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Samstag, 29. August 2015

Rabid Dogs

Frankreich / Kanada, 2015
Regie: Éric Hannezo
Darsteller: François Arnaud, Franck Gastambide, Guillaume Gouix, Virginie Ledoyen, Laurent Lucas, Lambert Wilson

Vier Gangster überfallen eine Bank – die Beute haben sie zwar, aber ab dann geht einiges schief. Ein paar Menschen werden getötet, auf der Flucht schnappen sie sich eine Geisel samt Auto, es werden noch mehr Menschen getötet (auch der Gangsterboss stirbt) und bei der nächsten Geisel handelt es sich um einen Vater, bei dem sich unerwarteterweise auch noch die kranke Tochter im Auto befindet. Fortan dreht es sich um die übrigen drei Gangster und die zwei Geiseln (das Kind tritt quasi nicht in Erscheinung) und das Action-Tempo wird gedrosselt. Gelegenheit wäre nun gewesen, den Charakteren mehr Raum zu geben, aber die Darstellung ist leider nur sehr oberflächlich geraten, ebenso wie der ganze Film, der allenfalls mit seinem Sound und stylischem Look punkten kann, der für meinen Geschmack allerdings zu hochglanzpoliert ist. Bei diesem Film handelt es sich um ein Remake von „Cani arrabiati”, eines der letzten Werke des italienischen Regisseurs Mario Bava. Das Original soll optisch viel rauer sein, die früheren Werke des Regisseurs begründeten allerdings das visuell reizvolle Genre des Giallo mit stilvoller Kameraführung, Ausstattung und Musik. Hannezos Adaption lässt von der Inszenierung doch sehr zu wünschen übrig (der Twist am Ende soll da wohl noch was rausreißen). Für mich unverständlich, warum dieser Film zum „Centerpiece” auserkoren wurde (The Connection wäre ein um vielfaches geeigneter Film gewesen). „Rabid Dogs” kann man sich zwar ansehen, muss man aber nicht.


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The Midnight After

Hongkong, 2014
Regie: Fruit Chan
Darsteller: Tien-You Chui, Kara Hui, Janice Man, You-nam Wong, Simon Yam

Ein Kleinbus startet abends im pulsierenden Geschäftsviertel Mongkok in Hongkong zu seiner Linientour Richtung des zu den New Territories zählenden Stadtteils Tai Po. Die Strecke führt durch den Lion Rock Tunnel, wo sich seltsames ereignet. Plötzlich wird es still und es sind alle Menschen bis auf die 17 Insassen des Busses verschwunden. Auch mit dem Handy ist niemand erreichbar und Internetseiten werden ab diesem mysteriösen Zeitpunkt nicht mehr aktualisiert. Sind alle anderen tot oder sind es die Fahrgäste selbst? Die menschenleeren Straßen der Trabantenstadt Tai Po wirken sehr unheimlich und es werden auch noch erschreckendere Sachen passieren. Die Fahrgäste samt Busfahrer könnten unterschiedlicher nicht sein – mit typisch eher fürs japanische Kino völlig überzeichneten Charakteren. Entsprechend könnte man diesen Film zwischen Horror, Mystery und Comedy verorten, gleichwohl werden Fragen der Moral und Zivilisation verhandelt und es lassen sich allgemeine Gesellschaftskritik als auch politische Kritik im Speziellen hineindeuten. Japan, das hierbei auch eine Rolle spielt, könnte nicht nur für Thematiken rund um Fukushima stehen, sondern auch für die Vergangenheit (Tai Po war im Zweiten Weltkrieg Hauptquartier des japanischen Oberkommandanten). Dann ist da ja auch noch die 4. Dimension und David Bowies Major Tom. Mit anderen Worten, hierbei handelt es sich um eine kunterbunte Mischung, die man nicht nur eindimensional deuten sollte und kann. Bestens geeignet für Liebhaber durchgeknallter Asia-Filme, zu denen bestens diese Zeilen passen: „Here am I sitting in a tin can, far above the world.”


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