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Schatten aus der Vergangenheit

Warum hat mein Telefon eigentlich keinen Spamfilter? Nur eine Rufnummeranzeige nützt überhaupt nichts, wenn ich mir keine Telefonnummer merken kann und soundso überhaupt nie auf’s Display schaue. Mein E-Mail-Account ist da schlauer.
Silvester gab es für mich eine unvermutete Begegnung, die aber nur sehr kurz war. Aus den Augen, aus dem Sinn. Dachte ich. Und hakte das Thema damit ab. Nicht ahnend, was sich da in einem Spamordner angesammelt hat. Aber nun habe ich meinen Telefonhörer abgehoben, was man soundso nie tun sollte. Wozu habe ich eigentlich ein Telefon? Überflüssiges Zeugs. Und *schnipp* wird man mal eben so daran erinnert, dass man mal Zeiten hatte, in denen es einem überhaupt nicht gut ging. Da habe ich ja auch noch nicht einmal gebloggt. Es wurde immer wieder mal nachgefragt, auch jetzt noch, warum ich mich überhaupt darauf eingelassen habe. Mir fiel als Antwort nur Selbstaufgabe ein. Die hatte zwar Grenzen, aber vieles war mir einfach schlicht egal. Nur Ablenkung von diesem einen Schmerz, der noch weiter in der Vergangenheit liegt und sich sogar kurzfristig wieder danach in mein Leben bohrte – da war mir alles recht. Also ganz viel, an das man nur mit einem Erschauern zurückdenkt, wenn man dies erst einmal überwunden hat. Ja, diese Zeit liegt so weit in der Vergangenheit, dass sie für mich keine Bedeutung hat. Aber ich weiß sehr gut, dass ich da nicht gerade zimperlich war, wenn es darum ging, anderen ebenfalls Schmerzen zuzufügen. Das wird es wohl sein, ein Bedürfnis nach Wiedergutmachung, die es nicht geben kann, dass ich mich auf ein Gespräch und ein weiteres vis à vis eingelassen habe. Zukunftsorientiert ist das überhaupt nicht. Gerade jetzt, in diesem Jahr, in dem ich einen immensen Drang habe, ganz, ganz viel zu machen. Ganz, ganz viel anders zu machen und vor allem neu zu machen. Das Gefühl von Aufbruchstimmung pulsiert so stark in meinen Adern, dass ich das meine, dass dieses Universum zu klein für mich ist. Und dann dies. Es gibt nicht nur eine Gegenwart, die ich (er)leben möchte. Eine Zukunft, die mir grenzenlos erscheint. Ja, es gibt auch eine Vegangenheit. Und trotzdem bevorzuge ich das Hier und Jetzt.
twoblog - 2008.01.11, 22:00

Geht es Ihnen jetzt besser?

C. Araxe - 2008.01.11, 22:13

Nö, überhaupt nicht. Ich bin ja eigentlich ganz woanders. Und das Woanders hat mehr damit zu tun, dass ich beispielsweise eines der Fellmonster in meinem Schrank entdecke, die leben immerhin im Jetzt und Hier mit mir zusammen, und nicht mit dem, was vor ein paar Jahren war. Ein Cowboy (eine Geschlechterzuweisung finde ich soundso irrelavant, zumal ich dann wohl doch eher ein Cowboy wäre und kein Cowgirl, wenn es das denn gibt) steigt von einem sterbenden Pferd ab. Und schaut nicht nach, wie es stirbt. Schon gar nicht X Jahre später. Ich bin ein schlechter Cowboy.
schlepp - 2008.01.12, 16:55

Ich finde es oft verteufelt schwer, im Hier und Jetzt zu leben. Zu sehr klebe ich manchmal an der Vergangenheit und sorge mich um die Zukunft.
Ich verstehe in ihrem Beitrag vieles nicht ... kann Dinge nur erahnen. Ich freue mich aber, daß Sie ihn geschrieben haben.

C. Araxe - 2008.01.12, 17:40

Allzu privat werde ich hier im Blog meist nicht. Da ist es mir lieber, wenn ich mit Freunden darüber reden kann. Aber manchmal habe ich auch das Bedürfnis, hier etwas dazu zu schreiben, was vielleicht etwas kryptisch wirken mag. Ihr Kommentar zeigt allerdings, dass das doch genau verstanden wird, was die Grundaussage betrifft. Genau darum ging es mir auch. Das noch mal festzuhalten und mir bewusst zu machen.
schlepp - 2008.01.12, 17:52

:-)