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Donnerstag, 1. Juni 2006

Gedankenlosigkeit

Da habe ich doch heute Morgen glatt vergessen, mir Handschuhe anzuziehen ...

Mittwoch, 31. Mai 2006

Knochenentzug

Da schlendert man des Morgens zu seinem Stammhändler und möchte den erwarteten menschlichen Oberschenkelknochen abholen und der Blick trifft ins Leere. "Tja, keine Ahnung, aber bei solchen Sammelteilen kommt es schon vor, dass mal eines ausbleibt. Ich werde aber nachfragen." Ich auch. Und natürlich nicht bei der überteuerten Servicenummer, wozu gibt's schließlich Google? Und nun bin ich gespannt, ob es mit der Nachlieferung klappt.

Montag, 29. Mai 2006

Tagesplanung

Im Bett liegen bleiben, vielleicht noch etwas schlafen. Die eine oder andere Tasse Kaffee trinken und dabei ein bisschen lesen. Ab und zu aus dem Fenster schauen, in den unerwarteterweise doch blauen Himmel. Gegen Mittag ein ausgedehntes Frühstück, währenddessen man sich überlegt, wo man anschließend einen weitläufigen Spaziergang macht. Und dann ... ähm, heute ist Montag, nicht wahr? Tja, dann wird das wohl nichts.
Schade eigentlich.

Samstag, 27. Mai 2006

Stirb langsam

Als Norddeutscher, zumal als gebürtiger Mecklenburger, hat man ja die Ruhe weg. Gut, es gibt auch immer wieder Ausnahmen. Aber ich kann vieles, wenn auch nicht alles, in Ruhe genießen. Jedenfalls widme ich mich (ja, ich - denn die Arbeit habe ich wieder am Hals) in aller Muße dem Aufbau des in Wien erworbenen Friedhofs. Die Fertigstellung dauert wohl noch etwas, aber schon werden einem ausführliche Marketing-Konzepte zugesandt. Die Danksagungen hierfür gehen an den Herrn Baron .

Freitag, 26. Mai 2006

Teuflische Beute

(nicht zu verwechseln mit Beutelteufel)

Dem Leibhaftigen begegnete ich erstmals vor einiger Zeit bei einer Ausstellung, die denn auch den entsprechenden Titel hatte: "Wo man vom Teufel spricht." Er fuhr in mich und fortan war ich besessen - genau von diesem Teufel.

Nichtsahnend besuchte ich den Naschmarkt in Wien als er mir plötzlich erneut gegenüber stand. Sofort war mir klar, dass ich ihn besitzen musste. Oder er mich. Egal. So genau will man es manchmal doch nicht wissen. Inzwischen hat er sich ganz gut im Gruselkabinett eingelebt, genau genommen fühlte er sich gleich von Anfang an sehr wohl hier.

"Der Teufel ist's, er hält die Fäden, die uns regen!
Das Widerliche schaun wir mit Begehrlichkeit;
ganz ohne Gruseln, durch Gestank und Dunkelheit, [...]
Leser, dies zartbeseelte Scheusal kennst auch du!
- Leser, du Heuchler, - du mein Bruder, -
meinesgleichen!"

Charles Baudelaire

Donnerstag, 25. Mai 2006

Günstig abzugeben

Zehn Grabsteine.

Randnotiz: Als Friedhofsarchitekt sollte man Fellmonster nicht frei herumlaufen lassen.

Mittwoch, 24. Mai 2006

Nekrophile Kostbarkeiten und morbide Entdeckungen

Es gibt wohl keine Stadt in Europa, in der Tod und Verwesung mehr daheim sind als in Wien. Und es ist wohl auch unschwer zu erraten, dass allein aus diesem Grund diese Stadt eine große Anziehungskraft auf mich hat, auch wenn es noch tausend andere Gründe gibt.

Neben den vielen sehenswerten Friedhöfen, die ich unbedingt noch einmal ausführlicher ansehen muss, bietet Wien mit dem Bestattungsmuseum eine Ausstellung, die man sich ansehen sollte, wenn man sich für Wien interessiert, denn nirgendwo wird man es so gut kennen- und verstehenlernen, dieses besondere Verhältnis zum Tod. Es sind nicht nur die rund 1000 ausgestellten Exponate - von barocker Üppigkeit bis zu von Sparsamkeit geprägte Kuriositäten wie der „Klappsarg” Kaiser Josefs II. (Klappe auf, Klappe zu - fertig), sondern vor allem die kenntnisreiche und sehr unterhaltsame Führung durch Museumsleiter Wittigo Keller machen einen Besuch zu einem besonderen Erlebnis. Man sollte sich also keineswegs von der notwendigen Voranmeldung abschrecken lassen. Sehr erfreut hat mich, dass ich dort in den Räumlichkeiten der Bestattung Wien sogar einen Friedhof erwerben konnte - das ideale Geschenk für das kleine Monster, welches sich auch sehr darüber gefreut hat.

Dem Verwesungsprozess entkommen waren hingegen die meisten Ausstellungsstücke im Narrenturm, dem pathologisch-anatomischen Museum. Die Führung durch die nicht frei zugänglichen Bereiche von einem Medizinstudenten war hierbei auch sehr informativ und professionell. Hypochondern rate ich von einem Besuch ab. Nicht nur die echten Präparate sind sehr anschaulich, sondern auch die Moulagen.

Größtenteils nur dem Anatomischen ohne pathologische Befunde zugewendet sind wiederum die Wachsmodelle im Josephinum, dem Museum des Instituts für Geschichte der Medizin. Daneben gibt es ebenso wie im Narrenturm allerlei historische Gerätschaften zu sehen. Auch hierbei sollte man unter Umständen besipielsweise keinen anschließenden Besuch beim Zahnarzt planen. Momentan wird im Josephinum die Ausstellung 04_blanco_05 mit Werken von Vero de Vetter gezeigt, die tief unter die Haut gehen und Blicke in Abgründe wagen.

Mit Vergnügen gelesen

Liebe Mitstreiter,

es ist uns ein Vergnügen, euch mitteilen zu dürfen, dass wir euch am 26.05. einen zusätzlichen Tag Urlaub spendieren!


Wenn ich das eher gewusst hätte, dann wäre ich ganz bestimmt noch diese Woche in Wien geblieben ...

Aber auch so ist die Freude groß, zumal es außerdem noch eine Extra-Prämie gibt.

Dienstag, 23. Mai 2006

Namenlose Tote und endloser Juckreiz

An meinen letzten Abend in Wien habe ich momentan die stärksten Erinnerungen. Nicht, dass das Bloggertreffen schon in Vergessenheit geraten wäre, aber daran denke ich dann doch nicht jede Sekunde und es hat auch keine Spuren auf meinem Körper hinterlassen (vielleicht im Körper, aber ich möchte jetzt nicht weiter über Leberschäden und abgestorbene Gehirnzellen sinnieren). An diesem letzten Abend habe ich jedenfalls reichlich Blut in Wien gelassen, d.h. ein Teil des Weges an der Donau entlang mit den sehr idyllisch gelegenen Fischerhütten gehört schon zu Niederösterreich. Wien verabschiedete sich mit einem der schönsten Sonnenuntergänge, die ich gesehen habe.
Und blutgierigen Kreaturen, zu deren Größe doch besser die Bezeichnung Gelsen passt als das eher harmlos klingende Wort Mücke.

Dieser sehr beeindruckende Spaziergang war indes nicht das Ziel des Ausfluges, sondern der "Friedhof der Namenlosen" hatte uns hierher gelockt. Was der Wiener schlichte Eisenkreuze nennt, das ist, wenn man die durch Reformation geprägte Nüchternheit in Norddeutschland gewohnt ist, schon fast pompös zu bezeichnen. Eine letzte Ruhestätte für willige und unwillige Opfer der Donaufluten, über deren Schicksale man sich an diesem Ort unweigerlich Gedanken macht.

"Wenn Ruh' und Frieden ihr gesucht,
ihr arggequälten Herzen,
fern von der Welt, die euch nun sucht,
hier gibt es keine Schmerzen."

Nähere Informationen gibt es hier , da oder dort .

Montag, 22. Mai 2006

Leben auf dem Zentralfriedhof

Zunächst ein kleiner Wunschbeitrag:

Sonntag, 21. Mai 2006

Ein leises Servus

... und ein lautes Dankeschön an alle, die mir meinen Aufenthalt in Wien so angenehm bereitet haben. Schön war es in Wien nicht. Es war sehr schön. Um nicht zu sagen: überwältigend schön. Und nun heißt es leider bald Abschied nehmen. Aber dies war ganz bestimmt nicht der letzte Besuch.

Mittwoch, 17. Mai 2006

343

Jeder Wiener wird wissen, was diese Zahl bedeutet und dass diese nur etwas für Touristen ist. Ja, gut - ich also auch. Gestern wurden neben den üblichen Touristenzielen eben auch jene Treppenstufenanzahl allein erstiegen, denn da hörte die sehr zuvorkommende Gastfreundschaft, die ich hier bisher genossen habe, schlagartig auf.

Wenn man denn so sich selbst überlassen Stufe um Sufe betritt, macht man sich so seine Gedanken. Warum es beispielsweise keine 1 Euro-Jobs in Österreich gibt. Es wäre doch sicher eine sehr sinnvolle Beschäftigung, all die Kaugummis zu entfernen.

Dienstag, 16. Mai 2006

Hochspannung

Gleich geht's los!