Lederhosen, blondbezopft
Edit: Wie ich aus Insiderkreisen erfahren habe, wird es im Frühjahr 2007 eine neue CD mit anschließender Tour geben. An dieser Stelle nochmals vielen Dank.
Ein sehr tränenreicher Film. Voller Lachtränen. Eigentlich weiß man wie absurd Träume sein können. Aber selten hat man das so schön auf Leinwand gesehen. Denn von Träumen handelt dieser Film hauptsächlich. Und auch davon, dass es nicht immer so unkompliziert ist, wenn Träume und Realität zusammentreffen. Erst recht nicht, wenn man diese nur noch schwer auseinanderhalten kann. Aber ganz klar, bei solchen Filmen endet immer alles gut. Bis es so weit ist, darf man auf eine wahrhaft phantastische Entdeckungsreise gehen, voller Einfälle wie man sie nur im Traum (wo sonst?) haben kann.
Deutscher Kinostart: 28.10.2006
Harte Kost. Sehr harte Kost. "Ich wurde schon bei meiner Geburt zum Tode verurteilt." Es geht um Kindesmissbrauch und die Folgen davon. Oder auch nicht. Denn ziemlich schnell mischen sich Traum und Trauma, immer wieder neue Sichtweisen ergeben sich, bis man nicht mehr erkennen kann, was nun wirklich Realität ist. Das alptraumhafte Grauen verbindet sich mit traumhaft schönen Bildern. "Wunden sind Blumen", sagt jemand in diesem Film. Wunden, die nie verheilen und immer wieder bluten. Und doch auch faszinierend schöne Blüten hervorbringen. Begleitet von klassischer Musik. Einer der beeindruckensten Filme, die ich je gesehen habe. Und einer der schrecklichsten. Dass vielfach für diesen Film David Lynch und Takashi Miike zum Vergleich herangezogen werden, ist schon sehr treffend.
Im Rahmen der Filmreihe "Asian New Wave" von RapidEyeMovies wird dieser Film noch einmal ab September in diversen Programmkinos zu sehen sein.
Eine gelungene Mischung aus Film noir und High-School-Film. Wie? Das geht nicht? Doch sehr gut. Ein cooler Anti-Held versucht sich als Detektiv, als seine Ex-Freundin verschwindet. Und das erfolgreich. Genau das ist aber das Problem des Films. Auch wenn der Hauptdarsteller auf Grund seines Außenseiterstatus oft Sympathiepunkte sammeln kann, ist man aber dann doch schnell wegen seiner allgegenwertigen Coolness genervt. Wenn er was auf die Schnauze bekommt (das bekommt er oft), die Situation noch so vertrackt ist (das ist sie oft) - immer, immer bleibt er der toughe Guy. Die einzige uncoole Handlung ist, dass er auf Grund eines Anrufs seiner Ex-Freundin sofort die Spur aufnimmt, wenn dies zunächst auch etwas widerwillig erfolgt. Ein Anruf aus einer Telefonzelle. Denn in diesem Film gibt es nur ein einziges Mobiltelefon. Nichtsdestotrotz wird pausenlos unterwegs telefoniert. Aus Telefonzellen. In heutiger Zeit für manchen undenkbar.
Gute Situationskomik gibt es in diesem Film des Öfteren, die zwar keinen Szenenapplaus wert ist, aber es ist allein schon recht lustig, dass all die knallharten Gangster (ja, das sind sie wirklich) noch bei Muttern wohnen.
Fazit: Ein durchaus sehenswerter Film und auch überzeugend von den Darstellern und der Ausstattung her. Allerdings ist der Hype, der um diesen Film schon existiert, doch sehr übertrieben.
Deutscher Kinostart: 21.09.2006
Eine schwarz-weiße Zukunftsvision von Paris im Jahre 2054. Wirklich nur schwarz und weiß, ganz ohne Grauabstufungen, in hartem Kontrast (die paar Sekunden, wo es mal farbig wird, kann man ignorieren). Dieser Animationsfilm, der per Motion Capturing aufwendig in Szene gesetzt wurde, bietet wirklich atemberaubend schöne Bilderwelten - vor allem auf Großleinwand ein wahrer Genuss. Die Story ist zwar nicht besonders originell, aber doch noch immerhin so spannend, dass einem nicht langweilig wird. Wenn es ein normaler Spielfilm gewesen wäre, dann hätte es mich allerdings nicht besonders interessiert. Aber die visuelle Faszination lässt dies mit Leichtigkeit vergessen. Impressionnant!
Wie bei vielen anderen Filmen, die auf dem FFF gezeigt werden, sind die Informationen auch zu "The Woods" recht mager. Neu-England 1965 - Man sollte sich besser nicht in die ein Mädcheninternat umgebenden Wälder wagen - so ließe sich der Inhalt in einem Satz zusammenfassen. Es gibt zwar eine offizielle Seite, die ist aber mehr als nichtssagend. Ich brauchte allerdings keinerlei Überzeugungsarbeit, mir diesen Film anzusehen. Dass vom gleichen Regisseur "May" stammt, war Referenz genug. Und so gab es denn auch ähnlich sensibel ausgearbeitete Charaktere, die ebenso authentisch gespielt wurden und sehr stimmungsvoll-düstere Bilder in angenehm gedeckten Farben zu sehen. Ein sehr schöner Film, könnte man also meinen. Aber halt, etwas sehr wichtiges habe ich vergessen - den Plot. Und der war leider 08/15. Zumindest nach dem Erstling des Regisseurs Lucky McKee hatte ich da mehr erwartet, um nicht zu sagen sehr viel mehr. Das Geheimnis der Wälder war schon sehr schnell mindestens erahnbar - die einzige Spannung bei dem Film war, ob es das nun wirklich sein sollte. Dem Horror, der aus dem Dickicht kam, hätte es auch gut getan, wenn man ihn etwas subtiler dargestellt hätte. Und so werde ich auch weiterhin gerne in Wälder gehen und Milch trinken (das sollte man in diesem Film nämlich auch besser vermeiden).