erhält den Auftrag eine Frau zu beobachten. Eigentlich ein leichter Job, aber der Tod seines kleinen Sohnes hat ihn ziemlich mitgenommen. Das Geld braucht er jedoch dringend und so lässt er sich darauf ein, im heruntergekommenen Haus gegenüber der Wohnung von der Frau Quartier zu beziehen. Es ist nicht so, dass bei seiner Beobachtung nichts passieren würde – so sieht er beispielsweise, wie die Frau bedroht wird –, aber die eigentliche Bedrohung findet nicht in der gegenüberliegenden Wohnung statt… Handelt es sich zunächst nur um nächtliche Alpträume, kommt es auch bald im Wachzustand zu mysteriösen Erlebnissen. Vieles deutet auf Paranoia und zunehmende Wahnvorstellungen hin, so eindeutig ist dies allerdings nicht. Die vielfache Mehrdeutigkeit, die sich jedoch jeder eindeutigen Erklärbarkeit entzieht, ist sicher nicht nach jedermanns Geschmack. Es wird diesem Film ganz sicher nicht gerecht, wenn man ihm dies vorhält. Lieber sollte man sich ganz auf die dichte, unheimliche Atmosphäre konzentrieren und die gelungenen Detailaufnahmen genießen. Absolut empfehlenswert für Freunde des gepflegten Horrors, rätselhaftem Unerklärlichen und optischen Hochgenüssen.


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One & Two

USA, 2015
Regie: Andrew Droz Palermo
Darsteller: Grant Bowler, Timothée Chalamet, Elizabeth Reaser, Kiernan Shipka

Die Geschwister Zac und Eva führen ein archaisches Leben, fernab von jeder Zivilisation. Wenn man nicht Flugzeuge am Himmel sehen würde, dann könnte dies ebenso 200 Jahre zuvor stattfinden, denn nichts deutet auf der abgeschotteten Farm auf die heutige Zeit hin. Durch die Religiosität der Eltern könnte man meinen, dass diese Lebensweise daher rührt, weil sie den Amischen angehören könnten. Bald ist jedoch ersichtlich, dass es wohl vornehmlich durch die übernatürlichen Fähigkeiten der Kinder begründet ist, die sich über kurze Strecken teleportieren können. Das Phantastische steht allerdings nicht im Vordergrund, vielmehr handelt es sich um eine Coming-of-Age-Geschichte. Besonders das Mädchen testet immer mehr ihre Grenzen aus, versucht eigene Wegen zu gehen und hat somit zunehmend Probleme mit ihrem sehr strengen Vater. Besonders komplex ist dieser sehr ruhig inszenierte Film nicht, aber er bietet überzeugende Darsteller und eine sehr stimmungsvolle Atmo­s­phäre, so dass er sehr nett anzusehen ist.


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