Alien
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Freitag, 19. August 2011

Hideaways

Frankreich / Irland, 2011
Regie: Agnès Merlet
Darsteller: Harry Treadaway, Kate O'Toole, Rachel Hurd-Wood, Susan Lynch, Thomas Brodie Sangster

Etwas habe ich es ja schon vorher geahnt, aber „Dorothy Mills” von derselben Regisseurin habe ich in recht guter Erinnerung behalten und die Zutaten des Anfangs dieses Films klangen doch sehr verführerisch phantasiereich: eine Familie, die über besondere Eigenschaften verfügt. Und zwar wurde der Großvater immer blind, wenn er an Sex dachte. Beim Vater fiel der Strom aus, wenn er Angst hatte (sehr praktisch beim Zahnarzt). Und wenn der Sohn blutet, stirbt alles in seiner Umgebung, was aber erst recht spät festgestellt wird. Daraufhin flieht er in den Wald und lebt darin einsam. Bis er mit einer krebskranken jungen Frau zusammentrifft und der Film in seiner Schnulzenhaftigkeit kaum noch zu ertragen ist. Wenn man nicht gerade zuckersüße, kitschige Romanzen mag, sollte man hinterher unbedingt die Augen gründlichst säubern. Gibt sonst sicher ganz schlimme Augenkarries.

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Snowtown

Australien, 2011
Regie: Justin Kurzel
Darsteller: Craig Coyne, Daniel Henshall, Louise Harris,
Lucas Pittaway, Richard Green

Bei diesem Film ist mal wieder der Hinweis mit den wahren Begebenheiten angebracht. Serienmörder, die Jagd auf Pädophile machen, finden sicher vielfach Anklang. Die Motivation zu töten, ist aber dann doch eher sadistischen Neigungen zuzuschreiben, so dass die Opfer mitunter recht wahllos ausgesucht werden. Filmisch umgesetzt wird das alles in fast real erscheinenden, nüchternen Bildern, die die Tristesse und Gewalt einer heruntergekommenen Vorortsiedlung sehr gut einfangen. Die darstellerische Leistung ist durchaus gelungen und authentisch wirkend – der charismatische Haupttäter, hinter dessen Freundlichkeit gnadenlose Brutalität lauert und sein junger Gehilfe, der sich naiv von ihm manipulieren lässt. Trotzdem schafft es der Film nicht, vollkommen zu überzeugen. Durch den dokumentarhaften Stil entsteht vielfach nur eine oberflächliche Nähe zu allen Personen, wodurch der Zuschauer auf Distanz gehalten wird und nur mühsam einen richtigen Zugang zu diesem Film findet. Zum Soundtrack jedoch sofort und dies auch auf längere Zeit.

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End of Animal

Südkorea, 2010
Regie: Jo Sung-Hee
Darsteller: Lee Min-Ji, Park Hae-il, Yoo Sung-Bok, Park Sae-Jong, Kim Yeong-Ho

Der Strom fällt aus, Autos bleiben stehen, Handys funktionieren nicht mehr – keiner weiß, was passiert ist, das zu diesem Weltuntergangsszenario geführt hat. Bis auf diesen mysteriösen Unbekannten, der alles zu wissen scheint. Kurz bevor es passierte, stieg er in abgelegener Gegend zu einer jungen, schwangeren Frau ins Taxi. Von ihr und dem Fahrer weiß er alles und eben auch, dass die Apokalypse bevorsteht. Von Engeln mit scharfen Zähnen und Krallen, die herabsteigen werden, nachdem ein Sonnenwind alles Licht ausgelöscht hat, erzählt er und nennt zwischendurch die Zeit, die noch bleibt. Die junge Frau erwacht allein im Taxi, nachdem es passiert ist. Auf ihrer Suche nach Erlösung irrt sie einsam und verloren durch Niemandsland. Die Menschen, denen sie begegnet, sind keine Hilfe für sie – die kommt scheinbar allein vom Fremden, der sich ab und zu bei ihr meldet. Indes nimmt die Kälte und Dunkelheit zu – nicht nur auf die Landschaft bezogen. Der Verweis auf Michael Hanekes „Wolfszeit" ist schon sehr treffend. Nur ist hierbei alles noch reduzierter. Schleichend baut sich eine bedrohliche Atmosphäre auf und die Handlung wird hinter den Metaphern fast bedeutungslos. Ein Endzeitfilm mit Tiefgang und sehr empfehlenswert, wenn man nicht nur leicht zugängliche Unterhaltung sucht.

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Donnerstag, 18. August 2011

Cold Fish

Japan, 2010
Regie: Sion Sono
Darsteller: Asuka Kurosawa, Denden, Hikari Kajiwara, Mitsuru Fukikoshi, Mugumi Kagurazaka, Tetsu Watanabe
Originaltitel: Tsumetai nettaigyo

„Strange Circus” hat mich sehr beeindruckt und auch „Exte” vergisst man nicht so schnell. Besonders die surrealen Elemente haben es mir bei diesen Filmen angetan, auch wenn sie ansonsten doch recht unterschiedlich sind. Nun also ein neuer Film von Sion Sono, der diesmal auf einer wahren Begebenheit beruht. Das Surreale fehlt hierbei (leider) vollkommen, dafür wird grotesker Humor und blutiges Gemetzel nicht gerade knapp bemessen eingesetzt. Um zu zeigen, wie ein nachgiebiger Familienvater ebenso blutrünstig wird wie ein gewissenloser Gewohnheitsmörder, wird sich 144 Minuten Zeit gelassen, die man gar nicht zu spüren bekommt. Denn diese Schlachtplatte weiß durchaus zu überzeugen, auch wenn dies vielleicht nicht jeder Magen mitmacht. Dass dieser Film zu einer Trilogie (Hass) gehört, habe ich erst später mitbekommen. Der erste Teil „Love Exposure” (ist mir irgendwie durchs Netz gegangen) und der dritte Teil „Guilty of Romance” (soll noch irgendwann ins Kino kommen) haben mich nun doch sehr neugierig gemacht, auch wenn „Cold Fish” bei weitem nicht so einen tief gehenden Eindruck wie „Strange Circus” bei mir hinterlassen hat.
„Leben tut weh” ist die eine Weisheit, die einem dieser Film mitgibt (obwohl ich da eher von Sterben sprechen würde). Zudem gibt es praktische Tipps dazu, wie man am besten Leichen verschwinden lässt, sie nahezu „unsichtbar” werden. Sehr nützlich – kann man immer mal gebrauchen.

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Dienstag, 16. August 2011

Grauenhafte Vorstellungen

Morgen Abend geht sie endlich los, die „Leistungsschau der Leichenzähler” (taz), um „den Sehnerv mal so richtig in die Zange zu nehmen.” (Szene Hamburg). Das stelle ich mir grauenhaft schön vor. Wenn ich allerdings so auf die letzten Arbeitstage zurück blicke, habe ich eine ganz andere Horrorvision vor Augen: mit dem Laptop auf dem Schoß des Abends im Kino sitzend, um noch halbwegs alles zu schaffen, was sich da so grauenvoll angehäuft hat ...

Freitag, 12. August 2011

Ein Schauermärchen

Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit – genau genommen ist diese Zeit noch gar nicht der Vergangenheit angehörig –, da lebte jemand missmutig von Tag zu Tag. Auch des nächtens zeigte er sich meist tief betrübt. Nur ganz selten brachte er den Menschen ein Strahlen entgegen. Warmes Entgegenkommen war bei ihm kaum anzutreffen, stattdessen war da nur eine kühle Reserviertheit. Er hatte einfach keine Lust, den Erwartungen, die man an ihn hatte, zu entsprechen. Vielmehr beneidete er seine Brüder. Seinen Jüngeren, dem man seine Sprunghaftigkeit nicht übelnahm. Seine beiden Älteren, von denen man bei dem einen allenfalls etwas Milde erwartete und beim anderen oft schon mit dessen Grimmigkeit rechnete. Aber er, er sollte sich immer von seiner besten Seite zeigen. Ihm nahm man es sofort übel, wenn er es nicht tat. Diese ständige Erwartungshaltung hatte ihn zutiefst erschöpft. Keiner konnte nachvollziehen, was für Stress diese andauernde Überbelastung bedeutete. Zunehmend war es ihm gleichgültig geworden und so zog er sich immer weiter zurück. Viele zweifelten inzwischen gar an seiner Existenz, was seine Demotivation nur verstärkte. Sehr oft weinte er – mal still und leise, aber viel häufiger vollkommen hemmungslos. So wie die Menschen um ihn herum spürte er, dass das so mit ihm nichts mehr werden würde. Diese Erkenntnis führte bei ihm zu noch mehr Hoffnungslosigkeit. Und wenn er nicht gestorben ist, dann lebt dieser Sommer noch heute.

Dienstag, 9. August 2011

Geständnisse (Confessions)

Japan, 2010
Regie: Tetsuya Nakashima
Darsteller: Takako Matsu, Masaki Okada, Yoshino Kimura, Yukito Nishii
Originaltitel: Kokuhaku

Nein, das Fantasy Filmfest hat noch nicht begonnen. Dieser Film hätte allerdings bestens ins Programm gepasst, aber Rapid Eye Movie bringt seine Filme meist lieber selbst ins Kino. Es wäre auch sehr schade gewesen, wenn dieser melodramatische Psycho-Horrorthriller im allgemeinen Blutrausch untergegangen wäre. Schuld, Rache und Sühne sind die großen Themen und somit ist es kein Zufall, dass Dostojewskis Raskolnikow zitiert wird. Die einzelnen Perspektiven ergeben Scherben gleich zusammengesetzt den Spiegel einer Gesellschaft voller Zynismus. Grausam ist die Rache einer Lehrerin – an Schülern, die zu Mördern ihrer Tochter wurden –, die am Anfang nicht gleich Blutwurst, sondern Milch (ohne Haut) ist. Dem magischen Sog, der von diesem Film ausgeht, unterstützt durch eine überwältigende audiovisuelle Ästhetik, kann man sich nur schwerlich entziehen. Spiralförmig gleitet er in immer tiefere Abgründe. Sehr, sehr böse und sehr, sehr faszinierend.

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Montag, 8. August 2011

Missio Sanguinis



Wie angekündigt erfolgt eine Fortsetzung zum Thema Aufrüstung. Hierbei handelt es sich um ein Aderlassgerät, mit dem sich auf sehr komfortable und effektive Weise Blut abpumpen lässt. Das Gefäß ist leider auf eine Blutmenge von 600 ml begrenzt, aber da lässt sich bestimmt noch etwas Größeres organisieren. Kleine Umbauten habe ich auch schon vorgenommen. Ursprünglich waren die Schläuche nicht durchsichtig, um den Blutentzug unsichtbar zu halten und somit (laut Gebrauchsanweisung) eine seelische Aufregung des Patienten zu vermeiden. Das ist natürlich überflüssiger Firlefanz. Ebenso wie die Aufbewahrung ist nun auch die Benutzung ein wahrer Augenschmaus.

Donnerstag, 4. August 2011

Der Geruch frischen Blutes

Gleich den Instinkten eines Raubtieres trieb es mich heute zur Kilometer weit entfernten Quelle. Diese sprudelte allerdings noch gar nicht sichtbar. Erst nach verbissener Verfolgung wurde ich fündig. Und nicht nur ich – zwei weitere Jäger, deren Blutdurst mir über die Jahre hinweg bestens bekannt war, hatten sich zu mir gesellt und stürzten sich begierig auf die Beute. Uns blutdürstig angrinsend hielten wir sie endlich in den Händen. Das war schon etwas anderes, als nur aus der Ferne einen Blick darauf zu werfen. Nun kann der ausführliche Schlachtplan erstellt werden.

Die Verwandlung

Montag, 1. August 2011

Die lieben Kollegen, Teil 6

Mit der Chefin unterhalte ich mich über die Schüchternheit einiger Azubis und sie meint: „Wir beißen doch nicht, oder?”
Ähm, ja ...

Das 7. Gebot

Und ebenfalls das 10. Gebot ist unter gewissen Umständen schwer einzuhalten. Man könnte sich ja damit herausreden, dass man als Ungetaufte freie Hand hätte oder zumindest das Begehren nicht so sehr moralisch sanktioniert wird; bei Diebstahl handelt es sich allerdings dann doch um eine Straftat. Als Furtum usus könnte man dies gewiss nicht abtun, auch wenn ich vielleicht nach kurzer Zeit überfordert wäre, so würde ich die Objekte der Begierde nicht wieder zurückgeben wollen. Eigentlich tangiert mich diese ganze Thematik ansonsten sehr selten – mit dem, was ich habe bin ich meist sehr zufrieden. Aber es gibt Ausnahmen. Und diese hätten auch fast in meine Tasche gepasst:

Montag, 25. Juli 2011

Koffeinierte Halluzinationen

Gleich hole ich mir noch eine Tasse Kaffee und wenn ich die ausgetrunken habe, werde ich nach Hause gehen, da ich nicht mehr zurechnungsfähig bin.

Freitag, 22. Juli 2011

Das Dutzend ist voll!



Hierbei handelt es sich nicht um Dutzendware (obwohl ich mir nicht so ganz sicher bin, ob nicht qua Schokoladenkumulation doch eine gewisse Käuflichkeit besteht), sondern um ein dreckiges wahres Dutzend und zwar monstermäßig.

Montag, 18. Juli 2011

Mit allen Wassern gewaschen



Fein rieselt der Sand von allen Stränden dieser Insel im hohen Norden aus jeder Tasche, das mächtige Rauschen der Brandung klingt indes nur noch in der Erinnerung nach. Sonne empfing uns bei der Ankunft und die Tage wurden am und im Wasser verbracht. Geruhsamkeit machte sich breit. Abendliche Wege führten über Wiesen, getaucht in mildem Nebel und von Fledermäusen begleitet. Aber schon bald schrieen die Möwen den Sturm herbei und mit ihm den Regen. Die starken Unwetterwarnungen und darauf einsetzenden Weltuntergänge waren dann nicht mehr ganz so dazu geeignet, das faule Strandleben fortzusetzen, hielten aber nicht davon ab, auf Entdeckungsreisen zu gehen. Unter der Erde tief in die Vergangenheit. Hin zu den nördlichsten Gefilden unter ortskundiger Führung. Auch der äußerste Süden wurde erkundet. Das unfreundliche Wetter machte all die Strände nur noch schöner, da sie sich zusehends leerten. Leichen durften bei diesem Urlaub selbstredend nicht fehlen, ob nun am Strand, am Wegesrand oder in der Heimatstätte der Heimatlosen. Etwas fehlte mir nun aber doch: mehr Zeit. Das wäre allerdings nach ein paar Wochen mehr auch nicht anders und dieses Gefühl wäre genauso unersättlich wie das Meer.

Mehr Meer u. a.

Montag, 11. Juli 2011

Das kostbarste Strandgut



Mit jeder Welle wird zunehmend der Alltag vergessen und das Urlaubsgefühl an Land gespült.