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Montag, 6. März 2006

Im Märzen der Bauer die Rösslein ...

Beim Lidl haben Sie mal wieder Reitsportartikel im Angebot.
Die Gerten sind nicht mehr im Sortiment.

Sonntag, 5. März 2006

Haufenweise Schnee

Gibt's hier heute auch ...

Samstag, 4. März 2006

Ruhe, nur Ruhe

Endlich wieder mal ein paar Tage nur für mich. Ich genieße es, dass ich nur mir selbst verpflichtet bin, was in der Praxis heißt, dass ich rein gar nichts tun muss. Und es sah auch ganz danach aus, dass ich nichts tun würde. Dann raffe ich mich aber doch noch auf und gehe spätentschlossen zum Restegucken auf den Ramsch-Flohmarkt. Ich finde sogar noch ein paar Rahmen für die Berliner Schmuckstücke und außerdem befindet sich nun das zehnte (oder so) Lexikon für Symbolik im Gruselkabinett.

Dann verzweifel ich wieder etwas an der Menschheit. Mit bemitleidendem Blick sehe ich wie ein Teddy unter höhnischem Grinsen verbrannt wird. Ich konnte Grausamkeiten gegenüber Plüschtieren (und echten Tieren soundso) schon als Kind nicht ausstehen. Gegenüber der erwachsenen Spezies Mensch habe ich dagegen weitaus weniger Erbarmen.

Trotzdem es heute wieder geschneit hat, merke ich deutlich, dass es Frühling wird - ich bin nur noch müde.

Donnerstag, 2. März 2006

Bunkermentalität

Tür zu. Telefon nicht beachten. Lass die Winde wehen und am Fenster rütteln. Hier kommt niemand rein. Sprich mit niemanden, nur der fragile Online-Pfad wird begangen, mit dem man keinerlei Verpflichtungen eingeht. Man antwortet, wenn man es denn will und über allem schwebt nur eines: Distanz, Distanz, Distanz. Ich bin nicht hier und auch nicht dort. Ich lasse mich nicht finden. Bleierne Mauern umgeben mich und niemand durchdringt sie. Von weiter Ferne nehme ich alles wahr, aber es berührt mich nicht. Distanz, Distanz, Distanz. All die Worte, die nichts zu sagen haben. Und dabei können Worte so göttlich sein. Mehr noch, was zwischen den Worten steht. Eine Sprache, die dem Vergessen anheim fällt. Nur wenige verstehen sie noch. Die Mauern sind hoch. Distanz, Distanz, Distanz ...

Extatische Suche

Den Körper aufreißen, die linke Hand tief in den Leib tauchen, in die Eingeweide vergraben, dort wo es warm ist und noch zuckt. Die Hand voller Blut hervorziehen. Sie innig ableckend, das Leben kosten.

Sacrosancts bleed
(In Slaughter Natives)

Mittwoch, 1. März 2006

Goldgräberstimmung

Eine Stadt versinkt im Müll... Der nun zwei Wochen währende Streik der hiesigen Müllabfuhr hinterlässt seine Spuren. Und ich finde diesen Streik gut. Nicht nur, weil ich meine, dass man das Recht haben sollte, sich für seine Belange einzusetzen und nicht immer alles stillschweigend zu schlucken, sondern vor allem, weil sich zu den Müllbeutelstapeln und deren zugegebenermaßen weniger schön anzusehender Inhalt, der sich ebenfalls ausbreitet, auch noch allerlei andere Sachen gesellen. Und da wird es dann interessant. Richtig spannend wird es aber erst auf bzw. vor den Recyclinghöfen oder auch bei den Plätzen für Altglas und Altpapier, bei denen sich inzwischen auch alles Mögliche und Unmögliche tummelt. Da schlägt das Sammler- und Jägerherz gleich noch mal höher. Für mich ist da zwar weniger dabei, was man noch für seine eigentliche Nutzfunktion gebrauchen könnte, aber Material zum Basteln findet sich en masse. Aber bald ist es damit schon wieder vorbei, so wie es momentan aussieht.

Dienstag, 28. Februar 2006

Einladung

Nun ist es so weit: Die Galerie LA BAS hat ihre Pforten geöffnet.



A B G R Ü N D I G E

M A C H W E R K E

S O W I E

F U N D S T Ü C K E

A U S   D E M

G R U S E L K A B I N E T T



Edit: Kostet keinen Eintritt und ist ohne Vernissage-Trallalla.

Karnevalmutationen

Man nehme: einen Strumpf (mal wieder), ein paar andere Kleidungsstücke, etwas Filz und Watte, dazu noch ein Paar Fledermausflügel (so etwas findet sich ja in jedem Gruselkabinett). Dann greife man zu Nadel, Faden und Pinsel. Etwas Geduld wäre nun sehr vorteilhaft. Also etwas mehr Geduld. Ähm, ja - noch mehr! Aber dann gelingt es auch und das kleine Monster hat sich in einen Drachen verwandelt:

Für alle Drachologen oder all die, die es werden wollen, gibt es übrigens dieses sehr schöne Fachbuch.

Anmerkung: Bei dem Gruselkabinett handelt es sich nach wie vor um ein Anti-Fasching-Blog. Ausnahmen bestätigen die Regel (der blödeste Spruch, den ich kenne, aber hier passt er so schön).

Montag, 27. Februar 2006

Bei den Verrückten

"Du bist verrückt, mein Kind,
du musst nach Berlin.
Wo die Verrückten sind,
da jehörste hin."

Ein wunderschönes Wochenende in Berlin liegt nun leider schon wieder hinter mir. Zunächst gab es mit dem Finden einige Probleme. Erst war es zu voll, nämlich bei der Ankunft, wo uns unser Empfangskomitee ( Frau Jette und ihr Mini-Monster) irgendwo auf dem überfüllten Bahnsteig erwartete. Dann war es zu leer, und zwar im Kopf als wir auf der Suche nach einem bestimmten Café waren. Mein Erinnerungsvermögen war zumindest schon mal weitaus besser. Aber schließlich kamen die kleinen Monster doch zu ihrer Kakao-Orgie.

Und wir kamen zum gepflegten Wort- und Geschenkeaustausch. Frau Jette wusste ebenfalls vorzüglich meinen Geschmack [sic!] zu treffen. Obwohl wir länger in Berlin waren, blieb es leider nur bei diesem einen Treffen, da Frau Jette anschließend die Nase voll hatte. *g*

Beobachtungen am Straßenrand: Das kleine Monster fand die Sprüche auf den Mülleimern nicht so interessant, in Hamburg gibt es ja seit einiger Zeit mehr oder weniger originelle, aber immerhin waren die Mülleimer halbwegs leer und der psychotherapeutische Ansatz ("Wenn Sie etwas loswerden wollen") ist ja auch nicht zu verachten.

Zu sehen gab es wieder unheimlich viel. Etwas enttäuscht war ich allerdings, was meine Vorfreude vom letzten Besuch betrifft, da die Anschaungsobjekte wieder sehr, nun ja, überschaubar waren. Als kleinen Trost habe ich dann "freddy 2 times" von Elizabeth McGrath adoptiert. Weitaus mehr Augenfutter gab es in der Zozoville Galerie von Johan Potma und Mateo. Sehr schön war auch, dass man Johan bei der Erschaffung neuer Werke zusehen konnte. Zwar keine Originale, aber wenigstens ein paar Drucke wurden für das Gruselkabinett erworben, wobei natürlich besonders das letzte Bild nicht passender sein kann:

(Anklicken für Großansicht)






Allzu lange konnten wir dort leider nicht verweilen, da wir in unserem Quartier mit dem auch sehr netten Froschmann verabredet waren. Trotz der TausendenMillionen von Fröschen, die die Wohnung bevölkerten, war dort noch Platz zum Übernachten für uns. Mit Blick auf Spree und Mauer, sowie Hahnenschrei im Hinterhof.

Anschließend waren wir den Rest des Tages noch unterwegs, ebenso wie am folgenden Tag. Nicht daran denkend, dass die Berliner und Berlinbesucher immer sehr an Ausstellungen interessiert sind, sahen wir uns mit einer 1 km langen Schlange konfrontiert. So schlimm war das allerdings nicht. Immerhin habe ich schon mal über 5 Stunden vor einem Museum angestanden und auch beim kleinen Monster zeigten sich Ostgene, bei denen Schlangestehen fest verankert ist. Richtig schlimm war aber, dass der Berliner Karnevalszug dort ebenfalls in der Nähe wartete, vor allem für die Ohren. Es hat sich aber gelohnt, bei dem, was wir dann zu sehen bekamen. Sehr fasziniert war das kleine Monster von dem Jupiterquadrat bei Dürers "Melencolia", nicht anders zu erwarten, wenn man weiß, dass es momentan mit Vorliebe Sudokus macht.

Wir wären sehr gerne noch in Berlin geblieben, frei nach diesem Motto, aber dann mussten wir uns schließlich doch auf den Heimweg begeben. Leichter gesagt als getan... Auf dem Hinweg grübelte ich schon über die Logik der Bahn nach, als mitgeteilt wurde, dass der Halt Ostbahnhof entfällt und es dafür einen Halt in Spandau gibt. Auf dem Rückweg hielt der Zug dann nicht mal Bahnhof Zoo (müssen die eigentlich immer sooo viel bauen in Berlin?), dafür in Nauen, wohin man leicht hinkommt, aber nicht so leicht wieder weg. Hm ja, also Nauen ist wirklich nicht spannend. Auch nicht, wenn man ganz viel Zeit hat, um mit aller Muße die Umgebung des Bahnhofs zu betrachten, da der Zug auch noch Verspätung hatte. Und kalt war's dort. Sehr kalt. Im Zusammenhang mit der spärlichen Beleuchtung konnte man aber dadurch wunderbar den Nachthimmel beobachten, so dass ich dem kleinen Monster sehr gut einige Sternbilder zeigen konnte. Irgendwann waren wir dann auch wieder im Gruselkabinett ...

Freitag, 24. Februar 2006

Heute scheint die Sonne

"Als Kind liebte ich die Sonne: ich schloss die Augen, und durch die Lider hindurch war sie rot. Die Sonne war furchtbar, sie ließ an eine Explosion denken: gab es etwas Sonnenhafteres als das rote Blut auf dem Pflaster, war es nicht, als explodierte das Licht und tötete? […] Ich schloss die Augen, um in diesem strahlenden Blau unterzugehen ..."

Georges Bataille: Das Blau des Himmels

Donnerstag, 23. Februar 2006

Kätzerisches Jubiläum

Nun wohnt der beste aller Kater seit einem Jahr im Gruselkabinett. Ich kann mir schon gar nicht mehr vorstellen wie es ohne ihn war. Wie das ist, niemand dauerschnurrend um sich zu haben. Wahlweise Monitor oder Bett wären ohne Fellbesatz und ich hätte wieder eine Hand frei, die nicht zum Non-Stop-Streicheln gebraucht wird. Wirklich unvorstellbar.

Mittwoch, 22. Februar 2006

Bitte mehr Vogelgrippe!

Präziser: Mehr Panik vor der Vogelgrippe. Aber das ist wahrscheinlich nur wieder der Stoff, aus dem reißerische Schlagzeilen gemacht werden und die WM wird - egal, was da kommt - nie und nimmer abgesagt werden.
Ich habe es noch nie verstanden, worin der Sinn besteht, sich für Fußball, oder auch Sport im Allgemeinen, zu interessieren. Aber egal, war bisher meine Devise, soll sich doch jeder für das interessieren, was er mag. Diese Toleranz, nahe der Gleichgültigkeit, hört allerdings auf, wenn ich direkt davon betroffen bin. Man sollte ja meinen, dass man viele Menschen gewohnt wäre, wenn man in einer Großstadt lebt, aber so ein Großereignis ist doch wieder etwas vollkommen anderes und ich sehe mit Grauen der WM entgegen. Von daher fordere ich ganz egoistisch: Mehr Panik bitte!

Dienstag, 21. Februar 2006

Das macht man nicht

Ja, ich weiß, mit Essen spielt man nicht. Aber es macht sooo einen Spaß, das kleine Monster durch das Gruselkabinett zu jagen, mit einem ehemals getrockneten Pilz (black fungus with white back) in der Hand, den man zum Leben erweckt hat und dabei laut zu rufen: "Huh, hier kommt ein Schleimmonster!"

Montag, 20. Februar 2006

Heilige acht Beine

Ein arachnophiler Beitrag

Mit Bedauern habe ich hier wieder mal feststellen müssen, dass den Arachniden (Spinnentieren, zu denen neben den Spinnen auch die Skorpione zählen) nicht die gebührende Achtung entgegengebracht wird, welche angemessen wäre.

Der Skorpion wurde zwar schon immer gefürchtet (zu Recht *g*), war aber auch Attribut von Gottheiten, z.B. Nina bei den Sumerern oder Selket bei den Ägyptern, denn ohne Tod kein Leben. Eine süße Verbindung gibt es bei den Mayas. Der schwarze Gott Ekchuah war nicht nur ein Kriegsgott, der oftmals mit einem Skorpionschwanz dargestellt wurde, sondern vor allem der Gott des Kakaos - ich kann mich auch nicht entsinnen, einen Skorpion zu kennen, der nicht Schokoholiker ist.

Die Spinne war in vielen Kulturen ein Sinnbild des Schicksals (meist als Göttinnen-Trio). Sie spinnt die Lebensfäden und bringt das Gewebe hervor, das alles Leben vereint. Heutzutage glaubt kaum noch jemand an ein Leben, das schicksalsgebunden ist, nichtsdestotrotz wird sich allzu oft in den Lebensfäden verhäddert. Manchmal sollte man vielleicht doch etwas auf diese feinen Fäden achten, vor allem auf ihre Schwingungen. Und wer einmal Spinnen bei ihrem filigranen Werk beobachtet hat, der weiß, dass diese Fäden durchaus zerreißen, aber auch immer wieder neu geknüpft werden können.

Es ist nun natürlich naheliegend, nach der Ehrerbietung, denen ich diesen Wesen entgegenbringe, dass sich jene auch in physischer Form im Gruselkabinett manifestiert:

Nebo omanensis Eurypelma spinicrus

Neben den mythologischen Aspekten finde ich auch eine anthropologische Herangehensweise bei Tierbeobachtungen interessant. Tiere sind schließlich auch nur Menschen. Empfehlenswert für eine informative als auch höchst unterhaltsame Lektüre wären beispielsweise hierzu "Der Skorpion von Sérignan" von Jean-Henri Fabre oder "Die rote Sanduhr" von Gordon Grice (beide Bücher sind nur noch antiquarisch erhältlich).