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Mittwoch, 24. Mai 2006

Nekrophile Kostbarkeiten und morbide Entdeckungen

Es gibt wohl keine Stadt in Europa, in der Tod und Verwesung mehr daheim sind als in Wien. Und es ist wohl auch unschwer zu erraten, dass allein aus diesem Grund diese Stadt eine große Anziehungskraft auf mich hat, auch wenn es noch tausend andere Gründe gibt.

Neben den vielen sehenswerten Friedhöfen, die ich unbedingt noch einmal ausführlicher ansehen muss, bietet Wien mit dem Bestattungsmuseum eine Ausstellung, die man sich ansehen sollte, wenn man sich für Wien interessiert, denn nirgendwo wird man es so gut kennen- und verstehenlernen, dieses besondere Verhältnis zum Tod. Es sind nicht nur die rund 1000 ausgestellten Exponate - von barocker Üppigkeit bis zu von Sparsamkeit geprägte Kuriositäten wie der „Klappsarg” Kaiser Josefs II. (Klappe auf, Klappe zu - fertig), sondern vor allem die kenntnisreiche und sehr unterhaltsame Führung durch Museumsleiter Wittigo Keller machen einen Besuch zu einem besonderen Erlebnis. Man sollte sich also keineswegs von der notwendigen Voranmeldung abschrecken lassen. Sehr erfreut hat mich, dass ich dort in den Räumlichkeiten der Bestattung Wien sogar einen Friedhof erwerben konnte - das ideale Geschenk für das kleine Monster, welches sich auch sehr darüber gefreut hat.

Dem Verwesungsprozess entkommen waren hingegen die meisten Ausstellungsstücke im Narrenturm, dem pathologisch-anatomischen Museum. Die Führung durch die nicht frei zugänglichen Bereiche von einem Medizinstudenten war hierbei auch sehr informativ und professionell. Hypochondern rate ich von einem Besuch ab. Nicht nur die echten Präparate sind sehr anschaulich, sondern auch die Moulagen.

Größtenteils nur dem Anatomischen ohne pathologische Befunde zugewendet sind wiederum die Wachsmodelle im Josephinum, dem Museum des Instituts für Geschichte der Medizin. Daneben gibt es ebenso wie im Narrenturm allerlei historische Gerätschaften zu sehen. Auch hierbei sollte man unter Umständen besipielsweise keinen anschließenden Besuch beim Zahnarzt planen. Momentan wird im Josephinum die Ausstellung 04_blanco_05 mit Werken von Vero de Vetter gezeigt, die tief unter die Haut gehen und Blicke in Abgründe wagen.

Mit Vergnügen gelesen

Liebe Mitstreiter,

es ist uns ein Vergnügen, euch mitteilen zu dürfen, dass wir euch am 26.05. einen zusätzlichen Tag Urlaub spendieren!


Wenn ich das eher gewusst hätte, dann wäre ich ganz bestimmt noch diese Woche in Wien geblieben ...

Aber auch so ist die Freude groß, zumal es außerdem noch eine Extra-Prämie gibt.

Dienstag, 23. Mai 2006

Namenlose Tote und endloser Juckreiz

An meinen letzten Abend in Wien habe ich momentan die stärksten Erinnerungen. Nicht, dass das Bloggertreffen schon in Vergessenheit geraten wäre, aber daran denke ich dann doch nicht jede Sekunde und es hat auch keine Spuren auf meinem Körper hinterlassen (vielleicht im Körper, aber ich möchte jetzt nicht weiter über Leberschäden und abgestorbene Gehirnzellen sinnieren). An diesem letzten Abend habe ich jedenfalls reichlich Blut in Wien gelassen, d.h. ein Teil des Weges an der Donau entlang mit den sehr idyllisch gelegenen Fischerhütten gehört schon zu Niederösterreich. Wien verabschiedete sich mit einem der schönsten Sonnenuntergänge, die ich gesehen habe.
Und blutgierigen Kreaturen, zu deren Größe doch besser die Bezeichnung Gelsen passt als das eher harmlos klingende Wort Mücke.

Dieser sehr beeindruckende Spaziergang war indes nicht das Ziel des Ausfluges, sondern der "Friedhof der Namenlosen" hatte uns hierher gelockt. Was der Wiener schlichte Eisenkreuze nennt, das ist, wenn man die durch Reformation geprägte Nüchternheit in Norddeutschland gewohnt ist, schon fast pompös zu bezeichnen. Eine letzte Ruhestätte für willige und unwillige Opfer der Donaufluten, über deren Schicksale man sich an diesem Ort unweigerlich Gedanken macht.

"Wenn Ruh' und Frieden ihr gesucht,
ihr arggequälten Herzen,
fern von der Welt, die euch nun sucht,
hier gibt es keine Schmerzen."

Nähere Informationen gibt es hier , da oder dort .

Montag, 22. Mai 2006

Leben auf dem Zentralfriedhof

Zunächst ein kleiner Wunschbeitrag:

Sonntag, 21. Mai 2006

Ein leises Servus

... und ein lautes Dankeschön an alle, die mir meinen Aufenthalt in Wien so angenehm bereitet haben. Schön war es in Wien nicht. Es war sehr schön. Um nicht zu sagen: überwältigend schön. Und nun heißt es leider bald Abschied nehmen. Aber dies war ganz bestimmt nicht der letzte Besuch.

Mittwoch, 17. Mai 2006

343

Jeder Wiener wird wissen, was diese Zahl bedeutet und dass diese nur etwas für Touristen ist. Ja, gut - ich also auch. Gestern wurden neben den üblichen Touristenzielen eben auch jene Treppenstufenanzahl allein erstiegen, denn da hörte die sehr zuvorkommende Gastfreundschaft, die ich hier bisher genossen habe, schlagartig auf.

Wenn man denn so sich selbst überlassen Stufe um Sufe betritt, macht man sich so seine Gedanken. Warum es beispielsweise keine 1 Euro-Jobs in Österreich gibt. Es wäre doch sicher eine sehr sinnvolle Beschäftigung, all die Kaugummis zu entfernen.

Dienstag, 16. Mai 2006

Hochspannung

Gleich geht's los!

Sonntag, 14. Mai 2006

Gebrochene Ignoranz

Eigentlich wollte ich diesen Tag ja nicht weiter beachten. Und noch mehr eigentlich überhaupt nicht darüber bloggen. Aber das kleine Monster hat mir trotz vorheriger Beteuerungen, dass es mir nichts schenken braucht, dennoch etwas geschenkt. Und ich, ganz und gar stolzes Muttertier, plaudere das natürlich aus. Unweigerlich wurde nachgefragt, ob man denn nichts sehen dürfe und dieser Bitte vom Herrn Baron komme ich nun doch nach. Das gab es heute vom kleinen Monster.

In eigener Sache

Eben habe ich erst mitbekommen, dass ich zu einem Beitrag zwei Spam-Trackbacks hatte und habe sie, auch wenn es schon etwas kurios war, da diese aus Japan waren, gelöscht.
Falls Sie, werte Leser, irgendwo noch mehr Spam-Trackbacks im Gruselkabinett entdecken, wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich darauf hinweisen.

Freitag, 12. Mai 2006

Geschriebene Aktion

Man kann schreiben.

Man kann ohne Orthographie schreiben.
Man kann ohne Synthax schreiben.
Man kann ohne Portugiesisch schreiben.
Man kann in einer Sprache schreiben,
die man nicht kennt.
Man kann schreiben, ohne schreiben zu können.
Man kann den Füller nehmen,
ohne dass es Geschriebenes gibt.
Man kann das Geschriebene nehmen,
ohne dass es einen Füller gibt.
Man kann ohne Füller schreiben.
Man kann ohne Füller Füller schreiben.
Man kann ohne zu schreiben Feder schreiben.
Man kann schreiben, ohne zu schreiben.
Man kann schreiben, ohne etwas zu wissen.
Man kann nichts schreiben, ohne es zu wissen.
Man kann wissen schreiben ohne etwas.
Man kann nichts schreiben.
Man kann mit nichts schreiben.
Man kann ohne etwas schreiben.

Man kann auch nicht schreiben.

Pedro Oom

Bitte ersetzen Sie Füller durch Tastatur. Danke.

Es gibt nichts mehr zu tun

YippiejajaYippieYippieYeah!

Urlaubhaben ist ein schönes Gefühl. Auch wenn die Arbeit größtenteils Spaß macht, ohne geht's auch. Sehr gut sogar. Keine blöden Sprüche vom Chef mehr. Heute musste er noch den Tipp loswerden, dass der Rockschlitz gepierct werden sollte. Die Meinungen der Kollegen muss man sich ebenfalls nicht mehr anhören. "Pass bloß auf dich auf in Wien. Als ich das letzte Mal dort war, wurde ich ganz depressiv. Und die Wiener sind soundso sehr seltsam." Sehr schön ist es auch, dem Schweigen des Telefons zuzuhören. Hach, ja ...

Donnerstag, 11. Mai 2006

Schwarzes Wien

Fr, 19.05 - Café Schlachthaus - The New Old Ways
Fr, 19.05 - Club [Pi] - Wiener Blut
Fr, 19.05 - Mark freizeit.kultur - Third Wave Disco
Fr, 19.05 - Club U96 - Requiem
Sa, 20.05 - Shelter - Club Hot Shit
Sa, 20.05 - Club [Pi] - Schwarzflug

Hat jemand zu den obigen Terminen nähere Infos?

Mittwoch, 10. Mai 2006

Wenn die Nacht am dünnsten

Noch schlafend, aber im Traum schon wissend, dass man gleich aufstehen muss. Auch als der Weckruf längst vernommen wurde, sind die Augen geschlossen, die Augenlider fest aufeinander gepresst. Bloß nicht aufmachen. Die Helle des neuen Tages wird ignoriert und auch die Zeit, die einem schon wieder im Nacken sitzt. Es ist ganz bestimmt noch Nacht. Doch sicher. Noch etwas weiterschlafen. Nur ein paar Sekunden ...

Montag, 8. Mai 2006

Was man so braucht

... wenn man heutzutage sechs Jahre alt ist:
Eine eigene E-Mail-Adresse.

Nun denn, der Wunsch wurde dem kleinen Monster erfüllt.

Sonntag, 7. Mai 2006

Tragische Geschichte mit glücklichem Ende

Der kleine Sonntagsfilm.

Zum Ansehen Bild anklicken (Realplayer - 256K, ca. 7 Minuten)