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Dienstag, 6. Dezember 2005

Der Tod muss ein Wiener sein

... und heißt Mark Sarg. Durch den gestrigen Beitrag ist mir schmerzlich bewusst geworden, dass ich dieses Jahr nicht in den Genuss gekommen tiefe Trauer geraten bin, in Folge der Miniatur-Morbiditäten, die die Jahre zuvor regelmäßig in der taz zum Totensonntag erschienen sind.

Aus dem letalen Œuvre vom Meister des Makaberen:

Das jüngste Gericht
Um eine würdige Auswahl für seine verstorbene Frau zu treffen, weilte Monsieur César Schmauchfinger in den Schauräumen eines großen Bestattungsunternehmens. Von der enormen Vielfalt des Angebots bald erschöpft, ließ er sich in einen offen stehenden Sarg fallen, wo er - vom Personal unbemerkt - einschlief.
Als er nachts erwachte und sah, worin er lag, dachte er, er wäre tot. "Bin ich froh!", frohlockte er. "Hat wenigstens die Sucherei ein Ende!" Und zufrieden schlief er wieder ein.
Morgens geweckt von einer Putzfrau, die ihn schnarchen hörte, wähnte er sich vor dem Jüngsten Gericht, stand sogleich auf und salutierte artig. Als er ihren Kübel mit Wasser bemerkte, meinte er, eine "heilige Waschung" stehe ihm bevor, und entkleidete sich ohne Umschweife völlig. Da alarmierte die Putzfrau die Polizei, und diese steckte ihn wegen "Vergehens gegen die Sittlichkeit" in eine Zelle.
"Ich hätte nie gedacht, dass man sogar als Toter derlei Alpträume haben kann!", seufzte er dort.

Noch mehr?
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Montag, 5. Dezember 2005

Letzter Wunsch

Samstag, 3. Dezember 2005

Erkenntnisse zu früher Morgenstund am Wochende

Wenn ein stark alkoholisierter Teenie in der S-Bahn darum bittet, in Fahrtrichtung sitzen zu dürfen, dann sollte man dieser Bitte nachkommen.

Edit: Oh, da habe ich heute genau passend dazu einen Referrer bekommen.

Cool - Herr Aiiiia hat bei der Frau Budenzauberin einen Link hinterlassen, wie man die Ärgernisse seit dem letzten Update bei twoday.net umgehen kann. Seitdem kann man so einen Link von Google im Original leider nicht mehr im HTML-Format einfügen.

Freitag, 2. Dezember 2005

Gutes tun

Gerade zur Weihnachtszeit wird dem Schenken große Aufmerksamkeit gewidmet. Mit Freude gibt man und so möchte ich auch hier etwas weitergeben. Und zwar das Wissen um eine der glorreichsten Erfindungen der Neuzeit. Frau Caliente hat es schon mit Begeisterung aufgenommen, erfreuen Sie sich ebenfalls daran.

Et voilà!

Blöde Sprichwörter

„Scherben bringen Glück.”

Wenn die kleine Rabaukin wieder durchs Gruselkabinett randaliert und dabei eine Lieblingsvase zerdeppert, die zwar vom Flohmarkt für nur einen Euro erworben, aber sehr gemocht wurde, dann bin ich darüber überhaupt nicht glücklich.

Edit: Heute scheint wirklich mein "Glückstag" zu sein. Nun auch noch wieder das.

Donnerstag, 1. Dezember 2005

Die Agenten-Story - Frau Araxe und der KGB

„Samstagabend Irrenanstalt, der KGB im deutschen Wald”

Es kann gut sein, dass es ein Samstagabend war. Im Wald war es zwar nicht, aber immerhin am Stadtrand. Vor sechzehn Jahren - fast auf den Tag genau. Damals, zu den wilden Wendezeiten, kurz nach dem Mauerfall, als alles möglich schien. Es herrschte eine nie wieder so erlebte Aufbruchstimmung vor, es waren nicht nur die Grenzen des Landes, die sich geöffnet hatten, sondern jegliche Grenzen, die es gab.

An einen dieser revolutionären Abende begab ich mich in Begleitung meiner Mutter - das ist ganz wichtig für diese Geschichte, sonst hätte ich sie wohl nicht erlebt - in eine Gaststätte (Nennt irgendjemand außerhalb der Ex-DDR eigentlich Restaurants so? Dort ist dieser Begriff immer noch üblich). Noch gab es den typischen DDR-Service, es konnte sich also nur um Stunden handeln, ehe man bedient wurde. Das fiel uns aber bald gar nicht mehr auf, da wir schnell in ein Gespräch verwickelt wurden.

Es fing mit einer kleinen Bitte an: Ob ich nicht ein kurzes Telefonat führen könnte, es sei sehr wichtig, und man selbst (ein schon etwas älterer unscheinbarer Herr) könne dies nicht tun, da man eigentlich schon woanders sein müsste. Sehr krude das Ganze, aber da höflich gefragt wurde, kam ich dieser Bitte nach. Es handelte sich nur um einen Satz, den ich leider vergessen habe (ts, ts, wird sich der Leser fragen - wie kann man denn diesen Satz vergessen? Man kann). Am anderen Ende der Leitung wurde dieser nach anfänglicher Verwunderung kommentarlos entgegengenommen. Anschließend wurde dieser Vorgang doch noch erläutert. Der Mann gab sich als KGB-Agent zu erkennen. Kurz wurde der Ausweis gezeigt. Zu schnell, um ihn genau zu prüfen, aber beim Rausholen langsam genug, um das bestückte Pistolenhalfter unter dem Jackett zu sehen. Er hatte den Auftrag, Alexander Schalck-Golodkowski zu fassen, dessen Spur er auch schon aufgenommen hatte. Und eigentlich müsste er schon längst im Flieger (Flieger hat man damals in DDR natürlich nicht gesagt) in den Libanon sitzen, aber ihm wäre noch etwas dazwischen gekommen. Dorthin sei nämlich Schalck-Golodkowski geflohen, vertraute er uns unter dem Siegel der Verschwiegenheit an. Ich fragte mich die ganze Zeit, warum er uns das alles erzählt und hatte auch meine Zweifel, aber es war andererseits zu abstrus, als das es nicht stimmen könnte.

Es wurde allerdings noch abstruser. Man unterhielt sich außerdem noch über die aktuellen Ereignisse. Ein sehr ergiebiger Gesprächsstoff, es passierte zu dieser Zeit ja andauernd etwas. Dabei stellte sich heraus, dass unser KGB-Agent zu allen prominenten Köpfen der Wendezeit brieflichen Kontakt hatte. Da er ja nun doch erst am nächsten Tag den Schalck-Golodkowski weiter jagen würde, bot er uns an, doch noch mit in seine Wohnung zu kommen, er würde uns gerne aus dem umfangreichen Briefwechsel vorlesen. Nach wie vor war ich recht skeptisch und wäre meine Mutter nicht dabei gewesen, hätte ich nie die Wohnung eines KGB-Agenten betreten, da ich bei diesem Vorschlag eher andere Absichten vermutet hätte. Aber so sah ich dann doch sehr erstaunt einen ganzen Schrank mit Aktenordnern voll, in denen sich die Korrespondenz befand. Das, was ich zu lesen bekam, wirkte sehr überzeugend. Sowohl Duktus als auch Inhalt ließen sich den jeweiligen Persönlichkeiten zuordnen, soweit ich dieses beurteilen konnte.

Am nächsten Tag wurde Schalck-Golodkowski verhaftet. Nicht im Libanon. Am Tag darauf fand ich einen Brief im Briefkasten, ohne Briefmarke. An mich adressiert, vom KGB-Agenten. Er lud mich zu sich ein, nun hätte er ja wieder Zeit, da Schalck-Golodkowski gefasst worden war und ich müsse diese Einladung ja nicht gegenüber meiner Mutter erwähnen ... Selbstredend ging ich nicht hin. Trotzdem beschäftige mich diese Begebenheit noch länger. Es kamen die Tage, in denen Bombendrohungen zum neuen Volkssport wurden; nie wurde eine Bombe gefunden - es waren aber sehr viele Schulen darunter. Die erste Bombendrohung betrachtete man allerdings als etwas sehr Außergewöhnliches. Sie galt der hiesigen Druckerei. Meine Mutter erfuhr dann zufällig, dass im Zusammenhang mit dieser ersten Bombendrohung unser KGB-Agent gesucht wurde. Es dauerte noch einige Zeit bis herauskam, dass er schon sehr lange in psychiatrischer Behandlung war.

Mittwoch, 30. November 2005

Offizielle Bekanntmachung

Hiermit wird der Weltöffentlichkeit die Gründung vom "Club der unausgeschlafenen Verrückten" mitgeteilt. Erste Mitglieder haben sich dort eingefunden. Willkommen ist jeder, der - wider besseren Wissens - verrückt genug ist, früh aufzustehen oder sich auf sonstige Weise Schlaf entzieht. Die Mitgliedschaft kann formlos beantragt werden. Alles weitere wird sich, davon gehe ich einfach mal aus, hier noch finden.

Unter Verwendung einer Illustration der hochgeschätzten Heike Küster aus Hans Georg Wegeners ebenso geschätztem "Seltsamia. Sieben Geschichten diesseits und jenseits des Gefühls" habe ich ein hoffentlich geschätztes Signet für den Club erstellt.

Dienstag, 29. November 2005

Verdauungsprobleme

etwas sei gegessen, heißt
noch lange nicht, es wäre auch
verdaut und ausgeschissen. meist
erleichtert sich ein voller bauch

mit einem furz, promt feiert man
den "neuen wind", den "süßen duft
der freiheit", schnuppert selig an
nichts als heißer schlechter luft.

Helmut Krausser

Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, habe ich in meinem Leben etwas länger gebraucht. Schneller ginge es sicher mit dem Finger im Hals. Aber da hat man ja doch meist etwas Hemmungen. Und besser wäre das wohl auch nicht.

Fremde

"Wie geht's denn so?"
"Muss ja."

Über 15 Jahre wird es her sein, dass man sich gesehen hat. Und dann trifft man sich zufällig. Ein zögerndes Wiedererkennen, die Zeit ist nicht spurenlos vergangen. Schon damals gab es unterschiedliche Wege. Eigentlich von Anfang an, in fernen Kindertagen, seit denen man sich kennt. Und doch nie kennengelernt hat. Auch wenn man teilweise viel Zeit miteinander verbracht hat, Gemeinsamkeiten gab es kaum und nun erst recht nicht mehr. Nur etwas gibt es, dass uns verbinden könnte, weil es uns beide existentiell am stärksten geprägt hat. Gesprochen haben wir darüber nie.

Sonntag, 27. November 2005

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt

... und des Öfteren auch ein paar mehr.

Mehr zum Thema:

Weihnachtsbeleuchtung

Es begann am hellichten Tag.

Sonntag, 1. Advent, 10:00 Uhr:
In der Reihenhaussiedlung Önkelstieg lässt sich die Rentnerin Erna B. durch ihren Enkel Norbert 3 Elektrokerzen auf der Fensterbank ihres Wohnzimmers installieren.
Vorweihnachtliche Stimmung breitet sich aus, die Freude ist groß!

10:14 Uhr:
Beim Entleeren des Mülleimers beobachtet Nachbar Ottfried P. die provokante Weihnachtsoffensive im Nebenhaus und kontert umgehend mit der Aufstellung des 10-armigen dänischen Kerzensets zu je 15 Watt im Küchenfenster.
Stunden später erstrahlt die gesamte Siedlung im Glanz von 134 Fensterdekorationen.

19:03 Uhr:
Im 14 km entfernten Kohlekraftwerk Sottrup-Höcklage registriert der wachhabende Ingenieur irrtümlich einen Defekt der Strommessgeräte für den Bereich Stenkelfeld-Nord, ist aber zunächst arglos.

20:17 Uhr:
Den Eheleuten Horst und Heidi E. gelingt der Anschluss einer Kettenschaltung von 96 Halogen-Filmleuchten, durch sämtliche Bäume ihres Obstgartens, ans Drehstromnetz.
Teile der heimischen Vogelwelt beginnen verwirrt mit dem Nestbau.

20:56 Uhr:
Der Diskothekenbesitzer Alfons K. sieht sich genötigt, seinerseits einen Teil zur vorweihnachtlichen Stimmung beizutragen und montiert auf dem Flachdach seines Bungalows das Laserensemble „Metropolis”, das zu den leistungsstärksten Europas zählt.
Die 40-Meter-Fassade eines angrenzenden Getreidesilos hält dem Dauerfeuer der Nikolausprojektion mehrere Minuten Stand, bevor sie mit einem hässlichen Geräusch zerbröckelt.

21:30 Uhr:
Im Trubel einer Julklap-Feier im Kohlekraftwerk Sottrup-Höcklage verhallt das Alarmsignal aus Generatorhalle 5.

21:50 Uhr:
Der 85-jährige Kriegsveteran August R. zaubert mit 190 Flakscheinwerfern des Typs Varta-Volkssturm den Stern von Betlehem an die tief hängende Wolkendecke.

22:12 Uhr:
Eine Gruppe asiatischer Geschäftsleute mit leichtem Gepäck und sommerlicher Bekleidung irrt verängstigt durch die Siedlung Önkelstieg.
Zuvor war eine Boeing 747 der Singapur Airlines mit dem Ziel Sydney versehentlich in der mit 3000 bunten Neonröhren gepflasterten Garagenzufahrt der Bäckerei Brohrmeier gelandet.

22:37 Uhr:
Die NASA-Raumsonde Voyager 7 funkt vom Rande der Milchstraße Bilder einer angeblichen Supernova auf der nördlichen Erdhalbkugel.
Die Experten in Houston sind ratlos.

22:50 Uhr:
Ein leichtes Beben erschüttert die Umgebung des Kohlekraftwerks Sottrup-Höcklage.
Der gesamte Komplex mit seinen 30 Turbinen läuft mit 350 Megawatt-Brüllen jenseits der Belastungsgrenze.

23:06 Uhr:
In der taghell erleuchteten Siedlung Önkelstieg erwacht Studentin Bettina U. und freut sich irrtümlich über den sonnigen Dezembermorgen. Um genau 23:12 Uhr betätigt sie den Schalter ihrer Kaffeemaschine.

23:12 Uhr und 14 Sekunden
In die plötzliche Dunkelheit des gesamten Landkreises Stenkelfeld bricht die Explosion des Kohlekraftwerkes Sottrup-Höcklage wie Donnerhall. Durch die stockfinsteren Ortschaften irren verwirrte Menschen, Menschen wie DU und ICH, denen eine Kerze auf dem Adventskranz nicht genug war!


Eine Episode aus Stenkelfeld. Oder doch aus dem wahren Leben?

So, und hier noch mal zum Hören (Realplayer).

Freitag, 25. November 2005

Knochenjob

Hach, die Ergebnisse des Tagewerks, welche hier angeboten werden, können sich sehen lassen.

Von Penis- bis Bastelknochen ist alles dabei.

Ein seltener Anblick

... und es taut schon wieder.

*snief*

Donnerstag, 24. November 2005

Museale Terrorattrappe

Viele Frauen nennen stolz Regimenter von Handtaschen ihr eigen. Dazu zähle ich nicht. Meist bin ich mit einem kleineren Rucksack unterwegs, der dann aber auch überallhin mit muss, da ich alles Lebensnotwendige in ihm mit mir führe. Und so mag ich mich nur ungern von ihm trennen. Das hat dann mitunter ein paar Dispute zur Folge, in Museen z.B., wo man größtenteils danach trachtet, den Rucksack in Gewahrsam zu nehmen. Wohl durchdachte Begründungen hört man dann wie die, dass man den schwarzen Rucksack auf meiner schwarzen Kleidung nicht sehen würde. Ja und? Habe ich nicht verstanden und es konnte mir auch nicht erklärt werden, somit habe ich dieses Argument nicht gelten lassen. Was dann auch akzeptiert wurde. Im gleichen Museum war man aber das Mal darauf konsequenter. Der Rucksack wurde einbehalten und mir wurde kein Glauben geschenkt, dass es auch anders geht. Mit dem Behalten wurde dann auch etwas übertrieben als der Rucksack gleich nach der Rückgabe wieder in Museumsobhut übergehen sollte. Ich glaube, da wurde etwas falsch in Bezug auf Besucherbindung verstanden. Bei meinem letzten Museumsbesuch war man dagegen wieder gnädig und meine Versicherung, dass ich den Rucksack ganz, ganz klein machen würde, wurde mit einem "Ja, dann geht das" quittiert.

Mittwoch, 23. November 2005

Erwachsenenphase

Diskussion mit dem kleinen Monster. Erdnüsse sind zurzeit sehr angesagt. Ich konnte aber auch nicht mit dem Argument einer momentanen "Erwachsenenphase"* überzeugt werden, dass eine ausschließliche Ernährung durch Erdnüsse in Frage kommt.

*Gemeint war eine Wachstumsphase

Dienstag, 22. November 2005

Ja ist denn schon Weihnachten?

Passender kann heute diese beliebte Headline nicht sein ...

Da bin ick nu echt baff und freu mich wie Bolle.
Een janz, janz jroßes Dankeschön!!!

Det war heut inne Post.
*freufreufreu*