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Freitag, 9. September 2016

Creepy (クリーピー 偽りの隣人)

Japan, 2016
Regie: Kiyoshi Kurosawa
Darsteller: Ryôko Fujino, Masahiro Higashide, Teruyuki Kagawa, Haruna Kawaguchi, Hidetoshi Nishijima, Misaki Saisho, Takashi Sasano, Yûko Takeuchi

Nach einem dramatischen Erlebnis hat Profiler Takakura seinen Job bei der Kripo aufgegeben und widmet sich ganz einem ruhigen Leben als Uni-Dozent für Kriminologie und dem trauten Zusammenleben mit seiner Frau. Ein Umzug, der neue Nachbarn mit sich bringt und die Bitte eines Ex-Kollegen sorgen allerdings Schritt für Schritt dafür, dass sich aus dem ruhigen Leben ein beunruhigendes Dasein entwickelt. Langsam, aber unaufhörlich entwickelt der Film eine beängstigende Spannung, die einen packt, ohne dass man gleich merkt, wie tief sich die Klauen dieser unheimlichen Atmosphäre eingekrallt haben. Wenn man nicht allzu innige Kontakte zu seinen Nachbarn hat, wird man jene nach diesem Film ganz sicher nicht vertiefen wollen. Stattdessen werde ich mich nun aber sicher vor allem in die früheren Werke von Kurosawa vertiefen, denn diese langsam aufgebaute latent spannend-bedrohliche Stimmung scheint typisch zu sein. Also bestens geeignet für alle, die Psychothriller mögen, welche ohne billigen Spannungsaufbau auskommen. Kurz zusammengefasst: Gruseln auf hohem Niveau.

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Swiss Army Man

USA, 2016
Regie: Dan Kwan, Daniel Scheinert
Darsteller: Paul Dano, Daniel Radcliffe, Mary Elizabeth Winstead

Hank ist auf einer einsamen Insel gestrandet und seines Lebens überdrüssig. Genau in dem Moment, in dem er sich umbringen will, wird eine Leiche an den Strand gespült und einer der skurrilsten Filme beginnt. Die Leiche Manny (Harry Potter ist tot) erweist sich nicht nur durch ihre starken Flatulenzen, die sie als Jet-Ski benutzbar machen lässt, als Rettung aus der Wildnis zurück in die Zivilisation – die Vielseitigkeit der nützlichen Eigenschaften scheinen schier unbegrenzt. Was sich zunächst nach einem pubertären Gagfeuerwerk anhört (was es durchaus ebenfalls ist), bietet noch viel mehr, denn die Leiche kann auch sprechen, weiß allerdings nichts mehr über das Leben. Und so wird über das Leben philosophiert oder hinterfragt, was wirklich wichtig ist. Ein Comedy-Drama, dass durch Herz, Witz und Phantasie besticht, leicht inszeniert und dennoch voll poetischer Melancholie, die durch den absurden Ideenreichtum nicht zerstört wird. Manchmal ist die Grenze zu kitschigen Holywood-Schmonzetten nur ganz knapp, wird aber nicht überschritten. Ein würdiger Eröffnungsfilm für das 30. Fantasy Filmfest ist dies auf jeden Fall und ansonsten auch mehr als sehenswert.

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Das Grauen ist 30 Jahre alt

Gestern startete hier, wo alles begann, das Fantasy Filmfest und konnte somit auf 30 Jahre voller Filme, die ansonsten größtenteils nie auf großer Leinwand zu sehen gewesen wären, zurückblicken – von A wie Arthouse bis Z wie Zombies ist alles vertreten. Seit Bestehen des virtuellen Gruselkabinetts schreibe ich kurz etwas über die Filme, die ich auf dem Fantasy Filmfest gesehen habe. Die Liste hat auch schon eine beachtliche Länge erreicht, stellt jedoch nur einen Bruchteil aller gezeigten Filme dar. Sehr gespannt bin ich, was nun wieder für interessante (oder auch nicht) Filme hinzukommen – der gestrige Start war schon mal für den Anfang sehr gut.