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Sonntag, 6. Februar 2011

Stockendes Blut

Manches fällt schwerer als bei deutlich spürbaren Sturmböen und mit sich nicht minder deutlich bemerkbar machender Höhenangst Natur-, Kultur- und Baudenkmäler zu besteigen.


Im Wald ist es still. Vergangene Schlachten, gegenwertig tobende Stürme – all das schluckt diese Stille, die dennoch voller Leben ist. Und Tod.


Fremdheit und Vertrautheit verbinden sich für kurze Zeit zu einer kühlen Nähe, ähnlich dem, wie wenn man beim Streicheln einer Schlange merkt, dass das nicht die warme Flauschigkeit von Fell ist.

Donnerstag, 3. Februar 2011

Stück für Stück

„Ich suche ein Beil, ich finde ein Beil und ich hacke mir den oberen Arm ab … ” (Sandow)

… und spalte ihn in abertausende Teile. Mit dem Rest meines Körpers werde ich ebenso verfahren. Dann, ja dann, wenn ich mich auf diese Weise aufgeteilt habe, ist es mir bestimmt möglich, all das, was da aus unterschiedlichsten Richtungen an mir zehrt, zu bewältigen ohne selbst überwältigt zu werden.

Freitag, 28. Januar 2011

Schuld und Sühne

Es wird gesagt, dass jemandem vergeben wird, wenn er seine Schuld eingesteht und Reue zeigt. Wie ist das aber, wenn bereut wird, aber keinerlei Schuld zugegeben wird? Wobei nicht mal sicher ist, ob es überhaupt ein Schuldigsein gibt. Und man wird es wohl auch nie erfahren. Die Geste der Sühne ist indessen unübersehbar.

Dienstag, 25. Januar 2011

Keine Zeit

Ich muss mich um meine Muße kümmern.

(Naja, etwas arbeiten und so dann auch noch.)

Montag, 17. Januar 2011

Was auch mal gesagt werden muss

„Aufstehen ist einfach immer scheiße”, meint Schlafforscher Dieter Riemann.

Montags erst recht. Vor allem, wenn man den ganzen Tag nicht richtig wach wird.

Mittwoch, 12. Januar 2011

Die lieben Kollegen, Teil 1

Es ist schon etwas seltsam, wenn man einem chinesischen Kollegen erklären muss, dass seine Übersetzung ins Chinesische falsch ist. Vor allem, wenn man selbst diese Sprache nicht im Mindesten beherrscht.

Sonntag, 9. Januar 2011

Die Dominakammer wartet

Oder auch nicht. Denn auch diesmal weiß ich noch nicht, welches Zimmer das meine dort sein wird. Ich weiß nur, dass ich morgen wieder mitten in der Nacht aufstehen muss, das Gruselkabinett für ein paar Tage ohne mich auskommen muss (117+ kann man auch im Nachhinein anwenden!) und ich mich in provinzieller Umgebung aufhalten werde.

Die Reise ins Glück

Deutschland, 2004
Regie: Wenzel Storch
Darsteller: Jürgen Höhne, Jasmin Harnau, Holger Müller, Jörg Buttgereit, Bernward Klimek, Ralph Meyer, Harry Rowohlt (Sprechrolle)

Nach „Der Glanz dieser Tage” und „Sommer der Liebe” darf der letzte Film von Wenzel Storch nicht fehlen, welcher der von mir zuerst gesehene war. Hätte ich 2004 zur Zeit des Fantasy Filmfestes schon gebloggt, so bräuchte ich nur einen Link in die Untiefen des Gruselkabinetts setzen. Mein Erstaunen nach dem erstmaligen Sehen dieses Films ist mir aber noch sehr gut in Erinnerung geblieben. Nachdem man wieder halbwegs einen Gedanken fassen konnte, was nicht so einfach war, kam als erstes die endlos wiederholte Frage „Was war das denn?” Man fühlte sich so, als hätte die im Film für Gehirnwäsche (Schmutzige Gehirne inklusive Gedanken werden nicht nur sauber, sondern rein. Danach ist kein Grauschleiher mehr vorhanden. Und das Beste: am Stammhirn bleibt auch kein Kragenspeck zurück.) zuständige Clementine das eigene Gehirn etwas zu heiß gewaschen. Dieses psychedelische Märchen hat zwar eine Handlung, der man schon folgen kann, was aber nicht heißt, dass man dadurch diesen Film versteht. Es gab reichlich Zuschauer, die von diesem Werk angepisst waren, was nicht nur an den dauerurinierenden Propagandaministern lag. Massentauglich sieht anders aus. Alle anderen staunen über eine rauschhafte Ausstattung und sinnlosen Inhalt, die selbst im Traum nur schwer vorstellbar sind. Keine harmlose Droge, denn dieser Film kann auch noch Jahre später Backflashs auslösen. Auf die Filmmusik sei auch noch mal hingewiesen, speziell auf den von Max Raabe gesungenen Tellerlip Girl Song.

Official Site
Trailer

Samstag, 8. Januar 2011

Sommer der Liebe

Deutschland, 1992
Regie: Wenzel Storch
Darsteller: Jürgen Höhne, Alexandra Schwarzt u.v.a.

Die beste Kritik vom Katholischen Filmdienst vorweg: „Ein Film, der einem den Feierabend gründlich vergällt.”

In diesem Film spielen Popel und Nonnen ebenfalls eine Rolle, wenn auch keine Hauptrolle, denn hierbei handelt es sich um einen Langhaarigen-Report. Der wilden Zeit der Blumenkinder wird psychotrashiges Leben eingehaucht, das manchmal nach Spekulatius riecht. Es versteht sich von selbst, dass das alles eine überbordende Farborgie (mit tofften Mustern!) ist, ganz sicher noch bunter als die echten 70er. Sexszenen dürfen selbstverständlich nicht fehlen: allerheißester Blümchensex – mit der verbotenen Kameraeinsellung gedreht. Drogen soundso – Willy Brandts Nasenhaare kann man rauchen. „Darfste nicht zu viel von nehmen, sonst kommste nicht wieder von runter.” Aber auch Blutiges wird wieder geboten mit abgesägten Beinen und Poppwurst aus im Wald gemetzelten Tramperinnen. Alle Keksliebhaber sollten in der Vorweihnachtszeit in einem Kloster ihr Winterquartier einrichten. Da gibt es nämlich Kekse satt. Auch Waffelkekse. Dass nicht nur die Kekse einen an der Waffel haben, muss man wohl nicht erwähnen. Zum Glück, denn Normalität wird viel zu oft überbewertet.

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Kein Trailer (aber die weltberühmte Hühner- und Eierherapie des Sexualtherapeuten Rolf Eiermann, Schüler des großen Werner Höfer)

Freitag, 7. Januar 2011

Der Glanz dieser Tage

Deutschland, 1989
Regie: Wenzel Storch
Darsteller: Wenzel Storch, Jürgen Höhne, Bernward Herkenrath,
Sabine Meyer, Alexandra Schwarzt

„Folterkammer filmischer Idioten.”
„Ein Schundprodukt, aus der Unterhose gefilmt.”
„Dieser Film ist schlicht und einfach eine Zumutung.”
„Hier wird derart ausgelassen in die klerikale Kacke getreten, dass es nur so spritzt.”


Genug der lobenden Zitate. Hierbei handelt es sich um den ersten Teil der Jürgen-Höhne-Triologie, der auch schon bei seinem Debüt durch seine unschauspielerische Darstellung Glanzlichter der Unfilmgeschichte setzt. Laut Wenzel Storch handelt es sich bei diesem Werk um einen römisch-katholischen Propaganda-Film, der ohne Zustimmung und hinter dem Rücken der Katholischen Kirche gedreht wurde. Ich habe die vage Vermutung, dass es nicht so gut ankommen würde, wenn das kleine Monster dieses katholische Wunderland aus Sperrmüll als Lehrmaterial für den Religionsunterricht vorschlagen würde. Nun ja, es geht auch etwas blutig zur Sache, aber für den wahren Glauben kann sich ein Priester schon mal die Hand abhacken. Immerhin kann man aus den Knochen später ein hübsches Mobilé basteln. Der Film hat soundso viel mit Basteln zu tun – bei den Specialeffekten kommt Ed Wood schwerlich mit. Selbstverständlich kam nach dem Film wieder einmal die Frage nach Drogen auf, wobei der Regisseur beteuerte, dass während der Dreharbeiten keine konsumiert wurden, privat natürlich schon ... Im Film tauchen dennoch Drogen auf: kriminell angeeignete Ministrantenpopel (schließlich sind diese ausschließlich dem Vatikan vorbehalten), die für pseudoreligiöse Rauschzustände missbraucht werden. Irgendwie haben Sie das Gefühl, dass dieser Film nichts mit Glauben zu tun hat? Nehmen Sie die eben dort angepriesene Glaubenssalbe zu sich und auch Sie werden ausrufen: „Ja! Ich kann wieder glauben! Ich glaube, ich spinne.”

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Trailer

Donnerstag, 6. Januar 2011

Kriegswinter



Mitten in der Stadt liegen schmutziggrau die Schneereste aufgetürmt wie die Trümmerhaufen nach einem Großbombardement. Als nächstes folgte der Blitzkrieg das Blitzeis. Nun eine kurze Kampfpause, aber noch ist der Winter nicht zu Ende – der nächste Angriff kommt bestimmt.

Mittwoch, 5. Januar 2011

Das Ohr von Giacometti

(Post-)Surreale Kunst von Meret Oppenheim bis Mariella Mosler gibt es derzeit in der Galerie Levy zu sehen. Eine wahre Wunderkammer für Freunde der Surrealisten, größtenteils mit Objekten von teilweise sehr namhaften Vertretern gefüllt, wie beispielsweise neben eben jenem Ohr von Meret Oppenheim (ähm, also von Giacometti) dieses (un-)zerstörbare Objekt von Man Ray, das nachvollziehbarerweise nur eine Leihgabe ist und nicht zum Verkauf steht. Trotzdem sind da einige Klassiker käuflich erwerbbar und auch bei dem in der Gegenwart erschaffenen sind durchaus Werke bei, die zu gefallen wissen, wie z. B. die Dracula-Maske von Mariella Mosler, die ausschließlich aus Vampirgebissen besteht. Falls in naher Zukunft ein Banküberfall stattfinden sollte, habe ich übrigens nichts damit zu tun.

Freitag, 31. Dezember 2010

Ende Neu

Nun soll also schon wieder etwas zu Ende gehen und etwas Neues beginnen. Dabei gab es dieses Jahr bereits einige Enden, die letztendlich länger unabsehbar waren, aber nicht jeder Zeitpunkt für ein Beenden ist so einfach zu finden, wie das Jahresende. Unabhängig davon, ob das Beenden nun leicht oder schwer fällt. Dass der Anfang von etwas Neuem indes sich sehr zum Positiven entwickeln kann, sollte man sich hierbei aber mindestens dreimal hinter die Ohren schreiben (oder gleich in Spiegelschrift auf die Stirn).

Von daher wünsche ich allen die Wunder des Neuen in all ihren positiven Möglichkeiten und deren Erfüllung für

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