Heute werde ich es tun. Dabei meinte gestern noch jemand zu mir, ich würde überhaupt nicht katholisch aussehen (leider habe ich nicht nachgefragt, wie man dann aussehen würde). Jedenfalls bin ich sehr gespannt, ob und wie das wird.
C. Araxe - 2009.01.30, 10:14
Dann würden einem sicher solche schönen E-Mails entgehen:
Von: Angst War Gestern
Betreff: Tablette Gegen Ende Der Welt! Wirklichkeit
Angst und Stress haben andere! Ab sofort duerfen Sie nur an das Gute denken! Finanzkriese? Interessiert Sie nicht mehr.
Lassen Sie sich nicht von Angst beeinflussen. Einfach Pillen bestellen und schon haben Sie alles hinter sich.
So neugierig, dass ich den nachfolgenden Link angeklickt hätte, war ich dann aber doch nicht.
C. Araxe - 2009.01.27, 11:27
Draußen wurde es vorgestern weiß, drinnen wurde mir schwarz vor Augen. Schwarz bin ich zwar sehr zugeneigt, aber so eng muss die Bindung dann doch nicht sein. Gestern wurde das Rot, das seine Restaurationszwecke erfüllt hat, in den Keller getragen. Außhäusig belebte nur ein Rotkehlchen das Grau. Dass der heutige Tag sehr blau und lau ist, hat nichts mit Restalkohol und Leidenschaftslosigkeit zu tun, sondern vor allem damit, dass es sich um einen Sonntag handelt, der sich schon fast frühlingshaft gibt und man noch ein paar Tage Zeit hat, um wichtige Entscheidungen zu fällen und sich somit gern eine lässige Entspanntheit auf dem heimischen Sofa breit machen darf, die in allen Farben des Regenbogens schillert. Mag diese auch einer Seifenblase gleich am Montagmorgen platzen.
Heute ist heute.
C. Araxe - 2009.01.25, 13:05
Wie kann man eigentlich allgemein sagen, dass jemand ungläubig ist, wenn es sich eigentlich darum handelt, dass geglaubt wird nicht zu glauben?
(Nach dem Besuch eines katholischen Gymnasiums mit jesuitischer Tradition ist es sicher nicht so verwunderlich, auf solche Fragen zu kommen. Glaube ich.)
C. Araxe - 2009.01.20, 10:23
Dinge, die ich überhaupt nicht mag: jetzt schon festlegen, wann ich Urlaub nehme.
C. Araxe - 2009.01.16, 09:37
Als ich spät nächtens von den eisblauen Strahlen des Wintervollmondes, die durch ihre erhöhte Klarheit alles überrealistisch erscheinen lassen, ans Fenster gerufen wurde, war ich fast ein wenig enttäuscht, als ich keine tief verschneite Winterlandschaft, gerahmt von schroffen Gebirgszügen erblickte, in der sich leise schellend ein Pferdeschlitten nähert und in der Ferne mehrstimmiges Wolfsgeheul erschallt („Hören Sie die Kinder der Nacht? Was für eine Musik sie machen!”). Dann fand ich es aber doch ganz gut, dass ich nur den zuvor nachlässig geschlossenen Vorhang richtig schließen musste, um wieder weiterzuschlafen.
C. Araxe - 2009.01.12, 09:46
Langsam gewöhne ich mich an die Kälte und freue mich sogar darüber. Aber auch nur, weil es um so schöner ist, wieder ins Warme zu kommen.
C. Araxe - 2009.01.07, 14:28
Der nicht unerwartete, trotzdem nicht minder unerwünschte Ruf des Weckers setzte der sich in zwei Wochen wohligen Dahintreibens gebildeten Zeitblase ein jähes Ende. Angenehm hatte man sich darin gefühlt – Entschleunigung hieß das Zauberwort, das sie gebildet hatte. Ihr hinterher zu trauern ist indess keine Zeit vorhanden, schon drängelt sich der Alltag ungeduldig in die Erinnerungen und macht sich breit wie unwillkommener Besuch. Auch wenn man es nicht wahrhaben möchte – er ist kein Gast, sondern wird wieder ein bleibender Mitbewohner sein. Seufzend akzeptiert man das, nimmt sich aber vor, anarchistische Strategien zu entwickeln und diese vor allem auch in die Tat umzusetzen, um der Gleichförmigkeit keine Chance zu geben.
C. Araxe - 2009.01.05, 10:20
... du bist so schön”, mag ich fast zu diesem Jahr sagen. Entgegengesetzt zum
letzten Jahr entwickelte sich diesjährig gerade die zweite Hälfte überragend und überraschend positiv. Aber Stillstand bedeutet Tod – (fast) vorbei ist nur dieses Jahr. Allgemein sagt man, dass es nur besser werden könne, wenn etwas nicht gut läuft. Mit positiven Anspruchsdenken könnte man aber ebenfalls ganz einfach sagen, dass sich gut steigern lässt – in besser. Und das wünsche ich allen so oder so für:
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C. Araxe - 2008.12.31, 12:29
Zeit, um zumindest etwas zur Ruhe zu kommen. Zeit, um sich selbst zumindest etwas wieder zu finden. Keine Jahresbilanz – die hat noch Zeit, sondern unabhängig von der Zeit dieses einen Jahres um um sich und in sich zu blicken. Und wenn man dann den Kopf hebt und die Augen weit öffnet oder, besser noch, fest schließt, um besser zu sehen, dann kann man genau sehen, dass man sich teilweise kaum Millimeter von der Stelle bewegt hat, aber andererseits fremde Galaxien durchschritten hat. Seltsam ist das. Dieser lähmende Stillstand einerseits, den man oft genug hasst, der aber eben doch sehr vertraut ist. Und dann all das, bei dem man sich weiter bewegt hat, aber auch weiter entfernt hat. Weiter weg von dem, was einmal war. Das, was man selbst einmal war und nun ein Fremder ist, dem man begegnet, wenn man zurück schaut. Trotzdem weiß man – all das bin ich und es ist auch immer noch irgendwo in mir. Das Kind, das Huckleberry Finn sein wollte oder die Weltmeere mit einer Fünfmastbark erobern und so rein gar nichts für Puppen übrig hatte. Der Teeny, der sich nicht so recht zwischen Punk und Gothic entscheiden konnte und dann außerdem noch ab und zu ein ein offenes Ohr für Pop hatte, der auch noch in revolutionäre Zeiten schlitterte und mal eben so entdeckte, dass Wissen cool ist. Der Twen, der versuchte, sich in den gegebenen Umständen zu behaupten, ohne sich selbst zu verraten und sich entsprechend den abgelegensten Subkulturen zuwandte, um dann zu erkennen, dass man das Wunder des Lebens überhaupt in sich tragen kann. Die jetzige Dekade war dann die spießigste überhaupt, auch wenn sie anfangs mehr als turbulent zuging. Im Laufe der Jahre erkennt man dann doch immer mehr, was man will oder was man nicht will. Die Umsetzung von Erkenntnissen ist ja meist ein unterschätzter Punkt. Und ja, ich würde aus heutiger Sicht einiges anders machen. Aber eigentlich nur Sachen, die ich nicht gemacht habe. Drum gilt mehr denn je, einfach das zu machen, was man für richtig hält. Es kann natürlich nicht schaden, zu schauen, was man früher einmal wollte . Auch das hat seine Berechtigung. Und so werde ich wohl auf dem nächsten Hafengeburtstag eine Fünfmastbark kapern.
C. Araxe - 2008.12.29, 22:25
Oder was auch immer Sie sich wünschen bzw. was auch immer Sie daraus machen.
C. Araxe - 2008.12.24, 14:16
Wenn es den Anschein gehabt haben sollte, dass ich abgetaucht bin, so ist dem nicht so. Das zukünftige Verschwinden der „Sonne” durch einen Neubau ist aber ein deutliches Zeichen dafür, dass ich nicht die Einzige bin, die an der Tiefsee interessiert ist. Nur weit, weit weg ist diese. Nah dran ist hingegen mein Urlaub. Sehr nah dran. Ich kann ihn schon riechen. Ausgenommen gut riecht er. Das ist auch nicht verwunderlich – wer so entspannt ist, gerät nicht so leicht ins Schwitzen. Etwas muss ich mich noch gedulden, dann werde ich mich in den Urlaub stürzen als sei’s die Tiefsee.
C. Araxe - 2008.12.19, 10:13