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Dienstag, 29. November 2005

Verdauungsprobleme

etwas sei gegessen, heißt
noch lange nicht, es wäre auch
verdaut und ausgeschissen. meist
erleichtert sich ein voller bauch

mit einem furz, promt feiert man
den "neuen wind", den "süßen duft
der freiheit", schnuppert selig an
nichts als heißer schlechter luft.

Helmut Krausser

Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, habe ich in meinem Leben etwas länger gebraucht. Schneller ginge es sicher mit dem Finger im Hals. Aber da hat man ja doch meist etwas Hemmungen. Und besser wäre das wohl auch nicht.

Fremde

"Wie geht's denn so?"
"Muss ja."

Über 15 Jahre wird es her sein, dass man sich gesehen hat. Und dann trifft man sich zufällig. Ein zögerndes Wiedererkennen, die Zeit ist nicht spurenlos vergangen. Schon damals gab es unterschiedliche Wege. Eigentlich von Anfang an, in fernen Kindertagen, seit denen man sich kennt. Und doch nie kennengelernt hat. Auch wenn man teilweise viel Zeit miteinander verbracht hat, Gemeinsamkeiten gab es kaum und nun erst recht nicht mehr. Nur etwas gibt es, dass uns verbinden könnte, weil es uns beide existentiell am stärksten geprägt hat. Gesprochen haben wir darüber nie.

Sonntag, 27. November 2005

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt

... und des Öfteren auch ein paar mehr.

Mehr zum Thema:

Weihnachtsbeleuchtung

Es begann am hellichten Tag.

Sonntag, 1. Advent, 10:00 Uhr:
In der Reihenhaussiedlung Önkelstieg lässt sich die Rentnerin Erna B. durch ihren Enkel Norbert 3 Elektrokerzen auf der Fensterbank ihres Wohnzimmers installieren.
Vorweihnachtliche Stimmung breitet sich aus, die Freude ist groß!

10:14 Uhr:
Beim Entleeren des Mülleimers beobachtet Nachbar Ottfried P. die provokante Weihnachtsoffensive im Nebenhaus und kontert umgehend mit der Aufstellung des 10-armigen dänischen Kerzensets zu je 15 Watt im Küchenfenster.
Stunden später erstrahlt die gesamte Siedlung im Glanz von 134 Fensterdekorationen.

19:03 Uhr:
Im 14 km entfernten Kohlekraftwerk Sottrup-Höcklage registriert der wachhabende Ingenieur irrtümlich einen Defekt der Strommessgeräte für den Bereich Stenkelfeld-Nord, ist aber zunächst arglos.

20:17 Uhr:
Den Eheleuten Horst und Heidi E. gelingt der Anschluss einer Kettenschaltung von 96 Halogen-Filmleuchten, durch sämtliche Bäume ihres Obstgartens, ans Drehstromnetz.
Teile der heimischen Vogelwelt beginnen verwirrt mit dem Nestbau.

20:56 Uhr:
Der Diskothekenbesitzer Alfons K. sieht sich genötigt, seinerseits einen Teil zur vorweihnachtlichen Stimmung beizutragen und montiert auf dem Flachdach seines Bungalows das Laserensemble „Metropolis”, das zu den leistungsstärksten Europas zählt.
Die 40-Meter-Fassade eines angrenzenden Getreidesilos hält dem Dauerfeuer der Nikolausprojektion mehrere Minuten Stand, bevor sie mit einem hässlichen Geräusch zerbröckelt.

21:30 Uhr:
Im Trubel einer Julklap-Feier im Kohlekraftwerk Sottrup-Höcklage verhallt das Alarmsignal aus Generatorhalle 5.

21:50 Uhr:
Der 85-jährige Kriegsveteran August R. zaubert mit 190 Flakscheinwerfern des Typs Varta-Volkssturm den Stern von Betlehem an die tief hängende Wolkendecke.

22:12 Uhr:
Eine Gruppe asiatischer Geschäftsleute mit leichtem Gepäck und sommerlicher Bekleidung irrt verängstigt durch die Siedlung Önkelstieg.
Zuvor war eine Boeing 747 der Singapur Airlines mit dem Ziel Sydney versehentlich in der mit 3000 bunten Neonröhren gepflasterten Garagenzufahrt der Bäckerei Brohrmeier gelandet.

22:37 Uhr:
Die NASA-Raumsonde Voyager 7 funkt vom Rande der Milchstraße Bilder einer angeblichen Supernova auf der nördlichen Erdhalbkugel.
Die Experten in Houston sind ratlos.

22:50 Uhr:
Ein leichtes Beben erschüttert die Umgebung des Kohlekraftwerks Sottrup-Höcklage.
Der gesamte Komplex mit seinen 30 Turbinen läuft mit 350 Megawatt-Brüllen jenseits der Belastungsgrenze.

23:06 Uhr:
In der taghell erleuchteten Siedlung Önkelstieg erwacht Studentin Bettina U. und freut sich irrtümlich über den sonnigen Dezembermorgen. Um genau 23:12 Uhr betätigt sie den Schalter ihrer Kaffeemaschine.

23:12 Uhr und 14 Sekunden
In die plötzliche Dunkelheit des gesamten Landkreises Stenkelfeld bricht die Explosion des Kohlekraftwerkes Sottrup-Höcklage wie Donnerhall. Durch die stockfinsteren Ortschaften irren verwirrte Menschen, Menschen wie DU und ICH, denen eine Kerze auf dem Adventskranz nicht genug war!


Eine Episode aus Stenkelfeld. Oder doch aus dem wahren Leben?

So, und hier noch mal zum Hören (Realplayer).

Freitag, 25. November 2005

Knochenjob

Hach, die Ergebnisse des Tagewerks, welche hier angeboten werden, können sich sehen lassen.

Von Penis- bis Bastelknochen ist alles dabei.

Ein seltener Anblick

... und es taut schon wieder.

*snief*

Donnerstag, 24. November 2005

Museale Terrorattrappe

Viele Frauen nennen stolz Regimenter von Handtaschen ihr eigen. Dazu zähle ich nicht. Meist bin ich mit einem kleineren Rucksack unterwegs, der dann aber auch überallhin mit muss, da ich alles Lebensnotwendige in ihm mit mir führe. Und so mag ich mich nur ungern von ihm trennen. Das hat dann mitunter ein paar Dispute zur Folge, in Museen z.B., wo man größtenteils danach trachtet, den Rucksack in Gewahrsam zu nehmen. Wohl durchdachte Begründungen hört man dann wie die, dass man den schwarzen Rucksack auf meiner schwarzen Kleidung nicht sehen würde. Ja und? Habe ich nicht verstanden und es konnte mir auch nicht erklärt werden, somit habe ich dieses Argument nicht gelten lassen. Was dann auch akzeptiert wurde. Im gleichen Museum war man aber das Mal darauf konsequenter. Der Rucksack wurde einbehalten und mir wurde kein Glauben geschenkt, dass es auch anders geht. Mit dem Behalten wurde dann auch etwas übertrieben als der Rucksack gleich nach der Rückgabe wieder in Museumsobhut übergehen sollte. Ich glaube, da wurde etwas falsch in Bezug auf Besucherbindung verstanden. Bei meinem letzten Museumsbesuch war man dagegen wieder gnädig und meine Versicherung, dass ich den Rucksack ganz, ganz klein machen würde, wurde mit einem "Ja, dann geht das" quittiert.

Mittwoch, 23. November 2005

Erwachsenenphase

Diskussion mit dem kleinen Monster. Erdnüsse sind zurzeit sehr angesagt. Ich konnte aber auch nicht mit dem Argument einer momentanen "Erwachsenenphase"* überzeugt werden, dass eine ausschließliche Ernährung durch Erdnüsse in Frage kommt.

*Gemeint war eine Wachstumsphase

Dienstag, 22. November 2005

Ja ist denn schon Weihnachten?

Passender kann heute diese beliebte Headline nicht sein ...

Da bin ick nu echt baff und freu mich wie Bolle.
Een janz, janz jroßes Dankeschön!!!

Det war heut inne Post.
*freufreufreu*

Montag, 21. November 2005

Ich hab's genau gesehen

Beinahe wäre das kleine Monster unter den schwerwiegenden Verdacht eines Energieverschwenders geraten. Man muss dazu sagen, dass - bevor der Geiz geil war und unabhängig davon wie lieb man zu der Umwelt ist - das Stromsparen ein bedeutender Punkt der sozialistischen Erziehung in der DDR war. Ich glaube, eines der Pioniergebote enthielt auch eine Anweisung zum Lichtausschalten. Und der Stromdieb Knips gehörte eindeutig zum Klassenfeind. Das alles ist natürlich nicht spurlos an mir vorüber gegangen, die pädagogischen Bemühungen waren nicht umsonst. Das kleine Monster wird nun ebenso dazu angehalten, im Gruselkabinett nicht in jedem Raum alle Lichtquellen gleichzeitig zu nutzen. Jetzt hätte ich es beinahe ermahnt, weil es in meinem Zimmer das Licht angelassen hat. Hat es aber gar nicht. Und ich war's auch nicht. Wäre ich nicht Augenzeuge dieser Szene geworden, so hätte ich es sicher nicht geglaubt: die Katze war's.

Media Magica

Sehen - das kann man auf neue Weise (wieder) erlernen, wenn man sich dieser Schaulust hingibt. Längst vergangene Bilderwelten, jenseits von Videoclip-Hektik und digitalem Overload, können hier entdeckt werden. Camera Obscura, Guckkästen, Hexenspiegel, Dioramen, Panoramabilder, Vexierbilder, Laterna Magica, Balinesische Schattenspiele, Riefelbilder, Daumenkinos und, und, und - die Sammlung des Medienhistorikers und Filmemachers Werner Nekes ist einfach riesig. Einige Ausstellungsobjekte kann man auch aktiv ausprobieren und sich auf das Spiel mit Illusion und Imagination einlassen, z.B. durch den psycho-architektonischen Ames-Raum zum Scheinriesen werden. Eine optische Entdeckungsreise, die sich anzutreten lohnt.

Samstag, 19. November 2005

Das Glasperlenspiel an der Alster

Genauer gesagt die Glasperlenspielerin in Hamburg. Frau Vienna-beads beehrte die Stadt im hohen Norden mit ihrem Besuch (d.h. sie weilt immer noch hier). Ein wunderbarer Anlass zu einem Mini-Bloggertreffen. Und so fanden wir uns zu einem Kaffee-Plausch zusammen. Dem Österreicher, speziell dem Wiener, stockt nun wohl beim Lesen dieser Zeilen der Atem. Kaffee? Ja, gibt es den hier denn? Und, noch wichtiger, kann man den überhaupt trinken? Man kann, wie das Foto mit leeren(!) Tassen beweist. Es war jedenfalls ein sehr nettes Zusammentreffen. Frau Araxe bleibt etwas beschämt zurück, stand sie doch dem Besuch mit leeren Händen gegenüber und das auch noch, wo es wirklich einen Anlass gegeben hätte für reiche Gaben.

Händchenhalten mit dem kleinen Monster

Freitag, 18. November 2005

Es geht nicht mehr weg

Ich habe da etwas im Ohr. Der Saugmund dieses wurmartigen Wesens mit seinen 1000 kleinen Raspelzähnen hat sich dort festgefressen, tief im Innern des Gehörgangs.

click click click

Donnerstag, 17. November 2005

Kurz bevor ich den Anrufbeantworter erschoss

... hörte ich mir noch diese Nachricht an:
"Ich schicke dir gleich eine E-Mail. Bevor du die liest, bitte hinsetzen. Ganz tief einatmen und ausatmen. Einatmen und ausatmen. Und noch mal ein bisschen Ommmmm. Und dann erst lesen."

Die E-Mail schloss mit den Worten: "Ich enthalte mich jeglichen Kommentars und dein Gesicht möchte ich jetzt auch nicht sehen".

Nein, ich auch nicht.

*grrr*

( Es ist sinnlos.)

Dienstag, 15. November 2005

Politikverdrossenheit

Früher, so mit knapp drei Jahren, wollte das kleine Monster Bundeskanzler werden. Nun schon lange nicht mehr. Jetzt zählt es, wie oft Edmund Stoiber es schafft, innerhalb von ein paar Minuten "Äh" zu sagen.

Glaube und Wahn

Zu meiner Freude hat sich wieder eine grüne Fee im Gruselkabinett eingefunden und zwar eine von der Sorte, die man sich gar nicht traut anzufassen. Es handelt sich um einen tschechischen Absinth, der über einen sehr hohen Thujongehalt verfügt. Wie das mit geringerem ausgehen kann, ist mir bekannt ...

Und auch andere Leute sind sich da einig, dass man so etwas nicht so schnell vergisst. Als eine Freundin von mir meinte, sie glaube, schon Absinth zu sich genommen zu haben, wurde dies sofort einstimmig verneint. Denn hierbei handelt es sich nicht um Glaubensfragen, sondern um Erfahrungen, die Wissen emanieren.

Dieses Wissen nun zu vermitteln, ist nicht so einfach, wie die Frau Sünderin mir berichtete (von Herrn Sünder und ihr stammte nämlich dieser nachträgliche Geburtstagstrank - vielen Dank nochmals!). Sie geriet etwas in Erklärungsnot und versuchte es einer Unkundigen mit der Umschreibung, dass es die Essenz wäre, die in den Wahn führe, zu vermitteln. Ja, das wäre ja passend für mich, war die trockene Antwort.

Ja, dann also auf interessante Blogeinträge in Zukunft!

Montag, 14. November 2005

Schwierige Frage am Wochenende

"Hast du auch etwas unblutiges da?"

Gruppenkuscheln bei den Editors

Voll war's. Sehr voll. Und das zu Recht, wenn es um ein Konzert der Editors geht, die - falls es noch nicht alle mitbekommen haben - zweifelsohne die beste Band sind, die es dieses Jahr zu entdecken gab. Auch live waren sie am Samstag im Molotow überragend. Und wäre es nicht schon ohnehin durch die Sardinenbüchsenatmosphäre sehr schweißtreibend gewesen, dann hätte spätestens die Musik dafür gesorgt, die sehr kraftvoll für Bewegung (so es denn möglich war) beim Publikum sorgte. Um es kurz zusammenzufassen: es war ein geniales Konzert. Etwas gab es allerdings doch, was mich gestört hat: es war viel zu kurz. Nun ja, dafür wurde dieser Abend aber trotzdem sehr lang. Wenn man schon mal auf dem Kiez ist und einen freien Abend hat, dann sollte man das auch ausnutzen. Gesagt, getan. Und so waren dann zu später Stunde meine Begleitung (zu der auch die Sünderin zählte) und ich voll. Sehr voll.