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Mittwoch, 13. Juni 2007

Zettelwirtschaft

Auf den Straßen, auf den Wegen – überall liegt Müll. Es wird einfach weggeschmissen, was nicht mehr gebraucht wird. Aber ist das wirklich alles Müll? Kommt darauf an, was man daraus macht ...
So entstand letztes Jahr bei einer Abschlussarbeit der HfbK aus weggeworfenen Zetteln Kunst. Wesentlich länger werden hier solche Fundstücke gesammelt. Nun ist eine Auswahl davon als Buch in deutscher Übersetzung erschienen. Das ist natürlich sehr wenig, wenn man allein daran denkt, was man selbst schon so alles für Zettel erhalten (und auch weggeworfen) hat – rührende, erheiternde, zärtliche, bitterböse, banale – die könnten schon mehrere Bände füllen. Aber zum einen gibt es Leute, die Bücher bevorzugen und sagen: „Ein Internet werde ich mir nie kaufen.”, zum anderen findet man die eigenen Zettelwelten nur halb so spannend wie die anderer Menschen, meint man doch, sich in seinem eigenen Leben auszukennen. Dass ein Buch (oder auch mehr) nicht ausreicht, ist aber offensichtlich, daher wird auch auf deutschen Straßen fleißig für virtuelle Seiten gesammelt. Genau das richtige für Blogleser, möchte ich behaupten – sind das doch Voyeure par excellence.

Sonntag, 10. Juni 2007

Alles Leben entstand im Wasser



Alles Überleben ebenfalls.

Freitag, 8. Juni 2007

Wochenendeinkauf

Gerade beschlossen, für dieses Wochenende nichts einzukaufen.

Außer ein paar Kilo Eis.

Mittwoch, 6. Juni 2007

Das ist zu schwul

Ich glaubte, nicht richtig gehört zu haben als die Kontakterin ein Bild mit diesen Worten ablehnte. Ja, wo lebe ich denn?
Bisher dachte ich, dass es sich um eine Stadt handeln würde, die für ihre Offenheit bekannt ist. In der es einen schwulen Bürgermeister gibt und einen Stadtteil, St. Georg, in dessen Hauptstraße sich an mindestens jedem zweiten Geschäft eine Regenbogenfahne befindet. Aber es muss sich wohl doch ums tiefste Bayern oder so handeln.
Noch schlimmer wurde es, als ich eine „Expertenmeinung” einholte und unseren Agenturschwulen befragte und er der Aussage zustimmte. Es handelt sich bei dem Kunden, für den das Bild bestimmt ist, nämlich nicht um einen Erzkonservativen. Hatte ich doch erst vor kurzem gehört, dass der eine Geschäftsführer linker als Gysi sein soll. Aber das war gleichgültig, die Schere im Kopf setzte sofort ein.
Ich dachte, die Zeiten hätten sich geändert ... wohl nicht.
Und das ist nicht gut so.

Montag, 4. Juni 2007

Unter Honecker wäre das nicht passiert

Da wird derzeit so viel darüber geredet, wie viel besser gewaltfreie Demos sind und dass man damit doch auch sehr viel in der Vergangenheit erreicht hätte. Als wenn es nur der friedlichen Montagsdemos bedurft hätte, um die Wende in der DDR und schließlich ihren Untergang herbeizuführen. Der Einfluss, den friedliche Demonstrationen haben können, ist leider nicht sehr groß. Steine und brennende Auto bewirken allerdings auch nicht mehr, nur das Gefühl der Ohnmacht wird zeitweise etwas kleiner.

Freitag, 1. Juni 2007

Überfall

Es geschah am hellichten Tag. Plötzlich sah ich mich einer ganzen Horde – ich habe sie nicht gezählt, aber es waren sehr viele dieser kriminellen Elemente – gegenüber. Meine Aufmerksamkeit war anscheinend auf anderes gerichtet oder gar nicht vorhanden, denn beinahe wäre ich direkt in sie hineingelaufen. Was äußerst fatal gewesen wäre. Verlassen diese Räuber ihren Hinterhalt doch nur, wenn Sie auf der Suche nach neuer Beute sind. Und da kam nun ich ahnungslos des Wegs, an nichts Böses denkend und wäre mit Sicherheit ihr Opfer geworden. Wenn, ja wenn ich nicht in letzter Sekunde beiseite gesprungen wäre ...

Wer sich Fotos (ich habe sie unter Todesangst gemacht, aber was tut man nicht alles, wenn es ins Blog soll) dieser heimtückischen Bande ansehen will, kann dies hier tun.

Mittwoch, 30. Mai 2007

Wo es kalt und dunkel ist

Meist ist ein Fenster geöffnet, frische Kühle breitet sich aus und keine Lampe findet Verwendung. Auch an grauen Tagen, die es hier zur Genüge gibt, fällt für mich ausreichend Licht durch die großen Fenster, die mitten in der Stadt einen Blick in eine grüne Wildnis erlauben. Manchmal sieht man dort auch einen Falken, dessen Anwesenheit die anderen Vögel laut warnend verkünden. Wenn dann doch die Sonne zu sehr scheint, versetzt eine Jalousie das Zimmer in einen Dämmerzustand.
Ganz anders sieht es bei einer Kollegin aus. Neonröhren sorgen für gnadenlose Helle und die Heizung für nicht minder gnadenlose stickig-warme Luft. Trotzdem ist ihr meist kalt und selten sieht man sie ohne Strickjacke. So auch heute. Mit einem Blick auf meine kurzärmelige Bekleidung meinte sie, dass es heute doch recht frisch sei. „Nö”, meinte ich nur. „Ach”, seufzte sie, „mit dir kann man aber auch gar nicht über das Wetter reden und aus deinem Zimmer weht es auch schon wieder so kalt herüber.”

Sonntag, 27. Mai 2007

Nicht so viel nachdenken

Kopflosigkeit - nicht gerade die optimale Lösung.

Freitag, 25. Mai 2007

Eindeutiges Indiz

Wenn ich es nicht schon so merken würde, dass ich momentan noch recht müde bin, dann spätestens als ich mich als C. Araxe beim Agentur-Server einloggen wollte.

Mittwoch, 23. Mai 2007

Anruf vom Anwalt

Es geht um Urheberrechtsverletzungen von Bildern aus dem Internet. Die Schadenersatzforderungen werden sich auf
ca. 700 Euro belaufen. Hinzu kommen dann noch die Anwaltskosten. Das wird teuer ...

Aber nicht für mich. Ganz im Gegenteil. Also lassen Sie sich besser nicht dabei erwischen, wenn Sie Bilder von mir klauen. Wenn diese rein privat verwendet werden, sehe ich das nicht so eng, finde aber einen Bildnachweis wünschenswert. Bei einer kommerziellen Nutzung hört der Spaß allerdings auf.

Sonntag, 20. Mai 2007

Träger Acker

„Und du entwickelst dann Überlebenskonzepte, die Saat zu pflegen, die Keimlinge zu beschützen, das über eine Zeit retten, auf ein anderes Ufer bringen. Gralshüter einer eben momentan unbrauchbaren Ideenlandschaft.”
Kai-Uwe Kohlschmidt, Sandow

Es keimt. Es keimt seit einiger Zeit. Leider scheint die Triebkraft nicht sehr groß zu sein, nur mühselig wird die Ackerkrume durchstoßen.

Geduld. Ach, Geduld. Was war das noch mal?

Freitag, 18. Mai 2007

Nightmare Detective

Japan, 2006
Regie: Shinya Tsukamoto
Darsteller: Ryuhei Matsuda, Hitomi, Masanobu Ando, Ren Osugi, Yoshio Harada

Was für ein Albtraum! Genauer gesagt - viele Albträume. Tödliche Albträume.
Es ist schon Ewigkeiten her, dass ich glaubte, nach einem Film nicht schlafen zu können. Bei diesem Film hatte ich große Zweifel, überhaupt jemals wieder schlafen zu können. Und ich machte mir so meine Gedanken, dass es wohl nicht die beste Idee war, sich diesen Film um 23 Uhr anzusehen. Oder vielleicht doch, weil so die Nacht kürzer war. Das Beängstigende war nicht, dass es auch recht blutig („Diese jungen Leute heutzutage. Können die das nicht diskret machen? Muss das immer so eine Sauerei sein?”) zuging - reine Splattermovies langweilen mich eher. Nein, die Ängste, die hierbei bestens in Szene gesetzt wurden, sitzen tiefer. Viel tiefer.
Suizidale Gedanken hat jeder. Sind diese auch noch so gut im Innern versteckt und man ist sich ihrer gar nicht bewusst. Der Serienkiller in diesem Film findet sie. Im Traum. Und er bringt seine Opfer dazu, sich selbst zu töten. Im Traum. Der Tod ist dann allerdings kein Traum mehr, sondern Realität. Gegen diese Methoden ist zunächst auch der Albtraumdetektiv machtlos, der ebenfalls in die Träume anderer Menschen gelangen kann. Aber bei diesem Film gibt es ein Happy End, was ich zwar sonst meist kitschig finde, vor allem wenn es so hollywoodmäßig erfolgt. Hierbei ist es jedoch recht beruhigend, dass zum Schluss die Liebe stärker als der Tod ist und an das Gute geglaubt wird - zumindest etwas.
Wer lieber ruhig schlafen möchte, sollte sich diesen Film nicht ansehen und sicherheitshalber aber trotzdem immer vorm Zubettgehen unters Kopfkissen schauen, ob da nicht ein Messer liegt ...

(DVD-Start ist der 29. Juni. Der Film lief zu den diesjährigen Fantasy Filmfest Nights und während des gerade stattfindenen Japanischen Filmfests, in dessen Rahmen es eine Retrospektive der Filme von Shinya Tsukamoto gibt. „A Snake Of June” ist auf jeden Fall auch sehr gut. Die Tetsuo-Klassiker werden allerdings nicht gezeigt.)