Und in der guten Stube drinnen
da läuft des Mieters Blut von hinnen.
Nun muss Araxe sich beeilen,
den Mieter sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied
(was wohl der Mieter sonst vermied),
behält ein Teil Filet zurück
als festtägliches Bratenstück
und packt zum Schluss, kein bißchen prüd,
die Reste in Formaldehyd.
Im Kabinett das Kerzlein brennt,
des Mieters Kopf steht abgetrennt,
im Kühlschrank neben Plastikschaben,
die ihn beginnen gern zu haben.
Die Miete hat er brav bezahlt,
nur kurz hat diese Frau gestrahlt,
nun klebt sein Blut an Schokolade,
sein Leben endet jammerschade.
Hätt' er doch besser aufgepasst,
mit Mietanzeigen sich befasst,
sein Weg, er führt nie mehr zurück,
denn jetzt gibt's ihn nur mehr im Stück.
Neon! Frei ergänzt nach Loriot's Weihnachtsgedicht. ;)
Es wurd’ von vornherein beschlossen,
Weihnacht folgt ohne Hausgenossen,
welcher nur kurze Zeit verweilt,
nicht weil der Tod ihn schnell ereilt,
sondern auch Milde hier einkehrt,
so ist der Heimweg nicht verwehrt.
Und wer behauptet unerschrocken,
hier ist’s gemütlich, nicht zum Schocken,
dem Angst ein unbekanntes Wesen ist,
bringt keinen Spaß. Ja, so ein Mist.
Gut erzogen! Der weiß einfach, was sich gehört. Jemand mit einer so ausgesuchten Höflichkeit (es ist ja nicht nur die Schokolade) ist mir jedenfalls schon länger nicht mehr begegnet.
Sie schweiget stille. Aber nicht aus Höflichkeit, sondern weil sie noch nie zu mir gesprochen hat. Solange sich nichts an meiner Konfektionsgröße ändert, wäre es mir soundso egal, wenn sie etwas zu sagen hätte. Eine Änderung würde ich auch nur deshalb nicht gutheißen, weil mir dann meine ganzen Lieblingsklamotten, quasi alle, nicht mehr passen würden. Bei Ihnen ist das ja egal, da Sie sich durch Diebstahl etc. ständig neu einkleiden müssen und Sie das dadurch gewohnt sind.
Durch Ihre enge mentale Verwandtschaft mit der gemeinen Gottesanbeterin (Mantis religiosa) wird das für Frau Araxe doch eher ein sehr kurzes Vergnügen bleiben - ganz zu schweigen aus Sicht des Untermieters. *g
Ach, ja. Da fällt mir ein, dass sich schon mal jemand mit einem Ei bei mir einzuschleimen versuchte. Und das jeden Tag. Eine Kollegin brachte mir nämlich mal täglich ein Ü-Ei mit, nachdem ich mich einmal darüber gefreut hatte. Das war zwar sinnvoller als weiße Herrenunterhosen, wie sie die Frau Sünderin geschenkt bekommt, nützen tut das aber auch nichts.
Frau Sünderin sammelt Herrenunterhosen? Da hat der Name wohl Methode... *s
Jaja, Herr Mahakala, und gleich erzählen Sie mir noch, dass Sie in jedem Siebten auch einen Schlumpf verbergen. Ihre Eier nötigen mir wahrlich keine Überraschungen mehr ab. *g
Weiß ich nicht. Ich habe Sie tatsächlich noch nicht gegessen. (Das liegt aber eher daran, dass meine Schokoladenvorräte in letzter Zeit immens aufgestockt wurden.)
(Und Schokolade ziehe ich Fingern gegenüber soundso vor.)
Sie