Alien
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Mittwoch, 20. Juli 2005

Lachkrämpfe

Manchmal gibt es nur noch schallendes Gelächter.
Fragen Sie nicht, warum.

Kunst und Kultur

... sind auch nur Huren des Kapitalismus. Worthülsen.
Nach Können fragt niemand. Kreativität muss sich auszahlen. Anerkennung finanziell messbar sein. Kultur wird meist automatisch mit Kultiviertheit gleichgesetzt. Es wird von Höherem geredet. Fraglich, was damit gemeint ist und wie es erreicht wird. Elitedenken - auch wenn Positionen vertreten werden, für alle erreichbar zu sein. Aber zu sehr wird das Zimmer im Elfenbeinturm geschätzt. Ein Aufbegehren dagegen nützt nichts, zu schnell wird es vereinnahmt.
Wortkombinationen wie Kunstmarkt und Leitkultur verdeutlichen mir mein Unbehagen.

Aber wie sangen schon Grauzone Anfang der Achziger:
"Wir sind alle prostituiert."

Dienstag, 19. Juli 2005

Klugscheißer

"Der ist ein Kind, der weiß das nicht!"
"Ach, und du bist kein Kind?"
"Doch, aber ich bin schlau."

Erblinden

Manchmal scheint es mir, dass bei zu intensiver Beobachtung von Menschen, diese gar nicht mehr gesehen werden.

Montag, 18. Juli 2005

So nimm denn mein Blut

... per Mail.

Gefunden bei Herrn Bateman .

Der harte Winter 1978/79

Dieser Zickzack-Kurs vom Wetter nervt. Erdrückende Hitze und herbstliche Kühle wechseln sich diesen Sommer in schwindelerregendem Tempo ab. Früher, ja also früher, da gab es noch richtige Sommer. Ab und zu ein leichter Sommerregen oder ein kurzknackiges Sommergewitter, das war es dann aber auch und das Gefühl, dass man ohne Nachzudenken wusste, welche Jahreszeit man hat, wurde davon nicht berührt. So hat man es jedenfalls in Erinnerung. Und genauso verhielt es sich auch mit dem Winter. So war das damals. Es schneite und schneite. Niemals wieder habe ich so viel Schnee in diesen Breitengraden gesehen. Erst fiel die Heizung aus. Also wurde elektrisch geheizt. Dann fiel der Strom aus. Was haben wir gefroren. Und was hatten wir für Spaß, in den meterhohen Schneewehen hinterm Wohnblock, endlose Gänge zu graben.

(Anhand des verlinkten Artikels kann man auch sehr gut erkennen, wie damals der offizielle Sprachgebrauch war.)

Sonntag, 17. Juli 2005

Reisen

An dieser Stelle möchte ich einmal die Werbetrommel rühren. Falls Sie noch Ihre Urlaubspläne verwirklichen wollen und auf der Suche nach einem günstigen Angebot sind:
Laut Eigenaussage werden Sie Schwierigkeiten haben, etwas Günstigeres als es hier angeboten wird zu finden.
Einfach mal testen.

Samstag, 16. Juli 2005

Voller Briefkasten

Ein dicker, großer Briefumschlag von der Agentur, für die ich arbeite, füllte heute den Briefkasten vom Gruselkabinett aus. Na toll, Wochenendarbeit, dachte ich. Dann erst sah ich, dass er gar nicht an mich, sondern an das kleine Monster adressiert war. Der Inhalt war dann auch nicht für mich bestimmt: Eine Wasserpistole und ein Micky-Maus-Comic. "Hallo kleines Monster! Das Heft soll dir die Mama vorlesen, dafür spritzt du sie voll." stand auf beiliegendem Zettel. Sehr nett und wenn ich schon wieder eine neue Tastatur brauche (die letzte habe ich mit Kaffee erledigt), kann ich auch nichts dafür.

Freitag, 15. Juli 2005

Die Erlöserin*

Nun, da das kleine Bad endlich fertig gestellt ist, entsann ich mich eines Schatzes, der einmal vor Ewigkeiten als Geschenk vorgesehen war, aber hierzu nie Verwendung gefunden hatte. *Der Name für diesen Rückenkratzer aus der imaginären Manufaktur (Blindenwerkstatt und Design gehen hier eine sehr schöne Symbiose ein) konnte nicht treffender gewählt werden.

Mittwoch, 13. Juli 2005

Missratenes Kind

Noch immer überrascht es mich (ich bin selbst schwerstabhängige Schokoholikerin), wie wenig sich das kleine Monster aus Süßigkeiten macht. Andere Leute überrascht es aber noch viel mehr und die erstaunten Reaktionen sind stets sehr amüsant. Gestern bekam das kleine Monster zwei Lollies geschenkt. Prompt wollte es einen zurückgeben: "Einer reicht." Sehr verblüffter Blick, aber schnell wieder etwas gefasst: "Dann nimmst du einen für morgen." "Hm" kam zögernd die Antwort, dann aber strahlend eine bessere Idee: "Oder ich gebe einen meiner Mama." Also normal ist das nicht ...

Montag, 11. Juli 2005

Polen 1987

Pfadfinderlager. Appelle am frühen Morgen, fast noch in der Nacht. Schokolade und Kaugummi aus DDR-Produktion, eigentlich ungenießbar, die gegen alles getauscht wurden - meist Uniformteile, sogar das Czuwaj-Kreuz (bei Entdeckung des Fehlens gab es mächtig Ärger). Dauerregen und knöcheltiefer Schlamm im Zelt. Plumpsklos, die mit Eimer und Schaufel geleert werden mussten (z.B. wenn man sein Czuwaj-Kreuz verscherbelt hatte). Wilde alkoholische Mischungen aus Sprit und Cola. Ich kann mich nur an eine Nacht erinnern, in der ich nüchtern blieb. Und das war nicht die, in der es spät abends Alarm gab. Nachtwanderungen, besoffen im Wald ohne Taschenlampe (die waren verboten) und jede Wurzel mitnehmend, machen jedenfalls nicht so viel Spaß. War aber eine sehr lustige Zeit. Bigos esse und koche ich immer noch sehr gern.

Pfadfinder in Hamburg

Am Wochenende stellte ich beim Lesen eines Artikels fest, dass hier auch die Pfadfinder lässiger sind als anderswo, ganz so wie man es von einer weltoffenen Stadt erwartet (auch wenn man manchmal davon weniger merkt). Ich stehe ja dem Pfadfindertum etwas zwiegespalten gegenüber. Einerseits finde ich einige Fähigkeiten und Werte, die dort vermittelt werden, sehr gut. Andererseits erinnert mich das aber auch viel zu sehr an meine Pionier-Vergangenheit. Hier scheint nun doch einiges anders zu sein. Keine Kluft - "Uniformen erschweren die Auseinandersetzung mit sich selbst". Keine Alterseinstufungen in Wölflinge, Jungpfadfinder, Pfadfinder und Rover - "Stattdessen können Ältere lernen, Verantwortung für Jüngere zu übernehmen". Keine "Mundorgel" - "Singen ist nicht unsere Stärke". Keine Mutproben - "Unsere Mutprobe besteht darin, mit Großstadtkids aufs Land zu fahren".

Samstag, 9. Juli 2005

Entdecke die Möglichkeiten!

Gestern habe ich mir in erpresserischer Weise einen Chauffeur (Danke nochmals!) organisiert und stattete den Schweden einen Besuch ab. Geplant war der Kauf von ein paar Sachen für den Schulanfang vom kleinen Monster. Der bereitet mir große Sorgen. Ich glaube, ich lasse das kleine Monster doch erst nächstes Jahr einschulen. Man sollte meinen, dass man in einer Großstadt eine größere Auswahl an Waren hat. Das mag auf Vielerlei zutreffen, aber ganz gewiss nicht auf Schulranzen. Da nützen auch freundliche Verkäufer nichts. "Ich suche einen Schulranzen, der nicht so -ähm- hässlich ist." Auch wenn man in der DDR aufgewachsen ist, darf man Ansprüche stellen. Dann erst recht. "Ham wir nich" hat man nämlich schon oft genug gehört. Warum gibt es nur solche Brechreiz erzeugenden Designs? Von mir aus können die knallbunt sein, Rennwagen sind auch in Ordnung - nur wieso geht das nicht etwas ansprechender? Ich fürchte, das kleine Monster wird tatsächlich so ein Teil tragen müssen. Nun denn, dann werde ich eben öfters meine Sonnenbrille tragen müssen. Also gut, bei dem Thema sind die Möglichkeiten leider begrenzt. Zurück zu den Schweden. Lebst du noch oder bist du schon tot? Genau für die Kategorie habe ich auch noch ein paar Behältnisse erworben:

Edit:
Heute wurden Entscheidungen mit Hilfe des lieben Gotts getroffen.

Freitag, 8. Juli 2005

Als die Sonne noch schien

Weg zum
Gruselkabinett
bei Sonnenschein

Mit dem Sommer ist es seit ein paar Tagen wieder vorbei. Gestern sah ich jemanden mit Schal und meine Kollegin hat ihre Strickjacke (neben zwei Pullovern und Daunenjacke oder so noch zusätzlich) wieder an. Das stört mich allerdings überhaupt nicht. An die Hitze kann ich mich zwar nach einiger Zeit gewöhnen, aber ohne ist es doch besser. Und man kann wunderbar Songs wie diesen hören:

In the middle of the summer
I'm not sleeping
Cold wind blowing


Cold Wind , The Arcade Fire

Donnerstag, 7. Juli 2005

Keine Kommentare für Herrn Twoblog

Warum ich keine Kommentare mehr schreibe:
Darum .

Ne, ne Herr Twoblog. Tut das Not?
Ich plädiere für einen Ausschluss aus dem Feuerwehrverein.

Irritierende Werbung

Mittwoch, 6. Juli 2005

Boykott

Ich werde nie wieder Lindenblütentee zu mir nehmen. Lindenblütenhonig ebenfalls nicht. Überhaupt nichts mehr, was auch nur ansatzweise mit Lindenblüten zu tun hat.

Vor ein paar Tagen dachte ich erstaunt: Oh, es hat geschneit! Die Wege, die Straßen, die Autodächer - alles war bedeckt.
Mit Lindenblüten. Diese seltsame Pracht erwies sich sehr bald als äußerst anhänglich. Schritt für Schritt wurde ich größer. Unter meinen Sohlen wurde die anhaftende Schicht aus Lindenblüten immer dicker. Wie anhänglich diese waren, stellte ich erst fest als ich sie entfernen wollte. Aber im Gruselkabinett ist man ja gegen alle Widrigkeiten, die das Leben bereithält, gewappnet: