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Donnerstag, 22. November 2007

Kuschelig

So beschrieb am Samstag jemand diese Stadt. Auf mich wirkt sie, vor allem seit ich dort nicht mehr lebe, eher beengend. Der wärmenden Geborgenheit einer Zwangsjacke nicht unähnlich und nicht nur kleiner erscheinend, wie einem Orte der Kindheit später oft vorkommen. Am frühen Abend ging ich durch die Kieler Straße – kaum jemand war unterwegs. Alles tot hier, dachte ich. Nichts ahnend.

Dienstag, 20. November 2007

Gar nicht mehr wach werden

Traumwandelnd durch die Tage taumeln. Nicht wissen, um was für einen Traum es sich handelt. Ein Albtraum, einer voller angenehmer Süße oder ein verwirrend irrealer? Nicht wissen, ob man überhaupt aufwachen möchte. Nicht wissen, ob man vielleicht nur denkt, dass man träumt. Aber ergäbe das einen Unterschied? Es drängt sich die Möglichkeit auf, hemmungslos zu einem Vorschlaghammer zu greifen, um Gewissheit zu haben, dass man nicht bei Bewusstsein ist.

Montag, 19. November 2007

Gefährten der Nacht



„Heute Nacht vergessen wir wie die Zeit vergeht.” Kein leeres Versprechen. Aber hätte es denn auch anders sein können, wenn es um ein Konzert von Sandow geht? Mögen die Jahre auch ins Land gezogen sein, in was für ein Land auch immer. Alte Musik für alte Leute? Ach, nein. (N)ostalgisch will hier keiner werden. Die Reise geht weiter. Immer weiter. Immer tiefer in die Nacht. „Die Nacht ist ewig, die Nacht ist ein Dieb.” Die Ewigkeit endete gegen 10 Uhr morgens. Vermeidung von Vermisstenanzeigen. Keine Spuren. Keine Spuren an der Oberfläche. Keiner weiß, wie tief es darunter geht. Welche Spuren dort in aller Heimlichkeit hinterlassen werden. Fährten der Nacht.

Donnerstag, 15. November 2007

Wohin soll denn die Reise geh’n?

... ich weiß es nicht und ich will’s nicht wissen.”
(Sandow)

Das mag allgemein zutreffen. Nur manchmal, ja, manchmal weiß man ganz genau, wohin mal will. Aber dann weiß man nicht, wie man dahin kommt.

Montag, 12. November 2007

Nazikacke im Briefkasten

Oh, was für eine Überraschung, dachte ich, als ich die Büchersendung erblickte. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass ich ein Buch bestellt habe. Das hat allerdings nichts weiter zu sagen, da ich sehr oft spontan ein Buch bestelle und es dann manchmal vergesse. Aber beim besten Willen konnte ich mich diesmal nicht daran erinnern, ein Buch bestellt zu haben.

Die Überraschung wurde noch größer, als ich es ausgepackt hatte. Ein Buch über die tapferen Wehrmachtssoldaten im Kessel von Cholm. What the f ... Anbei war auch noch gleich ein Überweisungsschein für dieses Buch. Bei Gefallen sollte ich die „Pro-forma-Rechnung” begleichen. Der Absender dieses Buches ist der Arndt-Verlag. Nach kurzer Recherche bestätigte sich mein Verdacht, dass dieser im ultrarechten Spektrum angesiedelt ist. Unter anderem veröffentlicht er auch Bücher von David Irving, einem der bekanntesten Holocaustleugner. Zu meiner Verwunderung zeigte man sich sogar bei der „Jungen Freiheit” wenig erfreut, dass dieser Verlag einen Prozess gegen das Auswärtige Amt gewonnen hat und nun ein Buch über die Grausamkeit von Polen während des Zweiten Weltkrieges veröffentlichen darf.

Dieser Verlag versendet also nicht nur seine Publikationen unaufgefordert, womit er gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt: Werbung für sich selbst und rechtsextreme Propaganda, sondern versucht auch noch abzukassieren, da sicher einige Leute dumm genug sind, die „Pro-forma-Rechnung” zu begleichen.

Am meisten interessiert mich bei dieser ganzen Angelegenheit allerdings, woher die meine Adresse haben. Und das lässt sich herausbekommen. Schließlich gibt es da ein paar nette Paragraphen und demzufolge wurde folgender Brief versendet:

Widerruf der Genehmigung zur Speicherung meiner Daten für werbliche Zwecke

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 10.11.2007 erhielt ich von Ihnen eine unaufgeforderte Büchersendung. Da Ihre Sendung an mich persönlich adressiert ist, fordere ich Sie hiermit gemäß Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) auf:

1. Sie haben mir gegenüber unverzüglich offenzulegen, welche Daten außer Name und Adresse Sie über meine durch diesen Namen/diese Adresse identifizierte Person gespeichert haben, und aus welchen Quellen diese Daten stammen.
§ 19 Abs. 1, § 34 Abs. 1 BDSG

2. Sie haben den Verwendungszweck dieser Daten ebenfalls unverzüglich mir gegenüber offenzulegen.
§ 19 Abs. 1, § 34 Abs. 1 BDSG

3. Sie haben sämtliche meine Person/meine Adresse betreffenden Daten unverzüglich zu löschen und mir diese Löschung zu bestätigen.
§ 20 Abs. 2 Satz 1, § 28 Abs. 3, § 30 Abs. 3, ferner § 4 Abs. 1 BDSG

4. Ich untersage Ihnen jedwede zukünftige Speicherung meine Person bzw. meine Adresse betreffenden Daten ohne meine vorherige ausdrückliche schriftliche Genehmigung.
§ 14 Abs. 2 Satz 2, § 4 Abs. 2 BDSG

5. Ich untersage Ihnen die Übermittlung dieser Daten an Dritte. Für bereits an Dritte übermittelte Daten fordere ich eine unverzügliche Sperrung.
§ 28 Abs. 3 BDSG

6. Ich setze Ihnen zur Erfüllung dieser Forderung eine Frist von zwei Wochen beginnend mit dem Datum dieses Schreibens.

Sollten Sie dieses Schreiben ignorieren, sehe ich mich gezwungen, den zuständigen Landesdatenschutzbeauftragten zu informieren. Weiterhin werde ich den Vorfall einem Anwalt übergeben, um gegebenenfalls ein Strafverfahren gegen Sie zu eröffnen.
§ 38 Abs. 4, § 43 Abs. 3



Falls jemand ähnliche Probleme hat, der Briefinhalt lässt sich ja beispielsweise auch gegen unerwünschte Spams einsetzen, so kann dieser gern kopiert werden.


Nachtrag

Sonntag, 11. November 2007

Dekadent

Wenn beim Frühstück im Bett das Bettlaken farblich exakt zur Stoffserviette passt.

Freitag, 9. November 2007

Darüber macht man keine Witze!

Das kleine Monster hat sich gestern eine Zehe eingequetscht und fand es überhaupt nicht lustig, als ich ihm vorschlug, die Zehe abzusägen. Ich glaube, es ist doch nicht mein Kind.

Mittwoch, 7. November 2007

WeilWeilWeil

... das auch mal erwähnt werden muss. Nämlich, dass die Neue der Neubauten wieder sehr mögig ist.

Lass dir nicht von denen raten,
die ihren Winterspeck der Möglichkeiten
längst verbraten haben


WeilWeilWeil

Seit dem letzten Album, „Perpetuum Mobile”, mag ich die Neubauten wieder sehr gern. Davor war bei „Haus der Lüge” Schluss. Aber nun ist „Alles wieder offen”.

Montag, 5. November 2007

Anleitung zum Glücklichsein

„Wenn das Denken, indem es alle Vorsicht und alle Schwerfälligkeit fahren ließe und sich ein einziges Mal einem leicht aufblitzenden Licht hingäbe, für einige Augenblicke auf die Welt und die Leere zustürzte, dem Gefälle folgend, das ihr eigen ist ...
Es spielt keine Rolle, dass die aufleuchtenden Gestalten, die dann in die Nacht projiziert würden, die flüchtigsten sind: das glückliche Auflachen, das sie auftauchen sähe, würde sich fortsetzen, wenn die schwarze Dunkelheit sich bereits wieder geschlossen hätte, unerbittlich. Was kann man in der Tat mehr erwarten von einer menschlichen Existenz, es sei denn, man stelle sich noch vor, nach Art der Alten und ihrer blinden Steinbüsten, dass das Wissen der Menschen der Sockel dieses gestirnten Universums sei.
Das Glücklichste wäre, sich plötzlich der Chance anzuvertrauen: zum Beispiel glauben oder selbst vorgeben zu glauben, dass die Welt nicht dazu da ist, dass der Mensch sie erkenne, sondern dazu, dass er trunken sei von ihr.”

Georges Bataille

Freitag, 2. November 2007

Ungekämmte Gedanken

Irgendwo las ich mal, dass sich jemand in der Kindheit höchst selten gekämmt hat, weil dabei immer das Gefühl aufkam, dass der Kopf ausgeleert würde. Und dass in Wirklichkeit nicht mit dem Kopf gedacht wird, sondern mit den Haaren.
Als Kind kann man sich meist noch nicht vorstellen, wie sehr sich Gedanken verfilzen können. Dass sie gar überhaupt nicht mehr zu entwirren sind. Immer glatt gekämmt, ist natürlich trotzdem langweilig. Und so mag ich es sehr, wenn vor allem morgens nicht nur meine Haare, sondern auch meine Gedanken verwuschelt sind.

Dienstag, 30. Oktober 2007

Man stirbt nur einmal

So lautet der Titel eines Buches mit heiteren Geschichten übers Grab hinaus, welches mir vor kurzem aus dem Wiener Bestattungsmuseum (nebst ein paar kleinen Feuerbestattungen) ins Gruselkabinett importiert wurde. Kaum habe ich darin ein paar Seiten gelesen (die alles andere als todlangweilig sind), kam schon die nächste Lieferung: „Morbides Wien”.
Mit der Bibliothek des Bestattungsmuseums, die über 2500 Bücher umfasst, kann ich noch lange nicht mithalten, aber die Anzahl der Bücher zu dieser Thematik steigt dennoch stetig an. Passend zu diesen Tagen, morgen und übermorgen, und auch gerade zum heutigen Tage. Kein Leben ohne Tod – das kann man sich nicht oft genug in Erinnerung rufen. Um so intensiver lässt es sich im Hier und Jetzt leben. In Lateinamerika weiß man das sehr gut, vor allem in Mexiko.

„Der Kult des Todes ist, wenn er tiefgründig und vollkommen ist, auch ein Kult des Lebens. Beide sind untrennbar. Eine Kultur, die den Tod verleugnet, verleugnet auch das Leben.”
(Octavio Paz)

¡Viva la Muerte! schallt es derzeit auch aus der europäischen Nekropole. Es führt kein Weg an Wien vorbei, wie es scheint. Den Tod suchen und das Leben finden kann man aber überall, wenn man es denn will.

Sonntag, 28. Oktober 2007

Hinterhältiger Diebstahl

Wie war das? Dieses Wochenende ist eine Stunde länger? Bei mir ist die nicht angekommen. Irgendjemand muss mir diese Stunde geklaut haben. Sachdienliche Hinweise werden auch streng vertraulich entgegen genommen; lieber ist es mir allerdings, wenn der gemeine Dieb öffentlich an den Pranger gestellt wird. Zur Abschreckung, damit so etwas nie wieder passiert. Sollte es sich doch nicht um einen Diebstahl handeln, sondern diese Stunde durch Eigenverschulden abhanden gekommen sein, so erhält der ehrliche Finder den üblichen Finderlohn von 10 Prozent einen Finderlohn von 18 % (wegen Konkurrenz editiert)!