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Freitag, 16. September 2016

Trash Fire

USA, 2016
Regie: Richard Bates Jr.
Darsteller: Fionnula Flanagan, Adrian Grenier, Matthew Gray Gubler, Sally Kirkland, AnnaLynne McCord, Angela Trimbur

Der dritte Film von Richard Bates Jr. überrascht nach Excision und Suburban Gothic erneut. Die Hoffnung, dass sich der Regisseur noch einmal surreal eingefärbtem Arthouse-Horror zuwendet, schwindet inzwischen leider immer mehr. Hierbei wendet er sich erneut einer anderen Richtung zu. Hauptdarsteller Owen hat so ziemlich viele Probleme, vor allem mit sich selbst: Epileptiker und neurotisch, bulimisch sowie äußerst unsensibel insbesondere gegenüber seiner Freundin Isabel. Die Beziehungsprobleme werden äußerst wortreich in scharfzüngigen Dialogen ausgefochten (man fühlt sich fast an Woody Allen erinnert, nur ist dies weitaus zynischer). Als Isabel schwanger wird und unbedingt Owens restliche Familie – die Eltern kamen bei einem Brand ums Leben – kennenlernen will, bemerkt sie recht schnell, warum er keinen Kontakt mehr zu seiner Großmutter und seiner Schwester hatte. Mit der Schwester stimmt zwar auch einiges nicht, aber vor allem seine fanatisch religiöse Großmutter, deren Worte nur so vor Gift sprühen, ist der Horror schlechthin und somit für den Zuschauer äußerst unterhaltsam. Hier mischt sich viel pechschwarzer oder eher bitterböser Humor mit Familiendrama und etwas Horror auf überzeichnet groteske Art und Weise. Wenn man den Film so nimmt, wie er ist und vor allem die bissigen Wortgefechte genießen kann, dann kann man damit sehr viel Spaß haben. Eine Weiterentwicklung in Richtung „Excision” mit mehr Tiefgang bzw. ausgearbeiteteren Charakteren hätte ich dennoch lieber gesehen.

Filmausschnitt (kein Trailer vorhanden)

They Call Me Jeeg Robot (Lo chiamavano Jeeg Robot)

Italien, 2015
Regie: Gabriele Mainetti
Darsteller: Stefano Ambrogi, Francesco Formichetti, Gianluca Di Gennaro, Luca Marinelli, Ilenia Pastorelli, Claudio Santamaria, Maurizio Tesei, Daniele Trombetti, Antonia Truppo

Hach … der Blick schweift über die Dächer von Rom bis hin zur „Schreibmaschine” – so beginnt dieser Film. Dann gibt es eine wilde Verfolgungsjagd , bei welcher der kleine Ganove Enzo quer durch Rom gehetzt wird und sich bei der Engelsbrücke (hach …) in den Tiber (iiiiihhh …) rettet. Wer den Tiber kennt, weiß, dass das eine dreckige Angelegenheit ist. Enzo erwartet dort zudem auch noch radioaktiver Müll, welcher ihn zum Superhelden mutieren lässt. Seine außergewöhnlichen Kräfte entdeckt er erst nach und nach, aber die mangabesessene, mehr oder weniger verrückte Alessia, Tochter von einem benachbarten Gangster, sieht in ihm sofort Jeeg Robot, einen Mangahelden, und klettet sich an ihn. Der super criminali macht fortan von sich reden, in dem er sich beispielsweise mal einfach so einen Bankautomaten mit nach Hause nimmt, aber eigentlich braucht er nicht viel mehr als seine Ruhe, Pornos und den Kühlschrank voller Joghurt. Die überdrehte Alessia, als auch der größenwahnsinnige Kleingangsterboss Lo Zingaro/Fabio (großartig gespielt!) durchkreuzen seinen Wunsch nach friedlicher Einsamkeit … In diesem Superhelden-Film wird stimmig so viel zusammengemischt, dass man gar nicht weiß, wo man mit dem Aufzählen anfangen soll: knallharter Gangsterfilm, emotionales Außenseiterdrama, unschmalzige Liebesromanze, insbesondere italienische als auch allgemeine Sozial- und Gesellschaftskritik – das alles gewürzt mit viel Humor und mal actionreich, dann wieder vielfach sehr ruhig bis ins Melancholische gehend inszeniert, vor allem aber mit einer sehr charmanten Leichtigkeit. Fantastico!

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We Go On

USA, 2016
Regie: Jesse Holland, Andy Mitton
Darsteller: Jay Dunn, Clark Freeman, John Glover, Laura Heisler, Annette O’Toole, Giovanna Zacarius

Tagsüber von Panikattacken und Nacht für Nacht von Alpträumen gequält, in denen Miles stirbt, setzt er eines Morgens voller Verzweiflung eine Anzeige in der Zeitung auf, in der er eine Prämie von 30.000 Dollar für den Beweis von Leben nach dem Tod aussetzt. Massenweise erhält er Post von allen möglichen Spinnern oder einfach nur Leuten, die auf das Geld aus sind. Auch seine Mutter liest die Anzeige. Resolut versucht sie ihn von seinem Plan abzubringen und appelliert an seine Vernunft, besser einen Psychiater aufzusuchen, aber Miles bleibt dabei. Seine energische Mutter steht ihm skeptisch bleibend fortan zur Seite, nachdem er drei Kandidaten ausgewählt hat. Geisterhaft wird das alles auch, aber vielmehr recht geistreich. Wenn es auch Gruselelemente gibt, so setzt der Film mehr auf eine realitätsnahe Atmosphäre, in der er es vor allem darum geht, sich seinen Ängsten und seiner Vergangenheit zu stellen und nicht in ihnen steckenzubleiben. Der Humor kommt aber auch nicht zu kurz, da es gleichfalls einige skurrile Szenen gibt. Ein feiner, kleiner Indie-Film, der sehr sympathisch rüberkommt.

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