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Was soll man denn nur wählen?

Sicher ist das demnächst eine schwierige Frage, wenn der persönlichen Meinung nach keine der zur Bundestagswahl antretenden Parteien (die über die fünfprozentige Hürde kommen) als wählbar erachtet werden. Sicher kann man auch gar nicht wählen gehen. Sicher könnte man sich allerdings auch mit dem detailliert auseinandersetzen, was man eigentlich will und was dementsprechend zumindest ansatzweise wählbar wäre. Sicher hätte man selbst auch politisch aktiv werden können (also jenseits von missmutigen Äußerungen). Aber das ist ja alles nicht so einfach und deswegen gibt es schon seit längerem diverse Onlinetests. Aber die sind ja meist auch nicht so einfach, da dort hin und wieder doch eine politische Meinung gefragt ist. Richtig unkompliziert ist jedoch der Musik-O-Mat. Könnte man zumindest meinen, denn zu Musik haben die meisten Menschen einen konkreteren Zugang als zu Politik. Wenn beim Thema Politik oft eine diffuse Antihaltung eingenommen wird, hört man, was Musik betrifft, vielmals eine klare Ansage: „Ich höre eigentlich alles.” Was bei Nachfrage jedoch differenziert wird. Aber dann ist man sich doch recht schnell sicher, was „gute” Musik ist. So schnell legen sich dann auch bei Nachfrage viele nicht fest, was die Wahl einer Partei betrifft. Aber nun gibt es ja den Musik-O-Mat, der alle Entscheidungsunsicherheiten aus den Weg räumt (zumindest aller Parteien, die in näherer Zeit im Bundestag vertreten waren).

P.S.: Manche Zuordnung von Songs sind mitunter sehr überraschend, auch wenn mich mein Gesamtergebnis nicht überrascht hat.
NBerlin - 2017.08.26, 09:51

Hm, eigentlich bin ich keine SPD-Wählerin.

bloedbabbler - 2017.08.26, 15:09

Die meisten...

... Lieder oder Bands kenne ich noch nicht mal, geschweige denn würde ich davon was hören wollen. Hip-Hop? My ass!
33,33% Links und Grün ... na super. :D

Ich mache es wahrscheinlich so wie immer, ich lese Parteiprogramme oder Zusammenfassungen zu bestimmten Punkten, wie bei der Frankfurter Rundschau im Wahl-Check. Da ist dann zwar nicht so viel Musik drin, dafür aber Hinweise auf Abweichungen von meinem 'Wollen'.
Und letztlich bleibt einem ja immer noch Martin Sonneborn und "Die Partei" mit Serdar Somuncu als Kanzlerkandidat. :-)

Treibgut - 2017.08.26, 23:25

Musik-O-Mat

..... sehr verläßliches Ergebnis, wie ich fand, genau die wähle ich. Werde es natürlich dennoch auch zukünftig nicht von Musikergebnissen abhängig machen.

NeonWilderness - 2017.08.27, 18:02

Ich hab mir mal die Auswertungslogik der Webseite angesehen, die Song<->Parteizuordnungen extrahiert und nach Partei zusammengefasst: hier (Achtung: Spoiler-Alert) kann man sehen, welche Songs angeblich für welche Partei sprechen. Ich bin jetzt sicher, dass das von einem Millenial-Dauerpraktikanten gemacht worden ist, weil simpler, plakativer und unsinniger geht's wirklich nimmer.

Natürlich müssen Songs, die von einem Haus am See schwärmen (Fox) oder in denen ein Fahrrad vorkommt (Queen) für die Grünen stehen. Rote Flaggen (Talent) und Untergang der kapitalistischen Welt (KIZ) können nur Linke hören, wohingegen Unionswähler selbstredend Helene Fischer hören, wenn sie nicht gerade die von den Philharmonikern intonierte Deutschlandhymne vor sich hinpfeifen. Das ist wirklich so unfassbar infantil, dass Leute, die ernsthaft ihre Wahlentscheidung damit zu fundieren suchen, sofort und für immer von allen Wahlen ausgeschlossen werden sollten.


Paulaline - 2017.08.27, 20:44

Vielen Dank dafür, nun habe ich wenigstens eine Erklärung, wie ich auf mein Resultat kam. ;)
Da ich die meisten Songs nicht einmal kenne, habe ich ihn mit der Kombination aus Elvis, Billy Talent und FeineSahneFischfilet (von denen ich immerhin einen anderen Song kenne) wohl in tiefe Verzweiflung geführt und kann das Ergebnis verschmerzen.
C. Araxe - 2017.08.28, 10:54

@Herr Neon
Sollten Sie tatsächlich die Info unten auf der ersten Seite (*Weder Deezer noch die genannten Künstler unterstützen die genannten Parteien oder deren Partei- oder Wahlprogramme. Deezer hat den Parteien Fragen gestellt, die diese mit Songtiteln beantwortet haben. Die Auswahl der Songs wurde alleine von den Parteien durchgeführt, sie bedeutet keine Unterstützung der Künstler oder Deezer für diese Parteien. Das Ergebnis des Musik-O-Mats ist keine Wahlempfehlung sondern zeigt lediglich eine Übereinstimmung zwischen persönlichen Musikgeschmack und den Antworten der Parteien. Deezer hat alle als etabliert geltenden Parteien befragt. Aufgrund Deezers Engagements in der Kampagne “Musik ist bunt” wurde die Alternative für Deutschland ausgenommen. Es werden keine personenbezogenen Daten erhoben.) und den Link mit den kompletten Listen auf der letzten Seite übersehen haben? *g*
bloedbabbler - 2017.08.28, 12:04

Hmm,...

... bei mir führt ihr link, den ich leider auf der deezer Seite nicht sehe, zu einem 404er. Dann würde ich die Aussage vom werten Herrn neonwilderness ergänzen wollen. Auch bei den Parteien saßen ebendiese Praktikanten die ihre eigene musikalische Verirrung als Klischee der Partei herausgegeben haben. Oder aber alte Säcke wie der Blödbabbler und seine junge Ms. sind nicht die Zielgruppe dieses Tests. Die Ms. kannte noch weniger als ich bzw. fand unter den vorgegebenen keinen der zur Frage gepasst hätte. Das Ergebnis ist dann eine SPD/FDP Melange. Haarscharf daneben! :D
NeonWilderness - 2017.08.28, 16:35

@Araxe - und macht Ihr Einwurf jetzt diese Pop-Mainstream-Verblödungswebseite auch nur einen Deut intelligenter oder sinnstiftender? Ich nutze kein Deezer und folge auch nicht jedem kommerziellen Link (zumal jene Playlists ja auch nicht mit den kodifizierten 9x5 Frage-/Antwortmöglichkeiten korrelieren müssen). Ich teile im Übrigen Herrn Blödbabblers These, dass die Songauswahl der Parteien ein kompensatorischer Sahnebonbon für ansonsten ausgebeutete, wahlplakatklebende Junior-Politikpraktikanten war, wobei man spätestens bei "Sexy and I know it" im Zusammenhang mit der SPD darauf kommen könnte, dass hier auch brutal der Schwesig-/Schulz-Größenwahn zugeschlagen hat.
C. Araxe - 2017.08.28, 17:39

@Herr Bloedbabbler
Auf Tablets und Smartphones benötigen Sie die App.

@Herr Neon
Warum nehmen Sie Nonsens eigentlich immer so ernst? ;·)
NeonWilderness - 2017.08.28, 18:15

Das stimmt nicht — und das wissen Sie auch (zumindest sollten Sie das nach einer Dekade Kommentaren). Bei wichtigen Instanzen wie dem Wahlrecht ist meine Toleranzschwelle für Nonsense, Infantilismus und Manipulationsintentionen von kommerzieller Seite allerdings eher nicht vorhanden. Und unterschätzen Sie niemals die Dummheit wahlfähiger Menschen — ich wette es gibt genug, die solch eine Nonsense-Webseite ernsthaft als Einflussfaktor für die eigene Wahlentscheidung zulassen. So wie andere ihre Stimme spontan nach Sympathie oder einem Talkshowauftritt vergeben ohne sich jemals mit der Analyse von Inhalten abgemüht zu haben. Verniedlichung und Verflachung sind der Tod der Ernsthaftigkeit. Blick in die USA zeigt schön, wohin das führt.
C. Araxe - 2017.08.28, 22:48

Hm ... jetzt fange ich mit eigentlich, statt sicher an. Eigentlich dachte ich, dass man diesen Beitrag zur Unterstützung bei Wahlunsicherheiten nicht ernst nehmen kann. Eigentlich finde ich jedoch die Zuordnung dennoch interessant – also eher im Subkontext gesehen. Eigentlich finde ich, dass man gerade bei ernsthaften Themen durchaus unernsthaft und/oder ironisch reagieren kann. Dies eigentlich nicht eigentlich, sondern voll und ganz. Wie wäre sonst beispielsweise Dada möglich gewesen? Und das hat nichts mit Mangel an Ernsthaftigkeit oder gar Verflachung zu tun. Mir ist schon klar, dass das allgemeinhin nicht so verstanden wird, aber nach Äonen von Kommentaren usw. usf. – nun ja, da hatte ich eigentlich gedacht... Humor ist immer noch die beste Waffe (gerade wenn man auf der Verstandesebene nicht weiterkommt und man nicht auf raffinierte Gerätschaften aus dem Gruselkabinett plumpe Gewalt zurückgreift). Und das Lachen ist noch ein ganz spezieller Punkt. Da bin ich einfach zu sehr von Georges Bataille geprägt. O.K., das ist jetzt noch eine Ebene weiter. Das schallende Gelächter ist bei so einem vom Ansatz her per se Nonsensbeitrag zu weit hergegriffen, auch wenn man da wiederum den Kreis schließen könnte oder das eben auch endlos in unendlichen Gedankengängen ausweiten könnte. Also, um es noch mal kurz zusammenzufassen: gerade ernsthafte Themen müssen nicht zwangsläufig ernsthaft angesprochen werden, ohne dass dabei die Ernsthaftigkeit verloren geht. Ich wünschte mir, dass man auch ohne Erklärbären auskommen würde.
NeonWilderness - 2017.08.29, 14:32

Ihre Argumentation ist krude. Können Sie nochmal in einem Satz formulieren, was Sie eigentlich sagen wollten? Wenn's geht, ohne Dada oder Bataille ins Gefecht zu führen.

Ich nehme an, Sie wollten nicht wirklich Dadaismus als Kunstform in die Wertungsnähe einer albernen Webseite bringen oder diese gar damit erklären. Das hätte Dada auch nicht verdient.
NeonWilderness - 2017.09.01, 12:16

@wvs - Wenn ich auch diesmal anderer Meinung bin als sie, nimmt das nichts von meiner weitgehenden Übereinstimmung mit Frau Araxes (sagen wir 94,8%igen) anderen Ansichten, wahrscheinlich auch in Bezug auf jene Vergangene, die Sie hier so subtil zu kritisieren suchen.
NeonWilderness - 2017.09.01, 16:48

Oh, ich kann auch unsubtiler, wenn Sie das bevorzugen: Ich mag keine Trittbrettfahrer, die eine fremde Auseinandersetzung benutzen, um ihre eigenen alten Rechnungen zu begleichen. Ich hoffe, das war soweit verständlicher.

Deal with it!
C. Araxe - 2017.09.02, 12:01

Das Experiment ist damals ja recht schnell gescheitert. Mehr gibt es zu dem Thema auch nicht zu sagen.
honigsaum - 2017.08.27, 23:25

Hu!

Die Idee ist super, aber trotz Haus am See und Bicycle komme ich auch auf SPD, die ich wohl nicht wählen werde, das Ganze sollte nochmal etwas intelligenter aufgezogen werden. Hat trotzdem Spaß gemacht, danke dafür.

C. Araxe - 2017.08.28, 10:57

Erkärung zum Thema „intelligenter“ siehe oben.

(Sie gibt es auch noch? :·) )
honigsaum - 2017.08.28, 13:00

Ja, ich bin noch vorhanden!
boomerang - 2017.09.01, 15:09

Die meisten Wahlomaten oder wie die Dinger auch immer heißen, haben meist Schlagseite von den jeweiligen Erstellern. Man kann sie zur Belustigung konsultieren, aber deren Ergebnis in sein Wahlverhalten einfließen zu lassen, wäre dann doch ein wenig zu viel des Unguten. So viel sollte einem die Zukunft des eigenen Landes schon wert sein.
Hier in Österreich ist auch Wahlkampf. Und ich bin dieses Mal zum ersten Mal unsicher, wo ich denn mein Kreuzchen machen werde. Und ja, vielleicht werde ich auch hierorts einen jener Wahlomaten durchspielen. Vielleicht gibt's ja einen Blumomat, Bieromat oder Sockenmusteromat.

C. Araxe - 2017.09.02, 12:05

Die weiteren Wahl-O-Maten hören sich sehr vielversprechend an!