Ich fürchte nicht, denn dann würden sie ja keine „Gute Besserung!” wünschen. Aber falls sie doch froh sein sollten, werde ich mir das noch mal überlegen, ob ich morgen wirklich wieder zur Arbeit gehe.
Wie meinen Sie das?
a) Ob ich das Foto gemacht habe?
b) Ob ich auf dem Foto abgebildet bin?
Antworten:
a) Soweit kommt’s noch, dass ich für meine eigene Genesungskarte selbst die Fotos mache - also: nein.
b) Soweit kommt’s noch, dass ich mich für meine eigene Genesungskarte fotografieren lasse - also ebenfalls: nein.
Außerdem sehen meine Füße anders aus, auch wenn der Nagellack schon ganz gut getroffen ist.
Außerdem ist es natürlich völlig undenkbar, dass solch ein zartes Wesen wie Sie über einen solchen Hammerhai-Zeh verfügt. Welche Kollegin hat sich da geoutet? *g
Ich habe mal eine Karte bekommen von Arbeitskollegen als ich in Reha war - ich glaube, die wurden dazu gezwungen. Nach meiner Kündigung hieß es nämlich: "Endlich haben wir die rausgegrault."
Ich denke aber trotzdem, dass Ihre Kollegen Sie mögen.
Freuen Sie sich über die Klarheit und Eindeutigkeit der Botschaft: Ihre Kolleg/en/innen würden Sie am liebsten tot sehen. So kann man am Montag mit gesammelten Kräften und gut durchdachten, perfiden Racheplänen frohgemut zur Arbeit gehen.
Nee, das ist eindeutig gaaanz anders gemeint. Mit meinem Krankenbericht mag ich etwas übertrieben haben (obwohl es da nichts zu übertreiben gab), so dass mein Ableben angenommen wurde. Und was für eine Schlussfolgerung kann man nur konsequenterweise aus dem Umstand ziehen, dass einem Leichnam „Gute Besserung!” gewünscht wird? Genau. Das er wieder lebendig wird. Im Zusammenhang mit dem Arbeitsleben kann es sich dabei nur darum handeln, dass ich ein Zombie werden soll. Die sind ja sehr arbeitswillig und ackern von morgens früh bis spät in die Nacht, ohne zu murren. Also, so ist das bei richtigen Zombies auf Haiti.
Sie müssen das transgressiver sehen. Ihr Chef erwartet von Ihnen eine Grenzüberschreitung der besonderen Art, quasi die Verletzung des letzten noch von Ihnen respektierten Tabus: nach Ihrem Tod unentgeltlich für die Agentur weiter zu arbeiten.
Das führt schon jetzt bei Ihnen zu einem Zustand des Außersichseins, aber damit ja auch zu einem Status innerer Souveranität, weil Sie sich sagen werden: "Als frischer Zombie reflektiere ich zukünftige Ausbeutungsstrategien noch weniger als heutzutage als erschöpfte Lebende". ;)
Das Widersinnige daran ist ja, dass ich vor ein paar Jahren bei der Firmen-Julklappfeier ein Schild geschenkt bekommen habe (ja, es war nicht für mich bestimmt, aber bei mir ist es gelandet), auf welchem steht: „Kündigung zwecklos! Sklaven müssen verkauft werden.” Das ist doch schon vollkommen ausreichend.
Ganz unabhängig vom schnöden Mammon wurde aber Gravierendes nicht bedacht. Ich bin nicht unkompliziert, überhaupt nicht nett und kann oft sehr nervend zu sein. tbc.
@Frau Araxe - das hatte jetzt aber keinen großen Neuigkeitswert. *g
@Keks - war das jetzt ein "Silence!!! I kill you!!!"-Blick? Nee, das war ich nicht. Die haben nicht diese Stiefel bis zu den Oberschenkeln, die ich üblicherweise trage. *gg
Das ist sehr anständig von Ihnen, dass Sie so offen mit Ihren Handicaps und Macken umgehen. Aber Sie wissen ja auch genau so gut, dass "nette" Frauen (wie auch Männer) manchmal arg langweilig sein können. Oder anders gesagt: "Gute Mädchen kommen in den Himmel, Böse überall hin". Wobei man "Böse" sicher etwas abstrahieren muss.
Ach, hörn’Se auf. Ich weiß doch, wie das läuft. Erst sind das liebenswerte Macken und später dann ist das alles nicht zumutbar und wird bis ins Detail pathologisiert.
haben Sie ja noch mal die Kurve gekriegt, runter vom Seziertisch.
Schickes Foto uebrigens, Ihre Kollegen wuenschen Ihnen gute Besserung durchs Fuesse waschen? Oder eher sich selbst? Ich hoffe, sie haben zur Wiederbelebung eine dementsprechende Medizin dazu gelegt. Entweder Kaffee, schwarz und stark, oder Hochprozentiges. Zum Einlegen. Der Fuesse, beispielsweise. Wenn die mal wieder eiskalt sind. (Standardfrauenproblem)
hihi