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Donnerstag, 22. Juni 2017

Weltuntergang



Mitten am Tag wurde es heute so dunkel, dass man sich fast tief nächtens wähnte. Es wurde dunkler und dunkler und dunkler. Dann kam der Regen gemischt mit Hagel, der aufs Heftigste niederprasselte und wollte gar nicht mehr aufhören. Von drinnen nach draußen betrachtet war das schon beeindruckend und man spürte trotz sicherem Ort, was für eine Gewalt in der Natur liegt. Dass die Menschheit in allem nur vergleichbar mit Staubkörnern ist, die in ihrer Hybris glaubt, (zumindest teilweise) alles zu beherrschen. Neben den ganzen eigen verschuldeten Möglichkeiten, wie alles mehr oder weniger schnell zu Ende gehen könnte, birgt die Natur an sich ihre eigenen Szenarien wie z. B. einen Deep Impact oder den Ausbruch eines Supervulkans. Den Vesuv besuchte ich ja gerade erst. Ein Ausbruch kann jederzeit stattfinden, was allein schon für sich für die dichtbesiedelte Region fatale Folgen hätte. Gleich in der Nähe gibt es auch noch die Phlegräischen Felder (Europas einziger Supervulkan), bei denen eine Verbindung zum Vesuv vermutet wird. Vor Ort hatte ich zwar erst einmal Probleme mit meiner Höhenangst, aber nach vorheriger Besichtigung von Pompeji war da durchaus auch der Respekt bei den Blicken in den Krater – wissend, dass dieser Vulkan zu den Aktiven zählt. Bedrohlicher wirkte jedoch gefühlsmäßig das heutige Unwetter. Dem Ort, an dem man lebt, fühlt man sich eben mehr verbunden, wenn auch rational so gut wie keine Gefahr vorhanden war und schon gar kein Weltuntergang bevor stand. Was einem wiederum deutlich vor Augen führt, dass man sich viel zu sehr von optischen Eindrücken beeinflussen lässt. Die Gefahren sind oft da, wo man sie nicht sieht. Sich nur auf seine Gefühle zu verlassen, ist also auch nicht der optimale Weg – den Verstand sollte man ebenso nutzen. Dennoch ignoriert man oft das, was einem die Vernunft sagt. So sind sie halt, die Menschen. Und somit gleichfalls ich selbst.