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Mittwoch, 26. April 2006

Strahlend wird die Zukunft sein

Am 29. April 1986 (drei Tage später) gab es eine kleine Meldung der russischen Nachrichtenagentur TASS auf Seite 5 im Neuen Deutschland, der größten Tageszeitung in der DDR, dies war die erste Meldung, die es gab:

"Im Kernkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine hat sich eine Havarie ereignet. Einer der Kernreaktoren wurde beschädigt. Es wurden Maßnahmen zur Beseitigung der Folgen der Havarie ergriffen. Den Betroffenen wird Hilfe erwiesen. Es wurde eine Regierungskommission eingesetzt."

Viel mehr Informationen folgten auch später nicht. Aber Salat wurde plötzlich gehäuft angeboten. Und Obst gab es das Jahr auch in Hülle und Fülle. Der Westen wollte es nicht mehr. Keiner rannte mit einem Geigerzähler herum, so etwas gab es soundso nicht zu kaufen. Ich kannte niemanden, der seinen Kindern verbot, draußen spielen zu gehen. Bei keinem Sandkasten wurde später der Sand ausgewechselt. Milch wurde getrunken. Nirgends wurden Messwerte veröffentlicht. "Was die Radioaktivität in der DDR nach der Tschernobyl-Explosion angehe, so seien in keinem Fall die zulässigen Grenzwerte erreicht worden. Es bestand und besteht also keinerlei Gefährdung für die Gesundheit der Bürger unseres Staates und die Natur" wurde vermeldet. Dem gegenüber standen die Bilder und Nachrichten im Westfernsehen. Beide Welten erschienen paradox. Erst später erfasste man ansatzweise die wirklichen Ausmaße. Nicht nur die der Folgen von Tschernobyl, sondern vor allem die des Umgangs mit der Atomenergie von Seiten beider deutscher Staaten. Das sieht heutzutage nicht anders aus. Der Verfassungsschutz ordnet die Anti-Atom-Bewegung pauschal als verfassungsfeindliche Betätigung ein. Die gehäuften Leukämiefälle bei Kindern in der Umgebung von AKW haben angeblich nichts mit diesen zu tun. Aber die Atomkraft ist ja in Deutschland sicher... Sind Sie sicher?
Nach der deutschen Risikostudie der Gesellschaft für Reaktorsicherheit liegt die Wahrscheinlichkeit für einen GAU unter derzeitigen Voraussetzungen hierzulande bei 2% - ohne Berücksichtigung von Sabotage (z.B. sind Terroranschläge inzwischen wahrscheinlicher geworden) oder Bedienungsfehlern.

Montag, 24. April 2006

Pro Plazenta

Nach all dem "oh wie eklig"-Gekreische bei der Frau Budenzauberin und ansonsten ja auch überall, da sind sich Blogger und Journalisten ja mal einig, sollte man sich vielleicht einmal fragen, was daran nun wirklich eklig ist. Vor allem, wenn man ansonsten Fleisch verzerrt, dessen "Fertigung" und Inhaltstoffe sicher wirklich als eklig bezeichnet werden könnten. Aber auch bei Vegetariern bleibt die Frage, warum einem natürlichen Bestandteil solch besondere Ächtung widerfährt. Ein Gewebe, welches maßgeblich daran beteiligt ist, wenn neues Leben entsteht, endet meist im Abfalleimer. Ist das nicht eher anormal zu nennen?

Zwangshandlung

Dinge, die man tun muss. Kein Zögern, kein Abwarten - es muss sofort sein. Dem übermächtigen Drang muss nachgegeben werden. Ein Kaufzwang, der dieser Anregung vorab gar nicht bedurft hätte. Yes, Virginia. Yes, Amanda. Yes, Brian. Ich glaube an den Weihnachtsmann.

Und nun habe ich für die nächste Zeit kein Ohr mehr frei.

Sonntag, 23. April 2006

Da fehlt etwas

Ich glaube, an diesem Wochenende gab es schon wieder eine Zeitumstellung. Zumindest habe ich das Gefühl, dass mir mindestens eine Stunde abhanden gekommen ist. Falls ich diese einfach so verloren haben sollte, bitte ich den ehrlichen Finder um Rückgabe vor(!) Wochenbeginn.

Samstag, 22. April 2006

Alsterwasser

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Freitag, 21. April 2006

Böse Mächte

Auch wenn sich die Sonne hier noch nicht so richtig heraustraut, es wird doch immer grüner draußen. Ebenso nehmen die Flohmärkte wieder zu. Die Augen werden ausgeführt und spazieren über die große Vielfalt. Da und dort ruht der Blick eine Weile, wandert weiter, bis er dann doch begehrlich an einem dargebotenen Objekt hängenbleibt. Ganz schnell versucht man dann das Begehren zu verbergen und demonstriert größtmöglichstes Desinteresse. Schließlich will man ja noch handeln. Gar nicht mal, um mit einem besonderen Schnäppchen triumphieren zu können, sondern weil es einfach Spaß macht. Dieser Spaß wurde mir nun letztens nicht gegönnt. Der Standinhaber hatte einfach keine Lust zum Handeln, was er mir auch glaubwürdig vermitteln konnte. Gut, der Preis war schon in Ordnung, aber es musste doch noch etwas über die Modalitäten auf Flohmärkten debattiert werden. Letztendlich wurde das Fundstück dann doch zum geforderten Preis gekauft. Es handelte sich um einen dicken Wälzer über Voodoo. Kaum erworben, vertiefte ich mich auch schon, nachdem ich mich ein paar Schritte vom Stand entfernt hatte, in dieses Buch. Bis es plötzlich ein laut klirrendes Geräusch gab. An eben jenem Stand war eine Lampe mit Glasschirm heruntergefallen. Vielleicht wäre handeln doch besser gewesen ...

(Dass es an diesem Tag recht windig war, ist in diesem Zusammenhang nicht weiter wichtig.)

Laut Bildunterschrift soll dies Legba sein, aber es ist eindeutig Bosou. Aber ein zweihörniger wie man sehen kann und keiner mit drei Hörnern, der für diejenigen wirkt, die mit der linken Hand arbeiten - die Anwender der böswilligen Magie.

Donnerstag, 20. April 2006

Wegschauen

Hiermit komme ich einer Bitte von Frau Titania Carthaga nach und möchte die Aufmerksamkeit auf die Lage in Ostafrika lenken. Sicher sollte man nichts unversucht lassen, aber ich stehe diesem Aufruf doch recht skeptisch gegenüber. Zum einen ist der Einfluss der Blogosphäre nicht so groß wie man es vielleicht (und gerade in solchen Fällen) gerne hätte, zum anderen wird das Horn von Afrika kontinuierlich von massiven Dürreperioden heimgesucht, so dass eine einmalige Hilfsaktion auf Dauer die Lage nicht verbessern wird. Dennoch halte ich es für wichtig, dass überhaupt etwas getan wird.

Der Goldene Grottenolm

Wie schon der Herr Baron feststellte, vertragen sich Fußball und Hirntätigkeit nicht besonders gut. Als Höhepunkt der Auswirkungen dieses Zusammenhangs sah ich bisher die überall in der Stadt aufgestellten blau illuminierten Fußballtore an, zu denen man erst einmal die Information haben muss, dass es sich um solche handelt. Und auch deren gedachter Sinn erschließt sich nicht ohne Weiteres. Laut Bürgermeister von Beust sollen sie mit ihrer Leuchtkraft die Begeisterung der Menschen für die Fußball-WM 2006 ausdrücken. Aha.

Wer nun meint, dass man diese Idee nicht mehr toppen kann, der irrt. Das Hamburger Abendblatt hatte den glorreichen Einfall, dass man solche Tore im kleineren Format für die Fensterbank gebrauchen könnte und dies wurde nun auch noch umgesetzt . Meine Begeisterung kennt keine Grenzen und deshalb wird hier erstmals der Grusel-Award für ungepflegten Horror verliehen. Für diese grottenschlechte Idee erhält das Abendblatt den Goldenen Grottenolm:

Bizarre Umfrage


Um die Stichhaltigkeit einer Äußerung (die gerade zum wiederholten Male ohne Erklärung auf mich losgelassen wurde) zu überprüfen, gibt es hier nach langer Zeit erneut eine Umfrage. Diese beschränkt sich zwar zwangsläufig nur auf den virtuellen Raum, dürfte aber bei über 765 Millionen Usern weltweit zu einem aussagekräftigen Ergebnis führen.

Um diese Behauptung handelt es sich:
"C. Araxe ist bizarr."

 
17.86% (5 votes)
Das trifft voll und ganz zu.

 
28.57% (8 votes)
Naja, etwas stimmt das schon.

 
10.71% (3 votes)
Weiß nicht. Ich habe immer Entscheidungsschwierigkeiten.

 
32.14% (9 votes)
Frau Araxe tut nur so als ob.

 
3.57% (1 vote)
Nö. Stimmt überhaupt nicht.

 
7.14% (2 votes)
Ich weiß gar nicht, was bizarr bedeutet.


Total: 100% (28 votes)

Created by C. Araxe on 2006.04.20, 09:03.
This poll was closed on 2006.05.05, 15:35.

Mittwoch, 19. April 2006

Berge des Wahnsinns

Ich habe Visionen ...
Visionen wie man sie tiefnächtens, lange nach Mitternacht zur wahren Geisterstunde um 3 Uhr halluziniert.

Ich höre Stimmen. Eine sonore Stimme trägt schaurig-schöne Geschichten vor wie sie beispielsweise H. P. Lovecraft geschrieben hat. Und eine ausdrucksstarke Falsett-Stimme singt ebensolche Lieder, die sich tief in den Gehörgang einfräsen. Dunkel-bedrohliche Soundlandschaften breiten sich aus. Brachialere Geräusche mischen sich darunter. Aber man vernimmt auch nostalgisch-schräge Klänge zwischen Brecht und Folk. Da ertönt ein Akkordeon, dort klimpert ein Klavier. Und dann ist da noch die sehnsuchtsvoll singende Säge. Obskure Bilderwelten wabern über die Wände. Es ist ein Traum, einfach nur ein Traum ...

Ja, es war gestern ein traumhaft schöner Abend. Der auch nur beeindruckend gut werden konnte, wenn sich Alexander Hacke von den Einstürzenden Neubauten zusammen mit den Tiger Lillies H.P. Lovecraft vornehmen und aus dessen Erzählungen eine düstere Cabaret-Show machen, voll von typisch britischem Humor.

Und zum Abschluss haben alle noch extra für ein Foto posiert. Nur Martyn Jacques mochte das wohl nicht so. Dafür hat er mir aber gleich mehrmals noch einen schönen Abend gewünscht als wenn ich den nicht schon gehabt hätte. Aber zu Ende war da dieser Abend noch lange nicht. Das ist allerdings eine andere Geschichte.

Sonntag, 16. April 2006

Feurio!

Mag sein, dass es nichts nutzt,
aber es beschleunigt.
Und wenn es nur beschleunigt,
was ohnehin vergeht,
ist das kein Vergehen,
durchaus zu verstehen
und ein Grund mehr für
Feurio!

E.N.

Freitag, 14. April 2006

Rumgeeiert

"Jeder Mann, dem es zum ersten Mal gelingt, ein Ei durch Kochen oder Braten in genussfertigen Zustand zu versetzen, entdeckt für sich das Ei des Kolumbus neu. Die Morgenröte der küchentechnischen Unabhängigkeit dämmert an seinem Horizont... Fangen Sie klein an: beim Ei! Es stecken nicht nur ganze Hühner darin, sondern auch die Möglichkeit, daraus die verschiedensten Gerichte herzustellen. Dazu kommt, dass man beim Umgang mit rohen Eiern Behutsamkeit und Fingerspitzengefühl bekommt - und beides kann man auch in einer modernen Ehe gut gebrauchen!"

(Aus einem der ersten Kochbücher, in denen sich der Gleichberechtigung am Herd gewidmet wurde - verfasst vom DDR-Fernsehkoch Kurt Drummer)


Nun ist's also schon wieder (fast) so weit, die Oster(f)eiertage sind da. Dieses Jahr möchte ich sie in aller Ruhe verbringen, die spektakuläre Auferstehung im letzten Jahr muss ganz gewiss nicht wiederholt werden.

Ich wünsche allen ein paar schöne Tage!

Donnerstag, 13. April 2006

Der Welten Untergang

"Eine Esche weiß ich, heißt Yggdrasil,
Den hohen Baum netzt weißer Nebel;
Davon kommt der Tau, der in die Täler fällt ..."
(Völuspâ)

"Die Esche Yggdrasils ist der Bäume erster."
(Grimnismâl)


Ragnarök, das Ende der Welten, nahte. Denn nichts anderes hätte es bedeutet, wenn der Weltenbaum gefällt worden wäre.

Die Esche, die das Gruselkabinett überragt. An deren Anblick man sich zu jeder Jahreszeit, sommers wie winters, erfreute. Dieser Baum sollte nun also weichen. Das konnte ich aber zum Glück doch noch verhindern, indem ich mich an den Baum kettete mit dem Vermieter ein paar Worte redete. Schon ahnend, dass ich mit dem Argument des Weltenendes und nordischer Mythologie nicht überzeugend einwirken könne, wurden die Worte gewählt, die jeder Vermieter versteht. Es brauchte gar nicht weiter gedroht werden; der Hinweis, dass mit diesem Vorhaben die Wohnqualität massiv gemindert wird etc., reichte vollkommen aus.

Hm, ob ich mir jetzt einen Button bastel, auf dem Weltenretterin steht?

Dienstag, 11. April 2006

Die Entdeckung der Langsamkeit

Das kann schon eine ziemlich ermüdende Angelegenheit sein ...

Wer zu früh kommt, ...

... den bestraft das Leben. Oder der Tod. Oder so.

Osterhasen im Garten entdeckt.

Montag, 10. April 2006

Zeige Deine Wunde – Befreiende Kunst

So lautet der Name einer Wanderausstellung, die derzeit auf Kampnagel zu sehen ist. Vertreten sind Werke von 123 Künstlern mit Psychiatrieerfahrungen.

Es werden größtenbteils keine heilen Welten gezeigt, sondern Verletzungen und Verletzlichkeiten, die wohl niemanden unberührt lassen. Die Intensität ist sicher durch ihre Authentizität begründet, aber das sollte auf jegliche künstlerischen Ausdrucksformen zutreffen, ansonsten finde zumindest ich sie uninteressant. Auch wenn sich Art Brut seit/durch Jean Dubuffet zunehmend etablierte, psychisch Kranke werden nach wie vor stigmatisiert. Gerade bei vielen Bildern dieser Ausstellung, die teilweise nur im weitesten Sinn der Art Brut (der Terminus Zustandsgebundene Kunst trifft es auch nicht unbedingt besser) zuzuordnen sind, stellt sich die Frage, wo überhaupt das Kranke zu orten ist. Sitzt es wirklich da tief im Innern oder befindet es sich nicht doch eher dort draußen in der Außenwelt?

Jean-Michel Laval: Nicht Hingucken! Behindert