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Leichenschau

Trotz meiner nekrophilen Neigungen bereitet mir der Kadaver von twoday.net wenig Freude. Da ist fast nur noch Modergeruch, der mich größtenteils nicht anspricht. Die Zeiten von pulsierendem Leben, als man ganze Abende mit Bloggen verbrachte, sind schon lange vorbei. Tja damals, als es schon öfters mal dreistellige Kommentarzahlen zu einem Beitrag gab … die Gesamtzahl der Kommentare (35383) nährt sich immer noch davon. Und nun hängt man trotzdem an diesem Kadaver fest. An Offenheit für Neues mangelt es nicht, an Gewohnheit indes ebenso nicht. Und so bastelt man etwas lustlos an neuen Existenzen. Gleichfalls wissend, dass nicht nur twoday.net Livores seit langem aufweist, sondern allgemein die ganze Bloggerei. Nichtsdestotrotz macht man hier einfach weiter. Zwar mit weniger Elan, aber dennoch mit hartnäckiger Ausdauer. Aber es muss ja nicht immer alles Sinn machen, was man macht. Genau genommen macht das Wenigste Sinn. Oder noch genauer kann man jeglichen Sinn anzweifeln. Also geht es erst einmal weiter mit der Leichenschau. Bis dann alles verwest ist.
zuckerwattewolkenmond - 2017.01.24, 21:00

Geht mir genauso,

aber ich finde, es gibt keine wirkliche Alternative zum Bloggen, auch wenn es was die Kontakte und den Austausch betrifft, nicht mehr dasselbe ist wie früher. Da heißt es wohl, sich andere Geselligkeitszonen zu suchen.

C. Araxe - 2017.01.24, 21:16

Virtuell tue ich mich da schwerer, da sich da im Gegensatz zum Realen ein endloser Raum auftut. Im RL ist es dann doch einfacher als im VL, was „Geselligkeitszonen” betrifft. Zumindest, wenn man nicht ganz im Oberflächlichen hängenbleiben will.
bonanzaMARGOT - 2017.01.25, 12:22

ausdauer ist ganz allgemein das wichtigste.

C. Araxe - 2017.01.25, 19:50

Hm, ob das nun das Wichtigste ist? Sicher ist es meist hilfreich, ausdauernd sein zu können. Wobei auch immer die Frage mitschwingt, was man mit der Ausdauer erreichen will. Zudem kann sich übersteigerte Ausdauer auch negativ auswirken. Wenn man beispielsweise nicht merkt, wenn man ein totes Pferd reitet. Oder es merkt und trotzdem nicht absteigt. Gerade bei twoday.net ist das dann doch eher der Fall.
bonanzaMARGOT - 2017.01.26, 07:42

ich würde sagen, das leben ist ein ausdauer-sport... in vielerlei hinsicht, selbst wenn man ein totes pferd reitet.
C. Araxe - 2017.01.27, 20:37

Da ist meine Sichtweise eine andere. Sport ist nichts, dem ich etwas abgewinnen könnte. Dem Leben dagegen sehr. Funktioniert natürlich nur, wenn man das Leben nicht als Wettkampf versteht, was es sicherlich allgemein im natürlichen Bereich und auch vielfach im kulturellen Bereich ist. Und das ist das Gute und zeitgleich das Böse am Menschen (diese idiotischen Begriffe „gut” und „böse” sollte man eigentlich überhaupt nicht benutzen), dass er sich eine eigene Welt schaffen kann, die unabhängig vom Leben ist.
bonanzaMARGOT - 2017.01.28, 06:39

fakt ist, dass das leben uns menschen jede menge leistung abverlangt (und ausdauer gehört dazu). ich habe nicht den ehrgeiz bei diesem "leistungssport leben" vorne dabei zu sein, spüre aber doch den druck, unter dem man ständig steht. ich efuhr in meinem leben bereits, wie schnell man "ganz unten" landen kann.
was meinst du mit "eigener welt"?
C. Araxe - 2017.01.28, 16:27

Eine eigene Welt fängt mit unabhängigen Gedanken an, die eine eigene Sichtweise ergeben und zumindest die unmittelbare Umgebung neu oder vielmehr anders formen und gestalten können.
bonanzaMARGOT - 2017.01.28, 18:10

Eigene Sichtweise? Unabhängige Gedanken? Bist du dir sicher, dass es sowas gibt?
C. Araxe - 2017.01.28, 19:57

Das ist natürlich nicht verallgemeinernd gemeint, sondern explizit auf den Kontext bezogen.
bonanzaMARGOT - 2017.01.28, 20:18

Wow!
pathologe - 2017.01.25, 15:19

Nunja,

inzwischen haben Sie ja anderweitig Beschäftigung durch den Schlendrian und müssen nicht mehr nächtelang einsam vor sich hinbloggen. Vielmehr können Sie die Zeit nutzen, um mit dem Schlendrian zu diesen Zeiten zu Fi...





...bonaccizahlen Stellung zu beziehen.

Oder so.

C. Araxe - 2017.01.25, 19:58

Tja, der Schlendrian ist nur öfters mal bis spätabends am Arbeiten. Und wenn nicht, steht die Fibonacci-Folge nicht so sehr im Interessenmittelpunkt. Weder das Eine noch das Andere ist allerdings nicht weiter von Bedeutung, wenn es ums Bloggen geht, denn es ist ja nicht so, dass es mir um Beschäftigungsmöglichkeiten mangeln würde. Das Bloggen ist/war jedoch eine sehr lieb gewonnene Beschäftigung.
Treibgut - 2017.01.27, 23:08

Die Energie

.... mich blogtechnisch um etwas Neues zu kümmern, bringe ich ungezwungenermaßen gar nicht auf. Deshalb wird das erst geschehen, wenn das definitive Ende des Betriebs hier vom Betreiber angekündigt ist und ich dann oder vielleicht auch erst 6 Monate später der Meinung bin, noch Bloggen zu müssen. Kann gut sein, dass es dazu dann kommt, denn im Prinzip ist das Bloggen eine lieb gewonnene Tätigkeit für mich geworden.

C. Araxe - 2017.01.28, 16:28

Das Ende wird sicher nicht angekündigt werden. Wenn, dann wird twoday.net einfach nicht mehr aufrufbar sein.
NeonWilderness - 2017.02.01, 15:14

So ist es. Twoday ist ja nun auch nicht gerade für übermäßige und pro-aktive Kommunikation bekannt. Bis dahin habe ich mir jedoch vorgenommen, die Zahl von 35.383 Kommentaren (von denen mal bestimmt 5% von mir sind; die in 117+ eingerechnet ;) auf mindestens 40.000 hochzuziehen. Machen Sie sich bereit für ein Feuerwerk! *g
C. Araxe - 2017.02.01, 19:50

Ich bin gespannt ... (derzeitiger Stand: 35411 Kommentare)
C. Araxe - 2017.02.06, 19:17

Tja, in dem Alter ist wohl die Bezeichnung „Feuerwerk” etwas anders zu deuten ... *ggg*
NeonWilderness - 2017.02.07, 13:04

Eigentlich wollte ich mit dem Feuerwerk noch warten, bis Sie aus dem Alter heraus sind, in dem Sie jeden Witz erklären, insbesondere die einfachen.

Herrje, Frau Araxe! Und das bei Ihrer Leserschaft, die über soviel epochale Gehirnaktivität, emotionale Intelligenz, brillante Analysefähigkeit und kulturelle Bildung verfügt, dass die addierte Abwärme ihrer Hypothalami für mindestens 80% des Global Warming verantwortlich ist.

Wenn Sie schon so gerne erklären, dann erklären Sie mir doch mal lieber dieses Groupon-Mail vom Wochenende:

Folgende Fragen:

  1. Woher kennt Groupon meine Triebhaftigkeit am Wochenende?
  2. Ist der Beate Uhse Wertgutschein und das verbilligte Reiten ein attraktives Kombiangebot?
  3. Muss ich den Beate Uhse Wertgutschein telefonisch beim Reiterhof voranmelden?

Ich danke für jede Hilfestellung, gerne auch mit YouTube-Videolinks.

C. Araxe - 2017.02.07, 19:47

Hm, das hat also auch nicht funktioniert, dass man indem man den Witz erklärt, jemand dies kommentiert, dass dies überflüssig ist. (Also beim Beitrag direkt.)

Ihre Fragen sind indes einfach zu beantworten:
  1. Das muss man nicht einmal tracken, weil allgemein bekannt.
  2. Ja was denn sonst?
  3. Sie buchen dieses Kombiangebot einfach online. Was Sie unter Reiterhof verstehen, ist natürlich Ihre Auslegung.
Dazu brauchen Sie doch jetzt kein Video, oder?
NeonWilderness - 2017.02.08, 10:19

Na das wollt ich eh noch sagen: auf jeden Fall ganz klares Fleisskärtchen Bienchen für's kleine Monster für die Synapsenschaltung von Trump zu Ulbricht. Und sowieso Bonusbienchen dafür, dass der junge Hüpfer den Ulbricht überhaupt noch kennt — gehört heute in dem Alter nicht mehr zum Standard.
C. Araxe - 2017.02.08, 21:21

Was für unterirdische Sachen verlinken Sie denn da? (Da kann man nun viel reindeuten, dass Sie solche Quellen kennen.)
NeonWilderness - 2017.02.09, 12:30

Hm, vielleicht sollte ich für ein glänzenderes intellektuelles Karma auch ab und zu einen akzentuierten Kommentar zu Knausgård, Octavio Paz oder Rilke im ANH-Blog einstreuen. So im Sinne von "ich lese auch ab und zu" wenn die Dschungelcamp-Übertragung zu Ende ist.
C. Araxe - 2017.02.10, 20:21

Oh, Sie langweilen sich wohl sehr ... *ggg*
Gern können Sie aber auch hier etwas insbesondere zu Knausgård schreiben, denn mit dem habe ich die meiste Zeit im Bett beim Lesen verbracht. Momentan ist allerdings Elena Ferrante dran, auf deren Romane ich auch unabhängig von der bevorstehenden Neapelreise neugierig war. Kurz zusammengefasst nach Mitte des zweiten Bandes: ich mag es sehr gern lesen, aber die richtig große Begeisterung bleibt aus. Karl Ove ist indes jemand, von dem ich endlos weiterlesen möchte. Naja, Sie können ja mal den Kampf von Knausgård lesen – ich gehe mal davon aus, dass Sie ihn nicht gelesen haben – und dann können wir darüber reden.
NeonWilderness - 2017.02.11, 17:22

Nein, gar nicht, ich beherrsche neben anderen Dingen auch die Suchfunktion...

Also bevor wir uns jetzt ggs. vorhalten, welche Bücher wir nicht gelesen haben [herrje, das ist ein tristes Spiel, das man nicht gewinnen kann], können Sie mir gerne mal den Puckel runterrutschen Knausgård vorlesen. Meinetwegen auch diese Ferrante oder den Ove und meinetwegen auch im Bett.

C. Araxe - 2017.02.11, 20:42

Dass Sie die StalkingSuchfunktion beherrschen steht auch gar nicht zur Debatte, sondern warum Sie dies nutzen.

Aber gut, um auf Bücher zurückzukommen. Ich würde es keinesfalls trist finden, wenn man jemanden von den Büchern erzählt, die der andere nicht gelesen hat. Und das wäre dann ein Gewinn für beide – nämlich jeweils Freude. Auf der einen Seite, die Freude, etwas neues Interessantes empfohlen bekommen zu haben, auf der anderen die Freude darüber, dies teilen zu können. Funktioniert natürlich nur, wenn man ungefähr die gleiche Wellenlänge hat. Wenn da die literarischen Interessen eher weit voneinander entfernt liegen, dürfte so ein Vorlesen dann doch eher zur Qual werden. Aber vielleicht wollen Sie ja genau das. *g*
NeonWilderness - 2017.02.12, 16:57

Oh je, träumen Sie schon wieder von submissiven Männern mit der pathologischen Anwandlung, lächelnd Ihren Postpunk-Boybands mit morbiden Bandnamen sowie Ihren aufgeregten Lieblingsbuchinterpretationen über die Ferres Ferrante zu lauschen? Gee, da bin ich in jeder einzelnen Kategorie ganz bestimmt der Falsche, liebe Frau Araxe.
C. Araxe - 2017.02.13, 19:59

Die Grundidee kam ja von Ihnen, aber wie so oft sind es bei Ihnen nur Worte, die keine Taten folgen lassen. (Sie sind sich mit Sicherheit bewusst, dass ich dies jetzt sehr freundlich ausgedrückt habe.) Nun ja, kennt man ja nicht anders ... *fg*
NeonWilderness - 2017.02.14, 15:46

what?
NBerlin - 2017.01.27, 23:46

Ich habe es atmen gehört das tote Pferd, noch ist es nicht tot, aber halt schon sehr alt. Solange ich hier bei Twoday mehr Besucher habe als auf meiner Wordpress-Spiegelung meines Blogs werde ich hier weiterschreiben. Ich werde das Bloggen nicht aufgeben, egal was passiert.

bonanzaMARGOT - 2017.01.28, 07:31

wenn ein totes pferd noch atmet...
vielleicht ein zombie-pferd?
in-cognito - 2017.01.28, 06:53

Moin

Wie wahr.
Moder und Spinnweben wohin das Auge blicket.
Und Staub. *pust*

C. Araxe - 2017.01.28, 16:29

Hey! Das war die Deko ...
diefrogg - 2017.01.31, 18:20

Da hast Du ...

das Unbehagen sehr treffend in Worte gefasst. Ich bin genau so ratlos wie Du!